Bericht: Am Bannwaldsee mit der Fliege auf Hecht

Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?

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h8cru
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Registriert: 03.01.2009, 15:22

Bericht: Am Bannwaldsee mit der Fliege auf Hecht

Beitrag von h8cru »

Der Bannwaldsee liegt bei Schwangau unweit von Füssen mit wunderbarer Sicht auf Schloss Neuschwanstein.
Der See ist schwer zugänglich, fast dreiviertel des Ufers liegen in Naturschutzgebieten und sind ohne Kilometerfußmärsche nicht zu erreichen. Vor allem auf der Campingplatzseite und an dem Radweg entlang der Strasse von Schongau hat man Möglichkeiten sich durch das Schilf zu kämpfen.
Wir haben, nachdem wir uns Tageskarten an der Campingplatzauskunft geholt hatten, unser Auto an einem Parkplatz direkt an der Strasse abgestellt und sind einem kleinen Bächlein bis zum See gefolgt. Das streckenweise unglaublich dicht wachsende Schilf und das Waten in dem kleinen steinigen Bachbett erinnerte stark an verschiedene Vietnamfilmklassiker.
Nach dieser recht abenteuerlichen Erfahrung blitzerte dann endlich das Wasser durch die letzten Schilfhalme. Ein gräuliches, warmes und doch recht klares Wasser in dem wir uns, einmal aus dem Schilf heraus, oberschenkeltief befanden. Vor dem Schilfgürtel wuchsen halmartige lange blattlose Stengel aus dem durchgehend sandigen Ufergrund.

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Mit den teilweise vorgelagerten Seerosenfeldern entlang des Ufers ein wunderbares Hechtrevier in dem man es sich jedoch zweimal überlegt einen Streamer ohne Krautschutz auszuwerfen. Mit selbigem lässt sich der Wald der "Stengel" aber erstaunlich gut befischen solange man die Schnur beim Werfen nicht zu weit runterkommen lässt. In diesem Revier wartet man nur darauf einen plötzlichen Schwall hinter dem Streamer zu bemerken. Die Hechte könnten sich überall befinden und man selbst steht mittendrin!

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Die Stengel ziehen sich um den ganzen See und bis zu einer Tiefe, die gerade noch erwatbar ist. So kann man ungehindert lange Strecken im Wasser auf sandigem Grund waten. Mit Ausnahme eines einzigen Lochs, in das einer von uns natürlich reingewat...schwommen ist... aber das Wetter war schön und die Kleidung bald wieder trocken.
Im Laufe des Tages konnten wir in den Stengeln immer wieder Fische entdecken. Große Brachsen, Barsche die den Ködern attackierten, aber auch ordentliche Spiegel- und Schuppenkarpfen um die 70cm Länge staubten erschrocken den Sandboden auf und veranstalteten im flachen Uferschilf ein Höllenspektakel.
Nur die Hechte liessen sich doch sehr bitten. Für einen heißen Sommertag ist dies allerdings ja alles andere als aussergewöhnlich. Der einzige Hecht an dem Tag war farblich auffallend an seine Umgebung angepasst. Kaum eine Musterung auf der sandigen Grundfarbe. Mit seinen knapp 60cm wurde er sogleich wieder freigelassen und durfte, wie wir auch, den restlichen Tag in idyllischer und menschenunberührter Natur genießen.

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Fazit: Vor allem im Frühling, vllt auch im Herbst, wenn die Hechte noch sehr flach in den Stengelwäldern stehen, sollte dieser See für wahre Adrenalinüberflutungen sorgen können. Wir wollen auf jeden Fall dranbleiben!
Jawoll ich hab einen...
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