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Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 14:11
von Thomas E.

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 16:49
von Peter S.
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Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 17:10
von Lutz/H
Peter S. hat geschrieben:Ob das so gut kommt, wenn man sich vor laufender Kamera
zu diesem Thema mitten in den Bach stellt? Das macht er
schon seit 40 Jahren so, sagt er. Was hat er schon alles zertrampelt?
In so einem Flüßchen muss man nicht waten. Kniestiefel
reichen völlig, finde ich.

Gruß
Peter S.
Aha, jaja

Wieder mal einer der alles besser weiß, "zertrampelt" ist auch ein schönes Wort,
da kann man alles mit niederknüppeln.

Ich kenne die interviewten Herren persönlich und fische selbst
in diesem Flüßchen deren Vereinstrecke, Kniestiefel,wie köstlich.

Wenn ich das alles lese,ich bin mittlerweile völlig davon überzeugt,
das angeln in Deutschland nach und nach verboten wird,
Grüne,Nabu,Peta u.a. haben da über Jahre ganze Arbeit geleistet,
begünstigt durch kaum vorhandene Verbandsarbeit der entsprechenden
Anglerverbände die durch "die anderen" gut verfolgt wird.
Es ist kein Zufall das Niedersachsen aus dem Bundesverband zum 31.12.2016 austritt und
genau in diesem Moment der Verbotswahnsinn in Niedersachsen ausgelöst wird.

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 18:17
von Peter S.
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Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 18:34
von Lutz/H
Peter S. hat geschrieben:Sorry, aber ich verstehe Deine Aufregung nicht. Es gibt viele
Gewässer mit eingeschränkter Watgenehmigung bzw. Watverbot
und nicht, um die Angler zu ärgern, sondern um Schäden gering
zu halten bzw. zu vermeiden. Wo wäre denn das Problem,
wenn man an der Örtze nur noch mit Kniestiefeln fischen dürfte?

Gruß
Peter S.
Zum einem, dort setzt sich jemand für unsere Belange ein,
und in diesem bomfortionellen Fachforum fängt jemand an an ihm rumzumäkeln,
er würde zu tief waten, da fehlen mir 99 Pfennig an der Mark.

Zum anderen warst du wahrscheinlich noch nie an der Örtze,
wenn man dort nur Kniestiefel tragen dürfte kommt man meist nicht mehr ans Wasser,
überwiegend ist es dort sehr bis extrem sumpfig so das man an den Ufern knietief einsinkt.
Wir haben seit Jahrzehnten extrem viel Ärger mit Kanuten die mit ihren Stechpaddeln
und mangeldener Fahrkenntnis richtig Schaden im Fluß anrichten , dagegen ist der Befischungsdruck
an der Örtze extrem niedrig so das eventueller Schaden durch waten Mückenpisse dagegen ist.

Übrigens steht auch in meinem Verein in der Gewässerverordnung ein Watverbot
welches zumindest nach der Äschenphase mit ablaichen also so ab Frühsommer
ignoriert wird, sonst könnten wir den Verein schließen.

Bitte nicht einfach solche Dinge raushauen.

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 18:54
von Maggov
Hallo Peter,
Hallo Lutz,

Ich würde mich freuen wenn wir jetzt nicht abdriften ob an der Örtze Kniestiefel das Mittel der Wahl ist sondern beim eigentlichen Thema blieben dass nach meinem Verständnis lautet:

"Bekommen wir alle eigentlich mit was da auf uns zu kommt?"

Vielen Dank an Euch beide im Voraus für unserer Verständnis...

Ich fand den Beitrag sehr interessant - vielen Dank für das Einstellen.

Es scheint mir auch dass die (Landes-)Verbände ganz unterschiedlich mit politischen Institutionen verbandelt sind und auch ganz unterschiedlich zwischen den Bundesländern auftreten. Das ware eigentlich noch mehr ein Grund für einen Bundesverband um mit bundesweites Organisationen wie im Tierschutz auf "Augenhöhe" zu sprechen. Umso schlimmer finde ich es zu lesen dass der Niedersächsische Verband sich abspalten will.

Olaf "Gespliesste" hat in einem anderen Thread darauf hingewiesen wie wichtig funktionierendernde Verbande unabhängig von unserer individuellen Meinung sind deshalb möchte ich ihn hier zitieren:
gespliesste hat geschrieben:
Vielen Anglern ist nach meinem Empfinden leider noch nicht bewusst, was da auf uns zukommt. Die Zeiten in denen wir unbesorgt angeln gehen konnten sind leider vorbei. Wenn wir nicht hellwach sind und unsere berechtigten Interessen mit aller Kraft vertreten, werden wir nach meiner Einschätzung in Zukunft ernste Probleme bekommen. Über FFH/Natura2000 und die damit verbundenen Managementpläne und Entwicklungsziele werden schleichend immer mehr Verbote bzw. Beschränkungen gegen Angler durchgesetzt. Viele Naturschutzvertreter machen aus dem Ziel eines generellen Angelverbotes in Deutschland keinen Hehl. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Landesfischereiverbände und auch den Bundesverband so schnell wie möglich auf Vordermann bringen.

Das viele Verbände den Ernst der Lage noch nicht begriffen haben, mag sein, aber das viele Anglevereine mit einem Austritt aus dem Verband reagieren ist noch viel schlimmer. Ohne schlagkräftige Verbände sind wir Freiwild. Ich habe nichts dagegen die Verbände zu kritisieren und das ist in vielen Fällen auch angebracht. Aber das sind die Ansprechpartner für die Politik und sonstige Interessenvertreter, da führt auf absehbare Zeit kein Weg dran vorbei. Wenn der Verband nichts taugt, sollte man den Verband verändern und nicht austreten. Wir Angler haben es leider immer verstanden uns gegenseitig zu demontieren und davon profitieren letztendlich nur Dritte.

(...)

Viele Angler in Deutschland meinen, sie wissen am besten wie man es macht und der Verband hat doch eh keine Ahnung und genau das kann uns zum Verhängnis werden. Wer sich nicht selbst engagieren kann oder will, sollte trotzdem bedenken das Angeln in Deutschland schon lange kein garantierter Selbstläufer mehr ist.
@Olaf: vielen Dank - das trifft genau meine Wahrnehmung. Leider heißt das im Umkehrschluß (noch) nicht dass ich mich besser verhalte als viele andere Fischer...

Wenn ich meinen Landesverband betrachte dann ist zwiegespalten. In den Publikationen und Initiativen lese ich oft Gutes und nach vorne gerichtetes Verhalten raus, im direkten Umgang menschelt es oft sehr und wirkt auf mich etwas verkrustet, bürokratisch und altbacken. Wenn ich auf der Hauptversammlung des Vereins sehe wie der Eine oder Andere eine Ehrennadel für die langjährige Vereinsarbeit bekommt dann frage ich mich ob das bei den jungen Generationen noch einen guten Anreiz darstellt sich genauso ein zu bringen. Ich frage mich auch ob das der Grund war warum sich diese Menschen so intensiv und leidenschaftlich eingebracht haben und warum der Verband nicht auf diese engagierten und erfahrenen Experten mehr zurückgreift, diese bei den Verbandsthemen nicht starker integriert... Mir persönlich ware das ein größerer Anreiz und gäbe mir das Gefühl gehört zu werden und mich ein bringen zu können als mir 'ne Nadel an das Hüfttascherl zu pinnen (mangels Weste).

Ich bin da bei Olaf - hier existiert eine Riesenbaustelle. Wir sollten anstatt auf zu geben lieber alle daran arbeiten und uns einbringen dass die Verbände Ihre Kernaufgabe(n) wieder effektiver wahrnehmen, nämlich der Interessenvertretung der Berufs- und Angelfischer.

LG

Markus

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 13.09.2016, 23:58
von fjorden
Hallo,
danke für das einstellen. In dem Verein, den ich in Niedersachsen kenne, sind doch die naturbewußten, ökologisch denkenden nachhaltigen Fischer absolut in der Minderheit. Da kriegst du kaum reine Fliegenstrecken durch oder vernünftige Besatzmaßnahmen. Würde mal die These vertreten, dass es in anderen Vereinen ähnlich aussieht. Ad absurdum wird jegliche Natura 2000 Empfehlung, wenn Gewässerbewirtschafter ganze Gewäserstrecken abholzen und den Bewuchs entfernen. Hier müßte als erstes ein Riegel vorgeschoben werden und wäre auch der beste Schutz vor dem Kormoran. Zusätzlich halte ich Schutzzonen in den Oberläufen für sinnvoll, wo eine wirtschaftliche Nutzung ohnehin nicht zielführend ist und eventuelle auf ca. 1 km (um mal eine Zahl zu nennen) begrenzte Schutzzonen zwischendrin. Das klappt ja auch gut in den östlichen Bundesländern, oder in Spanien, etc.
Gruß
Fjorden

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 14.09.2016, 01:56
von gespliesste
Lieber Lutz,
Lutz/H hat geschrieben: Wenn ich das alles lese,ich bin mittlerweile völlig davon überzeugt,
das angeln in Deutschland nach und nach verboten wird,
Grüne,Nabu,Peta u.a. haben da über Jahre ganze Arbeit geleistet,
begünstigt durch kaum vorhandene Verbandsarbeit der entsprechenden
Anglerverbände die durch "die anderen" gut verfolgt wird.
Ich will nicht leugnen, dass viele Angelverbände in Deutschland der neuen Qualität der Anfeindungen lange nicht gewachsen waren. Das fing Anfang der 90'er Jahre mit dem Kormoran an und weitet sich heute auf viele Bereiche aus. Ich halte es auch nicht für hilfreich darüber Ferndiagnosen zu stellen, ob der Angler dort waten sollte oder nicht, das ist bestimmt auch nicht das Problem. Aber ich verstehe nicht, warum Angler anfangen Grüne, Nabu und PETA zu glorifizieren und auf ihre eigene Interessenvertertung eindreschen. Wenn das Angeln wirklich ernste Probleme bekommt, sind wir sicher selber schuld. Heinz Pyka argumentiert aus meiner Sicht in der Sache sehr fundiert und völlig richtig. Insofern kann ich das nur unterstützen. Deine nächste Aussage wiederum macht mich fassungslos.
Lutz/H hat geschrieben:Es ist kein Zufall das Niedersachsen aus dem Bundesverband zum 31.12.2016 austritt und genau in diesem Moment der Verbotswahnsinn in Niedersachsen ausgelöst wird.
Was willst du damit sagen? Das der Bundesverband (DAFV) da einen komloptt gegen die Angler in Niedersachsen geschmiedet hat? Woher hast du das und woran machst du das fest? Das würde mich wirklich interessieren.
Ich habe die Situation in Niedersachsen recht eingängig verfolgt und finde das auch besorgniserregend. Die Stellungnahme der Politikerin zeigt ja auch wie wenig Sachverstand da seitens der Politik vorhanden ist und trotzdem schreiben die Angler die Probleme ihren eigenen Verbänden zu?
Bitte hilf mir das zu verstehen, was das mit dem Austritt von einem der beiden Verbände aus Niedersachsen beim DAFV zu tun hat?

LG,

Olaf

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 14.09.2016, 08:47
von CPE
Hallo Leute,

Hier http://www.av-nds.de/angelverbote.html die ziemlich gut gemachte Informationsseite des Anglerverbandes Niedersachsen.

Zum Abgewöhnen hier nochmal die Wortwüste der Umweltstaatssekretärin:
"Wir sind verpflichtet, FFH-Richtline umzusetzen, nach europäischem Recht. Und damit das ausreichend geschieht, haben wir 'ne Verordnung gemacht und gesacht, wenn Ihr ein Gewässer habt, das so und so aussieht, dann überlegt, ob Ihr da die und die Maßnahmen vorschreiben wollt. Die sind nicht verpflichtet, das zu tun, aber wir würden anregen, dass sie es tun, damit wir vor der EU bestehen können."
Die Dame erklärt leider nicht, was den Beteiligten droht (Geldstrafe?), wenn sie ihren "Anregungen" nicht folgen.

Das deutsche Umweltrecht wurde maßgeblich von Frau Dr. Angela Merkel umgesetzt. Und zwar nicht EU-rechtskonform. Deshalb wurde die Bundesrepublik vor dem EuGH verurteilt. http://lexetius.com/2006,26. Konsequenz bis heute: Eher keine. In der Begründung wurde in Sachen Angelei vor allem gerügt, dass in bestimmten Bundesländern für gelistete Arten kein grundsätzliches Angelverbot (merke: "absichtlicher Fang"!!!) ausgesprochen war. Von Geldstrafe ist hier nicht die Rede.

Hier übrigens noch die Zwischenergebnisse des Fitness-Checks der FFH-RIchtlinie der EU-Kommission: http://ec.europa.eu/environment/nature/ ... ort_de.pdf

Zusammenfassung: Da steht erwartungsgemäß drin, dass alle alles richtig gemacht haben, dass man sich aber nur noch nicht genug angestrengt habe. Das Schlußpamphlet kommt Ende des Jahres.


TL, Norbert

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 15.09.2016, 02:41
von gespliesste
Hallo Norbert,
CPE hat geschrieben:Hallo Leute,

Hier http://www.av-nds.de/angelverbote.html die ziemlich gut gemachte Informationsseite des Anglerverbandes Niedersachsen.

Zum Abgewöhnen hier nochmal die Wortwüste der Umweltstaatssekretärin:
"Wir sind verpflichtet, FFH-Richtline umzusetzen, nach europäischem Recht. Und damit das ausreichend geschieht, haben wir 'ne Verordnung gemacht und gesacht, wenn Ihr ein Gewässer habt, das so und so aussieht, dann überlegt, ob Ihr da die und die Maßnahmen vorschreiben wollt. Die sind nicht verpflichtet, das zu tun, aber wir würden anregen, dass sie es tun, damit wir vor der EU bestehen können."
Die Dame erklärt leider nicht, was den Beteiligten droht (Geldstrafe?), wenn sie ihren "Anregungen" nicht folgen.
Der Kommentar der Umweltstaatssekretärin geht gar nicht, die EU schreibt in keiner Weise vor, dass Schutzgebietsverordnungen Angelverbote beinhalten sollten oder müssten. Der ganze Scheiss ist auf dem eigen Mist bei den Behörden in Niedersachsen gewachsen. Um vor der EU zu bestehen braucht Niedersachsen keine pauschalen Angelverbote, sie hätten mal lieber die Ausweisung der Gebiete (mit vernünftigen Verordnungen) fristgerecht erledigen sollen.

Verstehe deinen nachfolgenden Einwand nicht ganz, den Behörden die die Arbeisthilfe so nicht verwenden, droht gar nichts (es ist ja nur eine Arbeisthilfe, oder wenn man so will, eine Vorlage für Formulierung der Schutzgebietsverordnungen), das Problem ist nur, dass die meisten lokalen Behörden aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit die Arbeitshilfe 1:1 übernehmen. Und dann steht da erst mal ein vollständiges Angelverbot drin. Dagegen sind die Fischereiverbände in jedem Einzelfall vorgegangen, in fast allen Fällen konnte man das im Einvernehmen mit konstuktiven Behördenvertretern abwenden, aber in einigen Fällen wurde auch geklagt. Und das haben beide Niedersächsichen Verbände gemacht.

LG,

Olaf

Re: Einschränkungen für Angler !?

Verfasst: 15.09.2016, 07:03
von CPE
Hallo Olaf,

Im folgenden hatte ich versucht zu erklären, dass es der EU in diesem sich über Jahre ziehenden Verfahren nicht zwingend um Angelverbote ging, sondern in ihrer Rüge nur darum, dass für gelistete Arten in bestimmten Bundesländern überhaupt kein generelles Angelverbot bestand. Das hat sich geändert. Damit wurde nun verboten, gezielt auf z.B. Groppe zu angeln - und gut ist's.

Die grüne Frau Staatssekretärin blieb bei ihrer merkwürdigen Formulierung "vor der EU bestehen" aus gutem Grund im Ungefähren, weil es eben für uns Angler deutlich harmlosere Regelungen gäbe. Ist sie aber wohl irgendwie nicht drauf gekommen. Warum wohl?

Hier eine mögliche Erklärung: Habe gestern abend mal etwas zu eine PeTA-Kampagne gegen Gänsestopfleber in Kalifornien gesehen. Wunderbar, wie die Leute gegen die Produzenten sich energisch im Klein-Klein verhaken (Demos, Presse, Verfahrensrügen, Klage gegen Lebensbedingungen, etc.), dann aber offen zugeben, dass es ihnen ja sowieso eigentlich langfristig darum geht, jeden Fleischkonsum zu verbieten.

Also: Wehret den Anfängen...

TL, Norbert