Ruten Klasse 0

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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strongbow
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Re: Ruten Klasse 0

Beitrag von strongbow »

mario.s hat geschrieben:Hallo,

irgendwo hier im Forum las ich mal eine Diskussion über Ruten der Klasse 0 bis 00. Dabei habe ich mich gefragt, wozu braucht man denn eine derart leichte Rute?...
TL, Mario
....Rotfedern!

Schon zum Haselfischen sind die Dinger nicht vernünftig zu verwenden, weil die Schnüre ich schnellem Wasser nicht vernünftig schwimmen.

Strongelchen
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Magallan

Beitrag von Magallan »

Hi Mario

Klar, wenn ich bedenke das ich den grössten Teil meiner Zeit mit #7 oder #8 Ruten und 50er oder in Ausnahmefällen 60er Spitzen plus bit tippet fische, dann ist die von mir beschriebene #4er Kombi durchaus Ultralightweight ... und nein, Hechte, das hat die Evolution hier nicht hinbekommen :lol: .Aber du hast schon Recht eine Ultraleicht Ausrüstung im Klassischen Sinne ist das sicher nicht !

Gruss Heiko
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mario.s
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Beitrag von mario.s »

Sorry Heiko,
was gibt es denn in Argentinien so bissiges (Stahlvorfach) zu fangen? Hängt natürlich von den äußeren Umständen ab wo bei jedem die leichte Fischerei beginnt. Mittlerweile zählt es ja auch schon zu leicht, mit einer kräftigen Hechtrute (WG 120g) auf Dorsch zu pilken. Für diese Situation ist es ja auch leicht.
....Rotfedern!
Das ist m.e. eines der Einsatzgebiete. Stillwasser, feine Vorfächer unter 0,15er und kleine Fliegen. So fange ich problemlos u.a. auch Plötzen und Bleie.

Gruß, Mario
strongbow
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Beitrag von strongbow »

Moin Mario,

das mit den Rotfedern war eigentlich eher ein Scherz.

M. E. zielen diese ultraleichten Ruten nicht auf bestimmte Fische, sondern auf einen bestimmten Typ Fischer, oder bessere eine Entwicklungsstufe des Fliegenfischers, die wir alle mal durchlaufen.

Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass der gemeine Fliegenfischer nach ersten schönen Erfolgen zur weiteren Luststeigerung das Gerät schrittweise "feiner" machen zu müssen glaubt. Er nimmt dann nicht mehr die eigentlich angemessene 8er oder auch die 7er für MeFo (..oder Bonefish :wink: ), sondern eine 6er oder 5er. Bis die ersten Stöcke brechen oder die Fische gruppenweise Winke, Winke machen. Dann erkennt der gemeine Fliegenfischer, dass er sich entwicklungstechnisch in einer (wohl notwendigen Sackgasse) befindet und kehrt in der Regel um.

Genau hier sortieren sich für mich auch alle Ruten unterhalb von Klasse #3 (#2 meinetwegen auch) ein. Sie haben schlicht keinen sinnvollen Anwendungsbereich.

Ich habe früher mal meine Köderfische zum Zanderfischen mit der Fliegenrute gefangen (Lauben im Mittellandkanal, war bei entsprechend sommerlichem Wetter sehr effektiv und zudem spaßig). Dafür habe ich eine #3er verwendet. Weniger Rute wäre selbst zum Laubenfang eher nachteilig gewesen.

Strongelchen
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Hogy
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Beitrag von Hogy »

Hallo, fuer diejenigen unter euch, die englisch lesen, gibt's hier eine interessante Seite zum Thema Ultralight:

http://byrdultrafly.com/ultramain.htm


Gruss, Hogy
Magallan

Beitrag von Magallan »

Hallo Mario

Schau doch einfach mal in die Rubrik "Reise und Report" , Argentinien ...

Gruss Heiko
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Florian Maldoner
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Beitrag von Florian Maldoner »

Hallo,

ich hatte vor kurzem das Vergnügen mal eine 1er TXL zu werfen und zu fischen und muss zugeben, dass diese Ruten durchaus ihre Berechtigung haben. Trotz der Fähigkeit ultraleichte Schnüre werfen zu können hat z.B. die TXL ein so unglaubliches Rückgrat, dass sich auch größere Fische ohne Probleme kontrollieren lassen. Am Samstag hakte ein Freund eine knapp 40cm Äsche in relativ starker Strömung und befreite den Fisch nach nicht mal 15 Sekunden wieder vom Haken. Natürlich würde ich keinesfalls in der Maifliegenzeit an einem Fließwasserpuff mit 50er Besatzforellen mit so einer Rute anrücken, aber an einem kleinen, 1,5m breiten Wiesenbach mit kleinen Wildforellen bis 30cm sehe ich bis auf die Fischerei bei Wind eigentlich nur Vorteile mit dem leichten Gerät. Probleme mit der Schwimmfähigkeit bei schnellem Wasser mit Strudeln konnte ich beim Sage Quiet Taper auch nicht feststellen, aber um da ein objektives Urteil fällen zu können hab ich die Schnur nicht lange genug gefischt..

Grüße

Flo
Nymphenfischer
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Beitrag von Nymphenfischer »

Hallo Leute ,
mal ganz ehrlich ich finde das schönste am Flifi das man so unglaublich flexibel ist und wen ich an den Schwarzwald denke ist ne Rute unter #3 überall fehl am Platz da vernünftiges Nymphenfischen nicht mehr möglich ist , es gibt halt überall Grenzen und bei einer #0 rute sind diese sehr schnell erreicht !
Ich fische selbst bis #3 und selbst meine kleine Bachrute #3 7ft. ist mir für viele Situationen zu schwach !
Trockenfliegen über #12 sind schon schwer Nymphen mit Tungstenkopf in dieser Größe eigendlich nur noch mit Cezchnymphing zu fischen und da schon kein Vergnügen .
Also was die ultralight Fischerei angeht sollte man genau überlegen ob es überhaupt Not tut und dan lieber auf dem Boden bleiben und vernünftig fischen !

Tight Lines
Flo
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macyog
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Beitrag von macyog »

Moin,

also meiner Meinung nach richten sich die Klasse eher an die Fliegen als unbedingt an den Fisch.

In der Werre ist eine 9"#5 schon fast zu groß, aber mit meiner 7"#2/3
bin ich gerade richtig. Kapitale sind derzeit wenig zu erwarten, aber ich kann sagen, anhand der vielen kleine Hänger, das die Rute stark ist und das Vorfach nicht zu schwach sein wird. Dafür ist ja jeder auch selbst verantwortlich.

Aber mit meiner #5er kann ich gut Nymphen und Streamer fischen, mit der #2/3er nur noch kleine Nympfen, weil sie sich dan einfach nicht gut werfen bzw. führen läßt.
Wenn ich aber nur kleine Nymphen und kleinere Trockenfliegen verwende ist auch die Wahrscheinlichkeit auf die Kapitalen deutlich kleiner.

Also dürfte sich an einer #0 /00 auch kein Streamer richtig führen lassen, oder?

Bleiben also nur feinste Fliegen, die so sanft geworfen werden das sie auf das Wasser treffen wie der zarte Flügelschlag eines Schmetterlings... *hust* wofür sich diese Ruten eignen, nämlich die ganz vorsichtigen heraus zu locken.

TL

Hagen
Nymphenfischer
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Beitrag von Nymphenfischer »

So vorsichtige Fische das es eine 0er Rute zwecks präsentation braucht gibt es nirgens auf der Welt wen es mit ner 3er nit klappt wegen der Präsentation sollte man daran üben und dan geht es auch !
Und wer mit ner 3er nicht gescheit präsentieren kann der kann auch keine 0er werfen .
Ich finde einfach das diese Ruten mehr Spielzeug als richtiges Fischergerät sind , für die ganz Abgedrehten unter uns :wink:

PS: wen es irgendwo vorsichtige und heikle Fische gibt dan am Doubs und ich hab immer Äschen mit meiner 3er und auch mit meiner 5er gefangen !
Verwendet Schonhaken !!!
crowntail
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Re: Ruten Klasse 0

Beitrag von crowntail »

Hallo zusammen,

ich möchte dieses Thema aufgrund meines gestrigen Erlebnisses noch einmal aufleben lassen.
Ich bin Besitzer einer 1er Rute, parabolische Aktion in Kombination mit einer Rolle Klickbremse.
Da die Äschen bei uns im Moment Schonzeit haben verwende ich die Rute zur Zeit hauptsächlich zum Döbelfischen im Fluss.
Es sind meist Exemplare zwischen 35-40cm, aber auch kapitalere Fische bis 1kg lassen sich mit dieser Rute noch zügig ausdrillen.
Gestern war dann meine Jagdfieber grösser als meine Vernunft.
Nach ein paar erfolgreich gelandeten Döbeln sichtete ich einen gründelnden Karpfen und konnte/wollte mir diese Chance einfach nicht entgehen lassen.
Also hab ich noch schnell das Vorfach gewechselt und dann dem Karpfen die Nymphe präsentiert.
Der Karpfen nahm und es folgte eine Flucht von ca. 60 Metern.
Zugegebenermaßen hat der Drill ca.10-15 Minuten gedauert, aber schlussendlich konnte ich mit diesem leichten Gerät den Karpfen, der ca. 10 Pfund auf die Waage brachte landen.
Soviel ist also mit Ultralight-Tackle machbar, wenn auch nicht unbedingt vernünftig. Wenn ich es gezielt auf Karpfen abgesehen habe verwende ich sicher auch stärkeres Gerät, aber es ist auch nicht so, das die leichten Gerten bei grösseren Fischen gleich zu Bruch gehen würden.

Schöne Grüße

Marco
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Bäschwatz
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Re: Ruten Klasse 0/00

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo
Meine leichteste Rute tüddelt mit einer Triangel #5 ganz gut. 4 und 6 würden aber auch gehen.
Je nach Anforderung besser oder schlechter.
Ist keine echte Fliegenrute.
Hat sich mal einer aus einer gebeamten 8 m Matchtute gebastelt. Ein etw 2 m Allround-Stecken den ich seit über 20 Jahren in Gebrauch habe.
Nach meinem Verständniss ist #1 gewichtsmäßig so gut wie nichts, # 0 hat nach dem was ich fand 0.4 Gramm etwa pro Meter. Wieviel Milligramm pro Meter soll den eine Schnur für #00 wiegen?
Die üblichen Runningleinen wiegen doch oft schon mehr.
Damit eine beschwerte Nyphe zu transportieren stell ich mir vor wie 10 Gramm Jig-Haken an meiner Bachrute sanft zu präsentieren.
Aber egal wie... Dem fast jährlich um diese Zeit wiederkehrende 0 /00 Tread werd ich auch weiterhin Beachtung schenken.
Gruß Thilo
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Thomas E.
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Re: Ruten Klasse 0

Beitrag von Thomas E. »

Hi allerseits,

wenn man eine sehr leichte Schnur werfen möchte, sollte m. E. die Rute auch "Pfeffer" haben !
Es muß ja nicht gerade so extrem abgestimmt sein, wie bei der "Tecnica di lancio Totale" (TLT). :wink:

Ich warf mal eine der ersten Sage 00 auf dem Markt, die Rute schwabbelweich, so das selbst ein präzises Ablegen auf 10 m bei leichten Gegenwind schwierig war.
Für effektives Werfen einfach zu schwach, zu mühsam.
Es mag mittlerweile bessere Ruten in dem Bereich geben ?

Meine leichteste Rute, eine 4er Orvis kann ich gut mit einer 2er Leine kombinieren, nur sah ich bisher nie diese Notwendigkeit.
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Hawk
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Re: Ruten Klasse 0/00

Beitrag von Hawk »

Bäschwatz hat geschrieben: Nach meinem Verständniss ist #1 gewichtsmäßig so gut wie nichts, # 0 hat nach dem was ich fand 0.4 Gramm etwa pro Meter. Wieviel Milligramm pro Meter soll den eine Schnur für #00 wiegen?
Ne 0 wiegt nach Aftma Tabelle ca. 3,6gr , 00 und 000 sind nurnoch geringfügig leichter, 000 sollte afaik ca. 2,2gr wiegen.
Tatsächlich sind die Schnüre allerdings nen Tick schwerer, die leichteste Schnur auf dem Markt ist afaik die Rio Trout LT und da wiegt die #000 2,6gr.
Bäschwatz hat geschrieben: Damit eine beschwerte Nyphe zu transportieren stell ich mir vor wie 10 Gramm Jig-Haken an meiner Bachrute sanft zu präsentieren.
An so einer Rute eine stark beschwerte Nymphe zu fischen ist ungefähr genauso sinnvoll wie nen hechtstreamer an ne #5er Rute zu hängen.
Ich fische meine #000 Sage am kleinen Bach allerdings recht gern mit einer #0er kurzkeulen Schnur und unbeschwerten Nymphen.
Damit lässt sich auf kurze Distanz sehr Sauber und unauffällig präsentieren. Grade bei niedrigem klarem Wasser merkt man hier schon einen Unterschiede zur #3.
Ansonsten fische ich mit der Rute hauptsächlich Nass und Trockenfliegen, auch da ist die leichte Schnur ein großer Vorteil...
Ich fische aber auch hauptsächlich in kleinen und sehr kleinen Gewässern. im größeren Fluss wo kann man sicher problemlos eine höhere Schnurklasse fischen und dann bei scheuen Fischen ggf. ein längeres Vorfach nehmen...
Gruß
Sven
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Re: Ruten Klasse 0

Beitrag von Bäschwatz »

Hi Sven
Da scheint es wie für viele Dinge jede Menge unterschiedliche Tabellen zu geben. Zwischen 2 und 4 Gramm pro Merer hört sich aber schon mal werfbar an.
Gruß Thilo
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