Palmer gerippt?

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moscero
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Palmer gerippt?

Beitrag von moscero »

Geschätzte Fliegenbinder,
ich binde seit 4 Jahren meine Fliegen selbst, probiere gern was Neues und hab ne Vorliebe für "Kleinzeug". Soll heissen, dass ich meist selbst mit komplizierten Friemel-Mustern gut zurecht komme. Woran ich immer wieder scheitere ist, wenn es darum geht, eine Palmerwicklung sauber und ordentlich mit einer Rippung zusätzlich festzulegen, ohne dabei die Hälfte der Hecheln flach zu legen oder irgendwie in eine ungewünschte Richtung zu biegen. Und eine saubere Palmerwicklung sieht do sooooo schön aus.

Was mach ich falsch? Irgendein handwerklicher Tip erhältlich? An der erforderlichen Vorsicht und Geduld liegt es glaube ich nicht. Wierum wicklet ihr? Stehen die Hecheln nach hinten oder nach vorne? Von wo aus legt Ihr fest, von vorn oder von hinten? Endgegen oder mit der Palmerwicklung etc.?

Danke,
Christian
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

Ideal ist meiner Meinung nach eine Wicklung gegen die Richtung der Hechel, so erhält man eine zusätzliche Sicherung.
Um zu vermeiden, dass die Hecheln runtergedrückt werden, solltest du den Rippungsfaden immer dann, wenn der Hechelstamm gekreuzt wird, durch die Hechelfibern "dirigieren". Liest sich komplizierter als es ist, mit ein bisschen Augenmass bedeutet es aber keinen Zeitverlust.
Viel Erfolg,
daniel
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hares ear
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Beitrag von hares ear »

Hallo Christian,
ich winde die Hechel meist von vorne nach hinten, lege sie mit dem Bindefaden am Bogen fest und rippe dann mit dem Bindefaden nach vorne. Ich führe den Faden während des Rippens in einer Art Sägebewegung in kleinen Ausschlägen von rechts nach links. Das Ergebnis ist eigentlich ganz ok,
TL
Florian
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Christian,

wozu denn einen Palmer noch rippen? Ich mache das nie und meine Palmer sind super fängig und halten echt was aus. Wenn ich mal einen aussortieren muss, dann weil der Haken nicht mehr mitmacht. Oder willst du mit Gold- oder Silbertinsel die Fängigkeit erhöhen? Da hätte ich wahrscheinlich auch Schwierigkeiten, das Tinsel noch in die relativ eng gewundenen Hecheln reinzuquetschen. Vielleicht sollt man die Hechel dann nicht ganz so eng einbinden?
Wolfgang
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hares ear
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Beitrag von hares ear »

@ Wolfgang,
je nachdem wo/worauf Du fischst kannst Du die Haltbarkeit der Fliegen stark erhöhen, z.B. bei Magnus oder shrimps Mustern im Salz,
TL
Florian
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Tom Doll
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Rippung

Beitrag von Tom Doll »

Hallo,

in den meisten Beschreibungen wird die Palmerhechel von vorne nach hinten gewickelt und mit Rippung - von hinten nach vorne gesichert. Dabei muß man aufpassen, daß die die Hechel tatsächlich gesichert wird. Der Rippungsdraht wird in der gleichen Wickelrichtung gewickelt wie die Hechel. Dadurch überkreuzt die Rippung die Hechel. Ein Niederbinden der einzelnen Fiber vermeidet man durch "einwackeln" der Rippung.

Alternativ kann man die Hechel von hinten nach vorne wie eine überlange normale Hechel wickeln, die Rippung soll man dann gegenläufig wickeln, um die Heckel wieder zu kreuzen. Beachtet man die Wickelrichtung nicht, dann bindet man die Hechelfibern nieder.

Gruß

Tom
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Beitrag von Maggov »

Hallo Christian,

zunächst Danke für die Frage, weil bei mir klappt des auch nicht ohne das Niederbinden von Hecheln (auch bei grösseren Mustern)...

Ich habe das mit dem Wackeln versucht und manchmal hilft es tatsächlich, manchmal eben nicht bzw. nur wenn ich sehr weite Wackelbewegungen mach und dann habe ich manchmal das Problem, das mir der Rippungsfaden verrutscht.

Deshalb hatte ich immer den pragmatischen Ansatz gewählt und versucht den Rippungsfaden oben auf der Fliege über die Hechel zu führen, da der Fisch die Fliege i.d.R. von unten sieht. Gerade wenn man noch einen Flügel oben anbindet (z.B. beim Stimulator oder Rehhaar-Segde) - also nicht der "klassische Palmer" ist des kaum zu sehen.

Viele Grüsse und viel Spaß beim Düddeln

Markus
moscero
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Beitrag von moscero »

Danke erstmal für alle Antworten. Mein Problem ist leider, dass das mit dem Wacklen, Sägen, Zittern, Dirigieren oder Ähnlichem bisher einfach nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat. Auch muss ich zugestehen, dass mir der pragmatische Ansatz von Maggov leider nicht weiterhilft. Denn erst wenn MIR die Fliege gefällt, stellt sich dieses sichere fast überlegene Gefühl und Gottvertrauen am Wasser ein... ich denke Ihr kennt das ;-)

Ein Extra-Danke an Tom D., denn ich glaube ich hab bisher in die endgegengesetzte Richtung und auch noch andersrum gewickelt... Du weisst was ich mein ;-) ?

Ich beschreib mal was ich mache, ggf. endeckt Ihr dann einen Fehler und könnt mir helfen: Die Hechelfeder wird vom Kielansatz aus so eingekürzt, dass ich die gewünschte Länge der Hechelfiebern habe, ein paar davon abstreifen, den freistehenden Kielansatz (nicht die Feder Spitze) einbinden und rückwärts - vom Öhr Richtung Hakenbogen wickeln. Der Bobin hängt vorn. Am Hackenbogen angekommen fange ich die Hechel mit dem vorbereiteten Draht, Faden, Pfauengras etc. ab und wickle - in Zukunft DANK Tom Doll - nun in der GLEICHEN Richtung - vorsichtig wackelnd, sägend und dirigierend - nach vorne. Dort wieder abfangen, felstlegen und fertig. Sollte doch passen, oder?

Aber irgendwie hab ich jetzt schon den Verdacht, dass auch meine nächste Fliege nicht so aussiet, wie diese "Models" die sich für Geld fotografieren und in diesen Zeitungen abbilden lassen... damit wir hecheln und fiebern ;-)

Gruß,
Christian
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Christian,

vielleicht mache ich ja was falsch, aber ich binde die Hechel (mit dem Kiel) am Hakenbogen ein, führe sie nach vorne, binde sie ab und fertig ist der haltbare und fängige Palmer. Da wird nichts mehr reingewickeln und hält. Das funktioniert zugegebenermassen nur mit Federn aus sehr guten Bälgen, bei denen die Hecheln auf die ganze Länge nahezu gleich lang sind. Am allerfängigsten sind dunfarbene Hecheln, unschlagbar ist die Kombination aus dun/schwarz/dun. Die habe ich in allen Grössen und setze sie immer wieder gerne ein. Die Fische mögen sie scheinbar auch... Gestern am Bach waren allerdings eher cremefarbene Muster angesagt. Obwohl kaum ein Ring zu sehen war, nahmen die Forellen die Palmer ohne zu zögern, hatten sie zum Teil sogar ziemlich tief eingesaugt.
Wolfgang
moscero
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Beitrag von moscero »

Hi Wolfgang, klar glaub ich, dass die Dinger auch ohne Rippung fangen und halten. Darum gehts mir aber nicht. Ich würd einfach gern wissen, wie's mit Rippung funktioniert und auch noch schön aussieht. Es interessiert mich eher vom ästhetischem Standpunkt her. Ob Sinn oder Unsinn, wär ne andere Diskussion und da hast Du sofort gewonnen :-#

Für die, die's noch interessiert: ein gutes Beispiel ist die Abbildung einer "Panama" im Fliegenfischen Ausgabe 4/2006. Großartig, diese Fliege. Aber wie kriegt man sie so hin?

Gruß,
Christian
Tom Doll
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Beitrag von Tom Doll »

Hallo Christian,

Ich denke, du schaffst das schon - Übung macht es.

@Wolfgang
Das ist die 2. Methode - habe ich auch beschrieben. Da ist Rippung nicht unbedingt notwendig. Rippung gibt der Fliege aber auch Stabilität. Besonders bei einer lang eingebundenen Hechel könnte das von Vorteil sein.

Gruß

Tom
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