Vergleich Gespließte ----> Kohlefaserrute
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Vergleich Gespließte ----> Kohlefaserrute
Servus zusammen,
in einem andern Thread kam das Thema Kohlefaser oder Gespließte zur Sprache.
Ich möchte nun einmal ein neues Thema eröffnen.
Wie seht ihr Gespließte zu Kohlefaserruten im Vergleich?
Ich persönlich liebe die besondere Gemütlichkeit, mit einer Gespließten zu fischen. Kurze Gepließte haben am verwachsenen Bach den riesen Vorteil, dass ein "Astkontakt" nicht gleich mit Rutenbruch quittiert wird.
Kohlefaser ist leichter und hitzebeständiger. Eine Gespließte "verzieht" sich schonmal in der Hitze im Auto.
Ist aber wieder durch erhitzen zu beheben.
Es gibt natürlich viel mehr pros und contras.
Nun lass ich euch mal ran. Wie seht ihr die Sache --> Gepließte vs. Kohlefaser?
Grüße, Michael
in einem andern Thread kam das Thema Kohlefaser oder Gespließte zur Sprache.
Ich möchte nun einmal ein neues Thema eröffnen.
Wie seht ihr Gespließte zu Kohlefaserruten im Vergleich?
Ich persönlich liebe die besondere Gemütlichkeit, mit einer Gespließten zu fischen. Kurze Gepließte haben am verwachsenen Bach den riesen Vorteil, dass ein "Astkontakt" nicht gleich mit Rutenbruch quittiert wird.
Kohlefaser ist leichter und hitzebeständiger. Eine Gespließte "verzieht" sich schonmal in der Hitze im Auto.
Ist aber wieder durch erhitzen zu beheben.
Es gibt natürlich viel mehr pros und contras.
Nun lass ich euch mal ran. Wie seht ihr die Sache --> Gepließte vs. Kohlefaser?
Grüße, Michael
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- piscator
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Moin, die Ansicht eines Ostseefliegenfischers:
Kohlefaserruten für Verdachtfischen auf Meerforelle: d. h. Ganztags Distanzwürfe -- da liebe ich meine KF-Ruten
Aber:
Pirschfischen auf Sicht (Meeräsche) da ist meine gespliesste #6 Dickerson Variante mit Bambushülsen (3 tlg) unschlagbar -- das Ergebnis schwimmt seit 1.5 Jahren im Aquarium in Kiel und weidet die Algen in dem Becken ab.
Jürgen
Kohlefaserruten für Verdachtfischen auf Meerforelle: d. h. Ganztags Distanzwürfe -- da liebe ich meine KF-Ruten
Aber:
Pirschfischen auf Sicht (Meeräsche) da ist meine gespliesste #6 Dickerson Variante mit Bambushülsen (3 tlg) unschlagbar -- das Ergebnis schwimmt seit 1.5 Jahren im Aquarium in Kiel und weidet die Algen in dem Becken ab.
Jürgen
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Re: Vergleich Gespließte ----> Kohlefaserrute
Na ja, lieber Michael: Es gibt natürlich ein paar Differenzen, die den Vergleich sehr schwierig machen - weil sie weit abseits von Wurfeigenschaften etc. liegen. An meinen Gespließten liebe ich vor allem, dass sie ein Produkt perfekter, individueller Handwerkskunst sind, eine - wenn du verstehst, was ich meine - "Seele" haben.Trout-Gizmo hat geschrieben: Wie seht ihr Gespließte zu Kohlefaserruten im Vergleich?
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Kohlefaser mit Bambus vergleichen ....zwar beides Materialien aus denen man Ruten baut aber irgendwie ist das wie Äpfel mit Birnen vergleichen - ist zwar beides Obst aber irgendwie schmeckts doch unterschiedlich und sieht auch anders aus.
Bambus als Baumaterial für Ruten ist ein wenig antiquiert und die Verwendung eines Naturproduktes für den Rutenbau bringt mehr Nach- als Vorteile mit sich
. Inzwischen kann man mittels moderner Technik jeder Angelrute die Eigenschaften einer Gespliessten verpassen und dabei auf Nachteile wie Empfindlichkeit verzichten - Grashobeln ist also überflüssig geworden
- Bevor jetzt alle Gespliessten-Fischer und - Bauer auf die Barrikaden gehen - nur Spaß !!! Trotzdem ein interessanter Gedankenansatz
Zudem spreche ich dem Entwickler eines Kohlefaserblanks nicht weniger Technisches Geschick und Verständnis zu als einem Gespliesstenbauer. Wieso darf ein Kohlefaserblank keine Seele besitzen
?
Bambus als Baumaterial für Ruten ist ein wenig antiquiert und die Verwendung eines Naturproduktes für den Rutenbau bringt mehr Nach- als Vorteile mit sich





Zudem spreche ich dem Entwickler eines Kohlefaserblanks nicht weniger Technisches Geschick und Verständnis zu als einem Gespliesstenbauer. Wieso darf ein Kohlefaserblank keine Seele besitzen

Gruß
Florian
zwei Hände sind besser als eine
Florian
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Hallo Michael !
Hallo Michael !
Das ist ein weitläufiges Thema, aber ich werde mal versuchen es kurz zu machen.
Die Gespließte hat einen großen Nachteil und das ist ihr Gewicht in Längen über 8'.
In den Längen 6'6 - 7'6 ist sie durchaus ebenbürtig einer Kohlefaser hat aber überdies den großen Vorteil, durch ihre Zähigkeit kaum einen Fisch im Drill zu verlieren.
Das Wurfverhalten ist anders, deswegen sind hier Vergleiche schwierig, wer aber im Stande ist, seine Schnurgeschwindigkeit und Schlaufengröße der Situation an zu passen, der ist mit einer Gespließten gut beraten und wird viel Freude an ihr haben.
"Eilige" Fliegenfischer sollten die Finger von ihr lassen, denn eine Gespließte braucht Pflege und pflegliche Behandlung.
Lagerung zu Hause:
Niemals liegend! Bei mir hängt das Handteil stehend im Futteral und das Spitzenteil am Spitzenring am selben Haken.
Wenn die Ruten im Transportrohr verbleiben, immer so ins Futteral stecken, daß Handteil und Spitzenteil nach oben zeigen, ansonsten verbiegt sie sich.
Fischen: beim Zusammenstecken der Teile niemals drehen, wenn die Ringe nicht stimmen, auseinanderziehen und neu zusammenstecken.
Beim Auseinandernehmen nach dem Fischen, immer das Handteil von sich wegziehen, niemals die Spitze!
Beim Keschern, Rolle nach oben drehen und Hand wegstrecken, niemals mit senkrecht oder gar nach hinten stehender Rute keschern.
Niemals die Rute unter der Heckscheibe liegen lassen, hier entstehen Temperaturen von über 80 Grad in der Sonne, die Scheibe wirkt wie ein Brennglas.
Die Kohlefaser hat den Vorteil, Wurffehler durch ihr übermäßiges Kraftpotential zu kaschieren.
Abschließend: man braucht keine Gespließte um einen Fisch zu fangen, jede Kohlefaser tut es auch und dem Fisch ist es wahrscheinlich egal.
tight lines
RC
PS: Hektik und Fangdruck passen nicht zu einer Gespließten.
PPS: ein weiteres Kapitel wären dann alte Gespließte, wer in Bad Berka war hat hier einen Wissenvorsprung
Das ist ein weitläufiges Thema, aber ich werde mal versuchen es kurz zu machen.
Die Gespließte hat einen großen Nachteil und das ist ihr Gewicht in Längen über 8'.
In den Längen 6'6 - 7'6 ist sie durchaus ebenbürtig einer Kohlefaser hat aber überdies den großen Vorteil, durch ihre Zähigkeit kaum einen Fisch im Drill zu verlieren.
Das Wurfverhalten ist anders, deswegen sind hier Vergleiche schwierig, wer aber im Stande ist, seine Schnurgeschwindigkeit und Schlaufengröße der Situation an zu passen, der ist mit einer Gespließten gut beraten und wird viel Freude an ihr haben.
"Eilige" Fliegenfischer sollten die Finger von ihr lassen, denn eine Gespließte braucht Pflege und pflegliche Behandlung.
Lagerung zu Hause:
Niemals liegend! Bei mir hängt das Handteil stehend im Futteral und das Spitzenteil am Spitzenring am selben Haken.
Wenn die Ruten im Transportrohr verbleiben, immer so ins Futteral stecken, daß Handteil und Spitzenteil nach oben zeigen, ansonsten verbiegt sie sich.
Fischen: beim Zusammenstecken der Teile niemals drehen, wenn die Ringe nicht stimmen, auseinanderziehen und neu zusammenstecken.
Beim Auseinandernehmen nach dem Fischen, immer das Handteil von sich wegziehen, niemals die Spitze!
Beim Keschern, Rolle nach oben drehen und Hand wegstrecken, niemals mit senkrecht oder gar nach hinten stehender Rute keschern.
Niemals die Rute unter der Heckscheibe liegen lassen, hier entstehen Temperaturen von über 80 Grad in der Sonne, die Scheibe wirkt wie ein Brennglas.
Die Kohlefaser hat den Vorteil, Wurffehler durch ihr übermäßiges Kraftpotential zu kaschieren.
Abschließend: man braucht keine Gespließte um einen Fisch zu fangen, jede Kohlefaser tut es auch und dem Fisch ist es wahrscheinlich egal.
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RC
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PPS: ein weiteres Kapitel wären dann alte Gespließte, wer in Bad Berka war hat hier einen Wissenvorsprung

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Kohlefaserblanks
Hallo Flow!
Anscheinend hast Du keine Ahnung, wo die Kohlefaserblanks zu 99,9% herkommen.
RC
Anscheinend hast Du keine Ahnung, wo die Kohlefaserblanks zu 99,9% herkommen.
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Hi RC,
Produktionsstätte muss NICHT zwingend auch Entwicklungsabteilung sein!!!
Lohnfertigung in Fernost von selbst entwickelten Produkten ist auch in anderen Industriezweigen gang und gäbe.
Bei den miesen Qualitätsstandards bei Ruten im allgemeinen ist die Produktionstätte China nicht unbedingt ein Nachteil.
Es hängt allein an den Vorgaben der Auftraggeber und dies sind unsere ach so tollen namhaften "Hersteller".
Gruß vom platten Niederrhein
Produktionsstätte muss NICHT zwingend auch Entwicklungsabteilung sein!!!
Lohnfertigung in Fernost von selbst entwickelten Produkten ist auch in anderen Industriezweigen gang und gäbe.
Bei den miesen Qualitätsstandards bei Ruten im allgemeinen ist die Produktionstätte China nicht unbedingt ein Nachteil.
Es hängt allein an den Vorgaben der Auftraggeber und dies sind unsere ach so tollen namhaften "Hersteller".
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Fern-Ost
Hallo Laverda!
Ich habe mich schon vor 25 Jahren mit Produktionsstättten in Fern-Ost herumgeschlagen, anscheinend weißt Du etwas wenig darüber, wie das abläuft.
tight lines
Gebhard
Ich habe mich schon vor 25 Jahren mit Produktionsstättten in Fern-Ost herumgeschlagen, anscheinend weißt Du etwas wenig darüber, wie das abläuft.
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Hi Gebhard,
stimmt, meine Erfahrungen beruhen auf heimischen Industriebetrieben, die dort fertigen lassen, allerdings nach in Europa üblichen Qualitätsstandards und die prüfen natürlich die Produkte auf Einhaltung vertraglich vereinbarter Eigenschaften.
Das geht jetzt aber OT und du hast natürlich Recht, dass da echt viel Murks gebaut wird und ein handgemachter Gespließten-Blank ist eh eine ganz andere Liga als ein Industriestecken.
Allerdings besteht eine Rute auch nicht nur aus Blank und eine handgebaute Kohlefasergerte kann man häufig auch nicht mit dem Kram von der Stange vergleichen. Auch da macht sich gute Handarbeit und Rutenbau-Know-How durchaus bemerkbar.
Wenn beim Vergleich Gespließte vs Kohlefaser neben der Aktion qualitative Vergleiche gezogen werden, dürfte man bei Kohlefaser eigentlich auch nur verlesene "Handaufbauten" betrachten.
Gruß vom platten Niederrhein
stimmt, meine Erfahrungen beruhen auf heimischen Industriebetrieben, die dort fertigen lassen, allerdings nach in Europa üblichen Qualitätsstandards und die prüfen natürlich die Produkte auf Einhaltung vertraglich vereinbarter Eigenschaften.
Das geht jetzt aber OT und du hast natürlich Recht, dass da echt viel Murks gebaut wird und ein handgemachter Gespließten-Blank ist eh eine ganz andere Liga als ein Industriestecken.
Allerdings besteht eine Rute auch nicht nur aus Blank und eine handgebaute Kohlefasergerte kann man häufig auch nicht mit dem Kram von der Stange vergleichen. Auch da macht sich gute Handarbeit und Rutenbau-Know-How durchaus bemerkbar.
Wenn beim Vergleich Gespließte vs Kohlefaser neben der Aktion qualitative Vergleiche gezogen werden, dürfte man bei Kohlefaser eigentlich auch nur verlesene "Handaufbauten" betrachten.
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Servus zusammen,
vielleicht hab ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt.
Mir geht es absolut nicht darum, wo eine Rute gefertigt wird.
Ob in meinem Keller, Deutschland oder irgend sonstwo auf der Welt.
Mir geht es darum, was jeder an seinen Ruten schätzt. Ob nun Gespließte, oder Kohlefaser.
Jeder hat seine Vorlieben, ja sogar seine eigene Meinung
Eure Eindrücke sind es, die ich hier sammeln möchte.
Jeder sieht dort einen bestimmten Vorteil, wo der andere einen Nachteil sieht.
Genau darum geht es mir.
Grüße, Michael
vielleicht hab ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt.
Mir geht es absolut nicht darum, wo eine Rute gefertigt wird.
Ob in meinem Keller, Deutschland oder irgend sonstwo auf der Welt.
Mir geht es darum, was jeder an seinen Ruten schätzt. Ob nun Gespließte, oder Kohlefaser.
Jeder hat seine Vorlieben, ja sogar seine eigene Meinung

Eure Eindrücke sind es, die ich hier sammeln möchte.
Jeder sieht dort einen bestimmten Vorteil, wo der andere einen Nachteil sieht.
Genau darum geht es mir.
Grüße, Michael
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Servus,
zu den Pro und Contras Kohlefaser vs. Bambus ist eigentlich in diesem Board schon so gut wie alles gesagt worden.
Ausser vielleicht ein Punkt:
Bei einer Kohlefaser - auch wenn sie individuell aufgebaut ist - ist das eine Rute unter vielen.
Bei einer Gespließten habe ich in jedem Fall ein Unikat. Selbst wenn zwei mit dem gleichen Taper gehobelt werden, sind sie unterschiedlich.
zu den Pro und Contras Kohlefaser vs. Bambus ist eigentlich in diesem Board schon so gut wie alles gesagt worden.
Ausser vielleicht ein Punkt:
Bei einer Kohlefaser - auch wenn sie individuell aufgebaut ist - ist das eine Rute unter vielen.
Bei einer Gespließten habe ich in jedem Fall ein Unikat. Selbst wenn zwei mit dem gleichen Taper gehobelt werden, sind sie unterschiedlich.
Mit herzlichem Gruß
- Frank.
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Lieber Michael,
zugebenermaßen bin ich ja wirklich ein ausgesprochener Liebhaber Gespließter, aber ich habe auch Kohle-(und Glasfaser-)faser-Ruten, die ich gerne fische. Und oft genug probiere ich am Wasser Ruten von Freunden aus, häufig tue ich das mit Freude. Ich werfe sehr gerne moderne Hardy-Ruten; eine kürzlich angeschaffte Echo-Switch macht mir eminent viel Spaß (dank Stuarts Beratung). Aber diese Ruten sind letztlich austauschbar. Es ist die oben angesprochene Individualität, die manchmal zu einer engen Beziehung eines Gespließten-Besitzers zu seiner Rute führt.
Mal ein konkretes Beispiel: Eine meiner Pezon&Michel wurde - verrät die Seriennummer - am 11. Januar 1947 gebaut, als zweite Rute dieses Typs, die in eben diesem Jahr 1947 fertig gestellt wurde. Sie atmet Geschichte. Nach dem Tod ihres Erstbesitzers hat sie fünf Jahre auf einem Dachboden verbracht, bis sie zu mir kam, aber das ist eine andere Story.
Sie ist, und das steht fest, eben nicht austauschbar; sie ist wirklich ein Unikat, und von handwerklich so großer Qualität, dass sie noch sehr, sehr lange ihren Dienst tun wird.
Inzwischen habe ich diese bestimmte Rute meinem Sohn geschenkt.
Okay - das mag auch alles ein bisschen sentimental sein. Aber in unserer "SCHNELLER, EFFEKTIVER" und - vor allem - "BILLIGER-ZEIT" ist mir ein solch historisches Relikt einfach lieb und wert.
Ich habe durch eine glückliche Fügung noch ein paar Ruten vergleichbaren Alters bekommen - zwei davon sind gerade bei unserem Forumsmitglied Freimut, der ihnen ein paar neue, sehr sauber und schön gemachte Wicklungen verpasst -, und die würde ich gegen keine andere Rute der Welt eintauschen. Wenn ich damit ans Wasser gehe, weiß ich:
Meine Güte, es ist 65 Jahre her, dass diese Rute ihren ersten Fisch gefangen hat! Damals gab es noch keine Bundesrepublik und Europa lag in Trümmern. Und ein Rutenbauer in Frankreich fertigte mit größter Sorgfalt einen Stock, der auch im 21. jahrhundert noch funktioniert.
Ist doch grandios, oder?
Und heute gibt es Gespließten-Bauer (auch hier bei uns im Forum!), die genau an dieses handwerkliche Ethos anzuschließen versuchen, die sich viele Gedanken über die perfekte Rute machen, die sich tage- und wochenlang mit demjenigen beschäftigen, der eine Rute von ihnen haben will (und im Zweifelsfall auch mal sagen: "Nee, dir baue ich keine. Kauf dir was von der Stange.").
Wer glaubt, dass weiland 2075 jemand im dann schon uralten Fliefi-Forum, dass von Michaels Ur-Ekel administriert und von meinem Ur-Enkel moderiert wird, jemand begeistert von seiner Kohlefaser-Rute Baujahr 2011 berichten wird, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Bei einer Gespließten von zumindest einem der Rutenbauer hier im Forum könnte ich mir das hingegen durchaus vorstellen.
Aber auch das mag ja nur sentimentaler Quatsch sein.
Euer Frank
zugebenermaßen bin ich ja wirklich ein ausgesprochener Liebhaber Gespließter, aber ich habe auch Kohle-(und Glasfaser-)faser-Ruten, die ich gerne fische. Und oft genug probiere ich am Wasser Ruten von Freunden aus, häufig tue ich das mit Freude. Ich werfe sehr gerne moderne Hardy-Ruten; eine kürzlich angeschaffte Echo-Switch macht mir eminent viel Spaß (dank Stuarts Beratung). Aber diese Ruten sind letztlich austauschbar. Es ist die oben angesprochene Individualität, die manchmal zu einer engen Beziehung eines Gespließten-Besitzers zu seiner Rute führt.
Mal ein konkretes Beispiel: Eine meiner Pezon&Michel wurde - verrät die Seriennummer - am 11. Januar 1947 gebaut, als zweite Rute dieses Typs, die in eben diesem Jahr 1947 fertig gestellt wurde. Sie atmet Geschichte. Nach dem Tod ihres Erstbesitzers hat sie fünf Jahre auf einem Dachboden verbracht, bis sie zu mir kam, aber das ist eine andere Story.
Sie ist, und das steht fest, eben nicht austauschbar; sie ist wirklich ein Unikat, und von handwerklich so großer Qualität, dass sie noch sehr, sehr lange ihren Dienst tun wird.
Inzwischen habe ich diese bestimmte Rute meinem Sohn geschenkt.
Okay - das mag auch alles ein bisschen sentimental sein. Aber in unserer "SCHNELLER, EFFEKTIVER" und - vor allem - "BILLIGER-ZEIT" ist mir ein solch historisches Relikt einfach lieb und wert.
Ich habe durch eine glückliche Fügung noch ein paar Ruten vergleichbaren Alters bekommen - zwei davon sind gerade bei unserem Forumsmitglied Freimut, der ihnen ein paar neue, sehr sauber und schön gemachte Wicklungen verpasst -, und die würde ich gegen keine andere Rute der Welt eintauschen. Wenn ich damit ans Wasser gehe, weiß ich:
Meine Güte, es ist 65 Jahre her, dass diese Rute ihren ersten Fisch gefangen hat! Damals gab es noch keine Bundesrepublik und Europa lag in Trümmern. Und ein Rutenbauer in Frankreich fertigte mit größter Sorgfalt einen Stock, der auch im 21. jahrhundert noch funktioniert.
Ist doch grandios, oder?
Und heute gibt es Gespließten-Bauer (auch hier bei uns im Forum!), die genau an dieses handwerkliche Ethos anzuschließen versuchen, die sich viele Gedanken über die perfekte Rute machen, die sich tage- und wochenlang mit demjenigen beschäftigen, der eine Rute von ihnen haben will (und im Zweifelsfall auch mal sagen: "Nee, dir baue ich keine. Kauf dir was von der Stange.").
Wer glaubt, dass weiland 2075 jemand im dann schon uralten Fliefi-Forum, dass von Michaels Ur-Ekel administriert und von meinem Ur-Enkel moderiert wird, jemand begeistert von seiner Kohlefaser-Rute Baujahr 2011 berichten wird, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Bei einer Gespließten von zumindest einem der Rutenbauer hier im Forum könnte ich mir das hingegen durchaus vorstellen.
Aber auch das mag ja nur sentimentaler Quatsch sein.
Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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- juemeck
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Hallo,
Oh Gott , dieses Thema schon wieder .
Ich fische seit gut 25 ... Jahren mit der Fliege , davon 15 Jahre mit
Bambus .Aber diese Frage hat sich mir selber nie gestellt . Sie kommt immer dann von Aussen . Oft am Fischwasser , wenn ich jemanden treffe .
Was soll man dazu sagen . Ich drücke oft meinem Gegenüber dieGespl. Rute in die Hand und sage " versuche es selber herraus zu bekommen . " Genau das hat vor 15 Jahren auch einer mit mir gemacht . Und 2 Minuten später hatte ich den ersten Fisch an einer Gespl.Ruten am Haken .
Man könnte jetzt ausschweifen .........ein ganz anderes Gefühl ,Einzigkeit der Rute u.s.w . Aber seit dem kleben mir diese Rute an der Hand . Es gibt so viel verschiedenes . Hier bei uns , in USA , England .........
Bambus schwing , Kohlefaser nickt . Das sagte mal U.Hildebrandt. Vielleicht ist es das . Doch möchte ich zum Meerforellen fischen nicht meine " Schwarzen Stäbe " missen .
Doch auch daran arbeite ich !
Gut Holz !
Gruss Heinz
Oh Gott , dieses Thema schon wieder .
Ich fische seit gut 25 ... Jahren mit der Fliege , davon 15 Jahre mit
Bambus .Aber diese Frage hat sich mir selber nie gestellt . Sie kommt immer dann von Aussen . Oft am Fischwasser , wenn ich jemanden treffe .
Was soll man dazu sagen . Ich drücke oft meinem Gegenüber dieGespl. Rute in die Hand und sage " versuche es selber herraus zu bekommen . " Genau das hat vor 15 Jahren auch einer mit mir gemacht . Und 2 Minuten später hatte ich den ersten Fisch an einer Gespl.Ruten am Haken .
Man könnte jetzt ausschweifen .........ein ganz anderes Gefühl ,Einzigkeit der Rute u.s.w . Aber seit dem kleben mir diese Rute an der Hand . Es gibt so viel verschiedenes . Hier bei uns , in USA , England .........
Bambus schwing , Kohlefaser nickt . Das sagte mal U.Hildebrandt. Vielleicht ist es das . Doch möchte ich zum Meerforellen fischen nicht meine " Schwarzen Stäbe " missen .
Doch auch daran arbeite ich !
Gut Holz !
Gruss Heinz

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Hi Michael,
vieles ist schon geschrieben worden - ich fische auch sehr gerne Bambus, habe aber auch Kohlefaser und eine Glasfaserrute die mir echt gut gefällt.
Ich denke Kohlefaser hat Vorteile bei hohen Schnurklassen und langen Ruten. Da ich diese auch im Salzwasser benutzen will und mir nicht sicher bin wie gut das Gespliesste vertragen würden ist dies ein weiterer Einsatzbereich wo Kohlefaser (oder moderne Rutenbauweisen) m.M. nach besser sind.
Bei der klassischen Fischerei auf Salmoniden finde ich Bambus einfach besser weil mir die modernen Ruten einfach zu wenig Puffer bieten (zu spitzenlastige Aktion), Bambus robuster ist und das Werfen eine gewisse "Feinfühligkeit" bekommt die ich bei Kohlefaser einfach noch nicht so erlebt habe. Dazu kommt der Weg wie man an die Ruten gelangt und der von Frank schon perfekt beschriebene Unikats-Charakter.
Generell bleiben Ruten aber für mich immer ein Gebrauchsgegenstand und ich muss zugeben dass ich mit diesen nicht gerade zimperlich umgehe. Deshalb habe ich für mich beschlossen keine allzu teuren Ruten zu kaufen. Gerade auf dem "Gebrauchtmarkt" lassen sich aber wirklich tolle Ruten zu absolut passablen Preisen finden - ein wenig Recherche oder einen guten Berater an seiner Seite vorrausgesetzt.
LG
Markus
vieles ist schon geschrieben worden - ich fische auch sehr gerne Bambus, habe aber auch Kohlefaser und eine Glasfaserrute die mir echt gut gefällt.
Ich denke Kohlefaser hat Vorteile bei hohen Schnurklassen und langen Ruten. Da ich diese auch im Salzwasser benutzen will und mir nicht sicher bin wie gut das Gespliesste vertragen würden ist dies ein weiterer Einsatzbereich wo Kohlefaser (oder moderne Rutenbauweisen) m.M. nach besser sind.
Bei der klassischen Fischerei auf Salmoniden finde ich Bambus einfach besser weil mir die modernen Ruten einfach zu wenig Puffer bieten (zu spitzenlastige Aktion), Bambus robuster ist und das Werfen eine gewisse "Feinfühligkeit" bekommt die ich bei Kohlefaser einfach noch nicht so erlebt habe. Dazu kommt der Weg wie man an die Ruten gelangt und der von Frank schon perfekt beschriebene Unikats-Charakter.
Generell bleiben Ruten aber für mich immer ein Gebrauchsgegenstand und ich muss zugeben dass ich mit diesen nicht gerade zimperlich umgehe. Deshalb habe ich für mich beschlossen keine allzu teuren Ruten zu kaufen. Gerade auf dem "Gebrauchtmarkt" lassen sich aber wirklich tolle Ruten zu absolut passablen Preisen finden - ein wenig Recherche oder einen guten Berater an seiner Seite vorrausgesetzt.
LG
Markus