Moin Helge,
wahrscheinlich hast du Recht und wahrscheinlich ist die bewusste Übertreibung der Schlüsselreize Beine/Flügel an deinem Muster genau der Punkt, der die Fische überlistet.
Sei mir bitte nicht böse, aber das Muster sieht für mich potthässlich aus und ich weiß, dass meine Gerte auch ihren Stolz hat. Der kann ich doch nicht sowas vor dem Leitring baumeln lassen - das bring ich nicht übers Herz!!!
Ja, ja, jetzt kommt der berühmte Atze Schröder-Spruch "Der Wurm muss dem Fisch schmecken" und das stimmt leider. Ich habe auch vor zig-Jahren mit übertrieben auffällig gebundenen 8er Moser-Brush-Trockenfliegen-Mustern Fisch auf Fisch gefangen.
Jahrelang lagen die bei mir unbenutzt im Fliegendöschen bis mich ein Kollege darauf ansprach und ich sie erstmals ans Vorfach knüpfte. Vielleicht kennst du den weiteren Verlauf der Geschichte: Ein auffälliges Muster kommt zeitgleich mit dem natürlichen Vorbild am Gewässer vor und du hast in dieser Zeit Biss auf Biss bei jedem Wurf. So war das bei mir. Große Perlas (Steinfliegen) schwirrten im zeitigen Frühjahr umher und dieses hässlich gebundene Gruppenmuster passte ideal ins Beuteschema.
Du weißt ja, dass es unterschiedliche Richtungen unter uns Binder gibt (naturalistisch, natürlich-minimalistisch, auffällig-provokant, etc.) und deshalb möchte ich nicht mit solchen "Immer-Fänger-Mustern" experimentieren. Sie haben sehr wohl am Wasser einen durchschlagenden Erfolg, aber das will ich gar nicht mehr. Ich möchte meine Fische mit meinen selbst gefundenen Mustern fangen. Es ist ein schwieriges Thema und deshalb möchte ich das an dieser Stelle nicht weiter erörtern, vielleicht verstehst du aber, was ich sagen möchte.
Ach ja, Goldköpfe sind für mich ebenfalls solche hässlichen "immer-Fänger" und ich habe sie lange nicht mehr gefischt.
Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."