10 gute Gründe, um Angeln zu gehen

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Benutzeravatar
gespliesste
Beiträge: 1405
Registriert: 02.01.2008, 23:49
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 56 Mal
Danksagung erhalten: 266 Mal

Re: 10 gute Gründe, um Angeln zu gehen

Beitrag von gespliesste »

Hallo,
Achim Stahl hat geschrieben: Egal, welche Zielgruppe man erreichen will, wenn jemand nicht komplett einfältig ist, erkennt er sofort, dass man für ein Naturerlebnis, Naturschutz oder um sich mit anderen Genarationen zu treffen, nicht angeln gehen muss.
Das hat auch keiner behauptet, man kann aber.
Achim Stahl hat geschrieben: Und wenn er dann noch mitbekommt hat, dass derjenige, der etwas von "ökologischer Lebensmittelgewinnung" erzählt, dafür hunderte von Kilometern zurücklegt oder sich für seine "Lebensmittelgewinnung" eine Tausend-Euro-Rute gekauft hat, hat man sich komplett unglaubwürdig gemacht.
Ja stimmt, aber mittlerweile werden 90% der Fische im Süßwasser und auch ein erheblicher Anteil im Meer von Anglern gefangen und für den Eigenbedarf verwertet. Das meiste davon wird wohl eher im lokalen Vereinsgewässer entnommen, nicht jeder fährt hunderte Kilometer um Angeln zu gehen. Das war in Zeiten des Lockdown gar nicht möglich und trotzdem hat das Angeln in ganz Europa einen unvergleichlichen Boom erlebt. In Schweden sind die Kartenverkäufe um 70% gestiegen. Und ob ich Sommer im Urlaub nach Malle zum saufen fahre oder vielleicht nach Norwegen zum Angeln, bleibt sich ökologisch wohl auch gleich.

Lg,

Olaf
Zuletzt geändert von gespliesste am 19.02.2021, 08:22, insgesamt 1-mal geändert.
<< streamstalkin´ 24/7 >>
"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
Michl
Beiträge: 499
Registriert: 14.10.2007, 11:43
Wohnort: Binswangen
Hat sich bedankt: 94 Mal
Danksagung erhalten: 170 Mal

Re: 10 gute Gründe, um Angeln zu gehen

Beitrag von Michl »

Hallo,
die 10 Punkte sind absolut OK für den Zweck zu dem sie aufgestellt wurden, um eben Lobbyarbeit bei politischen Einflussnehmern zu leisten.
Für manche (oder viele?) Angler ist das was da aufgeführt ist auch ein sicherlich erstrebenswerter Inhalt, denn sooo viele sind es nicht die Verständniss für die Natur und die darin ablaufenden Vorgänge haben.
80 % aller Angler können einen Gänsesäger nicht von einem Haubentaucher unterscheiden, behaupte ich mal.
Insofern für mich gut und richtig, wenn es auch das Wort seicht ziemlich gut trifft, aber das ist für den Großteil der angelnden Bevölkerung tief genug.
Das ist aber nur meine subjektive Sicht der Dinge.
Für meinen Teil muss ich allerdings auch sagen, das ich angeln nicht "geil" finde........
Mir gefällt es einfach, und es bietet mir mit dem ganzen Drumrum noch die Möglichkeit auch abseits des Wassers abzuschalten.
Und wenn ich was fange gefällt es mir noch besser!

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
Benutzeravatar
Achim Stahl
Beiträge: 1828
Registriert: 07.04.2007, 12:48
Wohnort: Kiel, direkt an der Kyste
Hat sich bedankt: 158 Mal
Danksagung erhalten: 704 Mal
Kontaktdaten:

Re: 10 gute Gründe, um Angeln zu gehen

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
gespliesste hat geschrieben:Hallo,
Achim Stahl hat geschrieben: Egal, welche Zielgruppe man erreichen will, wenn jemand nicht komplett einfältig ist, erkennt er sofort, dass man für ein Naturerlebnis, Naturschutz oder um sich mit anderen Genarationen zu treffen, nicht angeln gehen muss.
Das hat auch keiner behauptet (...)
Doch. Das sind laut DAFV einige der "10 guten Gründe, um Angeln zu gehen". Da war man offensichtlich nicht in der Lage, zwischen den Gründen, weshalb wir angeln gehen und dem, was das Angeln mit sich bringt, zu unterscheiden.
gespliesste hat geschrieben:
Achim Stahl hat geschrieben: Und wenn er dann noch mitbekommt hat, dass derjenige, der etwas von "ökologischer Lebensmittelgewinnung" erzählt, dafür hunderte von Kilometern zurücklegt oder sich für seine "Lebensmittelgewinnung" eine Tausend-Euro-Rute gekauft hat, hat man sich komplett unglaubwürdig gemacht.
Ja stimmt, aber mittlerweile werden 90% der Fische im Süßwasser und auch ein erheblicher Anteil im Meer von Anglern gefangen und für den Eigenbedarf verwertet. Das meiste davon wird wohl eher im lokalen Vereinsgewässer entnommen, nicht jeder fährt hunderte Kilometer um Angeln zu gehen. Das war in Zeiten des Lockdown gar nicht möglich und trotzdem hat das Angeln in ganz Europa einen unvergleichlichen Boom erlebt. In Schweden sind die Kartenverkäufe um 70% gestiegen. Und ob ich Sommer im Urlaub nach Malle zum saufen fahre oder vielleicht nach Norwegen zum Angeln, bleibt sich ökologisch wohl auch gleich.
Das was du da schreibst, nennt man auf neudeutsch "Whataboutismus". Es ist zwar nicht falsch, hat aber eigentlich nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Es ändert nichts daran, dass man, würde es einem nicht um den eigentlichen Reiz des Angelns gehen, sicher nicht mit dem Angeln anfangen würde, um "ökologische Lebensmittelgewinnung" zu betreiben. Es bleibt wesentlich ökologischer, auf Angelgerät aus Faserverbundsstoffen, das von China nach Deutschland transportiert wurde, Köder aus Plastik, Angelschnur aus Plastik, organische Stoffe zum Anfüttern, Watbekleidung aus Plastik und und und zu verzichten und sich stattdessen ökologisch erzeugte Nahrungsmittel aus der Region zu kaufen oder im Garten ein wenig Gemüse anzubauen. Das "Argument" bleibt Heuchelei oder zumindest Selbstbetrug. Es ist toll, dass wir selbstgefangenen Fisch essen können, aber es ist in den allermeisten Fällen nicht sehr ökologisch.


Viele Grüße!


Achim
Früher war mehr Lametta!
Benutzeravatar
gespliesste
Beiträge: 1405
Registriert: 02.01.2008, 23:49
Wohnort: Berlin
Hat sich bedankt: 56 Mal
Danksagung erhalten: 266 Mal

Re: 10 gute Gründe, um Angeln zu gehen

Beitrag von gespliesste »

Achim Stahl hat geschrieben: Das was du da schreibst, nennt man auf neudeutsch "Whataboutismus". Es ist zwar nicht falsch, hat aber eigentlich nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.
Was hat das mit "Whataboutismus" zu tun, wenn ich argumentiere das die meisten Fische in Deutschland mittlerweile selbst gefangen und das in Zeiten des Lockdowns überwiegend lokal passiert? Ich ziehe im letzten Satz einen Vergleich zu alternativen Freizeitgestaltungen, da es unrealistisch ist zu denken, dass wenn die Menschen nicht Angeln würden, alle zuhause Karotten anbauen. Angeln wird in vielen Regionen der Welt als "high value - low impact" Aktivität im Vergleich zu anderen Freizeitgestaltungen gesehen und die Verwertung der selbstgefangenen Fische ist dabei ein Grund mit sicherheit nicht der Einzige. Wenn es deiner nicht ist, ist das ja O.K.

LG,

Olaf
<< streamstalkin´ 24/7 >>
"When fishing becomes a competition it gets worse than work ... " - Charles Ritz
MarkusZ
Beiträge: 348
Registriert: 10.10.2006, 16:52
Hat sich bedankt: 53 Mal
Danksagung erhalten: 49 Mal

Re: 10 gute Gründe, um Angeln zu gehen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Achim Stahl hat geschrieben:Das "Argument" bleibt Heuchelei oder zumindest Selbstbetrug.
Das wirst Du wohl recht haben.

Ich finde es aber trotzdem legitim, sowas zu schreiben.

Es geht ja um Imageförderung für deutsche Angler, nicht um Wahrheitsfindung.

Wir leben nunmal im Zeitalter der Heuchelei. Politik, Wirtschaft, NGOs etc. machen es ja alle vor.

Da würde ich dem DAFV keinen Vorwurf machen wollen, wenn er auf der Welle mitschwimmt.

Wichtig ist, dass er versucht positiv über Angler und ihre Motive zu berichten.

Und da wir nunmal in DE leben und von der Meinung der deutschen Öffentlichkeit und Politik abhängig sind, muss er da ggf. anders agieren als entsprechende Interessenverbände in Skandinavien oder Nordamerika.

Wie ich als Angler zu den 10 Punkten stehe ist egal, ich gehöre ja nicht zur Zielgruppe.

Wenn mich aber ein Außenstehender nach meinen Motiven fragen würde, dem würde ich wahrscheinlich Ähnliches erzählen, wie in den 10 Punkten steht.
Antworten