Fein fischen!

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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webwood
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Re: Fein fischen!

Beitrag von webwood »

By the Way,

bei der Drillzeit, geht es doch darum, den Fisch möglichst wenig zu entkräften und eine Übersäuerung der Muskulatur zu vermeiden.
Ich frage mich gerade, was den Fisch mehr belastet. Ein Drill mit feinem Tippet, bei dem der Fischer wenig Druck ausübt und damit der Fisch wohl auch nicht Vollgas geben muss um eine Flucht hinzulegen, oder ein Herandrillen mit starkem Vorfach, egal was der Fisch dagegen unternimmt. Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Was ist für den Fisch wohl schonender?

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Heinz
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Re: Fein fischen!

Beitrag von Heinz »

Ich sehe bei einem zu dicken Vorfach keinen Nachteil, ausser vielleicht, dass man weniger oder keine Bisse bekommt. Bei einem zu dünnen gibt es hingegen Risken, wenn auch vielleicht nicht sehr grosse, wenn man es nicht übertreibt. Das Vorfach sollte daher eher etwas zu stark, als zu dünn gewählt werden. Alles natürlich mit Augenmass und den Umständen angepasst. Mit dem Drillverhalten des Anglers hat die Vorfachstärke im Prinzip nichts zu tun. Dabei sollte man sich wohl so verhalten, wie es Hr. Gebetsroither propagiert hat. Nicht mit aller Gewalt den Fisch möglichst schnell in seinen "Besitz" bringen zu wollen - aber auch nicht den Drill unnötig auszudehnen.

Grüsse
Heinz
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Bäschwatz
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Re: Fein fischen!

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo
Obwohl ich nicht gerade ein Fan vom feinen Fischen bin, aus ähnlichen Grunden wie von anderen schon beschrieben, experimentiere ich seit einiger Zeit mit geflochtener Schnur in D=0.08 rum.
Für die Schlaufe des Vorfachs gibt es den Schloma Schlaufenbinder. Zwei Umdrehungen mehr als für Mono reicht.
Für die Fliege anzuknoten 5-facher Turtle mit 2 mal durch's Öhr.
Eher biegt sich der Trockenhaken auf.
Womit ich dem Starter in gewisser Hinsicht Recht gebe...Von der Technik überholt...
Gruß Thilo
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gespliesste
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Re: Fein fischen!

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

ich fische auch meist sehr fein, schon alleine, weil ich überwiegend sehr kleine Fliegen fische.
Bei wirklich kapitalen Fischen sind nach meiner Erfahrung die ersten 5-10 Sekunden nach dem Anschlag das grösste Problem. Die erste Flucht einer kapitalen Forelle muss man irgendwie überleben. Mit 0,12 kann man kaum einen guten Fisch davon abhalten sein Hinderniss zu erreichen. Dazu muss man die Leerschnur möglichst bald - in einem geeigneten Moment auf die Rolle bekommen. Wenn der Fisch bei einer Flucht die Leerschnur verbraucht und ungebremst in die Rolle haut, erleidet man ziemlich sicher einen Schnurbruch. Vor allem, wenn die Rolle dazu noch eine Bremse hat.

Daher nutze ich beim Forellen/Äschenfischen auch keine Rollen mit Bremse, wichtig ist nach meiner Erfahrung nur eine Schnurhemmung das die Rolle im entscheidenenden Moment nicht überdreht. Hat man die erste Flucht überstanden und die Leerschnur auf der Rolle, dann steigt die Chance rapide an auch kapitale Fische mit einem vergleichsweise dünnen Vorfach sicher zu landen.

Aber das ist natürlich auch immer eine Extremsituation.

Die Knoten die man zwei mal durchs Öhr führen kann (z.B. Palomar usw.), erreichen nahezu 100% Tragkraft und sind absolut zu empfehlen, aber das kann man bei sehr kleinen Fliegen leider vergessen. Selbst 0,08 bekommt man bei kleinen Fliegen wohl kaum zweimal durchs Öhr und wenn, dauert es ewig und verlangt Adleraugen. Die Eierlegende Wollmilchsau beim Fliegnfischen ist für mich der Grinner-Knoten mit fünf Windungen. (Übrigens auf Anregung von Gebhard (RC)).

Man kan ja bei Stroft für knapp €30 eine Kontentestmaschine kaufen und Stroft selbst empfiehlt den Grinner für die genannten Zwecke, also im Zweifel einfach mal am Stammtisch die €30 investieren und praktisch testen. Dazu muss man noch ein wenig beachten ob man es mit Monofil oder FC zu tun hat.

LG,

Olaf
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Kurt Mack
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Re: Fein fischen!

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Ich vertraue auch dem Grinner. Der kommt so nahe an die 100%, dass das Mono schon mal deutlich vor dem Knoten reißt.

Vor einigen Jahren hatte ich immer etwas Mono, einen Wirbel (Drahtstärke sollte dem Hakendraht entsprechen) und zwei Holzdübel in der Tasche, wenn es zum Stammtisch ging.
Auf je einer Seite einen Knoten nach Vorliebe, die Enden um die Holzdübel gewickelt und dann ziehen, auch Rucktests kann man machen. Nur der Abstand zwischen Dübel und Wirbel sollte nicht so groß sein, sonst gibt es durch die Dehnung blutige Finger.

Der Grinner hat auch einen weiteren Vorteil, dass er mit zunehmender Anzahl der Wicklungen und sorgfältiger Anfertigung immer stärker wird (werden soll). So mache ich am Pitzenbauerringel einen Grinner mit 7 Windungen und am Haken mit 5 und zu 95% reißt bei einem Hänger nur die Fliege ab.

Tschüß, Kurt
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Re: Fein fischen!

Beitrag von Maggov »

Hi Kurtm

interessant - beim Clinch verhält es sich genau andersrum. Dort führen zusätzliche Wicklungen zu Tragkraftverlusten. Deshalb mache ich bei gleichem Durchmesser am Haken immer eine Wicklung mehr. Der Effekt ist der gleiche die Abrisse sind meist am Haken (Ausnahme Windknoten).

LG

Markus
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gespliesste
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Re: Fein fischen!

Beitrag von gespliesste »

Hallo Kurt,
Kurt Mack hat geschrieben: Der Grinner hat auch einen weiteren Vorteil, dass er mit zunehmender Anzahl der Wicklungen und sorgfältiger Anfertigung immer stärker wird (werden soll). So mache ich am Pitzenbauerringel einen Grinner mit 7 Windungen und am Haken mit 5 und zu 95% reißt bei einem Hänger nur die Fliege ab.
wie Markus zum Clinch schon angemerkt hat, meine ich auch beim Grinner in der Broschüre von STROFT gelesen zu haben, das 6 Wicklungen weniger haltbar sind als 5.

Gebhard hatte da aber auch mal berichtet, das das je nach Schnurstärke variieren kann.

Ich mach der Einfacheit halber eigentlich immer genau 5 Windungen.

LG,

Olaf
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Kurt Mack
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Re: Fein fischen!

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Ich bin eigentlich nur durch Zufall darauf gekommen und praktiziere das seit einigen Jahren mit Stroft GTM 0,15 bis 0,20mm mit Erfolg. Gerade beim Nymphenfischen ein Vorteil den ich nicht mehr missen möchte.
Probiert es doch mal aus.

Tschüß, Kurt
FB
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Re: Fein fischen!

Beitrag von FB »

Moin alle,

abgesehen von den im Fluss zu erwartenen Fischen, Hindernisse und bei der Wahl der Fliege finde ich das die
Strömungsgeschwindigkeit noch eine Rolle spielt.
So wähle ich bei stärkerer Strömung meistens eine Nummer digger.

Grüsse
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