Hobeln von Knoten

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Antworten
Benutzeravatar
Karl
Beiträge: 976
Registriert: 28.09.2006, 12:23
Wohnort: Franken
Danksagung erhalten: 4 Mal

Hobeln von Knoten

Beitrag von Karl »

Hallo Fachmänner im Rutenbauen, habe ein Problem. Wenn ich die (behandelten) Knoten hobeln will befindet sich beim Knoten auf der Rindenseite immer eine kleine Erhöhung, die dazu führt, daß der Knoten nicht gerade in der Lehre liegt und dort dann das Maß immer nicht stimmt. Ich soll-darf ja den Knoten nicht behandeln, d.h. die Erhöhung einfach abschleifen, wegen den Kraftfiebern unter der Rindenseite (zumindest zu dem Zeitpunkt noch nicht). Durchs straighten wird der Knoten auch nicht glatt. Was also tun? Danke karl
zuma

Beitrag von zuma »

Hallo Karl
Ich gehe davon aus, dass Du die Knoten vor dem Hobeln erwärmst und im Schraubstock flach presst. Anschliessend vorhobeln bis ins 60 Grad Dreieck, mit genügend Reserve zum Endhobelmass. Nun Hobelform auf Endhobelmass einstellen und Aussenseite mit Schleifpapier von Aussenhaut befreien. Ein sauber gepresster und nicht zuviel abgeschliffener Knoten besitzt noch einen kleinen Querstrich von der Internodie herrührend. Anschliessend noch zwei bis drei Hobelzüge auf jeder Seite und ab in den Backofen. Die fertig getrocknete Rute nun auf das Endhobelmass fertig hobeln.
Die Korrektur des Umstandes, dass der Knoten nicht gerade in der Lehre liegt, erfolgt mit diesen zwei bis drei Hobelstrichen vor dem Backen.
Ich hoffe es einigermassen auf die Reihe gebracht zu haben.
Herzliche Grüsse nach Bayern. Habt ihr auch Schnee bekommen?
Kurt
Benutzeravatar
Karl
Beiträge: 976
Registriert: 28.09.2006, 12:23
Wohnort: Franken
Danksagung erhalten: 4 Mal

Beitrag von Karl »

Hallo Kurt, backst du die Spleiße im parallelen Zustand ohne email oder schon im konischen Zustand, jedoch noch nicht endgehobelt oder parallel mit email? Da gehen die Meinungen wohl auseinander. Wohne im Tiefland (450m)da hat es keinen Schnee mehr gehabt, war aber ostern an der Saalach da lag teilweise noch Schnee an den Nordhängen am Ostersonntag hat es ab 700m geschneit. In Oberstdorf muß es wohl auch geschneit haben. Also ich hobel in der Holzform ne 60° Phase dann in der Parallelen Stahlform den zweiten 60° Winkel, dann in der konischen Form mit ca. 15% Übermaß, dann email weg, dann erst brennen, dann Endhobelmaß. Ist das verkehrt so rum ?
Gruß Karl
zuma

Beitrag von zuma »

Hallo Karl
Beim Backen sind meine Spleisse bereits leicht konisch, d.h. auch ich hoble diese bis ca. 15/20 % vor das Endmass. Die Aussenhaut ist bereits weg geschliffen. Deine Vorgehensweise finde ich absolut richtig, Der einzige Unterschied zu meiner ist, dass ich direkt in der Stahlform hoble. Wie hobelst Du auf das Endmass? Trocken oder nass? Es gibt ja einige Rutenbauer, welche die Spleisse nach dem Trocknen ins Wasser legen und sich dann mit feuchten Spleissen an das Endmass heran tasten. Ich habe beides versucht und bin wieder zum trocken hobeln zurück gekehrt.
Auch ich wohne im Tiefland (600 m); rings herum gehts aber sofort tüchtig bergauf, bis über 4'000 m (Finsteraarhorn),
Herzliche Grüsse
Kurt
stefan grau

Beitrag von stefan grau »

Hallo Karl - Hier ist ein Feuchthobler ;-)

Auch ich verfahre genauso wie Kurt und es funktioniert bestens.

Halt auch hier, am Besten beide Wege mal ausprobieren und den wählen den dir am Besten zusagt

gruss

Stefan
stefan grau

Beitrag von stefan grau »

ah ja - was vergessen mit dem Nasshobler - ich (vor-)hoble also nass, backe aber die Spleiss erst nach dem Nasshobeln, drum klappts (bei mir und einigen anderen)
Benutzeravatar
Karl
Beiträge: 976
Registriert: 28.09.2006, 12:23
Wohnort: Franken
Danksagung erhalten: 4 Mal

Beitrag von Karl »

Hallo ihr zwei, dies ist meine Erste und die hoble ich mal trocken. Ab der 27.ten werde ich mal paar naß machen und euch dann vom Resultat berichten ;-) Gruß Karl
Antworten