Tief runter…

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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zuckelbug
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Tief runter…

Beitrag von zuckelbug »

Hallo Fliegenfischer,

ich habe eine Frage zu einer passenden Fliegenschnur. Ich bin Fliegenfisch-Anfänger und versuche mich am Main bei Würzburg.
Mein Problem ist, dass ich gerne tiefer streamern würde (2-4 Meter bei Strömung).
Momentan fische ich eine Winston Vapor #5 mit einer Cortland 444 SL Precision Trout Sink Tip #6. Leider sinkt die Schnur zu langsam um die meist am Grund stehenden Räuber (Zander, Barsch…) zu überlisten.

Habt Ihr eine Empfehlung für mich welche schnell sinkende Schnur in Kombination mit der Winston Vapor #5 für meine Zwecke passen würde?

Ich kann leider keine Schnüre vor Ort testen daher bin ich mehr oder weniger auf Eure Erfahrung angewiesen.

petri,
Alex
Spessart Räuber
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Beitrag von Spessart Räuber »

Hallo,

ich persönlich bin ein Fan der Lee Wulff TT Schnüre. Da gibt es eine sinkende Ausführung, die 9cm/sec Sinkgeschwindigkeit hat. Das, kombiniert mit einem Polyleader in Super Fast Sink in 3 Meter sollte eigentlich funktionieren.

Cheers

Klemens

P.S. Beides ist u.a. bei Dürkop zu kriegen http://www.full-service-flyfishing.de
It is ironical that the "holier than thou" attitude adopted by some fly-fishermen, which has its origins in the trout fishing dry-fly cult of Edwardian days, is based on a curios fallacy.
Steelhead-Hunter
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Beitrag von Steelhead-Hunter »

Hallo,
bin auch ein Fan der Lee Wulff TT Schnüre doch noch besser finde ich persö. die Super Sink und die T-Serie von Teeny. Sind bei Flyfishing Europe zu haben.
Viele Grüße
Uwe
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Hallo

Die Lee Wulff reicht dafür nicht aus. Bei der Tiefe und dann noch Strömung kommt man niemals in Grundnähe.
Das Problem sehe ich in der #5 Rute. Bei einer #7 oder 8 kannst Du mit schwereren Schnüren arbeiten wie einer Bottom Express von Vision oder einer Teeny Sinkschnur. 300 grain sollten es schon sein. Oder fische mit super fast sinkenden Schußköpfen. 2 Klassen höher nehmen und deutlich einkürzen, damit sie zur Rutenklasse vom Gesamtgewicht passen, aber die höhere Sinkrate beibehalten. Das Vorfach dann sehr kurz nehmen und ganz wichtig die Fliegen ebenfalls beschweren....

Gruß
Mario
Rast

Beitrag von Rast »

Hallo zusammen

Also wenn überhaupt dann würde ich auch zur Teeny tendieren was das Getackle angeht.
Aber ich stelle mir grad die Frage warum Du runter musst bis auf den Grund um Zander zu fangen. :smt017
Bei uns hier am Rhein fische ich normale Floater evtl. mit Sinktip oder
Intermediate aber kein so schweres Geschütz wie Teenys und das klappt auch.....

Gruss
Ralf
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zuckelbug
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Beitrag von zuckelbug »

Vorab schon mal danke für Tipps, Polyleader werde ich gleich mal testen ist ja auch das günstigste ;) Der Tipp von Mario hört sich auch interessant an. Zwangsläufig werden ja früher oder später sowieso noch ruten in anderen Klassen dazu kommen, dann kann man ja gleich die richtigen Schnüre draufpacken.

Ralf: Bei uns auf der Strecke die ich befische stehen die Zander und größeren Barsche so gut wie immer in Grundnähe an der Kante zur Fahrrinne. Abends kommen Sie auch ins Flachwasser aber dass ist meist immer nur für kurze Zeit. Kleines Zahlenbeispiel: Wir waren vor 2 Tagen beim angeln, ich mit streamer und mein Kumpel mit Gummifisch in der gleichen Größe, ich keinen Barsch – Kumpel über 30 Stück in 3 Stunden. Wurden auch fast alle an der Steinpackung allerdings halt mit Grundkontakt gefangen. Dass hat mich dann zum grübeln gebracht. Ich kann ja mal berichten ob mehr Tiefe was gebracht hat oder ob es doch an der Köderführung liegt :)

Gruß,
Alex
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hares ear
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Beitrag von hares ear »

Hallo Alex,
und dann gab es da noch die amerikanisch/alaskanische Lösung: ungefähr 60 cm vor den Streamer ein Bleischrot. Jetzt jaulen bestimmt alle auf, aber ich glaube das geht.
Du musst dann natürlich eine offene Schlaufe werfen, damit Deine Rute überlebt,
TL
Florian
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Angler
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Beitrag von Angler »

hallo alex,


was evtl. auch geht:

850 grain schusskopf entsprechend für die 5er einkürzen. ist dann nicht viel länger als 1,80 cm und dann mit einer schusschnur hinten dran und ein kurzes vorfach von 30-80cm verwenden.

geworfen wird das ganze dann wie bei einer spinnrute.

ist nicht ästhetisch aber kann funktionieren. es gibt flugangler, die diese methode bei hochwasser mit streamer in bächen benutzen.


gruss,

thomas
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zuckelbug
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Beitrag von zuckelbug »

Hallo zusammen,

nachem ja jetzt sehr oft einkürzen auf die passende Länge/Gewicht vorgeschlagen wurde müsst Ihr mich jetzt aufklären wie man dass genau macht. Verstehe ich dass richtig dass ich den schnell sinkenden Schusskopf bei einer 5# rute auf 9gr und ein paar zerquetschte kürzen müsste?
Mir stellt sich jetzt noch die Frage wie kann ich herausfinden wann eine Rute definitiv überlastet ist. (schreibt jetzt bitte nicht: wenns knack macht ;))

Gruß
Alex
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Kurt Mack
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Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Im trüben Wasser wird ein Streamer selten so attraktiv auf Barsche oder Zander wirken wie ein Streamer. Selbst, wenn die Köder gleichwertig sind, ist das Fangergebnis mit der Spinnangeln wegen dem schnelleren und günstigeren Anbieten des Köders meist zehnmal so hoch. In fischreichen Gewässern mag das Fliegenfischen auf Raubfische interessant sein, aber meist bleibt beim gewöhnlich geringen Fang der bittere Beigeschmack: Falscher Köder, falsch gefischt oder nur Zufall?
Nicht dass ich immer auf grosse (Masse)Fänge aus bin, aber in fische nicht gerne uneffektiv.

Meine Meinung!

Tschüß, Kurt
Hardy

Beitrag von Hardy »

Kurt Mack hat geschrieben:Hallo!

Im trüben Wasser wird ein Streamer selten so attraktiv auf Barsche oder Zander wirken wie ein Streamer....

Tschüß, Kurt
Hallo Kurt

Wie jetzt? :wink:


Groetjes
Hardy
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Kurt Mack hat geschrieben:... ist das Fangergebnis mit der Spinnangeln wegen dem schnelleren und günstigeren Anbieten des Köders meist zehnmal so hoch. In fischreichen Gewässern mag das Fliegenfischen auf Raubfische interessant sein, aber meist bleibt beim gewöhnlich geringen Fang der bittere Beigeschmack ...
Lieber Kurt,

das sehe ich nun in der Tat sehr anders als Du! Im Gegenteil. Gerade in Gewässern mit einem enorm hohen Befischungsdruck durch Blechangler habe ich mit der Fliegenrute beste Erfahrungen gemacht, besonders bei Barsch und Zander, aber auch beim Esox. Und ich weiß, daß ich da weiß Gott nicht der Einzige bin. Eben in der Langsamkeit der Köderpräsentation liegt meines Erachtens ein Erfolgsrezept bei eher "beißfaulen" Fischen.

Auch ich fische gerne effektiv. Habe freilich noch nie den Eindruck gehabt, daß ich das mit der Fliegenrute nicht tun würde.

Aber einer meiner Lieblingssätze in Sachen Fischen stammt von Franz Kafka und lautet: "Das sind deine Beobachtungen, mein Lieber. Andere haben andere Beobachtungen gemacht."
Das ist eine der wenigen Weisheiten, die wirklich Allgemeingültigkeit beanspruchen darf.

Herzlich, Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Michael St.
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Beitrag von Michael St. »

Hallo Frank,

kann ich nur bestätigen. Habe mit meinem Kumpel schon zu oft erlebt, dass die Twister- oder Blechfraktion am Rhein NIX fing. Man könnte fast von einem "Klinke in die Hand geben" oder einem fliegenden Wechsel sprechen.
Oft hatten wir schon die ersten Zander nach ein paar Minütchen an gleicher Stelle.
Petrus ist Fliegenfischer.
It's magic.

Gruß,
Michael
Zitat: "Sch.... auf Keule!"
benny
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Beitrag von benny »

hallo, zb die karpfenangler bnutzen Bleischnüre (lead core) mit diesen als schußkopf hast du eine einfav´che prteiswete alternative. kann man auch als vorfach nutzen.
ich persönlich würde ne teeny 300 o.ä. empfehlen und eine rute klasse 7 aufwärts.
wenn du nur mit deiner schnur und polyleader fischen magst werfe möglichst weit strom auf und gehe wenn möglich noch ein paar meter mit dfann hat die schnur mehr zeit zu sinken.
gruß ben
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Kurt Mack
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Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Es sollte natürlich wie folgt heißen: Im trüben Wasser wird ein Streamer selten so attraktiv auf Barsche oder Zander wirken wie ein Gummifisch

Ich war auf die anderen Antworten schon vorbereitet. Soll ich jetzt meine Referenzen aufzählen und Bilder meiner "Großtaten" einstellen? Nein!
Ich habe viel bis sehr viel in meinem Leben geangelt, besonders vor der Familiengründung ,;). Hauptsächlich als Spinn- und Fliegenfischer und meine Fliegenräuber waren in trüben Wasser, Sichttiefe unter 40cm, alle hart erarbeitet. Auch in klarem Wasser ist ein natürlich gefärbter Gummifisch der fängiste Köder nach einem Kofisystem.

Wiederrum meine Meinung.

Tschüß, Kurt
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