moin moin,
die Älteren unter uns werden sich evtl. noch daran erinnern können, dass ich vor vielen Monden bereits einmal vom ersten Tag der damaligen Saison berichtete. Das ging ziemlich arg in die Hose, zumal ich zu dieser Zeit mental etwas durch den Wind war.
Im letzten Jahr war ich, bis auf drei Tage im Frühjahr an der Küste, überhaupt nicht am Wasser. Von daher gab es auch nichts berichtenswertes. Ich habe, ehrlich gesagt, auch nicht viel vermisst. Trotzdem kam irgendwann der alte Jagdtrieb wieder durch. So auch gegen Ende des letzten Jahres. Nun, da ich im privaten Bereich durch einige Veränderungen etwas mehr Freizeit gewinnen konnte (bevor Nachfragen kommen: Nein, ich bin nicht geschieden worden!), wollte ich diese gewonnene Zeit vermehrt dem Fischen widmen.
Mit einem Jahresschein ausgestattet, konnte ich gestern getreu meines neuen Vorsatzes den ersten Tag der Saison nutzen. Nun sind 2° Wassertemperatur und eisiger Ostwind sicher nicht die besten Voraussetzungen, aber trotzdem fuhr ich mit einiger Vorfreude gegen Mittag Richtung Bach. Die vom blauen Himmel scheinende Sonne wärmte Glieder und Gemüt und ließ die Kälte schnell vergessen. (evtl. hat hier der Schluck Tomintoul auch etwas nachgeholfen) So wanderte ich gut gelaunt nach langer Zeit wieder einmal am Bach entlang. Entgegen meinen Befürchtungen war mein Wurfarm nicht eingeschlafen und es gelang mir mittels der neuen Barrio GT125 Leine, meinen kleinen Streamer gekonnt in die tiefen Gumpen zu schlenzen. (Der geneigte Leser verzeihe mir an dieser Stelle meine kleinen Übertreibungen). Auch die neuen Orvis Platinum Watschuhe machten einen sehr ordentlichen Eindruck und gaben guten Halt auf den algenbedeckten Steinen. Es verirrte sich dann sogar noch eine kleine Bachforelle an den Haken. Alles in allem ein durchaus gelungener Auftakt. Mal sehen, ob der Frühling (oder besser Spätling) noch mal in die Puschen kommt und das Wasser etwas wärmer wird. Dann sollte einer guten Saison nichts mehr im Wege stehen.
Groetjes
Hardy
PS: Ein kleiner Wermutstropfen mischte sich dann doch noch in den Kelch. Vereinskollege Olaf K. aus S. vollzog, wie alle Jahre, die rituelle Fischzeigung*. Dieses Jahr eine stattliche Ü40 Regenbogenforelle. Aber selbst das konnte ich gestern verkraften.
*Rituelle Fischzeigung: Der erste dicke Fisch des Jahres wird in den Kofferraum gepackt und dem Vereinskollegen gleichsam exhibitionistisch dargezeigt.
Mental schwache Menschen neigen danach für längere Zeit zu Zuckungen, ungebremsten Speichelfluß oder autoaggressivem Verhalten.