Die Äsche - Fisch des Jahres 2011
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Siegfried.
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Hallo zsam,
nachdem sich auch der Rauch der Nebelkerzen, die nach meinem ersten Zwischenruf erneut von unseren im Besitz der Wahrheit befindlichen, offensichtlich jüngeren Mitgliedern wie Jonas, gezündeten Nebelkerzen wieder zu lichten beginnt (Danke Frank), will ich denn doch noch mal zurück zum Thema kommen: Schutz der Äsche (und aller selbst reproduzierender Fischbestände der Salmonidenregion).
Obwohl ich mich seit 1974 wissenschaftlich und praktisch (u.a. Wiedereinbürgerung der Äsche in der unteren Lenne von 1984 - 1988) beschäftige und zu jedem der noch so an den Haaren herbei gezogenen (Pseudo)Argumente einen Gegenbeweis antreten könnte, habe ich es satt und seit langem aufgegeben, an diesen Unsinnsdiskussionen zu beteiligen. Sie kosten nur Lebenszeit, die besser zu verwenden ist (v.a. bei der Verbesserung der Gewässer) und führen nur zu der von ihren Initiatoren gewollten Verwirrung unter den Betroffenen.
Gerade deshalb aber jetzt die Meldung, denn stehen bleiben darf die Verwirrung auch nicht so einfach, weil sie nämlich sonst ihr Ziel erreicht: Lähmung und Schicksalsergebung der Gewässer- und Fischschützer (und-nutzer).
Es kann nicht hingenommen werden, dass die selbst ernannten Erkenntnisinhaber uns weiter auf eine schiefe Bahn hinquatschen. Nichts und Niemand darf uns weiß machen, dass es "normal" ist, wenn der K. die Fischbestände der Salmonidenregion auf wenige Prozente ihres ökologischen Potezials und bei der Äsche z.T. unter ihre Überlebensschwelle drückt (ausrottet um es unschön aber klar zu sagen, wie in einem unserer Pachtabschnitte der Diemel).
Ich kann hier lückenlose Beweisketten auch inkl. ein paar kryptischer Abkürzungen bieten wie ASTERIX; PERLODES; PHYLIB; FIBUS oder aber auch ALDI, LIDL usw. usw. nur um mein Expertenwissen und die Dummheit der armen Praktiker, die das Elend ja nur mit Händen greifen können, zu belegen. Davon ändert sich überhaupt nichts an der Tatsachenlage. Für 95 - 99 % des Elends ist monokausal der Kormoran verantwortlich und mir ist sch...egal wie sich der Rest verteilt!
Nur so mal anders rum: Tretet ihr doch mal den Gegenbeweis an. Zeigt von mir aus einen einzigen Faktor oder auch eine 3D-clusteranalysis oder was auch immer auf, die für alle Gewässer von den Alpen bis nach Skandinavien eine auch nur plausible Wahrscheinlichkeit (0,8 würde mir schon reichen) für die überall gleichen Bestandszusammenbrüche aufzeigt. Dann können wir gern darüber diskutieren ob die Reduktion der Kormoranbestände in Europa vielleicht ein paar tausend Exemplare weniger betragen könnte.
Bis dahin ist aber die einzige Frage, die uns überhaupt zu beschäftigen hat:
Wie muss ein vernünftiges, europaweites Kormoranmanagement aussehen? Wie viele können wir den aquatischen Ökosystemen zumuten. Wie viel darunter brauchen als Sicherheitsmarge oder ist es uns ausreichend einen ungefährdeten Bestand (der Kormorane) zu haben? Wo und mit welchen Methoden sind die Reduktionen durchzuführen usw. usw.
Das ist ein weites Feld, worüber man sehr vernünftige, sehr sachliche und im Gegensatz zu bisher zielführende Diskussionen führen kann - nein muss.
Ein Nebeneffekt dieser multi-Mist Diskussion, den wir dicht übersehen und ebenfalls nicht zulassen dürfen ist übrigens das down-grading, d.h. wenn wir die heutigen Zustände irgendwann akzeptieren, dann werden unsere Kinder die für das Normale halten und unser Elend wird zu den Goldenen Zeiten der zukünftigen Generationen. Ich zitiere hierzu gern das Motto eines unserer FFCracks "A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)"
So weit so schlecht
Siegfried
nachdem sich auch der Rauch der Nebelkerzen, die nach meinem ersten Zwischenruf erneut von unseren im Besitz der Wahrheit befindlichen, offensichtlich jüngeren Mitgliedern wie Jonas, gezündeten Nebelkerzen wieder zu lichten beginnt (Danke Frank), will ich denn doch noch mal zurück zum Thema kommen: Schutz der Äsche (und aller selbst reproduzierender Fischbestände der Salmonidenregion).
Obwohl ich mich seit 1974 wissenschaftlich und praktisch (u.a. Wiedereinbürgerung der Äsche in der unteren Lenne von 1984 - 1988) beschäftige und zu jedem der noch so an den Haaren herbei gezogenen (Pseudo)Argumente einen Gegenbeweis antreten könnte, habe ich es satt und seit langem aufgegeben, an diesen Unsinnsdiskussionen zu beteiligen. Sie kosten nur Lebenszeit, die besser zu verwenden ist (v.a. bei der Verbesserung der Gewässer) und führen nur zu der von ihren Initiatoren gewollten Verwirrung unter den Betroffenen.
Gerade deshalb aber jetzt die Meldung, denn stehen bleiben darf die Verwirrung auch nicht so einfach, weil sie nämlich sonst ihr Ziel erreicht: Lähmung und Schicksalsergebung der Gewässer- und Fischschützer (und-nutzer).
Es kann nicht hingenommen werden, dass die selbst ernannten Erkenntnisinhaber uns weiter auf eine schiefe Bahn hinquatschen. Nichts und Niemand darf uns weiß machen, dass es "normal" ist, wenn der K. die Fischbestände der Salmonidenregion auf wenige Prozente ihres ökologischen Potezials und bei der Äsche z.T. unter ihre Überlebensschwelle drückt (ausrottet um es unschön aber klar zu sagen, wie in einem unserer Pachtabschnitte der Diemel).
Ich kann hier lückenlose Beweisketten auch inkl. ein paar kryptischer Abkürzungen bieten wie ASTERIX; PERLODES; PHYLIB; FIBUS oder aber auch ALDI, LIDL usw. usw. nur um mein Expertenwissen und die Dummheit der armen Praktiker, die das Elend ja nur mit Händen greifen können, zu belegen. Davon ändert sich überhaupt nichts an der Tatsachenlage. Für 95 - 99 % des Elends ist monokausal der Kormoran verantwortlich und mir ist sch...egal wie sich der Rest verteilt!
Nur so mal anders rum: Tretet ihr doch mal den Gegenbeweis an. Zeigt von mir aus einen einzigen Faktor oder auch eine 3D-clusteranalysis oder was auch immer auf, die für alle Gewässer von den Alpen bis nach Skandinavien eine auch nur plausible Wahrscheinlichkeit (0,8 würde mir schon reichen) für die überall gleichen Bestandszusammenbrüche aufzeigt. Dann können wir gern darüber diskutieren ob die Reduktion der Kormoranbestände in Europa vielleicht ein paar tausend Exemplare weniger betragen könnte.
Bis dahin ist aber die einzige Frage, die uns überhaupt zu beschäftigen hat:
Wie muss ein vernünftiges, europaweites Kormoranmanagement aussehen? Wie viele können wir den aquatischen Ökosystemen zumuten. Wie viel darunter brauchen als Sicherheitsmarge oder ist es uns ausreichend einen ungefährdeten Bestand (der Kormorane) zu haben? Wo und mit welchen Methoden sind die Reduktionen durchzuführen usw. usw.
Das ist ein weites Feld, worüber man sehr vernünftige, sehr sachliche und im Gegensatz zu bisher zielführende Diskussionen führen kann - nein muss.
Ein Nebeneffekt dieser multi-Mist Diskussion, den wir dicht übersehen und ebenfalls nicht zulassen dürfen ist übrigens das down-grading, d.h. wenn wir die heutigen Zustände irgendwann akzeptieren, dann werden unsere Kinder die für das Normale halten und unser Elend wird zu den Goldenen Zeiten der zukünftigen Generationen. Ich zitiere hierzu gern das Motto eines unserer FFCracks "A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)"
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Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
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Hallo Siegfried,
danke für den Beitrag!! Da ziehe ich ganz ehrlich meinen Hut vor.
Ich finde es auch gut das du dich nicht auf das Niveau herablässt, auch wenn es manchmal schwer fällt. Es bringt ja beide "Seiten" nicht weiter.
Wir sollten nach vorne schauen und (wie du geschrieben hast) gemeinsam nachdenken, wie ein verträgliches mitteleuropäisches Kormoranmanagement aussehen kann.
Ich frage mich auch, was will man den noch mehr an Schutz für den Kormoran? Kormorane sind mittlerweile schon in Gelsenkirchen im Stadtwald heimisch. Für nicht ortskundige: Mitten im Ruhrgebiet (5 Millionen Einwohner) mitten im Stadtzentrum?
Irgendwie verstehe ich nicht mehr wirklich, warum bei diesem einen Vogel so ein ungleiches Maß angelegt wird. Da leiden neben den Äschen im besonderen doch auch viele andere Vögel drunter. So süß wie Waale sind die Kormorane doch nicht? Irgendwie scheint es leider weit mehr ums Prinzip als um die Sache zu gehen.
LG,
Olaf
danke für den Beitrag!! Da ziehe ich ganz ehrlich meinen Hut vor.
Ich finde es auch gut das du dich nicht auf das Niveau herablässt, auch wenn es manchmal schwer fällt. Es bringt ja beide "Seiten" nicht weiter.
Wir sollten nach vorne schauen und (wie du geschrieben hast) gemeinsam nachdenken, wie ein verträgliches mitteleuropäisches Kormoranmanagement aussehen kann.
Ich frage mich auch, was will man den noch mehr an Schutz für den Kormoran? Kormorane sind mittlerweile schon in Gelsenkirchen im Stadtwald heimisch. Für nicht ortskundige: Mitten im Ruhrgebiet (5 Millionen Einwohner) mitten im Stadtzentrum?
Irgendwie verstehe ich nicht mehr wirklich, warum bei diesem einen Vogel so ein ungleiches Maß angelegt wird. Da leiden neben den Äschen im besonderen doch auch viele andere Vögel drunter. So süß wie Waale sind die Kormorane doch nicht? Irgendwie scheint es leider weit mehr ums Prinzip als um die Sache zu gehen.
LG,
Olaf
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"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
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Lieber Olaf,
die Präsenz der Kormorane im Stadtwald wundert mich gar nicht. Ich beobachte relativ fasziniert, wie resistent die Kormorane in den letzten Jahren gegen Vergrämungen geworden sind - das sind, kein Zweifel, ausgesprochen lernfähige Vögel. An unserem innerstädtischen See können Ruderboote bis auf zwei, drei Meter an sie heranfahren; man kann sie fast auf den Punkt genau anwerfen - der Platsch verschreckt sie nicht. Selbst beim Waten kann ich ziemlich dicht an sie herankommen, ohne dass sie auch nur Kenntnis von mir nehmen würden. Sie wissen ganz genau, wo ihnen Gefahr droht - und wo sie sicher wie in Abrahams Schoß jagen können. Ein mit mir sehr eng befreundeter Jäger/Fliegenfischer schwört heilige Eide, dass sämtliche Kormorane an einem bejagbaren Gewässer im Strich abschwirren, wenn er mit seinem Auto im dem Feldweg einbiegt (Mario: Du kennst das auch, oder?) - die fuffzig anderen Autos von Spaziergängern und Anglern stören sie keinen Deut.
Und genau das ist eines unserer Probleme.
Euer Frank
PS: Olaf - wenn ihr in Herne-West mit den Vögeln nicht fertig werdet, dann schnappt euch doch wenigstens die Wölfe!
die Präsenz der Kormorane im Stadtwald wundert mich gar nicht. Ich beobachte relativ fasziniert, wie resistent die Kormorane in den letzten Jahren gegen Vergrämungen geworden sind - das sind, kein Zweifel, ausgesprochen lernfähige Vögel. An unserem innerstädtischen See können Ruderboote bis auf zwei, drei Meter an sie heranfahren; man kann sie fast auf den Punkt genau anwerfen - der Platsch verschreckt sie nicht. Selbst beim Waten kann ich ziemlich dicht an sie herankommen, ohne dass sie auch nur Kenntnis von mir nehmen würden. Sie wissen ganz genau, wo ihnen Gefahr droht - und wo sie sicher wie in Abrahams Schoß jagen können. Ein mit mir sehr eng befreundeter Jäger/Fliegenfischer schwört heilige Eide, dass sämtliche Kormorane an einem bejagbaren Gewässer im Strich abschwirren, wenn er mit seinem Auto im dem Feldweg einbiegt (Mario: Du kennst das auch, oder?) - die fuffzig anderen Autos von Spaziergängern und Anglern stören sie keinen Deut.
Und genau das ist eines unserer Probleme.
Euer Frank
PS: Olaf - wenn ihr in Herne-West mit den Vögeln nicht fertig werdet, dann schnappt euch doch wenigstens die Wölfe!
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Lieber Frank,
Ich bin selbst kein Jäger und kann es dem Vogel nicht verübeln, dass er versucht sein Leben zu erhalten.
Ich bin nicht gegen Kormorane, sondern für einen Kormoranbestand der keine anderen Tierarten in ihrem Bestand vernichtet. Die Jagd ist nur eine Form von vielen eines möglichen Kormoranmamnagements.
Ich galube viele wären ja schon mal froh, wenn das zur Zeit in NRW unser Problem wäre. Zur ist der Kormoran in NRW vollständig geschützt, da die Kormoranverordnung im April ausgelaufen ist.
Auch der NABU redet ja davon, dass man ein vernünftiges Kormoranmangement ins Leben rufen will. Ich fürchte nur bevor die ganzen Listen fertig sind und die Realität anerkannt wird, ist es für viel Äschenstämme in den Problemgebieten leider zu spät. Zöglinge aus anderen Regionen einzusetzen ist alles andere als Naturschutz und Bestandserhaltung.
Ist es nicht bezeichnend, das es in der Vergangenheit nur noch Abschussgenehmigungen für Kormorane in Naturschutzgebieten gab?
Ich verstehe das alles nicht mehr? Man Schüzt einen Vogel mit allen Mitteln, schiesst ihn aber in Naturschutzgebieten ab????
LG,
Olaf
Ich kenne die Herausforderungen denen die Jäger bei der Jagd gegenüber dem sehr schlauen Vogel begegnen, genau dieselben Berichte haben mir die Jäger aus unseren Vereinen geschildert.Frank. hat geschrieben: Und genau das ist eines unserer Probleme.
Ich bin selbst kein Jäger und kann es dem Vogel nicht verübeln, dass er versucht sein Leben zu erhalten.
Ich bin nicht gegen Kormorane, sondern für einen Kormoranbestand der keine anderen Tierarten in ihrem Bestand vernichtet. Die Jagd ist nur eine Form von vielen eines möglichen Kormoranmamnagements.
Ich galube viele wären ja schon mal froh, wenn das zur Zeit in NRW unser Problem wäre. Zur ist der Kormoran in NRW vollständig geschützt, da die Kormoranverordnung im April ausgelaufen ist.
Auch der NABU redet ja davon, dass man ein vernünftiges Kormoranmangement ins Leben rufen will. Ich fürchte nur bevor die ganzen Listen fertig sind und die Realität anerkannt wird, ist es für viel Äschenstämme in den Problemgebieten leider zu spät. Zöglinge aus anderen Regionen einzusetzen ist alles andere als Naturschutz und Bestandserhaltung.
Ist es nicht bezeichnend, das es in der Vergangenheit nur noch Abschussgenehmigungen für Kormorane in Naturschutzgebieten gab?
Ich verstehe das alles nicht mehr? Man Schüzt einen Vogel mit allen Mitteln, schiesst ihn aber in Naturschutzgebieten ab????
LG,
Olaf
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Hallo Olaf,gespliesste hat geschrieben: Ich bin nicht gegen Kormorane, sondern für einen Kormoranbestand der keine anderen Tierarten in ihrem Bestand vernichtet. Die Jagd ist nur eine Form von vielen eines möglichen Kormoranmamnagements.
wie soll es den aussehen, das Kormoranmanagement. Wir stehen hier an der Sinn auch in der Diskussion und wissen nicht recht, wie es weiter gehen soll. Einen kompletten Jägerschutz für 10 Kilometer Fließgewässer werden wir nicht hinbekommen und mit nonletalen Massnahmen hat man keinen Erfolg, oder hat da jemand einen Tipp?
Wie schütze ich meinen Bach vor den Kormoranen? Bitte kommt mir nicht mit Bändern oder Totholz - das klappt entweder nicht oder ist schon drin.
Petri und tight lines
Peter
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Siegfried.
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Hallo Peter, Frank, Olaf,
über Kormorane und ihre Cleverness könnte man sicher Bücher schreiben und ich könnte aus Bochum und Dortmund auch ein paar Störchen besteuern incl. Formationsflügen über mein Büro und das Rathaus in BO. Der allererste Kormoran den ich an der Lenne in Letmathe gesehen und fotografiert habe (Negativ existiert noch) saß 1992! wohl in Erinnerung an seine Felsenheimat, auf dem Betonpfeiler einer hoch frequentierten Fußgängerbrücke, wo man ihm mit einem gezielten Handgriff durch das Geländer die Gurgel hätte umdrehen können, was ich, damals noch hoch erfreut über den Anblick, versäumt habe
. Aber die Anpassungsfähigkeit ist den Vögeln natürlich in keiner Weise anzukreiden, so wenig Waschbären das Mülltonnnen oder Scharzbären das Auto leeren (incl. doofen Touris) oder auch dem Kartoffelkäfer das Knollenlaub zu fressen. Nur muss man sich das selbst erzeugte Elend doch nicht einfach fortsetzen lassen, das ist entweder grob fahrlässig oder schlicht dumm.
@Olaf noch ein Beleg gefällig über den verzerrten Blickwinkel der Vogelschützer? Ganz offiziell wird bereits im Jahresbericht 2009 konstatiert, dass der Graureiher in NRW in den letzten Jahren eine deutliche Bestandsabnahme zeigt, was mit jedem möglichen Sch.. erklärt wird, aber ein möglicher Zusammmenhang zur Explosion des Kormoranbestandes? Pustekuchen. Dass die Nahrung der erwachsenen Reiher mittlerweile zu 60 - 70 % aus Mäusen besteht? Klimawandel vermehrte Hochwässer grübel, denk ... Kormoran? Kein Wort. Zur Jungenaufzucht brauchen sie aber unbedingt Fische
@Peter, zur Managementfrage muss man natürlich ein umfangreiches und komplexes Maßnahmenwerk in Gang setzen und betreiben, das hier nicht mal umrissen werden kann. Ein Punkt darin ist aber sicher, die immer weiter fortschreitende Ausbreitung zu verhindern, wozu gehört, wenn möglich (eher selten) schon die Kundschafter, dann die Kleinschlaf- und Ruheplätze und schließlich die neuen Gründerkolonien zu beseitigen. Non-lethale Methoden sind dabei Augenwischerei oder, schlimmer, die Verdrängung der Probleme zum Nachbarn, nach dem gleichnamigen Prinzip: Heiliger St. Florian verschon mein Haus, zünd andre an!
Und selbstverständlich müssen auch die winterlichen (oder richtiger winterhalbjährlichen) Raubzüge der Durchzügler und Überwinterer per Abschuss, wenn schon nicht gestoppt, so doch die Schäden auf unter katastrophal begrenzt werden.
Nonlethal (wie man´s nimmt) kann es dann vielleicht wieder bei der Koloniebegrenzung mit Gips- oder Öleiern, Auskühlungsvergrämung usw. werden. Wobei meiner Kenntnis nach bisher noch nichts an die Effektivtät eines Schrotschusses durch das (natürlich von den Vögeln voher verlassene) Nest circa zur Hälfte der Brutperiode heran kommt.
No retreat baby, no surrendor
Siegfried
über Kormorane und ihre Cleverness könnte man sicher Bücher schreiben und ich könnte aus Bochum und Dortmund auch ein paar Störchen besteuern incl. Formationsflügen über mein Büro und das Rathaus in BO. Der allererste Kormoran den ich an der Lenne in Letmathe gesehen und fotografiert habe (Negativ existiert noch) saß 1992! wohl in Erinnerung an seine Felsenheimat, auf dem Betonpfeiler einer hoch frequentierten Fußgängerbrücke, wo man ihm mit einem gezielten Handgriff durch das Geländer die Gurgel hätte umdrehen können, was ich, damals noch hoch erfreut über den Anblick, versäumt habe
@Olaf noch ein Beleg gefällig über den verzerrten Blickwinkel der Vogelschützer? Ganz offiziell wird bereits im Jahresbericht 2009 konstatiert, dass der Graureiher in NRW in den letzten Jahren eine deutliche Bestandsabnahme zeigt, was mit jedem möglichen Sch.. erklärt wird, aber ein möglicher Zusammmenhang zur Explosion des Kormoranbestandes? Pustekuchen. Dass die Nahrung der erwachsenen Reiher mittlerweile zu 60 - 70 % aus Mäusen besteht? Klimawandel vermehrte Hochwässer grübel, denk ... Kormoran? Kein Wort. Zur Jungenaufzucht brauchen sie aber unbedingt Fische
@Peter, zur Managementfrage muss man natürlich ein umfangreiches und komplexes Maßnahmenwerk in Gang setzen und betreiben, das hier nicht mal umrissen werden kann. Ein Punkt darin ist aber sicher, die immer weiter fortschreitende Ausbreitung zu verhindern, wozu gehört, wenn möglich (eher selten) schon die Kundschafter, dann die Kleinschlaf- und Ruheplätze und schließlich die neuen Gründerkolonien zu beseitigen. Non-lethale Methoden sind dabei Augenwischerei oder, schlimmer, die Verdrängung der Probleme zum Nachbarn, nach dem gleichnamigen Prinzip: Heiliger St. Florian verschon mein Haus, zünd andre an!
Und selbstverständlich müssen auch die winterlichen (oder richtiger winterhalbjährlichen) Raubzüge der Durchzügler und Überwinterer per Abschuss, wenn schon nicht gestoppt, so doch die Schäden auf unter katastrophal begrenzt werden.
Nonlethal (wie man´s nimmt) kann es dann vielleicht wieder bei der Koloniebegrenzung mit Gips- oder Öleiern, Auskühlungsvergrämung usw. werden. Wobei meiner Kenntnis nach bisher noch nichts an die Effektivtät eines Schrotschusses durch das (natürlich von den Vögeln voher verlassene) Nest circa zur Hälfte der Brutperiode heran kommt.
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Siegfried
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Olaf Kurth
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Siegfried Darschnik hat geschrieben:Nonlethal (wie man´s nimmt) kann es dann vielleicht wieder bei der Koloniebegrenzung mit Gips- oder Öleiern, Auskühlungsvergrämung usw. werden. Wobei meiner Kenntnis nach bisher noch nichts an die Effektivtät eines Schrotschusses durch das (natürlich von den Vögeln voher verlassene) Nest circa zur Hälfte der Brutperiode heran kommt.
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Siegfried
Hallo Siegfried,
genau diese "Gips-Plastik-anstatt-realer-Eier-Methode" wendeten meines Wissens unsere östlichen Nachbarn in Polen vor vielen Jahren an, mit dem Ergebnis, dass die intelligenten Vögel die "falschen" Eier kurzerhand aus dem Nest warfen und schnellstens nachbrüteten. Soweit ich mich erinnern kann, kann auch mein sächsischer Fliegenfischer-Kollege Mario Mende diese Angaben bestätigen. Erfolg quasi gegen Null.
Wie du erwähnst, nutze man in einigen östlichen Brutgebieten danach den technischen Fortschritt, indem man mit großen Hubschraubern so lange über die Brutkolonien flog, bis fast alle Elterntiere ihre Nester verlassen hatten. In der kühlen Jahreszeit reichten dann 30 bis 60 Minuten um die zurückgelassenen Jungtiere, bzw. befruchteten Eier lethal auszuschalten. Hört sich grausam an, iss aber so..........
Selbstverständlich sollte allen klar sein, dass nur durch eine massenweise länderübergreifende lethale Vergrämung in den Brutgebieten ein spürbarer Druck und somit ein Rückgang der Gesamtpopulation ausgeübt werden kann. Temporäre, regionale Abschüsse bringen rein gar nichts, weil der Energiehaushalt der flüchtenden Schwärme gesteigert wird und der auch wieder gedeckt werden muss.
Diese leidvolle Diskussion führen wir nun schon seit 10 Jahren und geändert hat sich bisher nüscht - im Gegenteil - autochtone Äschen-Bestände z.B. in einigen Bodensee-Zuflüssen sind (wie in vielen anderen kleinen, mittleren Fließgewässern) fast verschwunden.
Just my two pence,
Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Siegfried.
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Hallo Olaf K.
ja so isses, bei uns im Sauerland, der einstigen Hochburg der Äsche war sie Mitte der 90er Jahre sogar von der roten Liste herunter genommen worden. Jetzt ist sie seltener als zu den schlimmsten Industriezeiten, da auch die früheren Refugien leer sind und der genetische Flaschenhals für die paar verbliebenen Äschen und nach meinen Beobachtungen sogar schon für die autochthonen Bachforellen wird immer enger. Deshalb plädiere ich weiterhin auch für die dezentrale Flächenbekämpfung, wo immer das sinnvoll möglich ist, um wenigstens das Potenzial zu erhalten. Ich möchte nicht, dass unsere Äsche den Weg des Minnesota Grayling gehen muss, von dem man, als man ihn dann schützen und vermehren wollte, einfach nicht mehr genügend gefunden hat. Weg ist er - für immer.
Und in den Kolonien, wie gesagt, die alte Methode ist bisher immer noch die funktionalste, auch wenn sie ein bißchen rustikaler wirkt als son Gipsei.
You don´t know what you´ve got till it´s gone, they paved paradise..
Siegfried
ja so isses, bei uns im Sauerland, der einstigen Hochburg der Äsche war sie Mitte der 90er Jahre sogar von der roten Liste herunter genommen worden. Jetzt ist sie seltener als zu den schlimmsten Industriezeiten, da auch die früheren Refugien leer sind und der genetische Flaschenhals für die paar verbliebenen Äschen und nach meinen Beobachtungen sogar schon für die autochthonen Bachforellen wird immer enger. Deshalb plädiere ich weiterhin auch für die dezentrale Flächenbekämpfung, wo immer das sinnvoll möglich ist, um wenigstens das Potenzial zu erhalten. Ich möchte nicht, dass unsere Äsche den Weg des Minnesota Grayling gehen muss, von dem man, als man ihn dann schützen und vermehren wollte, einfach nicht mehr genügend gefunden hat. Weg ist er - für immer.
Und in den Kolonien, wie gesagt, die alte Methode ist bisher immer noch die funktionalste, auch wenn sie ein bißchen rustikaler wirkt als son Gipsei.
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Siegfried
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Hallo,
Wir könnten ja auch alle Äschen und Forellen in wenigen Jahren aus unseren Flüssen ausrotten, wenn wir nur wollten ...
Wenn geschmorte Kormoranbrust eine Spezialität in 5 Sterne Resturants wäre, so hätten wir wohl keine Probleme mit dem Bestand und dann würden auch die Jäger kaum klagen.
Auch andere Tiere sind schlau und da haben die Jäger auch Wege gefunden. Bei Kormoranen hat wohl kaum einer Lust, stundenlangen Ansitz in Kauf zunehmen um dann einen schlecht riechenden, verwurmten Vogel als Trophähe vorzuweisen.
Eine Lösung wäre wohl eher bei den Brutkolonien anzusetzen.
Ich bin ja auch kein Spezialist auf dem Gebiet und vielleicht sind wir im Sauerland auch mehr gebeutelt als in andderen Regionen. Aber ich halte es da mit Siegfried und habe noch seinen Vorstellungsbeitrag hier im Forum in Erinnerung.
Aber wenn wir nichts machen, dann wird unser Hobby wohl nur noch zum Forellenpuffangeln verkommen, so schön die Flüsse auch sind. Ich bin recht viel in Europa unterwegs und Kormoran ist eigentlich überall ein Thema.
Wie gesagt, es geht nicht darum den Kormoran auszurotten sondern um ein vernünftiges Mass.
Hat wirklich jemand Angst der Komrmoranbestand könnte ernsthaft gefährdet sein?? Der Vogel hat in wenigen Jahren ohne spezielle Schutzmassnahmen und in windeseile ganz Europa besiedelt.
Da wird doch um Windmühlen gekämpft und viele autochtone Fisch -und Vogelarten dem übergeordneten Ziel geopfert. Es geht doch schon lange nicht mehr um die Sache.
Kormoran ist sexy und cool - SUPER KORMORAN - Wir haben auch einen Ansticker "Ich bin ein Kormoranfreund", den bekommst du automatisch zugeschickt wenn du auf der Seite des NABU mitdiskutieren willst. Den trägt meine Freundin jetzt öfter beim Frühstück ...
Die Äsche interessiert doch keine Sau (ausser die Fliegenfischer und ein paar neutrale Biologen).
Wie gesagt man kann das alles was wir hier schreiben noch in 10-20 und auch mehr Jahren nachlesen -
Entweder da findet mal ein Umdenken statt, oder ich werde meinen Kindern und Enkeln den Kromoran als neue Spezies im Satdtwald von Gelsenkirchen darbieten und die Äsche als historische Spezies der Sauerlandregion.
Ich hoffe aus ganzem Herzen ich habe unrecht!!!
LG,
Olaf
Also ich glaube die Menschheit könnte locker jede Tierart der Welt in kürzester Zeit den garaus machen, wenn sie nur ernsthaft wollte. Also es mangelt ja nicht wirklich an Möglichkeiten den Kormoranbestand zu dezimieren, es ist halt nur eine Frage des Willens bzw. der geltenden Gesetze.Peter Pan hat geschrieben: wie soll es den aussehen, das Kormoranmanagement. Wir stehen hier an der Sinn auch in der Diskussion und wissen nicht recht, wie es weiter gehen soll.
Wir könnten ja auch alle Äschen und Forellen in wenigen Jahren aus unseren Flüssen ausrotten, wenn wir nur wollten ...
Wenn geschmorte Kormoranbrust eine Spezialität in 5 Sterne Resturants wäre, so hätten wir wohl keine Probleme mit dem Bestand und dann würden auch die Jäger kaum klagen.
Auch andere Tiere sind schlau und da haben die Jäger auch Wege gefunden. Bei Kormoranen hat wohl kaum einer Lust, stundenlangen Ansitz in Kauf zunehmen um dann einen schlecht riechenden, verwurmten Vogel als Trophähe vorzuweisen.
Eine Lösung wäre wohl eher bei den Brutkolonien anzusetzen.
Ich bin ja auch kein Spezialist auf dem Gebiet und vielleicht sind wir im Sauerland auch mehr gebeutelt als in andderen Regionen. Aber ich halte es da mit Siegfried und habe noch seinen Vorstellungsbeitrag hier im Forum in Erinnerung.
Aber wenn wir nichts machen, dann wird unser Hobby wohl nur noch zum Forellenpuffangeln verkommen, so schön die Flüsse auch sind. Ich bin recht viel in Europa unterwegs und Kormoran ist eigentlich überall ein Thema.
Wie gesagt, es geht nicht darum den Kormoran auszurotten sondern um ein vernünftiges Mass.
Hat wirklich jemand Angst der Komrmoranbestand könnte ernsthaft gefährdet sein?? Der Vogel hat in wenigen Jahren ohne spezielle Schutzmassnahmen und in windeseile ganz Europa besiedelt.
Da wird doch um Windmühlen gekämpft und viele autochtone Fisch -und Vogelarten dem übergeordneten Ziel geopfert. Es geht doch schon lange nicht mehr um die Sache.
Kormoran ist sexy und cool - SUPER KORMORAN - Wir haben auch einen Ansticker "Ich bin ein Kormoranfreund", den bekommst du automatisch zugeschickt wenn du auf der Seite des NABU mitdiskutieren willst. Den trägt meine Freundin jetzt öfter beim Frühstück ...
Die Äsche interessiert doch keine Sau (ausser die Fliegenfischer und ein paar neutrale Biologen).
Wie gesagt man kann das alles was wir hier schreiben noch in 10-20 und auch mehr Jahren nachlesen -
Entweder da findet mal ein Umdenken statt, oder ich werde meinen Kindern und Enkeln den Kromoran als neue Spezies im Satdtwald von Gelsenkirchen darbieten und die Äsche als historische Spezies der Sauerlandregion.
Ich hoffe aus ganzem Herzen ich habe unrecht!!!
LG,
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Wird sich wohl nicht vermeiden lassen, befürchte ich!gespliesste hat geschrieben:
... , oder ich werde meinen Kindern und Enkeln den Kromoran als neue Spezies im Satdtwald von Gelsenkirchen darbieten und die Äsche als historische Spezies der Sauerlandregion.
Mein Bauchgefühl meint halt, es sind einfach viel zu viele Leute aus den eigenen Reihen die durch und auf ihre Art und Weise zu Diskutieren und zu Argumentieren, fleißig mit am Grab der Äschenbestände schaufeln!

Da war und ist die Äsche auch nicht allein.
http://www.br-online.de/bayern/wege-und ... 951047.xml
Die Äsche interessiert doch keine Sau (ausser die Fliegenfischer und ein paar neutrale Biologen).
Christian
PS: "Land gewonnen, Fische verloren"
http://www.br-online.de/br/jsp/global/b ... =840937166
Zitat: Servus Isar! "Gab es noch in den 1950er-Jahren 400 bis 500 Kilogramm Fisch pro Hektar Wasserfläche, sind es 1970 nur noch 50 Kilogramm."
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Hardy
moin moingespliesste hat geschrieben:... - Wir haben auch einen Ansticker "Ich bin ein Kormoranfreund", den bekommst du automatisch zugeschickt wenn du auf der Seite des NABU mitdiskutieren willst. Den trägt meine Freundin jetzt öfter beim Frühstück ...
Die Äsche interessiert doch keine Sau (ausser die Fliegenfischer und ein paar neutrale Biologen).
Und wo kann ich beim unserem Verband den Äschensticker kriegen?
Warum weiß mein Nachbar, was NABU bedeutet, aber nicht, dass Millionen Angler in D auch organisiert sind?
Wir können in exclusiven Zirkeln das Problem lang und heiß hin und her diskutieren. Wenn es nicht sachlich und in großem Stil an die Öffentlichkeit kommt, wird es weiterhin die bereits angesprochenen Schweine nicht interessieren.
Groetjes
Hardy
Hallo Äschenfreunde,
Oder ich stelle mir gerade die 20 Uhr Nachrichten mit einem Beitrag über den Untergang der Äschen vor...doch dann klingelt mein Wecker
...
Cheers
Kevin
...und um es richtig effektiv zu machen müsste ein EU weites K-Management her.Doch wer würde sich dafür stark machen?Fische als Prestigeobjekt?NEVER!Wir können in exclusiven Zirkeln das Problem lang und heiß hin und her diskutieren. Wenn es nicht sachlich und in großem Stil an die Öffentlichkeit kommt, wird es weiterhin die bereits angesprochenen Schweine nicht interessieren.
Oder ich stelle mir gerade die 20 Uhr Nachrichten mit einem Beitrag über den Untergang der Äschen vor...doch dann klingelt mein Wecker
Cheers
Kevin
<< streamstalkin´24/7 >>
...a dead fish will never strike a Fly
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Siegfried.
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Hallo zamm,
so schlecht ist die Informationslage über das "Kormoranproblem" in der Öffentlichkeit m.E. gar nicht. Im Gegenteil gibt es sogar unter den doch eher naturfremden "Ruhris" sehr viel Verständnis für die Zusammenhänge und gerade die "Ich bin ein Kormoranfreund" Kampagne war sowas von "ein Schuss in Ofen" wie wir hier sagen, das war schon prächtig. Nur hat da unser Verband nachgestoßen? Aber nein, könnte ja was aggressives zurück kommen. Im Gegenteil, schaut bloß mal auf die Broschüre zum Jahresfisch. Steht da etwa am Ende:
Wichtigste Schutzmaßnahme ist ausgewogenes, europaweites Kormoranmangement mit den Hauptpunkten:
- Keine Kormorane in den (Mittel-)Gebirgen
- Begrenzung der Brutkolonien im Tiefland auf maximal 30.000
Brutpaare, davon nicht mehr als 6.000 in D
- Beseitigung aller Überwinteruns- und Rast(Schlaf)ansammlungen
außerhalb eines Radius von 80 km an der Küste und entlang der
großen Ströme in max 6 km Breite
- .......
Aber mitnichten (und ohne Neffen). Am Ende steht das Gebetsmühlengewäsch, auf das man sich sogar mit den Vogelmenschen einigen kann Renaturierung und Durchgängigkeit und Wasserqualität und ....
Ist auf dem NRW Fischertag am 3.10. Geschrei erhoben worden? Protest gar? Oder auch nur irgend etwas offizielles dazu gesagt worden? Vollsülzen haben sie sich lassen über die vewaltungstechnischen Probleme bei der Umsetzung der WRRL. Ja wen interessiert dat denn? Ja isse doch menschliches Verdauungsprodukt ejal, wir lassen uns doch unsere schöne Diskussion nicht durch Argumente kaputt machen. (Danke für die Anleihe Wilfried Sch.)
Ich wünsche mir zwar nicht das wurschtige Auftreten amerikanischer Interessenvertreter der Angler, die bereits bei viel kleineren Konflikten schon mal eigene Gesetzesinterpretationen androhen und auch umsetzen, aber man muss doch verlangen können, dass sie unsere und die Interessen der Fische wenigstens offensiv vertreten und nicht immer mit so einem halbschlechten Gewissen daherkommen.
Oder haben die bloß Angst ,von hinten, aus den eigenen Reihen, an- und zurück gepfiffen zu werden von den Schlaumeiern und Haarspaltern, den Harmonisten und den U-Booten und werd sosnst sich noch alles tummelt?
Heute am Abgrund und morgen schon einen großen Schritt weiter
Siegfried
so schlecht ist die Informationslage über das "Kormoranproblem" in der Öffentlichkeit m.E. gar nicht. Im Gegenteil gibt es sogar unter den doch eher naturfremden "Ruhris" sehr viel Verständnis für die Zusammenhänge und gerade die "Ich bin ein Kormoranfreund" Kampagne war sowas von "ein Schuss in Ofen" wie wir hier sagen, das war schon prächtig. Nur hat da unser Verband nachgestoßen? Aber nein, könnte ja was aggressives zurück kommen. Im Gegenteil, schaut bloß mal auf die Broschüre zum Jahresfisch. Steht da etwa am Ende:
Wichtigste Schutzmaßnahme ist ausgewogenes, europaweites Kormoranmangement mit den Hauptpunkten:
- Keine Kormorane in den (Mittel-)Gebirgen
- Begrenzung der Brutkolonien im Tiefland auf maximal 30.000
Brutpaare, davon nicht mehr als 6.000 in D
- Beseitigung aller Überwinteruns- und Rast(Schlaf)ansammlungen
außerhalb eines Radius von 80 km an der Küste und entlang der
großen Ströme in max 6 km Breite
- .......
Aber mitnichten (und ohne Neffen). Am Ende steht das Gebetsmühlengewäsch, auf das man sich sogar mit den Vogelmenschen einigen kann Renaturierung und Durchgängigkeit und Wasserqualität und ....
Ist auf dem NRW Fischertag am 3.10. Geschrei erhoben worden? Protest gar? Oder auch nur irgend etwas offizielles dazu gesagt worden? Vollsülzen haben sie sich lassen über die vewaltungstechnischen Probleme bei der Umsetzung der WRRL. Ja wen interessiert dat denn? Ja isse doch menschliches Verdauungsprodukt ejal, wir lassen uns doch unsere schöne Diskussion nicht durch Argumente kaputt machen. (Danke für die Anleihe Wilfried Sch.)
Ich wünsche mir zwar nicht das wurschtige Auftreten amerikanischer Interessenvertreter der Angler, die bereits bei viel kleineren Konflikten schon mal eigene Gesetzesinterpretationen androhen und auch umsetzen, aber man muss doch verlangen können, dass sie unsere und die Interessen der Fische wenigstens offensiv vertreten und nicht immer mit so einem halbschlechten Gewissen daherkommen.
Oder haben die bloß Angst ,von hinten, aus den eigenen Reihen, an- und zurück gepfiffen zu werden von den Schlaumeiern und Haarspaltern, den Harmonisten und den U-Booten und werd sosnst sich noch alles tummelt?
Heute am Abgrund und morgen schon einen großen Schritt weiter
Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
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vogtländer
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Hallo liebe Freunde der Äschen,ich befürchte bei uns im Vogtland sind wir schon über den Abgrund hinaus.
Der Kormoran ist ja um die Talsperren Pirk und Pöhl stetiger Gast- auch an der Weißen Elster.Nach der Fangstatistik des DAV ist die Äsche so gut wie verschwunden.
Der Oberlauf der Elster ist auf ca.23 km völlig unverbaut und für mich als Naturfreund hat er sich in den letzten 20 Jahren stetig zu einem ganz natürlichem Fluß entwickelt. Groppen;Bachneunaugen,Ellritzen, Gründlinge - der Eisvogel , Schwarzstorch alles konnte ich mit eigenen Augen beobachten.
Doch jeden kalten Winter kamen die schwarzen Vögel ein paar Kilometer weiter rauf.Die völlig naturnahen Abschnitte ware als erstes von Äschen entvölkert,da sie näher an seinen Schlafplätzen lagen.
Im Sommer 2009 hatte ich noch ein sehr schönes Erlebnis , ein Schwarm von ca. 15 adulten Äschen 35-40cm lang mitten in meinem Heimatort- und alles was die erfahrenen Kollegen über sie schreiben stimmt. Es sind schöne Fische mit einem Fluchtverhalten das sie leider so zu Opfern des Kormorans macht.
Und dann kam der Winter 2009/ 2010 der schwarze Tod hatte sich mitten im Ort an einem viel frequentierten Parkplatz den Schlafbaum ausgesucht.Ein Dutzend Kormorane, an einem 4m breiten Wasser, 2Monate , und sie hatten guten Stoffwechsel ,das konnte man sehen.
Seit dem habe ich keine Äsche mehr gesehen!
Es grüßt euch ein nachdenklicher Ralf !
Der Kormoran ist ja um die Talsperren Pirk und Pöhl stetiger Gast- auch an der Weißen Elster.Nach der Fangstatistik des DAV ist die Äsche so gut wie verschwunden.
Der Oberlauf der Elster ist auf ca.23 km völlig unverbaut und für mich als Naturfreund hat er sich in den letzten 20 Jahren stetig zu einem ganz natürlichem Fluß entwickelt. Groppen;Bachneunaugen,Ellritzen, Gründlinge - der Eisvogel , Schwarzstorch alles konnte ich mit eigenen Augen beobachten.
Doch jeden kalten Winter kamen die schwarzen Vögel ein paar Kilometer weiter rauf.Die völlig naturnahen Abschnitte ware als erstes von Äschen entvölkert,da sie näher an seinen Schlafplätzen lagen.
Im Sommer 2009 hatte ich noch ein sehr schönes Erlebnis , ein Schwarm von ca. 15 adulten Äschen 35-40cm lang mitten in meinem Heimatort- und alles was die erfahrenen Kollegen über sie schreiben stimmt. Es sind schöne Fische mit einem Fluchtverhalten das sie leider so zu Opfern des Kormorans macht.
Und dann kam der Winter 2009/ 2010 der schwarze Tod hatte sich mitten im Ort an einem viel frequentierten Parkplatz den Schlafbaum ausgesucht.Ein Dutzend Kormorane, an einem 4m breiten Wasser, 2Monate , und sie hatten guten Stoffwechsel ,das konnte man sehen.
Seit dem habe ich keine Äsche mehr gesehen!
Es grüßt euch ein nachdenklicher Ralf !
- gespliesste
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Hallo,
was mich mal ganz ernsthaft interessieren würde. Wir haben hier ja Fliegenfischer aus fast allen Teilen von Deutschland, Österreich und Schweiz.
Gibt es denn Regionen in der die Äschebestände vom Kormoran kaum oder gar nicht beeinträchtigt wurden?
Und wenn ja, warum denkt ihr ist euer Gewässer verschont geblieben?
Vereinzelt schreiben ja manche noch über gute Äschenbestände? Ihr müsst ja nicht genau den Namen des Gewässers, Region nennen wenn ihr da Bedenken habt.
Vielleicht gibt es ja auch Beispiele von denen man lernen kann. Oder sind wirklich nur einige Regionen betroffen, die auch immer am lautesten schreien?
Zumindest habe ich dieses Jahr gehört, dass in der deutschen Traun an der Strecke von Heger auch keine Äschen mehr sein sollen. Haben mir drei Franzosen vor Ort erzählt, die eine Woche erfolglos versucht haben eine Äsche zu überlisten und nur noch auf Bach- und Regenbogenforellen gestossen sind?
LG,
Olaf
was mich mal ganz ernsthaft interessieren würde. Wir haben hier ja Fliegenfischer aus fast allen Teilen von Deutschland, Österreich und Schweiz.
Gibt es denn Regionen in der die Äschebestände vom Kormoran kaum oder gar nicht beeinträchtigt wurden?
Und wenn ja, warum denkt ihr ist euer Gewässer verschont geblieben?
Vereinzelt schreiben ja manche noch über gute Äschenbestände? Ihr müsst ja nicht genau den Namen des Gewässers, Region nennen wenn ihr da Bedenken habt.
Vielleicht gibt es ja auch Beispiele von denen man lernen kann. Oder sind wirklich nur einige Regionen betroffen, die auch immer am lautesten schreien?
Zumindest habe ich dieses Jahr gehört, dass in der deutschen Traun an der Strecke von Heger auch keine Äschen mehr sein sollen. Haben mir drei Franzosen vor Ort erzählt, die eine Woche erfolglos versucht haben eine Äsche zu überlisten und nur noch auf Bach- und Regenbogenforellen gestossen sind?
LG,
Olaf
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"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
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