Einhand, im wahrsten Sinne ...

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Frank.
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Einhand, im wahrsten Sinne ...

Beitrag von Frank. »

Liebe Freunde,

hoffentlich gibt es jemand, der helfen kann: Ein Freund, der schon seit vielen Jahren Angler ist, möchte nun auch das Fliegenfischen erlernen; ich würde ihm gerne ein paar Stunden geben, bevor er vielleicht einen Kurs buchen wird.
Aber nun gibt es folgendes Problem: Aufgrund eines Unfalls hat er nur eine Hand; der zweite Arm ist kurz unterhalb des Ellenbogens amputiert worden. Mit einer Spinnrute kommt er gut zurecht; er hat eine Klemmtechnik entwickelt, die ordentlich funktioniert.

Die Fliegenrute ist Neuland für ihn. Eine Automatikrolle ist vorhanden; ich denke eigentlich, dass das - wenn er es mit einer Spinnrute kann - auch mit der Fliege klappen sollte. Nun wüßte ich aber gerne, ob irgendwo schon etwas zu diesem Problem geschrieben steht oder ob jemand Erfahrungen hat.

Für jeden Tip dankbar - Euer Frank
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Franz Kafka
Mackelshak
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Beitrag von Mackelshak »

Hi Frank!

Möglich ist alles: http://flyfishing.hook.tv/Clip.aspx?key ... 85CA99E6F2

Grüße
Michael
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hechtmichel
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Beitrag von hechtmichel »

Hallo,
Ich kann dir leider nicht helfen aber, ich finde das echt gut von dir.
Wünsche dir noch viel Glück bei deiner Suche und deinem Freund viel Spaß am FLiegenfischen.

LG Michi
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Beitrag von Maggov »

Hallo Frank,

Einstrippen und Drill "aus der Hand" stelle ich mir schwieriger vor (der Film hat leider nicht funktioniert. Wenn man aber Menschen mit Handicap beobachtet, so finden sie meist einen Weg sich zu helfen.

Ich drücke Euch die Daumen! Falls Ihr doch auf Hindernisse stosst kann ja vielleicht das Forum kreativ werden.

LG

Markus
Mackelshak
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Beitrag von Mackelshak »

Hmmm... Scheint auch kein Video zu sein. Dachte zuerst, dass Linux es nur nicht abspielt. Hie mal ein Video u.a. zu den Drillmethoden:
http://ozarksflyanglers.blogspot.com/20 ... lenge.html
Ist schon erstaunlich was trotz einer solchen Behinderung alles möglich ist.

Grüße
Michael
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Habt erst einmal vielen Dank, Jungs! - Wir machen uns mal ans Werk; ich bin ganz optimistisch.

Die Videosequenzen sind wirklich spannend anzusehen!

Euer Frank
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Georg.H
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Beitrag von Georg.H »

hallo frank,

vielleicht währe eine leichte 2handrute die man mit einer Hand werfen kann beim
Drill hilfreich oder eine Rute bei der man unten eine Verlängerung anschrauben kann.

Zur Rolle vielleicht eine Großkernrolle einwenig größer dimensionieren zb. 7/8 bei der die Kurbel
zum abschrauben geht und diese durch einen Kugelknopf oder einen Griff einer alten Spulenkurbel ersetzen.

Nur bar Gedanken vielleicht ist da was dabei.

gruss,

georg
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greypanther
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Beitrag von greypanther »

Hi Frank,

was Georg da vorschlägt, ist sicherlich ein guter Gedanke in die richtige Richtung.

Deinem Freund wird es sicher schwer fallen, während der Wurfphase Schnur von der Rolle abzuziehen und diese schießen zu lassen. Eine Möglichkeit, diese Schwierigkeit zu umgehen, wäre, vor dem Wurf die benötigte Leinenlänge von der Rolle zu ziehen und auf dem Boden bzw. in einem Schusskorb abzulegen. Insbesondere die erste Variante wirft mehr Problem auf als sie löst (Verheddern der Schnur in Vegetation; mangelnde Mobilität entlang des Gewässers).

Meine Anregung ginge deshalb in folgende Richtung: er sollte es vielleicht einmal mit der alten englischen "Long-Rod-Short-Cast"-Methode versuchen, d.h. mit einer 10 - 11 Fuß langen Einhand-Rute und fixer, aber relativ kurzer Schnurlänge stromauf fischen (2 - 3 Rutenlängen). Waten ist für diese Methode natürlich unumgänglich, aber das sollte Deinem Freund ja möglich sein.

Beste Grüße und Wünsche für gutes Gelingen
Klaus
Gruß
Klaus


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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Danke herzlich, lieber Georg, lieber Klaus! Das sind gute Vorschläge, die wir berücksichtigen werden! Ohne Schußkorb wird es sicher nicht vernünftig funktionieren; zum Glück lassen die momentan in Frage kommenden Gewässer aufgrund der Vegetation "Long-Rod-Short-Cast" zu.

Ich werde berichten.

Herzlich

Euer Frank
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

Hallo,

ich denke, dass die im Moment ja häufiger werdenden leichten Switch-Ruten vielleicht auch von Vorteil sein können. Ich habe da zum Beispiel ein 5er Rute von Partridge in der Hand gehabt, die durchaus tauglich sein könnte. 9,5ft lang und eben unten einen verlängerten Griff, fast wie bei einer Zweihand. Denke, dass dies die Handhabung auch bei leichten Ruten vereinfachen könnte, weil man auch ohne Doppelzug ein bisschen weiter werfen kann.

Gruß

Flow
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Beitrag von benny »

Hallo,
vor ein paar jahren war im FliFI mal ein Artikel zu alten angelgeräten u.a. eine Fischereihilfe für Einarmige ich hoffe am We mal Zeit zuhaben und den artikel raussuchen zukönnen. War eine Rutenhalterung so das mit der hand gekurbelt oder gestrippt werden konnte.
Gruß
benjamin
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Danke, Flow und Benjamin!

Über den Artikel würde ich mich sehr freuen - obwohl ich mir sicher bin, daß mein Freund es ohne eine Prothese versuchen wird. Seine Geschicklichkeit mit einer Hand ist wirklich phänomenal; da kann man sich nur zurücklehnen und staunen. Wenn ich mit einer Hand einen Blood-Knoten binden sollte ... Ach, lassen wir das.

Euer Frank
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