Hallo,
ich hab da mal eine Frage an die Gewässerexperten hier.
Zu Vergleichszwecken suche ich ein Untersuchungsergebnis über das Insektenaufkommen in einem Mittelgebirgsbach, MQ etwa 2 m³/s, Typ WRRL "Mittelgebirgsbach fein".
Solche Untersuchungen wurden 2012/13 im Rahmen der WRRL in ganz Deutschland durchgeführt.
Am besten wäre ein Bach im Odenwald oder Spessart, Schwarzwald geht auch.
Findet man die Ergebnisse im Netz, oder wurde das irgendwo veröffentlicht und ich hab das nicht mitbekommen?
Hat jemand eventuell von seinem Gewässer die Ergebnisse vorliegen?
Hintergrund ist der, das wir an unserem Wasser eine seit Langem andauernde giftige Einleitung haben, um zu sehen wie die Daten die wir haben einzuschätzen sind, bräuchten wir einen Referenzwert.
Gruß Michl
Makrozoobenthos
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Re: Makrozoobenthos
Hallo Michl,
der einfachste und richtigste Weg ist schlicht der Vergleich von einer Probestelle oberhalb der Einleitung und mindestens einer (oder mehreren, bis sich die Ergebnisse wieder denen von oberhalb angleichen) der Einleitung. Vergleiche zwischen verschiedenen Gewässern sind nicht einfach, da Unterschiede selbst bei zwei benachbarten innerhalb desselben Einzugsgebietes durchaus auch andere Ursachen haben können wie Geologie, Nutzungstruktur des Eingugsgebietes, Gewässernutzungen (Fischreiche, WKA etc.). Im Gewässertypenatlas sollte sich unter "feinmaterialreicher Bach im Grundgebirge" (da Odenwald schließe ich Deckgebirge mal aus) zumindest eine Liste der Charakterarten finden, die aber auch nur einen groben Rahmen vorgeben kann.
Glück Auf
Siegfried
der einfachste und richtigste Weg ist schlicht der Vergleich von einer Probestelle oberhalb der Einleitung und mindestens einer (oder mehreren, bis sich die Ergebnisse wieder denen von oberhalb angleichen) der Einleitung. Vergleiche zwischen verschiedenen Gewässern sind nicht einfach, da Unterschiede selbst bei zwei benachbarten innerhalb desselben Einzugsgebietes durchaus auch andere Ursachen haben können wie Geologie, Nutzungstruktur des Eingugsgebietes, Gewässernutzungen (Fischreiche, WKA etc.). Im Gewässertypenatlas sollte sich unter "feinmaterialreicher Bach im Grundgebirge" (da Odenwald schließe ich Deckgebirge mal aus) zumindest eine Liste der Charakterarten finden, die aber auch nur einen groben Rahmen vorgeben kann.
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Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
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Re: Makrozoobenthos
Hallo Michl,
die Einstufung der Gewässer im jeweiligen Einzugsgebiet müssten bei den Landratsämtern/Untere Wasserbehörde und/oder Unterer Naturschutzbehörde vorliegen, sowie bei der Fischereibehörde des jeweiligen Bundeslandes. Dies sind wichtige Kriterien für die Verpachtung/Pachtzins sowie zur Ermittlung des Ertragswertes des Gewässers.
Gruß Beppo
die Einstufung der Gewässer im jeweiligen Einzugsgebiet müssten bei den Landratsämtern/Untere Wasserbehörde und/oder Unterer Naturschutzbehörde vorliegen, sowie bei der Fischereibehörde des jeweiligen Bundeslandes. Dies sind wichtige Kriterien für die Verpachtung/Pachtzins sowie zur Ermittlung des Ertragswertes des Gewässers.
Gruß Beppo
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Re: Makrozoobenthos
Hallo,
@ Siegfried
Ich habe einen Wert oberhalb und zwei unterhalb der Einleitung.
Mehr hab ich nicht, ich bräuchte aber mindestens 2 oberhalb um Ausreiser auszuschließen.
Aber wenn Du eine offizielle Stelle zu Maßnahmen bewegen willst braucht es mindestens einen Referenzwert, sonst wird das nix.
Das die Werte nicht direkt vergleichbar sind ist schon klar, aber eine Tendenz wird sichtbar.
Ansonsten müssen wir so ein Gutachten beauftragen und finanzieren, das ist langwierig und teuer.
@ Beppo
Die angesprochenen Stellen mauern, vage Zusagen sind da, allein gekommen ist in 6 Monaten nix, trotz mehrfacher Nachfragen.
Ich glaube da kommt auch nix, da würde man sich selbst belasten, weil trotz bestehender Vorschriften jahrelang keine ausreichenden Kontrollen stattgefunden haben.
Obwohl alle von uns darauf hingewiesen wurden, Gemeinde, LRA, RP und zum Schluss das UM.
Deshalb glaube ich nicht das da was kommt, der Teppich ist noch groß genug und die Meldewege funktionieren.........
Gruß Michl
@ Siegfried
Ich habe einen Wert oberhalb und zwei unterhalb der Einleitung.
Mehr hab ich nicht, ich bräuchte aber mindestens 2 oberhalb um Ausreiser auszuschließen.
Aber wenn Du eine offizielle Stelle zu Maßnahmen bewegen willst braucht es mindestens einen Referenzwert, sonst wird das nix.
Das die Werte nicht direkt vergleichbar sind ist schon klar, aber eine Tendenz wird sichtbar.
Ansonsten müssen wir so ein Gutachten beauftragen und finanzieren, das ist langwierig und teuer.
@ Beppo
Die angesprochenen Stellen mauern, vage Zusagen sind da, allein gekommen ist in 6 Monaten nix, trotz mehrfacher Nachfragen.
Ich glaube da kommt auch nix, da würde man sich selbst belasten, weil trotz bestehender Vorschriften jahrelang keine ausreichenden Kontrollen stattgefunden haben.
Obwohl alle von uns darauf hingewiesen wurden, Gemeinde, LRA, RP und zum Schluss das UM.
Deshalb glaube ich nicht das da was kommt, der Teppich ist noch groß genug und die Meldewege funktionieren.........
Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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Re: Makrozoobenthos
Hallo Michl,
die drei von dir beschriebenen Datensätze sollten, entsprechende Unterschiede in der Besiedlung vorausgesetzt, für jedes Gericht eine ausreichende Beurteilungsgrundlage sein. Sauber durchgeführte Makrozoobenthosuntersuchungen machen keine Ausreißer, solche zeigen nur vorliegende schwere Störungen (oder Unfähigkeit des Bearbeiters) an, soviel kann ich dir als diesbezüglicher Gutachter mit ein paar Jahrzehnten auf dem Buckel versichern. Datensätze aus anderen Gewässern oder aus Modellen sind in diesem Kontext wenig bis gar nicht hilfreich. Um eine gutachterliche Interpretation der vorhandenen Untersuchungen wirst du allerdings nicht herumkommen, soweit eine solche nicht schon im Gewässersteckbrief zum WRRL Bericht vorliegt. Falls sie nicht geheim sind, kannst du sie mir ja einfach mal zuschicken, dann kann ich dir wenigtens sagen, was man unmittelbar erkennen kann.
Glück Auf
Siegfried
die drei von dir beschriebenen Datensätze sollten, entsprechende Unterschiede in der Besiedlung vorausgesetzt, für jedes Gericht eine ausreichende Beurteilungsgrundlage sein. Sauber durchgeführte Makrozoobenthosuntersuchungen machen keine Ausreißer, solche zeigen nur vorliegende schwere Störungen (oder Unfähigkeit des Bearbeiters) an, soviel kann ich dir als diesbezüglicher Gutachter mit ein paar Jahrzehnten auf dem Buckel versichern. Datensätze aus anderen Gewässern oder aus Modellen sind in diesem Kontext wenig bis gar nicht hilfreich. Um eine gutachterliche Interpretation der vorhandenen Untersuchungen wirst du allerdings nicht herumkommen, soweit eine solche nicht schon im Gewässersteckbrief zum WRRL Bericht vorliegt. Falls sie nicht geheim sind, kannst du sie mir ja einfach mal zuschicken, dann kann ich dir wenigtens sagen, was man unmittelbar erkennen kann.
Glück Auf
Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden