Döbel im klaren Weier

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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Forstie
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Beitrag von Forstie »

Hi zusammen,

da hast Du aber mal was aus der Versenkung geholt. :wink:
am besten du ziehst sie direkt durch den schwarm, denn wie schon erwähnt haben döbel einen enormen futterneid :roll:
Genau, was an meinem Bach immer dazu führt (wie ich schonmal beschrieben habe), daß sich immer die Winzlinge als "Vorkoster" auf die Fliegen stürzen, die großen dann merken daß was faul ist und sie deswegen danach die Fliege nicht mehr nehmen... :smt013

Naja, aber wenn nur 50+ im Schwarm stehen, dann kann das ja egal sein. :)

Verstehe einer die Döbel:

Präsentiert man ihnen die Fliege nicht perfekt, oder verhält sich zu auffällig am Wasser, kann man einen Kopfstand machen und fängt trotzdem keinen.

Haut man ihnen allerdings einen Schwimmer mit einer dicken Kirsche am Haken mitten in den Schwarm, sodaß man sich schon Sorgen machen muß, keinen der Gesellen per Kopftreffer zu erschlagen, steigt kurze Zeit später der dickste Brummer aus der ganzen Flotte ein.

Naja, manchmal ist es doch schön, daß wir uns mit der Fliegenfischerei absichtlich benachteiligen, da bleibt es wenigstens spannend. :wink:

Grüße,


Martin
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Tom127

Beitrag von Tom127 »

Hi,

ja ja die Aitel... Es gibt nicht vieles was schwieriger ist als große Aitel mit der Fliege zu fangen, wo man doch teilweise schon von Glück reden kann wenn sie sich die Fliege anschauen, denn oftmals stehen sie nur schmollend da und halten uns zum Narren :lol: Aber wären wir Fliegenfischer geworden wenn wir uns dadurch entmutigen lassen würden? Wohl eher nicht, sondern genau das Gegenteil ist der fall!
Als gute Aitel-Trockenfliegen haben sich die "0range-Day" und die braune "Irrestible" herausgestellt und "Fasanenschwanz" und "O-Day-Goldkopf" sind gute Nympfen, zumindest an der Donau.
Aber jetzt die Ultimative "Aitelwaffe": Märbraune
Leider werden Nassfliegen heut zu Tage nicht mehr so oft gefischt, aber diese Fliege ist fast schon ihr Gewicht in Gold Wert!
Wie wird sie gefischt? Aufklatschen lassen!!!!!
Einmal ist mir nämlich ein Wurf so richtig misslungen und das Vorfach mit voller Wucht aufs Wasser geklatscht. Ich dachte schon ich muss mir einen neuen Platz suchen, doch zwei Sekunden später hat sich ein großes Aitel vom Grund gelöst und hat bedenkenlos die Fliege genommen!!
Mit dieser Methode habe ich schon mehrere 4-5 Pfündige an die Oberfläche locken können, denn um die Fliege zu nehmen muss der Fisch nicht die Oberfläche durchbrechen, was meiner Meinung nach der Grund ist warum Aitel die Trockenfliege so oft verweigern!
Diese Methode klappt natürlich auch bei Forellen, einfach mal ausprobieren.
Und wenn alles nichts bringt hilft nur noch der Wooly Bugger! Auf ihn hab ich mein bisher größtes Aitel überhaupt gefangen, etwa so hoch wie meine Hand lang!!! Hat mehr Ähnlichkeiten mit einem Karpfen gehabt, aber es war keiner.

Schöne Grüße

Tom
Berner
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Beitrag von Berner »

meine liebsten und erfolgreichsten aitel-fliegen;

- goldkopfnympe, oliver körper, silver gerippt, shrimp-haken gr. 10-12

- alexandra-nassfliege in grösse 10

- tricolore-palmer

- fratnik cdc-sedge

mit der trockenen habe ich bei grossdöbel öfter erfolg und sofern sie hoch stehen, wenn ich dem zielfisch der vorher aus dem schwarm auszuwählen ist die trockene quasi auf den schwanz knalle. hier wirkt der überraschungseffekt meist am besten. der zielfisch stützt sich ähnlich zuchtteich-rbf möglichst schnell darauf, die anderen könnten ihm ja was wegfressen. dann hat es sich aber meist schon, ein döbel aus dem schwarm gedrillt heisst meist grossalarm für die anderen.

gruss

berner
Hans.
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Beitrag von Hans. »

Hier eine Geschichte von mir dazu:



Der Fliegenprofessor

Als ich noch im Süden wohnte fischte ich an einem kleinen Fluss, der Lein. Hier lebten Döbel und Forellen einträchtig zusammen. Es gab dort einen Gumpen, an dessen Ufer eine alte, große Tanne stand, die Äste weit über das Flüsschen ragend. Darunter saß ich gerne und hörte dem Wasser zu. Noch tiefer im Wasser drunten hatte ein stattlicher Döbel seine Behausung. Schlich man sich ganz vorsichtig ohne Trittschall heran und tippte eine Fliege auf die Oberfläche, kam er aus seinem Versteck gemächlich heraufgeschwebt, schaute sich eine Weile die Fliege an und schwebte genauso langsam wieder hinunter. Eine weitere Fliege interessierte ihn nicht. Erst einen Tag später ließ er sich wieder dazu herab, erneut sein vernichtendes Gutachten abzugeben. Ich habe ihn nie gefangen, und im Nachhinein bin ich froh darüber. Das Verweilen unter diesem Baum am Fluß, mit dem Wissen um den Professor in der Tiefe, hat einen besonderen Platz in meinen Erinnerungen.




Grüße
Hans
Forstie
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Beitrag von Forstie »

Hallo Hans,

eine sehr schöne Geschichte, die garnicht mehrer Worte verlangt.

Danke! :)

Gruß,


Martin
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