2009 war für mich die erste Saison die ich komplett mit der Fliegenrute gefischt habe. Ein Rückblick auf diese Zeit müsste demnach nicht nur beschreiben wo ich gefischt und was ich gefangen habe, sondern vor allem, was ich alles (und von wem) lernen durfte.
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März: Pünktlich zum 15. des Monats startete ich in die Saison mit einem ersten Ausflug an die Eifeler Rur. Mit gekauften Fliegen und einer (wie sich später herausstellte) verbesserungswürdigen Nymphen-Technik blieben größere Erfolge auch aufgrund des Hochwassers jedoch aus. Neben der Bachforellenpirsch an der Rur konzentrierte ich mich auf zwei kleinere Bäche in der belgischen Eifel für die ich mir einen günstigen Jahresschein gekauft hatte. Hier fischte ich vorwiegend mit der Trockenfliege und konnte einige schöne Tage verbringen. Ende März besuchte ich einen Wurfkurs bei Rolf Renell an der Agger im Bergischen Land. Dieses Wochenende hat mir für die darauf folgenden Monate sehr viel Positives mitgegeben. Zum einen hat Rolf Fehler in meinem Wurfverhalten korrigiert und mir zum anderen diverse Trickwürfe beigebracht, die mir insbesondere an der schnell fließenden Rur sehr hilfreich waren.
März in der belgischen Eifel:
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April: Den April verbrachte ich haupsächlich damit, das im Kurs gelernte am Wasser in die Praxis umzusetzen. Dabei besuchte ich hauptsächlich Flüsse in den belgischen Ardennen und der belgischen Eifel. Weiterhin bescherte mir die Pirsch mit der Trockenfliege größere Erfolge.
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Mai: Bei einer Recherche über belgische Flüsse im Internet lernte ich zufällig Marc, einen belgischen Fliegenfischer aus meiner Nähe, kennen. Er zeigte mir die Weser (bzw. Vesdre) zwischen Eupen und Verviers, ein Fluss nur 20 Minuten von meiner Haustür entfernt, der mir bis dahin aber als Fliegenfischgewässer unbekannt war. Darüber hinaus lehrte er mich unterschiedliche Techniken des Nymphenfischens. Diese bescherten mir neue Möglichkeiten und bis dahin nicht gekannte Fangerfolge. Er schenkte mir eine Reihe selbstgetüddelter Fliegen und machte mich somit erstmals auf das Fliegenbinden aufmerksam. Mit Rolf traf ich mich an der Eifeler Kyll. So lernte ich nicht nur noch ein neues Gewässer kennen, sondern auch er gab viele wertvolle Tips zum Nymphenfischen an mich weiter. Die letzten Wochen im Mai verbrachte ich mit meinem neu erworbenen Wissen an der Weser und an der Kyll.
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Juni: Im Juni erlebte ich mit Marc nicht nur einige sehr schöne Tage an der Kyll (mein erster Maifliegenschlupf), sondern lernte auch neue Gewässer wie z.B. die Obere Möhne kennen. Zudem führte mich Marc in die Leidenschaft des Fliegenbindens ein. Seitdem treffen wir uns einmal die Woche zum "Basteln". Durch die neu erworbenen Techniken und Muster stellten sich endlich auch an schwierigeren Gewässern schöne Fangerfolge ein. Es fiel mir nunmehr sehr viel einfacher mich auf neue Gegebenheiten und Insektenaufkommen einzustellen.
Juni an der Oberen Möhne:
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Juli: Während der langen Zeit ohen Regen pendelte ich kontinuierlich zwischen Rur, Weser und Kyll und verbrachte sehr sehr viel Zeit am Wasser. Mit Marc und Freunden aus seinem Fliegenfischerclub machte ich außerdem Ausflüge an der Ourthe zum Fischen auf Barben und Döbel. Ich besuchte die Belgische Meisterschaft im Fliegenfischen, begleitete Marc als Kontrolleur und lernte neue Techniken und Muster kennen.
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August: Den August verbrachte ich durchgehend im Ausland. Norwegen, Österreich und Italien waren meine Ziele. Viele neue Gewässer und Herausforderungen, die ich nunmehr aber recht erfolgreich bewältigen konnte. Der Bindestock war dabei aufgrund meines sehr hohen Fliegenverbrauchs mein ständiger Begleiter. In Österreich lernte ich einen sehr netten Holländer und seine Frau (er zeigte mir neue Muster und verbesserte meine Technik mit der Trockenfliege) und einen Deutschen (endlich mal in meinem Alter) kennen. Mit Ihnen blieb ich weiterhin in Kontakt.
August in Norwegen:
August in Österreich:
August in Italien:
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September: Im September traf ich mich mehrmals mit meinen Urlaubsbekanntschaften. Insbesondere das Äschenfischen im Sauerland ist mir dabei in guter Erinnerung geblieben. Außerdem war ich froh, dass ich nun auch einmal etwas zurückgeben konnte, seien es Tips zum Nymphenfischen oder fängige Muster an meinen "Stammgewässern".
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Oktober: Der letzte Monat der Forellensaison ging viel zu schnell vorbei. Ich verbrachte noch einen Tag mit Rolf an der Kyll beim Äschenfischen und ein paar Tage an der Rur (mit meinen persönlichen Höhepunkten in Sachen Forellenfischerei). Nach unzähligen Tagen am Wasser hieß es langsam Abschied nehmen vom Fliegenfischerjahr 2009...aber noch nicht ganz.
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November: Den Abschluss meines Fliegenfischerjahres machte ein mehrtägiger Ausflug zum Hechtfischen nach Holland mit Marc. So lernte ich nochmal eine ganz neue Facette der Fischerei und natürlich auch ganz neue Fliegenmuster kennen.
November in Holland:
Rückblickend und zusammenfassend kann ich behaupten, dass ich
2009 sehr sehr viel gerlent habe. Dies wäre jedoch ohne die netten Fliegenfischer die ich dabei kennen gerlent habe nicht möglich gewesen. Ich hoffe, dass ich mit Ihnen auch 2010 schöne Stunden am Wasser verbringen kann. Aber auch bei Euch möchte ich mich bedanken. Ich habe sehr viel aus diesem Forum mit ans Wasser nehmen können.
2010 wird es fast unmöglich sein an die schöne Zeit anknüpfen zu können. Ich werde mir aber Mühe geben und es versuchen

Außerdem möchte ich versuchen mehr von meinem neuen Wissen an andere weiterzugeben.
Tight lines für 2010
Alex
I am haunted by waters.