doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Moin Bernd,
Es kann keine weitere Beschleunigung stattfinden, da die Trägheit der Schnur immer vorhanden ist.
Es wird deutlicher wenn wir uns einen Traktor vorstellen, der mittels starken Gummizugs ein Auto schleppt. Beim Anfahren lädt sich der Gummizug und dehnt sich. Das Auto wird geschleppt. Abrupt bremst der Traktor ab. So, und nun beschleunigt das Auto? Weil der Gummizug sich entlädt?
Gruß Klaus
Es kann keine weitere Beschleunigung stattfinden, da die Trägheit der Schnur immer vorhanden ist.
Es wird deutlicher wenn wir uns einen Traktor vorstellen, der mittels starken Gummizugs ein Auto schleppt. Beim Anfahren lädt sich der Gummizug und dehnt sich. Das Auto wird geschleppt. Abrupt bremst der Traktor ab. So, und nun beschleunigt das Auto? Weil der Gummizug sich entlädt?
Gruß Klaus
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CPE
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Tja Bernd,Bernd Ziesche hat geschrieben:Ich habe das mal Bild für Bild durchlaufen lassen und einige Standbilder rausgezogen, so daß man sieht, wann genau der Schnurhandzug bei Paul beginnt
Da gehen die Meinungen dann doch auseinander. Für mich sieht es so aus, daß er bei 0:15 bereits zieht. Und da ist die Rute am Handteil noch nach hinten gekippt. Weshalb ich glaube, daß es nur so aussieht, als ob er spät zieht, weil er so schnell ist.
Paul selber lehrt dann hier:
http://www.sexyloops.com/beginners/doub ... asic.shtml
in der Kugelschreiber-Übung auch das mehr oder minder synchrone Ziehen. Um uns zu ärgern?! Wahrscheinlich nicht...
Geschwindigkeit ist beim Ziehen mit der Schnurhand übrigens deshalb irrelevant, weil ich mit der Schnurhand Energie zuführen muß. Und das geht nur über eine Beschleunigung der Schnur relativ zum ersten Ring.
Grüße, Norbert
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Hallo Bernd
Dass die Entladebewegung einer gespannten Rute nach dem Stopp schneller und energiereicher als die Vorwärtsbewegung der Rute durch die Hand sein kann, ist mit bloßem Auge beobachtbar, wenn man eine Rute mit Spitzenaktion und kurzer Leine langsam und gefühlvoll führt und durch einen "Flipp" bzw. harten Stopp die Rute endlädt.
Zum Doppelzug: Bei mir setzt er bei weniger durchgebogenen Ruten früher ein( kurz vor der 12Uhr Position des Handteils) bei "parabolischen" Ruten später (kurz nach der 12 Uhr Position).
Auf diese Weise vermeide ich, eine "Birne" in die Leine bzw. Rutenspitze hineinzuziehen, betone aber, dass die ganze Geschichte gefühls- und erfahrungsgesteuert ist und ich mich ungern der Mühe des physikalischen Aufdröselns unterwerfe.
PS: Bin sowieso der Ansicht, dass man in erster Linie seinem sensomotorischen "Feeling" vertrauen sollte- obwohl die nachträgliche naturwissenschaftliche Beweisführung durchaus sinnvoll ist.
Gruß
Werner
Deine Erklärung ist durchaus schlüssig, danke dafür. Selbst beim Traktorbeispiel ist eine Beschleunigung des Autos nach dem Stopp des Traktors denkbar, wenn die Aufladung des "Schleppgummis" stark genug ist.Bernd Ziesche hat geschrieben: mit Autos und Traktoren kenne ich mich nicht so gut aus.
Beim Fliegenwerfen kann ich Dir versichern, erreicht die Rutenspitze ihre Höchstgeschwindigkeit nicht syncron zur Rutenhand, sondern mit Zeitverzögerung in der wieder gerade gestellten Rutenposition.
Dass die Entladebewegung einer gespannten Rute nach dem Stopp schneller und energiereicher als die Vorwärtsbewegung der Rute durch die Hand sein kann, ist mit bloßem Auge beobachtbar, wenn man eine Rute mit Spitzenaktion und kurzer Leine langsam und gefühlvoll führt und durch einen "Flipp" bzw. harten Stopp die Rute endlädt.
Zum Doppelzug: Bei mir setzt er bei weniger durchgebogenen Ruten früher ein( kurz vor der 12Uhr Position des Handteils) bei "parabolischen" Ruten später (kurz nach der 12 Uhr Position).
Auf diese Weise vermeide ich, eine "Birne" in die Leine bzw. Rutenspitze hineinzuziehen, betone aber, dass die ganze Geschichte gefühls- und erfahrungsgesteuert ist und ich mich ungern der Mühe des physikalischen Aufdröselns unterwerfe.
PS: Bin sowieso der Ansicht, dass man in erster Linie seinem sensomotorischen "Feeling" vertrauen sollte- obwohl die nachträgliche naturwissenschaftliche Beweisführung durchaus sinnvoll ist.
Gruß
Werner
Zuletzt geändert von Werbe am 24.01.2013, 12:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Bernd, hier geht es nicht ums Fliegenfischen, es geht um Physik. Es würd mir nicht im Traum einfallen, dir zu widersprechen, wären wir beim Fliegenfischen.
Recht hast Du, wenn Du es einzig auf die Rutenspitze beziehst, jedoch nicht auf die gesamte Schnur. Beim „ up „ des Doppelzuges entsteht nämlich etwas, was nicht zu vernachlässigen ist. Dem Zurücksetzen der Rutenspitze wird teils ungeladene Schnur aus der Hand gegeben.
Im Übrigen glaube ich, wir machen es uns zu schwer. Ohne Doppelzug wäre der genaue physikalische Ablauf einfacher zu durchschauen.
Recht hast Du, wenn Du es einzig auf die Rutenspitze beziehst, jedoch nicht auf die gesamte Schnur. Beim „ up „ des Doppelzuges entsteht nämlich etwas, was nicht zu vernachlässigen ist. Dem Zurücksetzen der Rutenspitze wird teils ungeladene Schnur aus der Hand gegeben.
Im Übrigen glaube ich, wir machen es uns zu schwer. Ohne Doppelzug wäre der genaue physikalische Ablauf einfacher zu durchschauen.
Gruß Klaus
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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CPE
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Hallo Bernd,Bernd Ziesche hat geschrieben:https://vimeo.com/26512805
Zu Lasse: Super, am Schluß eine vollfette Tailing Loop als Musterbeispiel für spätes Hauling (0:32 - 0:33).
Grüße, Norbert
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Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Moin Bernd,
nun kommen wir ja doch zusammen. In den Stopps wurde etwas recht deutlich. Die sich entladene Rute folgt deutlich nicht mehr der Bewegungsrichtung, der hinter dem Werfer liegenden Schnur. Somit wirkt der Entladung nicht die Trägheit der gesamten Schnur entgegen. Die Rutenspitze folgt sehr deutlich einen nach schräg unten gerichteten Weg und formt dabei die Schlaufe. Die gesamte Energie, welche bis zum Stopp von der Rute aufgenommen wurde, wird freigesetzt und nun beim Ausschießen der Oberschnur vernichtet.
Bei der erstmalig erwähnten“ höchsten Geschwindigkeit der Rutenspitze“ las es sich so, als wenn die gesamte Schnur zusätzliches Geschwindigkeitspotential durch die Rückstellung erhält. Dem kann aber nicht sein.
Folglich: Die Rutenspitze hat bei der Rückstellung bis zur Geraden ihre höchste Geschwindigkeit erreicht. Diese Geschwindigkeitszunahme hat jedoch keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit, der hinter dem Werfer, in der Luft liegende Schnur, da die Geschwindigkeitszunahme der Rutenspitze in eine geänderte Richtung erfolgt.
Ich danke für Deine Ausführungen! Klaus
nun kommen wir ja doch zusammen. In den Stopps wurde etwas recht deutlich. Die sich entladene Rute folgt deutlich nicht mehr der Bewegungsrichtung, der hinter dem Werfer liegenden Schnur. Somit wirkt der Entladung nicht die Trägheit der gesamten Schnur entgegen. Die Rutenspitze folgt sehr deutlich einen nach schräg unten gerichteten Weg und formt dabei die Schlaufe. Die gesamte Energie, welche bis zum Stopp von der Rute aufgenommen wurde, wird freigesetzt und nun beim Ausschießen der Oberschnur vernichtet.
Bei der erstmalig erwähnten“ höchsten Geschwindigkeit der Rutenspitze“ las es sich so, als wenn die gesamte Schnur zusätzliches Geschwindigkeitspotential durch die Rückstellung erhält. Dem kann aber nicht sein.
Folglich: Die Rutenspitze hat bei der Rückstellung bis zur Geraden ihre höchste Geschwindigkeit erreicht. Diese Geschwindigkeitszunahme hat jedoch keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit, der hinter dem Werfer, in der Luft liegende Schnur, da die Geschwindigkeitszunahme der Rutenspitze in eine geänderte Richtung erfolgt.
Ich danke für Deine Ausführungen! Klaus
Gruß Klaus
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Ziesche
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
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CPE
Re: doppelzug, wann schnurhand einsetzten?
Lieber Bernd,Bernd Ziesche hat geschrieben:Der Zug per Schnurhand ist zu früh beendet
Suche mal nach "Sich kreuzende Schnurschlaufe". Du wird das als Deine Definition von "Tailing Loop" finden. "Kreuzend" heißt dann auch nicht "zweimal kreuzend" und auch nicht "sich berührend", sondern bei gewöhnlicher Wurfgeometrie "von der Seite gesehen mindestens einmal kreuzend". Die FFF gibt in http://www.fedflyfishers.org/Portals/0/ ... chards.pdf die Definition "it will necessarily cross itself and form what is called a tailing loop". Tailing Loop ist natürlich keine Erklärung der Ursache oder des Wurffehlers, sondern eine Bezeichnung der Form. Demnach wirft Lasse in der Tat eine Tailing Loop. Und noch schlimmer: Die Spitze ist am Ende (also in der Mitte von 0:32) sogar vor dem Rest der Schnur. Es sieht einfach sehr "ungewöhnlich" aus.
Wenn ich schreibe, daß man dem System Energie zuführt, indem man konstant von hinten nach ganz vorne beschleunigt, hat das nichts damit zu tun, daß irgend ein Held den Zug "zu früh" beendet. Letzteres hat vielleicht etwas damit zu tun, daß der Werfer seine Armlänge überschätzt hat. Es hat aber nichts damit zu tun, daß man auch zu Beginn des Vorschwunges dem System Rute & Schnur bereits Energie zuführen kann, indem die Entfernung zwischen erstem Ring und Schnurhand mit konstanter Beschleunigung vergrößert wird.
Der in Deinem zuletzt verlinkten Video gezeigte Fehler hat nur mittelbar mit dem Beginn und dem Ende der Beschleunigung zu tun. Vielmehr hat er etwas damit zu tun, daß früh kurzzeitig so stark beschleunigt wird, daß die Spitze einer relativ geraden Rute eine Welle in den unteren Schnurbogen drückt.
Gruß, Norbert






