Machen wir uns lächerlich?
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Moin !
....ääääh ja und nein.
Versuche mal meine Ansichten zum Thema bzw. die Antworten, die ich für mich gefunden habe darzustellen:
Aus der Sicht eines Nichtanglers (auf uns Fliegenfischer) - habe den Eindruck, daß das Fliegenfischen an sich unter den "Angeldisziplinen" die höchste Akzeptanz findet - verhältnismässig geringer Proletenanteil, geringer Ekelfaktor (keine glitschigen, aufgespiessten Regenwürmer) sieht toll & elegant aus, hohes Maß an Geschick erforderlich, kunstvoll geklöppelte Köder und nicht zuletzt durch Filme wie "Aus der Mitte entspringt ein Fluß" stehen wir gut da. Kein langweiliges rumsitzen in Tarnklamotten, saufen, rauchen und Madendosen in der Landschaft liegen lassen.
Auf Seiten der "Normalangler" gehen die Meinungen denke ich sehr weit auseinander - von "Wollte ich schon immer mal ausprobieren hab mich da noch nie so richtig rangetraut" bis "Spinner - die fangen sowieso nix" über "eingebildete Fatzges" bis "Möchtegernelite" und "zu teuer, kann ich mir nicht leisten" oder "so'n Blödsinn - habs ausprobiert und nix gefangen". Ob da jetzt Neid, Stumpfsinn, Ignoranz einfach nur Geschmack, persönliche Vorlieben oder was auch immer dahinter steht vermag ich nicht zu sagen und hängt sicherlich vom Einzelfall ab.
Aus der Sicht eines Specimen (egal ob auf Friedfisch, Karpfen, Raubfisch oder was auch immer spezialisiert) sieht die Sache denke ich anders aus. Der hat behaupte ich "sein Ding" was das Angeln angeht gefunden und betreibt sein Hobby mit großer Leidenschaft, stehts auf der Suche nach Perfektion und Vollendung. Keine Investition für seine Fischerei ist zu hoch und stehts gerechtfertigt. Daraus entsteht denke ich ein hohes Maß an Verständnis und Toleranz gegenüber Fliegenfischern, die genauso wie sie hingebungsvoll ihrem Hobby nachgehen und darin viel Zeit, Geld und Herzblut investieren.
Als ehemaliger Karpfenangler (auf einem recht anständigem Niveau) weiss ich denke ich wovon ich rede. Ob man jetzt beim Fliegenfischen bessere, motorische Fähigkeiten, beim Karpfenangeln mehr Material und Geduld, beim Friedfische stippen die bessere Taktik - da tut sich in meinen Augen nicht viel und Gott sei Dank sind die Geschmäcker ja auch verschieden. Leider ist der Anteil an spezialisierten Anglern in Deutschland recht gering (kein Wunder, das uns Engländer, Holländer in einigen dieser Bereiche weit voraus sind).
Und zu guter letzt noch meine ganz persönliche Sicht als Fliegenfischer auf uns Fliegenfischer - wir machen uns lächerlich wenn wir so arrogant sind Fliegenfischern über alle anderen Agelarten zu stellen und zu glauben es hätte etwas elitäres. Lächerlich wird in meinen Augen eine Sache erst wenn man sie übertreibt und die ganze Geschichte in einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung äußert. (Am Rande - Fliegenfischen ist bei Weitem nicht die teuerste "Angeldisziplin")
....ääääh ja und nein.
Versuche mal meine Ansichten zum Thema bzw. die Antworten, die ich für mich gefunden habe darzustellen:
Aus der Sicht eines Nichtanglers (auf uns Fliegenfischer) - habe den Eindruck, daß das Fliegenfischen an sich unter den "Angeldisziplinen" die höchste Akzeptanz findet - verhältnismässig geringer Proletenanteil, geringer Ekelfaktor (keine glitschigen, aufgespiessten Regenwürmer) sieht toll & elegant aus, hohes Maß an Geschick erforderlich, kunstvoll geklöppelte Köder und nicht zuletzt durch Filme wie "Aus der Mitte entspringt ein Fluß" stehen wir gut da. Kein langweiliges rumsitzen in Tarnklamotten, saufen, rauchen und Madendosen in der Landschaft liegen lassen.
Auf Seiten der "Normalangler" gehen die Meinungen denke ich sehr weit auseinander - von "Wollte ich schon immer mal ausprobieren hab mich da noch nie so richtig rangetraut" bis "Spinner - die fangen sowieso nix" über "eingebildete Fatzges" bis "Möchtegernelite" und "zu teuer, kann ich mir nicht leisten" oder "so'n Blödsinn - habs ausprobiert und nix gefangen". Ob da jetzt Neid, Stumpfsinn, Ignoranz einfach nur Geschmack, persönliche Vorlieben oder was auch immer dahinter steht vermag ich nicht zu sagen und hängt sicherlich vom Einzelfall ab.
Aus der Sicht eines Specimen (egal ob auf Friedfisch, Karpfen, Raubfisch oder was auch immer spezialisiert) sieht die Sache denke ich anders aus. Der hat behaupte ich "sein Ding" was das Angeln angeht gefunden und betreibt sein Hobby mit großer Leidenschaft, stehts auf der Suche nach Perfektion und Vollendung. Keine Investition für seine Fischerei ist zu hoch und stehts gerechtfertigt. Daraus entsteht denke ich ein hohes Maß an Verständnis und Toleranz gegenüber Fliegenfischern, die genauso wie sie hingebungsvoll ihrem Hobby nachgehen und darin viel Zeit, Geld und Herzblut investieren.
Als ehemaliger Karpfenangler (auf einem recht anständigem Niveau) weiss ich denke ich wovon ich rede. Ob man jetzt beim Fliegenfischen bessere, motorische Fähigkeiten, beim Karpfenangeln mehr Material und Geduld, beim Friedfische stippen die bessere Taktik - da tut sich in meinen Augen nicht viel und Gott sei Dank sind die Geschmäcker ja auch verschieden. Leider ist der Anteil an spezialisierten Anglern in Deutschland recht gering (kein Wunder, das uns Engländer, Holländer in einigen dieser Bereiche weit voraus sind).
Und zu guter letzt noch meine ganz persönliche Sicht als Fliegenfischer auf uns Fliegenfischer - wir machen uns lächerlich wenn wir so arrogant sind Fliegenfischern über alle anderen Agelarten zu stellen und zu glauben es hätte etwas elitäres. Lächerlich wird in meinen Augen eine Sache erst wenn man sie übertreibt und die ganze Geschichte in einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung äußert. (Am Rande - Fliegenfischen ist bei Weitem nicht die teuerste "Angeldisziplin")
Gruß
Florian
zwei Hände sind besser als eine
Florian
zwei Hände sind besser als eine

Re: Machen wir uns lächerlich?
... noch ein Gedanke hierzu aus einer persönlichen Erfahrung:
Allroundangler, die aus Neugierde den Weg zum Fliegenfischen gefunden, haben berichten oft von einer Neuentdeckung. Und hierbei nicht nur das motorische Werfen, sondern die Erkenntnis, dass Fliegenfischen - oder zumindest ein gewisser Fangerfolg - viel mit dem Beobachten und Verstehen der Nahrungsketten der Gewässer zu tun hat. Diese intensive Beschäftigung scheint eine viel natürlichere Sicht auf die Populationen unterhalb der Wasseroberfläche zu vermitteln und - so meine persönlichen, positiven Erfahrungen -ein erweitertes, ganzheitlicheres Verhalten zu erschliessen. Wenn man dies einem angelnden (nicht flifischenden) oder auch eines Passanten erläutert, wird doch oft gesunder Respekt an diese Angelei aufgebracht.
Blöd halt, wenn nicht alle Fliegenfischer dieses ganzheitliche Naturverständnis inhaliert haben .......
Besonders in der Diskussion mit Angelgegner haben aber doch versierte Fliegenfischer deutlich mehr Argumente und sind wohl eher akzeptierte Diskussionspartner.
Allroundangler, die aus Neugierde den Weg zum Fliegenfischen gefunden, haben berichten oft von einer Neuentdeckung. Und hierbei nicht nur das motorische Werfen, sondern die Erkenntnis, dass Fliegenfischen - oder zumindest ein gewisser Fangerfolg - viel mit dem Beobachten und Verstehen der Nahrungsketten der Gewässer zu tun hat. Diese intensive Beschäftigung scheint eine viel natürlichere Sicht auf die Populationen unterhalb der Wasseroberfläche zu vermitteln und - so meine persönlichen, positiven Erfahrungen -ein erweitertes, ganzheitlicheres Verhalten zu erschliessen. Wenn man dies einem angelnden (nicht flifischenden) oder auch eines Passanten erläutert, wird doch oft gesunder Respekt an diese Angelei aufgebracht.
Blöd halt, wenn nicht alle Fliegenfischer dieses ganzheitliche Naturverständnis inhaliert haben .......
Besonders in der Diskussion mit Angelgegner haben aber doch versierte Fliegenfischer deutlich mehr Argumente und sind wohl eher akzeptierte Diskussionspartner.
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Re: Machen wir uns lächerlich?
hallo!flyagain hat geschrieben: Besonders in der Diskussion mit Angelgegner haben aber doch versierte Fliegenfischer deutlich mehr Argumente und sind wohl eher akzeptierte Diskussionspartner.
ist das wirklich so? ich kenne viele nichtangler, die für das totschlagen und aufessen eines zanders deutlich mehr verständnis haben wie für das versehentliche entgleiten von 22 forellen an einem tag:-)
flo
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Wie schon häufiger geäußert stelle ich fest, das z.B. bei
unseren skandinavischen Nachbarn nicht solche verkrampften Denkweisen vorherschen.
Neben anderer Dinge ist dies, so meine ich, der Tatsache geschuldet, das dort Angeln/Sportfischen(im allgemeinen)
als Teil der gesellschaftlichen Kultur aufgefasst wird, und fast jeder junger Mensch damit schonmal
in Berührung gekommen ist, auch wenn später aus ihm kein Fischer wird.
In diesem unseren Lande, versehen mit 2 konkurierenden Verbänden,
sind wir weit entfernt von solchen gesellschaftlichen Anerkennungen.
unseren skandinavischen Nachbarn nicht solche verkrampften Denkweisen vorherschen.
Neben anderer Dinge ist dies, so meine ich, der Tatsache geschuldet, das dort Angeln/Sportfischen(im allgemeinen)
als Teil der gesellschaftlichen Kultur aufgefasst wird, und fast jeder junger Mensch damit schonmal
in Berührung gekommen ist, auch wenn später aus ihm kein Fischer wird.
In diesem unseren Lande, versehen mit 2 konkurierenden Verbänden,
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Gib jedem Tag die Chance, die schönste deines Lebens zu sen ; Mark Twain
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Hmm, was nicht Anglern wohl von Anglern an sich denken?
Ich meine, das gibt es wirklich in jedem Bereich, dass man alles fremde erstmal skeptisch beäught. Der eine eben mehr, der andere weniger, aber insgesamt doch irgendwie jeder. Ist vermutlich einfach menschlich und 100%ige Toleranz gegenüber allem gibt es einfach nicht.

Zuletzt geändert von Andremaritim am 19.10.2011, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Machen wir uns lächerlich?
derflow hat geschrieben:
Aus der Sicht eines Specimen (egal ob auf Friedfisch, Karpfen, Raubfisch oder was auch immer spezialisiert) sieht die Sache denke ich anders aus.
Moin derflow,
da kann ich Dir nicht ganz folgen - ist es deiner Meinung nach ein Unterschied für den Fisch, ob er mittels Fliege oder Wurm gefangen wurde ? Oder lese ich das jetzt falsch ?
Aber zum Thema - im großen und ganzen habe ich eher positive Erfahrungen gemacht; bei Anglern wie Nichtanglern. Das hat sicher auch damit zu tun, dass in Deutschland zum einen die Medien Fliegenfischen dem Außenstehenden nähergebracht haben und zum anderen, dass dadurch mehr Leute einfach mal 'nen Versuch mit der Fliegenrute starten. Eben bei Freunden, Bekannten etc. weil man eher mal auf jemanden trifft, der eine Fliegenrute sein Eigen nennt.
An den Vorurteilen sind "wir" doch auch nicht ganz unschuldig. Wie Lutz schon schreibt, habe ich ein "schnöseliges" Verhalten eher in deutschsprachigen Ländern als in Skandinavien oder BeNeLux erlebt. Von Großbritannien ganz zu schweigen - da hätte ich viel mehr Snobs erwartet. Fehlanzeige

Vielleicht sollten wir einfach dem "Klappstuhlhocker" etwas von unserer Leidenschaft vermitteln. Er dann vermutlich nicht gleich ein begeisterter Fliegenfischer, kann aber unser Motive verstehen.
( Naturköderangeln am Strand z. B. mit einer Flasche Bier kann übrigens auch sehr unterhaltsam sein - man muss es nur mal ausprobieren



Gruß,
Georg
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Da würde mich der Zielfisch interessieren!goeddoek hat geschrieben:
Naturköderangeln am Strand z. B. mit einer Flasche Bier
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Ok, den musst ich jetzt zweimal lesen.Frank. hat geschrieben:Da würde mich der Zielfisch interessieren!goeddoek hat geschrieben:
Naturköderangeln am Strand z. B. mit einer Flasche Bier
Dein Frank

Gruß alex
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Re: Machen wir uns lächerlich?
... dazu fällt mir doch spontanan der hier ein: http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos3/budlight.wmv
Gruß
Michael

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Re: Machen wir uns lächerlich?
SEHR GUT, DANKE!
Mit Bud Light hätten die aber bei den meisten von uns wenig Chancen. Um die Mods brauchst du dir jedenfalls keinerlei Sorgen zu machen!
Dein Frank
Mit Bud Light hätten die aber bei den meisten von uns wenig Chancen. Um die Mods brauchst du dir jedenfalls keinerlei Sorgen zu machen!
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Man merkt doch, dass ihr noch nicht so lange "echte" Angler seid
Hier tritt der Fang als solches vollkommen in den Hintergrund; es sind Vorbereitung und Ausführung, die das Erlebnis ausmachen.Etwa wie beim Teasing, das bei Fliegenfischer-Puristen so hoch angesehen ist. Und letztendlich auch die Gewissheit, dass man - auch wenn man nichts gegen die einfachen Angler hat - doch etwas besonderes in Petrus' Gilde darstellt



Hier tritt der Fang als solches vollkommen in den Hintergrund; es sind Vorbereitung und Ausführung, die das Erlebnis ausmachen.Etwa wie beim Teasing, das bei Fliegenfischer-Puristen so hoch angesehen ist. Und letztendlich auch die Gewissheit, dass man - auch wenn man nichts gegen die einfachen Angler hat - doch etwas besonderes in Petrus' Gilde darstellt


Gruß,
Georg
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Re: Machen wir uns lächerlich?
Vorsicht, junger Mann! Ich könnte dir, wenn du mich besuchen würdest, einen Super-8-Film aus dem Jahre 1961 vorführen …goeddoek hat geschrieben:Man merkt doch, dass ihr noch nicht so lange "echte" Angler seid
Aber natürlich sind wir etwas Besonderes in Petri Gilde. Außer uns kommt keiner auf die Idee, sich über solchen Blödsinn zu unterhalten.
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Franz Kafka
Re: Machen wir uns lächerlich?
1961... Da war ich noch fischähnlich.Frank. hat geschrieben:Vorsicht, junger Mann! Ich könnte dir, wenn du mich besuchen würdest, einen Super-8-Film aus dem Jahre 1961 vorführen …goeddoek hat geschrieben:Man merkt doch, dass ihr noch nicht so lange "echte" Angler seid
Aber natürlich sind wir etwas Besonderes in Petri Gilde. Außer uns kommt keiner auf die Idee, sich über solchen Blödsinn zu unterhalten.
Dein Frank

Vielleicht unterhalten sich ja karpfenangler, im geheimen, auch über sowas.
"hey, glaubst du die anderen angler ham uns lieb?"
Gruß alex
Re: Machen wir uns lächerlich?
Hallo zusammen!
Ein interessanter Thread und viele lesenswerte Beiträge, wie ich finde.
Meiner Meinung nach hat das Fliegenfischen, zumindest bei uns, schon einen
irgendwie elitären Anklang. Ich glaube, dass es leider auch manche (wenige)
unserer Zunftkollegen sind, die gerade bei anderen Anglern ein gewisses Bild
der Arroganz vermitteln. Eine offensichtlich sehr teure Ausrüstung mit allem
Schnickschnack mag für den Nicht-Eingeweihten schon mal befremdlich wirken.
Wenn sich dazu dann noch eine arrogante Haltung oder fadenscheinige Besserwisserei
gesellen, kann das Urteil ja gar nicht positiv ausfallen.
Dabei fällt mir einer meiner ersten Fischtage ein. Der Fischereischein war
noch nicht ganz erworben, darum stand ich am Forellensee mit meiner ersten
Fliegenfischer-Ausrüstung, in der mein gesamtes Konfirmationsgeld steckte.
Es klappte alles noch nicht so recht, während der einzige andere Fliegenfischer
am Teich schon ein paar Fische am Band hatte. Irgendwann sprach er mich dann
an, und mit seiner für mich damals wahnsinnig teuren Sage-Rute in der Hand
fragte er mich nach der Stärke meines Vorfachs. "Du musst mindestens ein 12er
nehmen, mit deinem 16er bekommst du natürlich keine Bisse", war sein Kommentar.
Trotz meiner geringen Erfahrung war mir dieser Blödsinn recht klar (und ich konnte
meine ersten Fische auch so noch fangen).
Solche Begegnungen sind natürlich die Ausnahme, aber kann ich nachvollziehen,
wie daraus eventuell Abneigung werden kann. Im Zweifelsfall ist auch mir ehrlich
gesagt der Spinnfischer oder Natürköderangler lieber, der umsichtig und respektvoll
mit der Natur umgeht, einfach die Zeit am Wasser genießt und seinen Fisch für
die Küche mitnimmt.
Wenn mich jemand danach fragt, was es denn mit dem Fliegenfischen auf sich hat,
erzähle ich es ihm immer gern und wahrheitsgemäß, ob nun Angler oder nicht: dass es
für mich eine sehr einfache, direkte und umittelbare Art des Fischens ist, mit einer
Schnur, die ich in der Hand habe, und einem künstlichen Köder am Ende. Eine aktive
Art zu fischen, dir mir schlicht am meisten Freude bereitet, bei der man trotz
dieser Einfachheit niemals auslernt und die sehr viele Facetten haben kann.
Auf Unverständnis wird man wohl immer wieder stoßen, aber wenn sich jemand dafür
interessiert oder man auch mal mit seiner Begeisterung anstecken kann, macht
das viel Spaß, finde ich.
Gruß Ingo
Ein interessanter Thread und viele lesenswerte Beiträge, wie ich finde.
Meiner Meinung nach hat das Fliegenfischen, zumindest bei uns, schon einen
irgendwie elitären Anklang. Ich glaube, dass es leider auch manche (wenige)
unserer Zunftkollegen sind, die gerade bei anderen Anglern ein gewisses Bild
der Arroganz vermitteln. Eine offensichtlich sehr teure Ausrüstung mit allem
Schnickschnack mag für den Nicht-Eingeweihten schon mal befremdlich wirken.
Wenn sich dazu dann noch eine arrogante Haltung oder fadenscheinige Besserwisserei
gesellen, kann das Urteil ja gar nicht positiv ausfallen.
Dabei fällt mir einer meiner ersten Fischtage ein. Der Fischereischein war
noch nicht ganz erworben, darum stand ich am Forellensee mit meiner ersten
Fliegenfischer-Ausrüstung, in der mein gesamtes Konfirmationsgeld steckte.
Es klappte alles noch nicht so recht, während der einzige andere Fliegenfischer
am Teich schon ein paar Fische am Band hatte. Irgendwann sprach er mich dann
an, und mit seiner für mich damals wahnsinnig teuren Sage-Rute in der Hand
fragte er mich nach der Stärke meines Vorfachs. "Du musst mindestens ein 12er
nehmen, mit deinem 16er bekommst du natürlich keine Bisse", war sein Kommentar.
Trotz meiner geringen Erfahrung war mir dieser Blödsinn recht klar (und ich konnte
meine ersten Fische auch so noch fangen).
Solche Begegnungen sind natürlich die Ausnahme, aber kann ich nachvollziehen,
wie daraus eventuell Abneigung werden kann. Im Zweifelsfall ist auch mir ehrlich
gesagt der Spinnfischer oder Natürköderangler lieber, der umsichtig und respektvoll
mit der Natur umgeht, einfach die Zeit am Wasser genießt und seinen Fisch für
die Küche mitnimmt.
Wenn mich jemand danach fragt, was es denn mit dem Fliegenfischen auf sich hat,
erzähle ich es ihm immer gern und wahrheitsgemäß, ob nun Angler oder nicht: dass es
für mich eine sehr einfache, direkte und umittelbare Art des Fischens ist, mit einer
Schnur, die ich in der Hand habe, und einem künstlichen Köder am Ende. Eine aktive
Art zu fischen, dir mir schlicht am meisten Freude bereitet, bei der man trotz
dieser Einfachheit niemals auslernt und die sehr viele Facetten haben kann.
Auf Unverständnis wird man wohl immer wieder stoßen, aber wenn sich jemand dafür
interessiert oder man auch mal mit seiner Begeisterung anstecken kann, macht
das viel Spaß, finde ich.
Gruß Ingo
- webwood
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- Danksagung erhalten: 557 Mal
Re: Machen wir uns lächerlich?
Lieber Earl of Hamm,
Nur so, einfachmal mal rumgequengelt.
TL
Thomas
Ich wäre sicherlich nicht der Einzige der darauf wartet, mal wieder bei Dir bzw. im Brauhaus Willshaus aufschlagen zu dürfen.P.S. sollte man eigentlich nochmal organisieren
Nur so, einfachmal mal rumgequengelt.
TL
Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.