Saison an der Küste 2020

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fliegenfeger
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Re: Saison an der Küste 2020

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo,

@Hendrik

danke für deinen Link zu den Angelplätzen auf Ölland. Der wird uns beim nächsten Besuch der Insel wertvolle Dienste leisten und viel Zeit+Kilometer sparen.

@Frank,

danke für die Infos. Vor der Vardeau bis nach Samsö sind schon ein paar Meter. Da liegen zwischen deinen und Hendrik´s Angaben doch Welten.

Bei der Tour 2020, allerdings erst im Oktober, habe ich sehr viele Fische vorgefunden, aber die meisten unter 40cm. Es waren auch einige Kaliber von 60cm und größer dabei. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass sich der Bestand vergrößert hat.
Wenn ich die Berichte im Nachbarforum lese, scheint es auch an der deutschen Ostsee ein sehr gutes Jahr gewesen zu sein.
Da Corona etliche Angeltouren vereitelt hat, lässt für 2021 einiges erwarten.

Gruß

Armin
orkdaling

Re: Saison an der Küste 2020

Beitrag von orkdaling »

moin ,

oben sieht man ja die Schwimmtiefe von Mefos die die DTU in der westlichen Ostsee ermittelt hat.
Hier mal die Ergebnisse zu Mefos die sich im Hemnefjord (Nebenfjord Trondheimsleia) aufhielten. Habs mal durch Gockel gejagt weil nur auf norsk und englisch verfuegbar.
"Die durchschnittliche Schwimmtiefe von April bis September (1,87 m) variierte erheblich zwischen verschiedenen Lebensräumen. In der Küstenzone (2,11 m) und in Gebieten mit steilen Felswänden (2,53 m) war die Tiefe deutlich tiefer als in den freien
Gewässer (1,26 m). Im gleichen Zeitraum schwammen Meerforellen tagsüber (1,98 m) tiefer als nachts (1,28)"

Zu den besenderten Fischen - Die Technik ist inzwischen so weit das die genau wie ein geklautes Auto auf den Meter nachgewiesen werden, im Fjord, im Fluess und der Kueste.
Zu gefangenen Fischen die wieder releast wurden - Es wurde festgestellt das diese voruebergehend nicht weiter aufstiegen, kurzzeitig bis mehrere Kilometer zurueck wanderten aber dennoch zeitgleich mit ihren Artgenossen auf den Laichplætzzen ankamen. Und das sogar bei Fischen die 2 mal wæhrend ihres Flussaufenthalts gefangen wurden, sowohl Mefo wie Lachs.
Forschungsprojekte laufen hier seit 1997 sowohl mit markierten und auch besenderten Fischen.
Falls ihr mal solch einen Fisch fangt dann den Sender an folgende Adresse schicken:
NINA, Merkesentralen
PB 3727 Leangen
7445 Trondheim
Auch die DTU ist dankbar wenn sie sowas zurueck erhælt
https://www.fiskepleje.dk/raadgivning/f ... adiosender
Gruss Hendrik
orkdaling

Re: Saison an der Küste 2020

Beitrag von orkdaling »

Moin Armin,
da hat Frank auch recht.
Es gibt immer Ausnahmen von der Regel bzw muessen zeitweise (besonders in der zu warmen Ostsse, teils mit Algen und Sauerstoffmangel) grøssere Wege zurueck gelegt werden.
Die Infos von Frank duerften von Fiskepleie.dk stammen, dort steht aber auch:
Die Berechnungen haben bestätigt, dass Meerforellen im Allgemeinen in der Nähe der dänischen Küste bleiben, aber auch längere Reisen unternehmen können, beispielsweise entlang der norwegischen Küste.
Dazu kommt noch die Nahrungssituation, die grøsseren Fische begnuegen sich wæhrend dieser Zeit nicht mit Kleinkram sondern sind hinter Brisling, Hering, Sandaal her, muessen also die Ostsee durchwandern.
Die langen Sandaalblinker, sind ja auch ein Topkøder rund Øland oder Gotland. Aber auch rund Bornholm.
Meine Erfahrungen, erstens Untergrund beachten und zweitens spæter in der Saison. Anfangs muessen die Mefos sich noch mit kleinkram wie Tangloppe oder auch Strandgarnele begnuegen, was anderes ist ja noch nicht da.
Uebrigens meine besten Fische bekam ich auf Gammarus. Man staunt nicht schlecht wenn 5kg Fische auf solche (fuer sie) Minihappen gehen.
Ebensolche Pollacks nehmen uebrigens in dieser Zeit auch solchen Kleinkram, spæter sind es dann ebenfalls Fischstreamer.
Sogar grosse Dorsche muessen sich (bevor Jungfisch da ist) die Zeit mit Krabbensammeln oder eben Gammarus (Gr 10-12) begnuegen.
Was bleibt den Fischen auch uebrig, Sauerstoff und Temperatur sind fuer sie genau so lebensnotwendig wie die Verfolgung der Beute, die ja auf Wanderung geht.
Na dann viel Spass auf Øland.
Gruss Hendrik
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Frank Carstensen
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Re: Saison an der Küste 2020

Beitrag von Frank Carstensen »

fliegenfeger hat geschrieben:...scheint es auch an der deutschen Ostsee ein sehr gutes Jahr gewesen zu sein. Da Corona etliche Angeltouren vereitelt hat, lässt für 2021 einiges erwarten.
Ich vermute es lag daran, dass die Nebenerwerbsfischer dieses Frühjahr in DE & DK keine Netze gestellt haben. Auch die Berufsfischer haben ihren Betrieb (zumindest im Frühjahr) stark heruntergefahren. Was alleine dadurch dieses Jahr insgesamt an Fischen überlebt hat und wie viele große Fische gefangen wurden, war heftig und weit über dem Durchschnitt. Der Trend wird sich bestimmt über den Winter hinweg halten.
Zuletzt geändert von Frank Carstensen am 22.12.2020, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Frank
orkdaling

Re: Saison an der Küste 2020

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ja die Vermutung liegt nahe und das nicht nur an der deutschen und dænischen Ostseekueste.
Auch Schweden, Norge und besonders solche Reviere wie die Inseln Bornholm oder Gotland waren ja zeitweise selbst fur Schweden und Dænen gesperrt.
Oder hier wurde bei der ersten Coronawelle eine gedachte Grenze zu Suednorwegen gezogen, Privatreisen ausgeschlossen.
Natuerlich weniger schøn fuer diejenigen die von Vermietung leben, fuer die Fische natuerlich super.
Wenn ich nur mal daran denke was an Fischern zwischen Ostern und Pfingsten auf Bornholm unterwegs ist.
Oder hier an der Kueste, zB den Inseln Hitra & Frøya die ja das Eldorado der Meeresangler sind, 90% Rueckgang bei der Vermietung.
Frueher waren da im Sommer zeitweise mehr Gæste als Einwohner, na da muss ja auch weniger gefangen wurden sein.
Selbst der Schærengarten um Gøteburg, also Skagerrak, war zeitweise gesperrt weil Gøteborg zu den Spots gehørte.
Hier war ja nun wenig von der Pandemie zu spueren (ausser die Stadt Trondheim) gab es nur vereinzelte Fælle und somit kaum Einschrænkungen.
In der Natur sowie so keine, jedenfalls nicht was Jagen und Fischen betrifft, nur Massensportarten.
Was ich aber festgestellt habe, die Saison verlagert sich immer weiter nach vorn, ob es nun generell am Klimawandel liegt oder Folge von geænderten Meeresstrømungen sind. somit ja auch die Futterfische andere Gebiete aufsuchen bzw zeitlich anders unterwegs sind, na das wird sich noch heraus stellen.
Jedenfalls waren sowohl die Hauptfænge bei Dorsch, Køhler und auch Mefo 2-3 Wochen zeitiger.
Logisch, auch die Fruehjahresheringe waren zeitiger unterwegs, die Wasserwælze und Tangbluete ebenfalls.
Und wie ich schon erwæhnte, nicht nur hier im Hafenbecken auch zB in Oslo waren die Orcas zu Besuch (Oslo ist ja nicht gerade ihr Revier)
Normaler Weise sieht es wohl eher so aus - Jagd nach Hering https://youtu.be/a5ZhgqMCykE
Hier ein paar kleine Viedeos von Bent Arne Barstad, Vereinsmitglied, frueher Chef in unserem Sport 1 laden und nun 1000 Tage in der Natur.
4 Hunde, 1 Kajak, Gewehr und natuerlich Fliegenrute dabei. Ein Jahr ohne Zivilisation und ohne Pandemie hat er nun ueberstanden.
Man kønnte auch sagen eine 365 Tage Saison.
https://www.facebook.com/bengtare.barstad/videos
orkdaling

Re: Saison an der Küste 2020

Beitrag von orkdaling »

Moin,
wollte nichts neues aufmachen, passt ja auch zu den hier angeschnittenen Thema der Wanderung.
Ich hatte bereits auf Forschungsprojekte, Bornholm und Skagerrak-Kueste verwiesen bzw das Verhalten der Brut/Smolts die zeitweise ihren Fluss verlassen muessen.
Nun lese ich einen interessanten Beitrag zu den Gotland-Forellen, da ist es nicht anders.
Hier mal ein Auszug: (hab ich durch Gockel geschickt weil nur auf schwedisch vorliegt) https://www.fiskelandgotland.se/den-got ... vsoringen/

"Einige Wasserläufe trocknen im Sommer regelmäßig aus und man könnte sich fragen, wie es möglich ist, dass sie weiterhin Forellen produzieren. Die Antwort ist, dass die Forellen auf Gotland und auch in ähnlichen Wasserläufen anderswo eine Anpassung entwickelt haben, um bereits nach einem oder einigen Monaten nach der Geburt ins Meer zu wandern, bevor das Wasser in Geburtsbach im Sommer verschwindet. Das Verhalten wird als Migration bezeichnet und wurde im Zusammenhang mit der Erforschung der Ökologie von Meerforellen hier auf Gotland in den 1990er Jahren entdeckt"

Ich wuensche euch eine erfolgreiche Saison 2021 - auf Gotland, Øland, Bornholm, Fyn... oder wo auch immer Mefos rum schwimmen.
Gruss Hendrik
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