Hallo Rutenbauer,
ich bin gerade mal wieder an der Hobelbank um eine Dreiteilige fertigzustellen. Ich habe diesmal etwas Probleme mit den Knoten.
Mein normaler Arbeitsablauf sieht so aus, dass ich nach dem Spleißen aus dem Rohr mit der Bearbeitung der Knoten beginne. Leichtes Abfeilen an der Oberfläche und auf den Innenseite ein wenig weghobeln. Dann unter Wärmeeinwirkung die Knoten im Schraubstock von zwei Seiten pressen. Anschließend begradigen.
Da ich nach dem Vorhobeln auf 60° vor dem eigentlichen Endhobeln die Spleiße gebunden in den Ofen bei 175°C lege, um die Restfeuchtigkeit herauszubekommen, kommen dabei auch wieder die Knoten an die Oberfläche.
Wie kann ich dies vermeiden bzw. ist eine Änderung der Arbeitsreihenfolge notwendig?
Ob sich die jetzige Erhöhung negativ auswirken wird, kann ich sicherlich erst nach dem Verleimen und Schleifen sagen. Mal sehen, wie dann die Umgebung der Knoten aussieht.
Dank und Gruss
Thomas
Knoten pressen - oder: wie sie unten bleiben
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Moin Thomas,
ich glaube deine Temperatur beim Richten ist zu niedrig. Bei zu niedriger Temperatur werden nur die oberflächennachen Schichten weich gemacht und die inneren werden nur kaltverformt. Hobelt man die äusseren dann weg und erhitzt erneut, dann gewinnen die inneren wieder und zack ist der Knotenversatz wieder da. Feuchte Spleisse (ein-drei Tage wässern) vorm Richten sorgen dafür, dass die Wärme besser eindringt (hohe Wärmekapazität des Wassers).
TL, Jürgen
ich glaube deine Temperatur beim Richten ist zu niedrig. Bei zu niedriger Temperatur werden nur die oberflächennachen Schichten weich gemacht und die inneren werden nur kaltverformt. Hobelt man die äusseren dann weg und erhitzt erneut, dann gewinnen die inneren wieder und zack ist der Knotenversatz wieder da. Feuchte Spleisse (ein-drei Tage wässern) vorm Richten sorgen dafür, dass die Wärme besser eindringt (hohe Wärmekapazität des Wassers).
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Hallo Jürgen,
klingt sehr logisch c = spezifische Wärmekapazität, bei Wasser
1,163 Wh/(kgK). Damit erzielt man eine hohe Wärmeleitfähigkeit für einen Stoff den man leicht handhaben/einsetzen kann. Hast du Erfahrungen gemacht die das bestätigen können? Ich meine, hast Du die Spleisse schon wirklich feucht gerichtet?
Gruß Rico
klingt sehr logisch c = spezifische Wärmekapazität, bei Wasser
1,163 Wh/(kgK). Damit erzielt man eine hohe Wärmeleitfähigkeit für einen Stoff den man leicht handhaben/einsetzen kann. Hast du Erfahrungen gemacht die das bestätigen können? Ich meine, hast Du die Spleisse schon wirklich feucht gerichtet?
Gruß Rico
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Moin,
ja so einen Heißluftföhn benutz ich auch zum Richten. Aber wenn ich das alles richtig verstanden hab, dann sollte der auch nicht viel heißer sein, da sonst das Lignin in den äusseren Schichten kaput geht, bevor die Hitze das Innere erreicht (mehr als 200C benutz ich da nicht). Deswegen ist wässern (dauert allerding relativ lang) ein Mittel, die Hitze schnell in den Bambus zu bekommen (soweit das Wasser halt einzieht). Hat noch den weiteren Vorteil, dass der Bambus sich nicht so stark verfärbt (wenn man blond mag) und das Grobhobeln geht auch etwas leichter (bei Fräse spielt das wohl keine Rolle).
Aber das wissen die, die schon viele Ruten gebaut haben, sicher besser/genauer (ich habe seit 1985 erst etwa 20 Ruten gebaut, aber alle mit dieser Methode-- damit ihr das einordnen könnt).
TL, Jürgen
ja so einen Heißluftföhn benutz ich auch zum Richten. Aber wenn ich das alles richtig verstanden hab, dann sollte der auch nicht viel heißer sein, da sonst das Lignin in den äusseren Schichten kaput geht, bevor die Hitze das Innere erreicht (mehr als 200C benutz ich da nicht). Deswegen ist wässern (dauert allerding relativ lang) ein Mittel, die Hitze schnell in den Bambus zu bekommen (soweit das Wasser halt einzieht). Hat noch den weiteren Vorteil, dass der Bambus sich nicht so stark verfärbt (wenn man blond mag) und das Grobhobeln geht auch etwas leichter (bei Fräse spielt das wohl keine Rolle).
Aber das wissen die, die schon viele Ruten gebaut haben, sicher besser/genauer (ich habe seit 1985 erst etwa 20 Ruten gebaut, aber alle mit dieser Methode-- damit ihr das einordnen könnt).
TL, Jürgen
Knotenpressen
Schönen Tag Thomas!
Zu Deiner Anfrage bezüglich Knotenpressen möchte ich Dir meine Vorgehensweise mitteilen. Beim Knotenrichten verwende ich eine regelbare Heißluftpistole, wobei ich jedoch mit wesentlich höherer Temperatur arbeite und die Spleiße nur an den drei sogen. Innenseiten erhitze und nicht auf der Emailseite, sodass keine Bräunung entsteht.
Des weiteren binde ich die Spleiße vor dem Trocknen in der Weise, dass sich die Emailseiten jeweils innerhalb des gebundenen Blanks befinden und so die bearbeiteten Knoten durch den Trocknungsprozess nur mehr unwesentlich hervortreten können. Ich habe damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Gruß aus dem Mühlviertel
Zu Deiner Anfrage bezüglich Knotenpressen möchte ich Dir meine Vorgehensweise mitteilen. Beim Knotenrichten verwende ich eine regelbare Heißluftpistole, wobei ich jedoch mit wesentlich höherer Temperatur arbeite und die Spleiße nur an den drei sogen. Innenseiten erhitze und nicht auf der Emailseite, sodass keine Bräunung entsteht.
Des weiteren binde ich die Spleiße vor dem Trocknen in der Weise, dass sich die Emailseiten jeweils innerhalb des gebundenen Blanks befinden und so die bearbeiteten Knoten durch den Trocknungsprozess nur mehr unwesentlich hervortreten können. Ich habe damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Gruß aus dem Mühlviertel
Reinhard