DT oder WF für meine neue #4er Rute

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Dietmar1975 hat geschrieben:Hallo Olaf,

wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bist du eigentlich DT Fan.
Richtig. :wink:
Doch im Bach auf kurze bis mittlere Entfernung würdest du eine WF nehmen,
auch richtig.
... da sie auf diese Distanz fast wie eine DT funktioniert
... bei 10-15 Meter Wurfdistanz funktioniert eine WF ähnlich wie eine DT somit ist der Unterschied nicht so gross. Auf 9,13 Meter sollten ja beide Schnüre das gleiche Gewicht haben, zumindest ist das die Definition der Schnurklasse laut AFTMA (über deren Sinn / Unsinn sich ja trefflich streiten lässt).
Klassische DT:

Bild

und im Vergleich eine einfache WF:

Bild

Wenn der Belly der WF gradlinig verläuft und bei 9,13 Meter endet und der Front Taper die gleiche Länge hat, wären die DT und WF auf 10 Meter Fischdistanz eigentlich nicht zu unterscheiden. Viele der heutigen WF sehen aber eher so aus:

Bild

(die Darstellung des Taper ist hier um 180 grad gedreht). Durch die besonders ausgeprägte Keule im vorderen Bereich haben sie viel Gewicht auf den ersten 5 Metern und laden somit die Ruten etwas früher auf und transportieren auch beschwerte Nymphen auf kurze Distanz sehr gut. Somit fische ich sie lieber am kleinen Bach als eine DT. Wenn du eine beschwerte Nymphe auf 5 Meter Distanz ohne Rückraum unter einen überhängenden Ast werfen willst, finde ich die ausgeprägte Keule mit ihrem Gewicht im vorderen Teil sehr von nutzen.
Falls doch mal der Platz zum Werfen da ist, wäre die WF jedoch besser zu werfen. Eine DT ist besser bei mehr Platz und mehr Weite. Alles richtig verstanden???
... das wiederspricht sich irgendwie und war so nicht gemeint. :roll

Schau dir am besten immer das individuelle Taper jeder Schnur an und dann versuche ein Gefühl dafür zu bekommen wie sich das Taper beim Wurf bzw. Fischen verhält. Die ganze Werbeaussagen und verschiedenen Taper bringen mittlerweile leider mehr Verwirrung, als das sie einem eine Orientierung geben.

LG,

Olaf
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Hallo Dietmar!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Dietmar!

Entschuldige, so war das nicht gemeint, habe mich in der Eile falsch ausgedrückt!

Ab 10-12m ist es nämlich mit der Genauigkeite der kurzen Keule vorbei, dann bist Du auf der Runningleine und dann wird das Ganze sehr unruhig und ungenau.

Was ich sagen wollte, es kommt auf die Rute an und deren Aktion an, bei einer para- bzw semiparabolischen Aktion bist Du mit einer DT oder mit einer Longbelly mit 12m auf alle Fälle besser dran!

nix für ungut!

RC
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Beitrag von Dietmar1975 »

Das Thema scheint gut zu sein. Richtig viele Beiträge. Um so mehr es werden um so mehr sehe ich, dass es reine Geschmacksache ist. Ich weiß jetzt wesentlich mehr über DT Schnüre und auch mehr über die verschiedenen WF Schnüre. Was ich jedoch nehmen soll weiß ich immer noch nicht. :-) Da ich vorhabe nicht nur an kleinen verwachsenen Bächen zu fischen, sondern auch mal an kleinen Flüssen, neige ich momentan mehr zur DT.
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Dietmar1975 hat geschrieben:neige ich momentan mehr zur DT.
Okay! Auch bei kleinen Flüssen bist du mit einer DT bestens versorgt. Eine WF ist einfach nichts für kurze Würfe. Wenn du weniger als vielleicht fünfzehn Meter raus musst, ist eine DT definitiv die bessere Wahl.
Die Vermutung, dass die Fische grundsätzlich ganz am anderen Ufer und weit weg stehen, ist ohnehin meist falsch.
Auch im kleinen Fluss wirst du in der Regel kaum weiter als zehn, zwölf (echte, nicht gefühlte!) Meter weit werfen müssen; bei solchen Distanzen ist eine WF unterfordert und nützt gar nichts. Die meisten Fische fange ich in ganz kurzen Entfernungen - das Gewässer lesen zu können, ist im kleinen Fluss meiner Meinung nach allemal wichtiger als der perfekt beherrschte Doppelzug mit Abschießen der Fliege an den Horizont ...

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Beitrag von Dietmar1975 »

@Frank

Da sprichst du wahre Worte. Das Lesen des Wassers, die Technik beim Wurf und das Quäntchen Glück welches dazu gehört sind wohl die wichtigeren Puzzleteilchen und alles miteinander ergeben eben mehr als die Summe aller Teilchen. :-)
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Beitrag von Maqua »

Hallo, was mich bei der Diskussion sehr wundert, fast alle plädieren für eine DT und in den meisten Läden liegen fast nur WF-Schnüre. :smt102
Ich für meinen Teil würde auch die DT bevorzugen, insbesondere bei mittleren Distanzen, weil mir der Wurf bei einer DT jenseits der 10 m nicht so schnell zusammenbricht und ich insgesamt sanfter presentieren kann.
Geht das Angebot der Industrie in diesem Punkt an der Nachfrage der Kunden vorbei???

Gruss Manni
:smt039
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Halllo,

will jetzt nicht rumstänkern aber ich sehe das ähnlich wie Manni:
Royal Coachman hat geschrieben: Ab 10-12m ist es nämlich mit der Genauigkeite der kurzen Keule vorbei, dann bist Du auf der Runningleine und dann wird das Ganze sehr unruhig und ungenau.
Frank. hat geschrieben:Eine WF ist einfach nichts für kurze Würfe. Wenn du weniger als vielleicht fünfzehn Meter raus musst, ist eine DT definitiv die bessere Wahl.
Wenn WF-Schnüre nix für kurze und auch nichts für lange Würfe sind, warum sind dann gefühlte 80% der am Markt angebotenen Schnüre WF oder WF ähnliche Taper?

Die Aussage von RC ist schon richtig das eine WF spätestens sobald die Running-Line den Spitzenring erreicht Im Vor- und Rückschwung schwammig wird. Ab da muss man die überlegenen Schusseigenschaften einer WF gegenüber einer DT nutzen. Damit erreicht man oft mühelos Weite, auch mit beschwerten Fliegen, aber auf Kosten der Genauigkeit. Also eher Streamer- und Nymphenfischen.

Eine DT kann man im Vor- und Rückschwung noch mit wesentlich mehr Schnur kontrollieren als eine WF. Damit kann man Trockenfliegen und unbeschwerte Nymphen kontrolliert und vor allem sanft auf Weite ablegen, aber nicht mehr viel schiessen lassen.

Trotzdem finde ich persönlich, das eine ausgepräget WF-Keule, vor allem beschwerte Nymphen (aber auch Trockenfliegen) auf kurze Distanz am bewachsenen Bach, besser transportiert als eine DT.

LG,

Olaf (der da keine Religion draus machen will)
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Kevin NRW
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Beitrag von Kevin NRW »

Hallo Fliegenwerfer,
auch ich bin "DT Freund".Leider geht in den letzten Jahren die Entwicklung sehr zu schnellen Ruten und WF Schnüren...Ich denke es liegt am "höher,schneller,weiter" Gedanken der Gesellschaft.Selbst in der Werbung wird über Ruten und Schnüre gesprochen die ja schnell genug sind um Fehler zu verzeihen und die Fliege sicher ins Ziel bringen.Hmmm...meine Fischerei spielt sich Hauptsächlich im Bereich von bis zu ca. 15 m ab.In diesem doch recht nahen Bereich spielt eine DT ihre Stärken aus,für viele Wf Schnüre ist es doch wohl eher zu nah und die guten Schusseigenschaften werden weder benötigt,noch kann man sie gut nutzen.Falls regelmässig große Flüsse,am See oder an der Küste gefischt wird ist eine WF sicherlich im Vorteil.Bei der Bach- und Flussfischerei für mich die DT.Kombiniert mit einer mittelschnellen Rute eine tolle Sache für einen genussvollen Tag am Fischwasser!
Ich bin großer Freund von Gespliessten Ruten und auch für Gespliesste sind für mich DT Schnüre erste Wahl.Ich denke eh das der Markt mittlerweile viel zu viele Schnurvarianten bietet,viele so speziell das man schon mehrere Ersatzspulen dabei haben müsste... :roll:

Just my two cents
Cheers
Kevin
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Dietmar1975
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Beitrag von Dietmar1975 »

@Kevin

Da sprichst du wahres an. Gerade für mich als noch Neuling beim Fliegenfischen ist es sehr schwer das richtige zu finden. Egal ob Rute, Rolle oder Schnur. Es gibt so viel verschiedene, dass ich gar keine Wahl treffen kann. Tagelanges Vergleichen und Überlegen. Jede Schnur wird vom Hersteller toll beschrieben und alle sind sie ganz speziell z.B. fürs Forellenfischen auf kurze Distanz, gemacht. Jede ist also anders und trotzdem alle fürs gleiche :-D

Grüße aus dem Allgäu

Dietmar
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Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 29.07.2013, 06:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Händler des Vertrauens

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Dietmar!

Geh doch zum Händler Deines Vertrauens und probiere die Schnüre aus, das könnte doch funktionieren.

Vielleicht kennst Du ja auch einen Fliegenfischer der Dich probieren läßt.

Ist noch immer die sicherste Methode
freundlichst
RC
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,
Bernd Ziesche hat geschrieben: p.s. @Olaf: Bei der DT (Deine Skizze) sehe ich eher zwei Frontverjüngungen als eine Fv und ein Rear Taper ;).
du hast schon recht, die ersten beiden Skizzen sind stark vereinfacht , verdeutlichen aber sehr gut den prinzipiellen Unterschied von WF zu DT. (die Bilder sind übrigens von Scientific Anglers und nicht von mir) :wink:

Man wird wohl heute kaum noch Schnüre finden die so simpel getapert sind.

Moderne DT und WF Schnüre haben meist mehrere Frontverjüngungen, wie hier bei dem Beispiel von RIO zu sehen.

Bild

LG,

Olaf
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Dietmar1975
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Beitrag von Dietmar1975 »

Ich bin gerade im Urlaub in der Pfalz und hab nur mein iPhone dabei. Ist etwas umständlich doch es geht. Ich hab mir jetzt ein paar Bilder der verschiedenen Leinentypen angesehen. Kann es sein dass moderne Keulen schon eher wie Triangelschnüre aussehen?
Da man mir ja eher zu ner Keule am Bach rät - wäre da ne lange, ne kurze besser? Eher die Standartkeule oder schon eine der modernen mehrfach verjüngten?
Oder vielleicht doch ne Triangel?
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Beitrag von gespliesste »

Hallo Dietmar,

ich denke es bringt wenig, wenn du die gleiche Frage mehrmals stellst. Und ich halte absolut nichts davon aus der Ferne jetzt eine Produktempfehlung auszusprechen.

Aus den gesammelten Artikeln in dem Thread, solltest du dir ein Bild über das Prinzip von DT und WF Schnüren machen können und glaube mir, du kannst mit beiden am Bach werfen und Fische fangen.
Verschiedene Fischer haben halt verschiedene Vorlieben und jeder hat ja auch argumentiert, warum er das eine oder das andere Taper gerne verwendet.

Aber deine eigene Vorliebe musst du schon selbst rausfinden. Ich würde dir raten mal zu einem gut sortierten Händler, einer Messe oder einem der vielen Wurfkursen / Wurftreffs in der Republik zu gehen und die Schnüre mal im Vergleich zu werfen. Nur so wirst du die Schnur finden die zu deinem Fischerstil und deinem individuellen Wurfkönnen am besten passt.

LG,

Olaf
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Dietmar1975
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Beitrag von Dietmar1975 »

Hallo Olaf,
um so länger der Thread wir um so mehr bin ich Deiner Meinung. Leider gibt es keinen guten Händler in meiner Nähe. Nur weiter weg. Aus all den Meinungen hier versuche ich heraus zu finden, was am Besten zu mir passt. Ich versuche dahinter zu kommen wie die Schnüre funktionieren. Ist halt Theorie. Die Praxis wird dann zeigen ob die Schnur tatsächlich zu mir passt. Wo ich noch nicht dahinter gekommen bin ist, wann eine Schnur gute RollwurfeigenschAften hat. Gibts da Bücher wo ich die Funktionen der einzelnen Taper nachlesen kann?

Gruß Dietmar
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