Switch Rute

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Bernd Ziesche

Re: Switch Rute

Beitrag von Bernd Ziesche »

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lechrob
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Re: Switch Rute

Beitrag von lechrob »

Hallo und Hallo Bernd,
ich habe dieses Thema gerade überflogen, kann also sein, dass ich etwas übersehen habe.
Bernd, ich nehme an, die Gewichtsangaben von Simon von Deiner vorherigen Antwort beziehen sich auf Zweihandruten? Die muss ich mir mal notieren, Danke für die Hilfe.

Ich komme gerade nach Hause vom Huchenfischen, aber mit der Spinnfliege. Die ist gute 25cm lang. Ich habe auch welche in dieser Größenordnung für die Fliegenrute. Aber das Problem ist genau das, was Bernd meiner Meinung nach gerade korrekt beschrieben hat: diese Fliege bekomme ich nicht mit einem Speywurf aus dem Wasser. (Allerdings weiss ich nicht bis zu welcher Schnurklasse Speyruten gehen, die schwerste könnte es vielleicht schaffen)
Vergesst auch nicht den sinktip, den muss man auch noch aus dem Wasser bekommen. Ich verwende hier am Lech, dort stehen die Huchen oft an bis zu 10 Meter tiefen Stellen, die Rio Big Boys, 24 Fuss lang, 300-600 grain. Die kann ich nur noch mit einem Skagit Kopf werfen, da die so schwer sind. Und dennoch kommen die am Lech nicht tief genug nach unten.
Ebenso ist es um so einfacher, einen langen schweren Sinktip aus dem Wasser zu bekommen, je länger die Rute ist, ich glaube, das sind Switch Ruten nicht. Andererseits kommt man mit kürzeren Ruten unter Bäumen besser zurecht.

Alternativ kann man, wie Bernd es empfiehlt, eine kleinere, oder spärlich gebundenere Fliege verwenden, die nimmt ein Huchen wahrscheinlich auch, wenn der nur mal beissen würde.

Ich fische auf Huchen nicht mit einer Switchrute, wenn ich das aber tun würde, würde ich folgendermaßen vorgehen:
Wo immer es geht, mit dem Überkopfwurf und großen Fliegen fischen.
An Stellen, wo ich auf Speywürfe wegen geringem Rückwurf angewiesen bin, würde ich zu einer kleineren Fliege greifen, nach Möglichkeit aber so tief wie möglich, bzw. erforderlich fischen. Außer Ihr könnt große Fliegen mit Speywürfen gut werfen.
Und natürlich die Switchrute so schwer wie möglich wählen, der größeren Fliegen und Sinktips wegen.

So mache ich das auch mit der Zweihandrute auf Huchen, aber nur wenn es nicht zu kalt ist, meine Hände waren durch das Fliegenfischen schon viel zu lange nass und unterkühlt - die Knochen vergessen das nicht
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Salomon
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Re: Switch Rute

Beitrag von Salomon »

Will keine "Großer Köder großer Fisch" Diskussion lostreten. Deswegen auch kein Aber.

Jedoch!^^ Sind buschigste 25 cm Fliegen überhaupt notwendig? Ich arbeite lieber mit HotSpots als dass ich unbedingt Kaninchen durch die Luft schleudern will. Denke ne schöne 16 cm lange Fliege passt schon recht gut. Würde bei 25cm Fliegen auch eher zu Synthetikmaterial tendieren.
Aber stimmt. Wenn sich Äschen in nem Tumpf sammeln käme so ein 25cm + Happen schon recht gelegen. Habe bei der letzten Huchenpirsch auch ne 40+ Äsche mit massive Bissverletzungen gesehen.

PS: Hat jemand schon mit Mäusen an der Oberfläche gefischt? In Österreich?

Lieber Gruß
Bernd Ziesche

Re: Switch Rute

Beitrag von Bernd Ziesche »

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lechrob
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Re: Switch Rute

Beitrag von lechrob »

Hallo Salomon
der letzte große Huchen bei uns wurde mit einem knapp 16cm langem Köder gefangen, sicherlich bekommst Du auch auf so einen einen Biß. Auch auf noch kleinere Streamer beissen sicherlich auch die großen. Beim Angeln ist ja ohnehin fast alles möglich aber ich kann auch nur Vermutungen vornehmen.
Mäuse wollte ich eigentlich schon lange auf Huchen probieren, genau deswegen weil damit alle Speywürfe möglich sind.
Du hast Dir sicherlich schon eine Huchenrute zugelegt, mich würde interessieren, ob Du damit zufrieden bist und welche Stärke Du hast?

Was mir aber noch zu großen Streamern und sinktips in Verbindung mit Speywürfen eingefallen ist: Bernd hat ja schon gut beschrieben, dass sich beim Vorwärtswurf die Schlaufe bildet und dabei immer mehr Schnur dem D-Bogen entzogen wird, bis letztendlich die Fliege aus dem Wasser abhebt und nach vorne fliegt. Mit schweren Schussköpfen und schweren sinktips hebt die aber nicht einfach so ab, die wird mit gewaltiger Kraft aus dem Wasser gerissen, weil sie meist im Oberflächenfilm versunken ist. Der Knoten an der Fliege zeigt, wenn die Fliege noch im Wasser liegt zum Ufer und wird dann dem 180 Grad Prinzip folgend in die entgegengesetzte Richtung bewegt / gerissen. Mit einem dünnen Vorfach kann der Knoten bei diesem Richtungswechsel schon bei kleineren Fliegen brechen, weil die Fliege zu stark aus dem Wasser gerissen wird. Auf Huchen verwenden wir ja stärkere Vorfächer, was aber nicht heisst, dass dieses einer Beschädigung des Knotens entgegenwirken können. Selbst wenn wir den Knoten alle 20 Würfe erneuern, kann der schon nach dem ersten Wurf beschädigt sein und reisst dann entweder beim nächsten Hänger oder nachdem der Huchen gebissen hat. Nach jedem Hänger überprüfen wir ja auch den Zustand des Vorfachs. Und nichts ist schlimmer beim Fischen, als einen großen Huchen zu verlieren, nur weil die Schur reisst. Das spricht meiner Meinung nach insgesamt für den Überkopfwurf, auch wenn Speywürfe unheimlich viel Spass machen!
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Re: Switch Rute

Beitrag von troutcontrol »

lechrob hat geschrieben:Ich verwende hier am Lech, dort stehen die Huchen oft an bis zu 10 Meter tiefen Stellen, die Rio Big Boys, 24 Fuss lang, 300-600 grain. Die kann ich nur noch mit einem Skagit Kopf werfen, da die so schwer sind.
Moin,
ich hab eine Verständnisfrage:
Wenn bereits die Sinktips 8 m lang sind (und der Skagit - Kopf auch noch mal 8 m), wäre es dann nicht einfacher, mit einem Sinker in z.B. 8 m Länge zu fischen, zumal ja der Skagit Kopf - um mit einer 600 gr Sinktip zu "funktionieren" - knapp 80 g haben müsste? :shock:

Grüsse
Martin
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hauki
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Re: Switch Rute

Beitrag von hauki »

Hallo zusammen,

sehr interessanter Austausch in diesem Thread zum Huchenfischen mit Switch- oder Zweihandruten.

Seit dieser Saison fische ich auch mit der Zweihand auf Huchen, bzw. ich versuche es... :roll:

Eingesetzt wird von mir zunächst einmal vorhandenes (Ruten-)Gerät, um Erfahrungen zu sammeln. Ich fische derzeit eine 13'2" #9 Rute mit einem 7,50m Skagit Compact-Kopf von ca. 37g (570 gr.) und T14-Sinktips. Meine Winterfliegen sind so 15-20 cm gross und von Popovics-Mustern inspiriert, also in der Art Bucktail-Deceiver oder Hollow Fleye.

Damit übe ich auch die Skagit-Würfe bzw. Wurfvarianten ein. Hauptsächlich nutze ich Snap-T, Double Spey und eine vergleichsweise dezente Snake-Roll. Wenn der Wurf passt (gar nicht soooo einfach, wie es aussieht), dann "kesselt's" :shock: . Es ist schon absolut beeindruckend, wie der grosse Streamer samt Sinktip auf Reise geht. Vor diesem Hintergrund glaube ich auch, dass sich mit leichteren Skagit-Köpfen als 37g fängige Huchenmuster und Sinktips transportieren lassen. Allerdings fische ich nicht am wilden und tiefen Lech. Mein Fluss ist kleiner und auch nicht so tief.

Was ich bei den Skagit-Würfen als problematisch empfinde ist, dass diese nicht gerade dezent ausfallen. Es platscht und zischt schon ganz ordentlich, wenn die "white mouse" übers Wasser saust und der Streamer im Wurf aus dem Wasser extrahiert wird. Sicher nicht ganz so tragisch an turbulenten, tieferen Stellen. Aber wir alle wissen, wie scheu der Huchen sein kann, gerade wenn eine Strecke ruhiger ist, vielleicht zusätzlich stark befischt wird und die Fischer daher erfahren sind. Ich glaube daher stammen die früher im Thread aufgeführten Aussagen, z.B. von Uwe Rieder und Christoph Menz, dass der Überkopfwurf das Mittel der Wahl ist. Deren Setup würde mich interessieren...

Tight Lines und Petri Heil beim Huchenfischen
Olaf

P.S. Von Vision gibt es jetzt anscheinend echt kernige Switcher habe ich entdeckt: die "Switch & Salt"-Serie.
Bernd Ziesche

Re: Switch Rute

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Rolf Renell
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Re: Switch Rute

Beitrag von Rolf Renell »

Für die Huchenfischerei sind beide Setups (Einhand/Zweihand) sehr gut einsetzbar , worauf geachtet werden sollte ist ausreichend genannt worden.Wenn wirklich tiefes Fischen angesagt ist wird die Zweihandfischerei in Vorzug kommen.Nicht umsonst wird seit den 80er Jahren so auf Steelheads in tiefen Zügen gefischt - eben mit T-11 und schwereren Tungstenleaders - und beschwerten Grossfliegen , oder Shapeflies die ein entsprechendes oiptisches Volumen darstellen können (Intruders und ähnl.)
Allerdings ist die "kleine" Switchrute aufgrund ihres kürzeren Hebels nicht für alle Gelegenheiten dabei und montagen unbedingt geeignet , hier sollte wie genannt eine kurze Spey/2-Handausrüstung , 12-13 ft. an den Start kommen mit entsprechenden Skagitköpfen und extremer Lifting Power um das ganze Gerödel nach vorne zu bekommen ,
beste Grüsse,
Rolf
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Rattensack
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Re: Switch Rute

Beitrag von Rattensack »

Hallo,

Schöne Spezialdiskussion hier!

Allgemeine Aussagen zum "Huchenfischen" sind meiner Meinung nach absolut fehl am Platz.
Das Gerät sollte immer mit der Gewässerdimension und dem Abfluss abgestimmt werden.

In einem kleinen Huchenfluss bei Niederwasser kann z.B. ein 10 cm Streamerchen perfekt sein, weil das sehr unauffällig zu präsentieren ist.
Mit so was werden z.B. an der Pielach starke Huchen gefangen. Ich kenne einen der fängt sogar mit Riesennymphen Riesenhuchen.
In einem großen Fluss oder bei den fängigen ansteigenden Wasserständen schauts natürlich ganz anders aus.

Überkopf funktioniert an der Mur v.a. vom Gleithang aus sehr gut und erlaubt den Einsatz von Riesenstreamern und sehr kurzen SK, die bis vor die Füße eingestrippt werden können; in Summe eine erfolreiche Strategie (siehe Pro Guides). Andere fischen sehr erfolgreich mit Spey Würfen auch vom Prallhang und haben dort die Fliege länger im fängigen Bereich.
Auch eine Frage der Vorliebe; wenn man wie ich gerne Spey wirft weils einfach schön ist wird man damit ebenso erfolgreich sein können.

Mäuse: Grundsätzlich wohl möglich damit Huchen zu fangen, im Winter denke ich mal aber eher schwierig. Am ehesten ganz am Beginn der Saison in der Nacht, wo erlaubt.
Ist aber auch mit einem Streamer schon schwer genug ;-)
Die Russen fischen auf Taimen mit eiförmigen, schwarzen Schaumstoff- oder Styroporkörpern, die angesichts der vielen Drillinge mehr wie Igel aussehen ;-)
Die ziehen sie in der Nacht wie eine Maus zum Gleithang, wo der Taimen im flachen Wasser seine Beute sucht. Guter Kontrast gegen den Himmel und sehr erfolgreich.
Auf Huchen probieren und berichten!

C.
A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)
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Bäschwatz
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Re: Switch Rute

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo
Habe vom Huchenfischen keinen Plan. Was aber rauszulesen ist ist die Sache mit dem zu werfenden Gewicht.

...um das ganze Gerödel nach vorne zu bekommen.. Wie Rolf das wohl treffend umschreibt.

Was die Schnur hinten nicht wiegt , kann sie vorne nicht transportieren.
Für den Hechtsaisonabschluss hatte ich auf die schnelle meine bevorzugten Muster auf Jighaken gebunden um der Kälte wegen dicht am Grund zu fischen.
Geht schon, aber mit Schußkopf 50 Gramm und Sinkspitze in etwas mehr als Rutenlänge. Da muß der Stecken auch einiges aushalten.
Strömung und Tiefe zwischen 5 und 10 Metern ?
Wind und vereiste Ringe erschwerend hinzu. Und mit Sockstopp griffig gemachte 5 mm Tauchhandschuhe.
Die Handhabung bei Kälte ist da sicher noch ein weiterer Aspekt.
Die Empfehlungen ,zu kurzer Zweihand, werden sicher auf Erfahrung begründet sein.
Gruß Thilo
lechrob
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Re: Switch Rute

Beitrag von lechrob »

Hallo,
erst zu Martins Anliegen, ich finde Du hast da voll und ganz recht, dass man um einen Skagit head und einen 600 grain sinktip zu vermeiden gleich einen komplett sinkenden Schusskopf verwenden kann. Ich mache das mit der Einhandrute, weil ich für die Zweihand keinen komplett sinkenden Kopf habe. Damit finde ich, ist es einfacher, in die tiefen Löcher zu fischen. Das mit dem Skagit habe ich einfach vom Steelheadfischen übernommen, damit kann man wie Rolf geschrieben hat super sehr lange Sinktips werfen um auf Tiefe zu kommen. Allerdings kann man für Steelhead schon sehr kleine Fliegen verwenden, das erleichtert das Speywerfen erheblich.
Für die Zweihandrute sind, wenn man nicht immer die Schnur einstrippen will, Flussabschnitte mit gleichmäßiger Strömung geeignet. Bei diesem typischen Speyfischen kann man beide Hände an der Rute lassen und hat für einen Anhieb viel mehr Kraft. Strippe ich mit einer längeren und somit auch schwereren Zweihandrute Schnur ein, kann ich den wichtigen ersten Anhieb meist nur mit einer Hand ausführen, das ist für eine lange Zweihandrute auf Huchen etwas wenig. Deshalb soll, finde ich, die Rute für Huchen sehr steif sein.
Und wie Rattensack (entschuldigung aber ich weiss Deinen Vornamen nicht) schon schreibt, gibt es beim Fischen keine Verallgemeinerungen, insbesondere auf Huchen, da ist alles möglich und jede Situation unterschiedlich. Erfahrene Huchenfischer unserer Gegend vermeiden sogar das Waten vom Gleithang aus, da erfahrene Huchen das durchs Waten hervorgerufene Knirschen des Kieses optisch wahrnemen würden und alarmiert wären. Bei uns ist der Huchen aber völlig überfischt und deshalb enorm vorsichtig, weshalb es schon berechtigt ist, vom Prallhang aus zu fischen.
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Re: Switch Rute

Beitrag von Huchenhunter »

So Leute,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben, damit die Diskussion ein wenig Hand und Fuss bekommt. Clemens hat absolut Recht, wenn er sagt, dass die ideale Kombo von den Gewässerbedingungen abhängig ist. Mir ist es wichtig, dass ich keinen Fuss ins Wasser setzen muss um werfen zu können, egal ob Gleit- oder Prallhang, weshalb Überkopfwerfen meist ausscheidet. Wenns rein ums Überkopfwerfen geht sollte es für euch kein Problem geben, aber bei diversen Spey/Skagit-Wurfvarianten trennt sich dann die Spreu vom Weizen.

Zu der Kombo der ProGuides: Ihr braucht euch nur mal genau die youtube videos bzw. die Bildergalerie anzusehen, da werdet ihr bemerken, dass das nichts mehr mit Fliegenfischen zu tun hat. Die Streamer sind aus Puppenhaar bzw. Langhaarplüsch und saufen eine Tonne Wasser. Es ist in den Clips gut zu sehen, dass die Streamer selbst das Wurfgewicht sind und nicht die Leine den Streamer befördert. Hier in der Steiermark sagen wir dazu "Schneppferlfischer", also definitiv kein Fliegenfischen! Da lügt man sich selbst in die Tasche. Und dann noch in einer Fly-Only-Strecke so zu fischen ist mutig.

Meiner Meinung nach kann der Streamer für den Huchen nicht groß genug sein. Wenn man sieht, was Großhuchen teilweise im Magen haben wird einem klar, dass die Fliege ein Furtz dazu ist. Ich fange viele Huchen mit der Fliege, wenn die Zeit/Temperatur/Wasserstand nicht passen ziehe ich auch gerne mit der Spinnrute los. Da wird sehr gut ersichtlich, was diese Fische für Ködergrößen bevorzugen :shock: Wir reden hier nicht davon gelegentlich mal einen Huchen zu fangen, sondern wie man sein Fliegengerät optimieren kann um regelmäßig Großhuchen mit der Fliege zu fangen. Und gerade da setzt uns momentan der Markt die Grenzen. Nicht bezüglich der Streamermaterialien oder Ruten, sondern was die Leinengewichte angeht. Je höher das Leinengewicht, desto größer kann man seine Streamer machen. Kann nicht mal eine Firma einen 1500 Grains Skagit Floating, Intermediat und Sink7 auf den Markt bringen, einen Blank für sowas hätt ich schon. Hab auch schon mal mit extra schweren Wäscheleinen experimentiert :roll:

Zurück zur Rute:
Halt mich jetzt kurz. hängt ganz davon ab ob Überkopf oder Skagitstyle. Für Überkopf sind die Vision Switch&Salt #10 oder 12 sicherlich eine gute Wahl. Für Skagit kommt grad ein interessantes Modell von Echo auf den Markt, King 13´klasse 10/11.

Petri Niko
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Re: Switch Rute

Beitrag von Huchenhunter »

@Lechrob: Wenn du versuchst den Huchen mit der Rute anzuschlagen hast du schon den ersten meist schwerwiegensten Fehler gemacht. Die Anschlagtauglichkeit sollte deshalb kein Entscheidungskriterium sein. Du solltest bei einem Huchenbiss immer zuerst ein paar Linestrikes bei direktem Kontakt zum Fisch durchbringen bevor du die Rute anhebst. Steife Ruten haben keine guten Ladeeigenschaften bei Speywürfen.

TL Niko
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Re: Switch Rute

Beitrag von Rattensack »

Hai Niko!

Schön dass du dich zu Wort meldest! Wer wär zu dem Thema kompetenter ..

Aber diese Analyse ist doch ein bisserl hart:
Huchenhunter hat geschrieben:Es ist in den Clips gut zu sehen, dass die Streamer selbst das Wurfgewicht sind und nicht die Leine den Streamer befördert. Hier in der Steiermark sagen wir dazu "Schneppferlfischer", also definitiv kein Fliegenfischen! Da lügt man sich selbst in die Tasche. Und dann noch in einer Fly-Only-Strecke so zu fischen ist mutig.
Ich habs live gesehen und bin nicht der Meinung dass primär mit dem Gewicht des nassen Fetzens geworfen wird. Das ist schon überwiegend das Gewicht des - allerdings ultra kurzen - Schußkopfs.
Klar - ein Grenzbereich des Fliegenfischens - aber das wirkliche Schneppferlfischen schaut doch anders aus .. runningline oder 4er DT - kein SK - und fetter Fetzen ;-)
Aber insofern hast recht, wenn man die Definition der Öfg anwendet - Rollwurf muss möglich sein - dann fällt das Gerät tatsächlich nicht mehr unter Fliegenfischen.

Danke für die Rutentips!
Bin gespannt auf die "King"!

Clemens
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