Schwimmfähigkeit CDC Fliege

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Ulrich Jehle
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Schwimmfähigkeit CDC Fliege

Beitrag von Ulrich Jehle »

Guten Abend,

ich bin gerade Abends immer wieder am Rhein um meine
Reaktionsfähigkeit an Lauben mit kleinen Trockenfliegen (#18, #20)
zu messen.

Jetzt habe ich meine ersten simplen CDC Fliegen gebunden,
nur mit Bindefaden ohne Dubbing und zwei zusammengelegten Federn.

Jetzt bin ich ein wenig entäuscht, denn nach wenigen Minuten
und mehreren Würfen lässt die Schwimmfähigkeit rapide nach
(bei Fliegen, die noch nicht im Maul waren!).

Meine Frage: liegt das an der Qualität der Federn, sollte ich noch
mehr Federelemente verarbeiten, oder ist das ein "normales" Verhalten.

Für ein paar Tipps wäre ich dankbar, zumal die Fliegen einfach
zu binden sind und sich als fängig erwiesen haben.

Vielen Dank
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Friedemann
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Beitrag von Friedemann »

Hallo Ulrich,
CDC Federn sind keine Garantie für dauerhaft schwimmende
Fliegen.
Bei der von dir verwendeten Hakengröße konntest du sicher
nur wenig Flügelmaterial aufbinden.
Eine Verbesserung könntest du erreichen wenn du die
Federkiele rausschneidest und die CDC-Fibern
als Büschel einbindest. Mit einer Kreuzwicklung kann man
das Fiberbüschel auch teilen. Oder du bindest die Fibern
mit der Split-Wing-Technik ein.
Eine weitere Frage ist ob die Fibern gefärbt waren.
Unbehandelte CDC-Federn schwimmen viel besser als
gefärbte Federn weil das natürliche Fett der Feder erhalten bleibt.
Wichtig ist auch das trocknen der Fliege.
Ein paar scharfe Luftwürfe trocknen CDC-Fliegen recht gut.
Wenn das nicht hilft presse die Fliege mit einem Amadou Schwamm
oder einem Tempo-Taschentuch aus und puste sie kräftig an.
Gruß aus Hessen
Friedemann
Nymphenfischer
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Beitrag von Nymphenfischer »

Hallo
also ich bin von Cdc immer mehr abgekommen seid ich Schneehase kenne ist Cdc keine option mehr für mich !
Schneehase schwimmt besser ist robuster und lässt sich besser verarbeiten , fangen tut es übrigens genausogut !
Probiert es mal aus !

Beste Grüße
Flo
Verwendet Schonhaken !!!
Mindelpeter

Beitrag von Mindelpeter »

Servus Flo,

ich binde auch viel mit CDC. Das mit dem Schneehasen ist mir neu.
Würd ich mal gern testen.. Hast Du da noch ein paar Infos?

Ansonsten stimme ich Friedemann in seiner Antwort absolut zu.

Beste Grüsse, Peter
Siegfried.
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Beitrag von Siegfried. »

Hi Flo und Peter,
das mit dem Schneehasen wüßte ich auch gern genauer, das sagt mir z.Z. rein gar ganz und überhaupt nix als Ersatz für Hecheln o.ä. :oops:

Gruß

SIegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
Nymphenfischer
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Beitrag von Nymphenfischer »

Für Trockenfliegen werden die Schneehasenpfoten verwendet , die Unterwolle als Dupping und die Grannen als Flügel für kleine Fliegen auch die Unterwolle für Flügel .
Geht ganz einfach : ein büschel Haare herausschneiden ,Unterwolle rauszupfen ,Körper damit formen , mit den Grannen den Flügel einbinden und zum Schluß noch ein Köpfchen mit dem Dubbing
So schnell macht man ne Schneehasensedge für ne Eintagsfliege als erstes ein Schwänzchen aus z.b. Wildsauborsten einbinden .
Der Clou am Schneehase ist das das Material Luftaufnimmt so bekommt der Hase wen die Pfote noch dran ist keine kalten Füße , ist sie ab so werden gut schwimmende Fliegen daraus !

Beste Grüße
Flo
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Mindelpeter

Beitrag von Mindelpeter »

Servus Miteinander,

@Flo, vielen Dank für die antwort..

Wie sieht's mit Einfetten der Fliege aus? Gar nicht oder nur mit was bestimmten? (ähnlich wie bei den CDC's) Da gehen die Meinungen ja weit ausseinander.. :wink:

Grüße

Peter
Nymphenfischer
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Beitrag von Nymphenfischer »

Eigendlich brauchst Schneehase wirklich nicht einfetten ein ,zwei scharfe Leerwürfe und das Ding ist trocken .
Wen man sie aber mit einemganz klein wenig Cdc-Fett einfettet werden es fast Dauerschwimmer , denoch keine Trockenfliegen ohne Schaumstoff schwimmt ewig .
Und wen man mit Schneehasenfliegen nen Fisch gefangen hat sind sie auch verschleimt allerdings kann man diese Fliegen gut auswaschen bei gutem Wetter ne halbe Stunde an Hut hängen und sie sind wieder einsatzfähig !

Beste Grüße
Flo
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Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo zusammen,

Friedemann ist ein exzellenter Fliegenbinder und hat das Wichtigste bereits erklärt. Ich verwende ausschließlich gerupfte CDCs (ca. 6 Federn pro Bürzeldrüse und Ente), weil ich so sicher bin, dass das Körperwachs (kein Fett!!!!) der Tiere an den winzigen Fibern der Federn erhalten bleibt und deshalb kommt nach dem Binden gor nix mehr dran.

Mir kam es manchmal so vor, als ob die Wunder-Präparate mit ihrem "Nano-Supra-Never-Sink-Fett" die Fibern der empfindlichen Federn verkleben. Die Fliege schwimmt, keine Frage, aber ihre lebendig-luftige Silhouette geht verloren.

Vielleicht ist es auch eine Glaubensfrage, schließlich wollen die Fly-Fischer-Läden ja auch die Präparate verkaufen.

Wenn ich meine CDC-Fliege schon länger in Gebrauch habe und sie relativ zerzaust gerade noch so im Oberflächenfilm schwimmt, hat sie in den meisten Fällen nichts von ihrer Anziehungskraft verloren - im Gegenteil - sie fängt und fängt und fängt und........

Liebe Grüße, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Beitrag von Innfischer »

Hallo

Schneehasenpfote ist ein wirklich interessantes Material. Schwimmt sicher wesentlich besser als Rehhaar, man sollte es meiner Meinung nach aber schon fetten.
Ich persöhnlich finds relativ widerspenstig zum einbinden aber der Aufwand lohnt sich sicher.
Ein relativ bekanntes Muster komplett aus Schneehasenpfote ist die Usual,
siehe da:http://www.danica.com/flytier/rross/usual.htm

Schneehasenpfote gibts übrigens auch gefärbt, für den der nicht nur weisse Fliegen binden will.
Und Geheimtipp: mit dem Schnehasenpfotendubbing lassen sich sehr fängige Nympfen binden. Das Material wird unter Wasser irgendwie leicht transparent und schliesst viele glitzernde Luftblasen ein, recht interessant.

schöne grüße
Urban
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Beitrag von Giftmischer »

Ich fische gerne und viel mit CDC in allen Variationen. Wie meine Vorposter schon geschrieben haben bei kleinen Mustern den Stamm nicht mit einbinden oder nur so wenig wie irgendwie nötig! Entweder soviele Federn wie du zu brauchen meinst, gegen den Strich aufstellen, die Fibern mit ner Klemme fassen Stamm rausschneiden, Fibern vorsichtig zusammenschieben und dann mit Daumen und Zeigefinger nehmen und einbinden, trimmen fertig. Oder Fiebern gegen den Strich aufstellen an der Spitze so locker einbinden, das sie sich noch ziehen lässt und dann solange an der Spitze ziehen, bis sich genug Fiebern vor dem Bindfaden aufgestellt haben Stamm so knapp wie möglich abfangen und fest abbinden. Den Rest vom Stamm ganz knapp am Faden abschneiden (gutes Skalpel hilft), Köpfchen formen trimmen fertig.

Um meine CDC's am schwimmen zu halten verwende ich Silikonöl (genaueres gerne per PN). Fliege vor benutzung mit nem Tropfen einreiben Fliege in einem Taschentuch ausdrücken, anbinden fertig. Hält mit sicherheit 2-3 Fische nur zwischendrin Schleim abspühlen kurz auspusten und weiterfischen. Sollte sie doch mal nicht mehr schwimmen wollen kurz im Taschentuch trocknen( kann auch noch leicht feucht sein), Öl drauf ausdrücken. Kann so mit einer CDC den ganzen tag fischen ohne sie zwischendrin groß trocknen zu müssen. Vorausgesetzt ich schmeiß sie nicht in die Büsche :roll:
"Hey, ich bin Anfänger und will bei meiner Angelei nicht durch Fische gestört werden"
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frisco
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Beitrag von frisco »

Hallo,

ich habe festgestellt wenn der Körper der CDC Fliegen aus Dubbing geformt wurde ist die Schwimmfähigkeit der Fliege eher bescheiden. :?

Ich gestallte den Body aus dem Stamm einer Feder, Schwanzfedern vom Fasan oder mit normaler Bindegarn, und siehe da die Fliege Schwimmt und Schwimmt :D und nach einiger zeit mal paar Leerwürfe einlegen und das kleine Kunstwerk ist wieder trocken.
Fliege mit Fett oder Spray zu behandeln ist glaube ich eine Glaubensfrage

Bei kleinen Fliegen verwende ich zum einbinden der CDC Federn dann keinen Bindegaren oder Faden weil diese zu stark auftragen. Ich nehme da einen Nylonstrumpf und ziehe mir einen faden und binde die Federn damit ab und mache damit auch den Kopfknoten. Ist zwar am Anfang nicht einfach aber wenn mann es mal kann dann geht es ziemlich schnell.

Gruß

Zivko
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Beitrag von Svartdyrk »

Hallo,
ist natürlich auch eine Frage welches Dubbing verwendet wird! Es gibt sehr wohl geeignetes Dub, um die Schwimmfähigkeit des Musters zu verbessern.
Gibt natürlich noch einige andere Möglichkeiten den Körper zu gestalten, auch ohne die Verwendung von Dub, ist klar.
Hab ich das richtig verstanden? Du pfriemelst Dir einen Faden aus einem Nylonstrumpf, weil Dein Faden auf kleinere Muster zuviel aufträgt?
Das hab ich jetzt so auch noch nicht gehört. Aber jeder wie er mag...
Was verstehst Du denn unter kleineren Mustern, bei denen Dein Faden zu sehr aufträgt? Was ist denn das für ein Faden oder Garn?

Gruß & Petri
Svart :smt048
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frisco
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Beitrag von frisco »

Hallo,

ich habe Bindefäden in stärke 6/0 und 8/0 von UNI und Traunriver

Unter Kleinen Mustern verstehe ich Hakengröße 16 bis 22 .

Wenn ich eine Trockenfliege Größe 16 und kleiner binde verwende ich ganz normal den Bindefaden wenn ich den body fertig habe binde ich den Nylonfaden ein und mache dann weiter mit dem einbinden der Hecheln oder CDC federn.

Ich weiß das mit dem Nylonfaden klingt komisch aber diese Bindeweise hat mir ein freund aus Bosnien gezeigt.

Gruß

Zivko
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