Hallo,
@Detlef
Tatsächlich ist allerorts der Äschenbestand unmittelbar nach starkem Kormoraneinfall zusammen gebrochen. Dort wo es kein Kormoranproblem gab oder gibt haben wir mit relativ gesunden Beständen bezüglich Thymallus thymallus zu tun
Kannst Du das belegen? Von welchen Gewässern sprichst Du? Mir würde es reichen, wenn Du mir die FIBS-Tabelle vorlegst.
Da passt etwas nicht! Gewässer die durch Nährstoffeintrag eutrophieren sind bei weitem nicht mehr "klar". Im Gegenteil....oft wird den Gewässern ein zu geringer Nährstoffanteil nach der Klärung attestiert, wodurch ihre Ertragsfähigkeit leidet. PH-Werte an natürlichen Gewässern die sich im Bereich von 9,5 bewegen halte ich ebenfalls für sehr selten und lediglich in Ausnahmen für realistisch. Das wäre ja die reinste Base! In der Regel bewegen sich die PH-Werte der natürlichen Gewässer igendwo zwischen 6 und 8.
Das passt. Die genauen Nährstoffkonzentrationen kann ich Dir nachreichen. Das Wasser war klar. Ein pH-Wert von 9,5 wurde tatsächlich gemessen und zwar Mitte bis Ende April. Im Mai waren es noch 8,5. Messgerät war ein WTW- Multi 350, also kein Billiggerät.
Fakt ist jedoch das in den letzten 2 Jahrzenten die Gewässer in Struktur und Sauberkeit qualitätsmäßig eher zugenommen wie abgenommen haben
was heißt das? Was ist Sauberkeit?
Des weiteren ist die Äsche nicht gerade der "Nutzfisch", wie es die Forelle ist. Daher bemüht man sich hinsichtlich dieser bei weitem weniger um eine Bestandserhaltung wie es bei der Forelle der Fall ist.
Die Äsche ist immerhin der Leitfisch einer ganzen Fischregion. Meines Wissens wurde er auch vielerorts besetzt. Das Besetzen von Forellen hat doch wenig mit Bestandserhaltung eher mit Nutzungserhaltung zu tun.
Zum einen sind es nicht nur die "Angelfischer" die die gleichen Dinge war nehmen, sondern auch Berufsfischer und zum anderen finde ich eine solche Äußerung ein wenig zu pauschalisierend.
Das kann sein
@RC
Wir reden hier von Äschen nicht von Besatzforellen in Kormoranlandebahnen.
Bei Äschen in Kormoranlandebahnen? Strukturarmut war doch eins meiner Argumente?
Die Äschenpopulationen sind niemals mit Besatz gestützt worden, das war nämlich in keiner Weise nötig und ist es auch nicht. Man sollte nur die Gewässer in Ruhe lassen und vor dem Vogel schützen, sofern sich die Natur nicht selber zu schützen im Stande ist. Genau das passiert jetzt und siehe da, es gibt wieder Äschen und von Jahr zu Jahr mehr.
Wie gesagt, da kenne ich doch einige Projekte mit Äschenbesatz.
Mehr Äschen von Jahr zu Jahr? In den Gewässern im Mittelgebirge, die ich gut kenne sieht es anders aus. Vielleicht sieht es bei Dir besser aus, aber den Zusammenhang zwischen Kormorandezimierung und Erholung des Äschenbestandes könntest Du mir gerne mal wissenschaftlich belegen.
Was nun die E-Fischerei betrifft, solltest Du bitte meinen Beitrag genauer lesen, es geht um die Kleinfische also den so wichtigen Nachwuchs.
Es ist mittlerweile nachgewiesen, daß bei Kleinfischen eine Mortalitätsrate von über 25% besteht, dazu kommt noch, daß die überlebenden Fische betäubt abtreiben und dadurch eine leichte Beute der anliegenden Räuber sind. Aber wie schon erwähnt, das interessiert die Wissenschaft nicht, denn da sind die schon längst weiter.
ich denke, dass ich Deinen Beitrag genau gelesen und Dir trotzdem widersprochen habe. Den Artikel zur Mortalitätsrate kannst Du mir gerne mal nennen - aus persönlichem Interesse, nicht um es anzuzweifeln.
Das Abtreiben der Fische zu verhindern, bzw. das Gerät so einzustellen, dass die Fische sofort wieder zu sich kommen, wenn der Strom abgestellt wird, sollte selbstverständlich sein und liegt in der Verantwortung des Fischers.
Wenn also zweimal im Jahr der Bestand untersucht wird, so kann sich jeder an seinen Fingern abzählen, wie es da nach 2 Jahren aussieht im Jungfischbestand.
Nur wenn das so aussähe wie Du es darstellst. Ich persönlich sehe das anders.
Die 300 Äschen wurden damls auf ca 250m entnommen und markiert, wie schon erwähnt, zwei Tage später kein einziger Fisch in dieser Strecke, auch wurden von den markierten Äschen auch später mit der Fliege keine einzige wiedergefangen. Es wurden auch einsömmrige markiert, auch keine Rückmeldung, auch nicht bei späteren E-Fischen.
Versuche mit Markierungen werden oft gemacht, um die Überlebensraten oder Wandermuster zu untersuchen. Das kannst Du nicht nutzen um Rückschlüsse über die Schädigung durchs E-Fischen zu bekommen. Dazu ist die Methodik ungeeignet, weil viele weitere Faktoren, die Einfluss auf das Ergebnis haben können, nicht kontrollierbar oder messbar sind. Das Ganze hätte in einem Laborversuch wohl eher geklappt.
E-Fischen zum Zwecke der Bestanderhebung ist sehr gefährlich für die Jungfischbestände
Daran glaube ich daher nicht.
@Olaf
viele gute Punkte wurden hier genannt und wie ich vermutet habe, haben wir hier auch einige sehr kundige Forenmitglieder, welche in der Lage sind beide Seiten zusehen und mit guten Argumenten zu diskuitieren.
Ich kenne die vielen Argumente bzgl. Eutrophierung, Versandung, klares Wasser, natürliche Schwankungen, fehlende Renaturierung usw.
Wenn die Bestände jetzt um die Hälfte zurückgegangen wären und auch örtlich begrenzt so würde ich das verstehen. Die Bestände sind aber in ganz Mitteleuropa und meistens um mehr als 50% zurückgegangen und da gibt es nur einen Faktor der sich an all diesen Standorten verändert hat - die einfallende Komroranpopulation.
In Slowenien gibt es an vielen Flüssen (wie z.B. der Sava Bohinjka) noch sehr gute Äschenbestände, weil da die Verbände rund um die Uhr den ganzen Winter einen Kormoranwachschutz auf die Beine gestellt haben - also auch andersrum wird da ein Schuh draus.
Auch wenn es mehr Faktoren gibt als den Kormoran, steht das nach meiner Meinung in keinem Verhältnis.
Fischbesatz, Kläranlagen, Industrie, Gewässerverbau .... eine Auswahl aus diesem Programm findest Du auch an fast jedem Gewässer mit der Problematik
Gruß
Jens