Hallo
Deine Aussagen Olaf finde ich voll und ganz gerechtfertigt aber auch die, dass man für eine Serviceleistung, bei der die Rute in die USA geschickt wird ca 50 Euro berechnet werden. Mir brachen dieses Jahr bereits 2 Guidelineruten, kurz zuvor wurde die Servicepauschale von 30 auf 60 Euro verdoppelt! Etwas viel, eine 100 prozentige Preissteigerung, auch wenn der Guidelineservice top ist.
Was ich aber unter keinen Umständen verstehe ist, dass hochwertige Ruten bereits bei geringen Belastungen brechen, denn das darf nicht sein. Das ist das Hauptproblem
5 Ruten sind mir dieses Jahr bereits gebrochen, mehr als doppelt soviele wie in meiner bisherigen gesamten ca 20 jährigen Anglerlaufbahn. Die brachen ohne vorher irgendwie beschädigt worden zu sein, einmal durch einen sehr großen Hecht, aber das war eine amerikanische Hardcore Salzwasserrute (laut Firmenwerbung) und andere brachen einfach beim Werfen, durch zu tiefes Laden, genau das was man tun soll um technisch korrekt zu werfen. Da habe ich mir Gedanken gemacht und etwas nachgeforscht. So gut wie alle sehr teuren Ruten, die leicht abbrechen, werden in Teilen der WElt wie Asien hergestellt, wo die Produktionskosten so billig wie möglich sind, und um nochmehr zu sparen um den Gewinn zu maximieren wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch am Material gespart. Deshalb ist für mich die Bruchfestigkeit das in Zukunft wichtigste Kriterium bei einer Fliegenrute, und genau da ist eine in Deutschland produzierende Firma unschlagbar! Und die Preise dieser Firma sind nicht wesentlich höher als die anderer Firmen, welche im Marketing unschlagbar sind! Werfen und Fische fangen kann man mit jeder Rute.
Meine erste hochwertige Fliegenrute war eine in Deutschland hergestellte. Mit dieser Rute hatte ich nie ein Problem, trotz bis zu 2 jähriger Reisen und sehr viel Einsatz. Deshalb kaufe ich mir in Zukunft nichts anderes mehr!
Garantie von Fliegenruten ...
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Re: Garantie von Fliegenruten ...
Hi,
Bez. Produktion in Fernost kann man nicht alle über einen Kamm scheren, da gibt es deutliche Unterschiede ... ich habe z.B. vor kurzem einen Spinnrutenblank aufgebaut, der qualitativ ganz vorne mit dabei ist und keinen Vergleich scheuen muß. Bez. der Garantieleistungen ist Sage für mich nach wie vor das Maß der Dinge (da Ersatzteilversorgung auch mehrere Jahre nach Auslauf einer Serie gewährleistet). Wenn ein deutscher Hersteller das leisten würde (und mir die Produkte gefallen würden), würde ich da auch kaufen - gar keine Frage
Gruß, Matthias
naja, etwas differenzierter sollte man das schon betrachten ... der Trend zu immer leichteren und schnelleren Ruten führt zum Einsatz höher modulierter Kohelfasern und weniger Harz. Es ist klar, daß diese "hochgezüchteten" Stecken anfälliger sind, als eine ältere oder günstigere Rute mit niedrig modulierter Kohelfaser. Da kann eine kleine Beschädigung (die äußerlich nicht mal sichtbar sein muß), wie Fliegenkontakt beim Wurf oder zu starke Belastung im falschen (spitzen) Winkel schon zum Bruch führen, dessen muß man sich im Umgang mit den Ruten einfach bewusst sein, d.h. wer das eine will, muß das andere mögen.lechrob hat geschrieben:Was ich aber unter keinen Umständen verstehe ist, dass hochwertige Ruten bereits bei geringen Belastungen brechen, denn das darf nicht sein.
Bez. Produktion in Fernost kann man nicht alle über einen Kamm scheren, da gibt es deutliche Unterschiede ... ich habe z.B. vor kurzem einen Spinnrutenblank aufgebaut, der qualitativ ganz vorne mit dabei ist und keinen Vergleich scheuen muß. Bez. der Garantieleistungen ist Sage für mich nach wie vor das Maß der Dinge (da Ersatzteilversorgung auch mehrere Jahre nach Auslauf einer Serie gewährleistet). Wenn ein deutscher Hersteller das leisten würde (und mir die Produkte gefallen würden), würde ich da auch kaufen - gar keine Frage

Gruß, Matthias
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Re: Garantie von Fliegenruten ...
Hallo,
Ich denke Matthias hat es gut beschrieben und das ist auch meine These:
Das an Ruten vermehrt die Spitzenteile brechen hat nach Angaben der Hersteller und auch aus der Erfahrung meines Umfeldes mit der heutzutage hohen Modulation des Graphits zu tun. Und dessen Anfälligkeit gegen Stoss- / Schlageinwirkung. Wenn die Rute beim Wurf im Spitzenteil bricht (was mir zweimal nach langer Lagerung hochmodulierter Graphit Ruten bei den ersten leichten Schwüngen passiert ist) ist das nicht unbedingt auf den Wurf zurückzuführen, sondern das eine Schlageinwirkung einige Zeit vorher den Verbund der Kraftfasern beeinträchtigt hat und irgendwann die Spitze halt bricht. Ist der Verbund der Kraftfasern einmal beschädigt, bricht sie früher oder später ob beim Wurf, beim lösen von Hängern oder beim Drill. Die beiden Ereignisse können aber auch einige Zeit auseinanderliegen. Da sich der angeschlagene Verbund mit der Zeit erst lockert und dann ist es halt irgendwann vorbei.
Das neue Material von 3M (Sintrix oder silica nano matrix wie es von Hardy genannt wird, oder NRX von G.Loomis)soll da ja durch die Nanopartikel deutliche Fortschritte gemacht haben, also die Ruten sollen stabiler, insbesondere nicht mehr so anfällig auf Schlageinwirkungen sein. Zur Zeit wurde das Material ja nur an 4 Hersteller lizensiert (Hardy, Loomis, Guidline und ???), aber ich hab gehört das es nach einer Übergangszeit bald für alle Firmen frei verfügbar sein soll. Bleibt abzuwarten ob es "hält" was es verspricht.
Sage hat vor kurzem für einen Bekannten ein Spitzenteil für eine über 20 Jahre alte LightLine-Rute im Rahmen der Garantie nachgebaut, da hab ich auch nicht schlecht gestaunt
LG,
Olaf
Ich denke Matthias hat es gut beschrieben und das ist auch meine These:
Das an Ruten vermehrt die Spitzenteile brechen hat nach Angaben der Hersteller und auch aus der Erfahrung meines Umfeldes mit der heutzutage hohen Modulation des Graphits zu tun. Und dessen Anfälligkeit gegen Stoss- / Schlageinwirkung. Wenn die Rute beim Wurf im Spitzenteil bricht (was mir zweimal nach langer Lagerung hochmodulierter Graphit Ruten bei den ersten leichten Schwüngen passiert ist) ist das nicht unbedingt auf den Wurf zurückzuführen, sondern das eine Schlageinwirkung einige Zeit vorher den Verbund der Kraftfasern beeinträchtigt hat und irgendwann die Spitze halt bricht. Ist der Verbund der Kraftfasern einmal beschädigt, bricht sie früher oder später ob beim Wurf, beim lösen von Hängern oder beim Drill. Die beiden Ereignisse können aber auch einige Zeit auseinanderliegen. Da sich der angeschlagene Verbund mit der Zeit erst lockert und dann ist es halt irgendwann vorbei.
Das neue Material von 3M (Sintrix oder silica nano matrix wie es von Hardy genannt wird, oder NRX von G.Loomis)soll da ja durch die Nanopartikel deutliche Fortschritte gemacht haben, also die Ruten sollen stabiler, insbesondere nicht mehr so anfällig auf Schlageinwirkungen sein. Zur Zeit wurde das Material ja nur an 4 Hersteller lizensiert (Hardy, Loomis, Guidline und ???), aber ich hab gehört das es nach einer Übergangszeit bald für alle Firmen frei verfügbar sein soll. Bleibt abzuwarten ob es "hält" was es verspricht.
Sage hat vor kurzem für einen Bekannten ein Spitzenteil für eine über 20 Jahre alte LightLine-Rute im Rahmen der Garantie nachgebaut, da hab ich auch nicht schlecht gestaunt

LG,
Olaf
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"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
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Re: Garantie von Fliegenruten ...
Hi Olaf,
der vierte Lizenznehmer dürfte Orvis mit den Helios Ruten sein.
Mein Eindruck von den Thermoplastruten (habe die Sintrix mal in der Hand gehabt und bei Orvios die Helios Ion) ist dass diese wirklich eine bessere Elastizität und damit Bruchfestigkeit haben. Auch in den "Belastungstests" konnte man unheimlich viel Kraft in das Handteil legen (das hat sich schon richtig durchgebogen und ist nicht gebrochen an Stellen an denen eine "normale" Kohlefaser definitiv nicht mehr mitgegangen wäre) - wenn die Tungstennymphe mit Volltempo anrauscht macht das aber keinen Unterschied, fürchte ich zumindest...
Was die Gewährleistung/Garantie betrifft kann ich nicht mitreden da ich bis dato nur fremde Ruten geschrottet habe
LG
Markus
der vierte Lizenznehmer dürfte Orvis mit den Helios Ruten sein.
Mein Eindruck von den Thermoplastruten (habe die Sintrix mal in der Hand gehabt und bei Orvios die Helios Ion) ist dass diese wirklich eine bessere Elastizität und damit Bruchfestigkeit haben. Auch in den "Belastungstests" konnte man unheimlich viel Kraft in das Handteil legen (das hat sich schon richtig durchgebogen und ist nicht gebrochen an Stellen an denen eine "normale" Kohlefaser definitiv nicht mehr mitgegangen wäre) - wenn die Tungstennymphe mit Volltempo anrauscht macht das aber keinen Unterschied, fürchte ich zumindest...
Was die Gewährleistung/Garantie betrifft kann ich nicht mitreden da ich bis dato nur fremde Ruten geschrottet habe

LG
Markus
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A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
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Re: Garantie von Fliegenruten ...
Hallo Markus,
Das du damit genauso gut Fische fängst, wie ich mit meinen Sage/Winston/usw. zählt schon gar nicht als Entschuldigung.
Ich glaub ich leih dir beim nächsten Fischen auch noch mal ein paar ungeliebte Kohlefasermodelle von mir aus. Haftpflicht ohne Selbstbeteiligung ist doch immer noch die beste Garantie
LG,
Olaf
wenn immer noch alle - so wie du, die unkaputtbaren Fieberglasstecken fischen würden, wären die Rutenfirmen und Händler schon lange pleite. Das ist in höchstem Maße wirtschafts- und innovationsfeindlich was du machstMaggov hat geschrieben: Was die Gewährleistung/Garantie betrifft kann ich nicht mitreden da ich bis dato nur fremde Ruten geschrottet habe![]()


Ich glaub ich leih dir beim nächsten Fischen auch noch mal ein paar ungeliebte Kohlefasermodelle von mir aus. Haftpflicht ohne Selbstbeteiligung ist doch immer noch die beste Garantie

LG,
Olaf
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