Wo sind unsere Insekten geblieben?

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MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
orkdaling hat geschrieben:die erklæren von selbst warum Insekten so wichtig sind, was getan werden muss
Das tun unsere Politiker schon auch.

Du hast ja gefragt, woran der Insektenschwund in NO liegen könnte und da wäre deine Regierung wahrscheinlich die kompetentere Quelle als die Boardies hier. Erstaunlich finde ich , dass in NO mit ca. 2.7% landwirtschaftlich genutzter Fläche, Tendenz weiter abnehmend, der Landwirtschaft der gleiche Impact zugeordnet wird wie in DE mit ca. 50% Agrarflächen.

Die Frage bleibt dann, warum die Regierung in NO erst handelt, wenn der Insektenschwund schon da ist und nicht schon im Vorfeld Maßnahmen ergriffen hat, um das zu verhindern. Hat man das nicht kommen sehen oder aus den Fehlern der Mitteleuropäer lernen wollen?

Bei uns wird ja meist auch erst gehandelt, wenn das Problem schon da ist. Das "Gesetz zur Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes zugunsten der Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern" kam ja auch erst, als die Probleme und der öffentliche Druck imminent waren.

Ich glaube zwar, dass da in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Kombinationen von Faktoren eine Rolle spielen könnten. Aber das ist Meinung und kein Wissen.

Als Laie tut man sich mit dem Verständnis sicher entsprechend schwerer, als die Wissenschaft.
orkdaling

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von orkdaling »

Moin Markus,
na die handeln nicht erst wenn der Insektenschwund da ist, die hatten das Problem schon lange voerher als internationales Problem erkannt und zB bei saurem Regen durch Kohle und Industrie oder generell bei CO2 und Klimaschutz Massnahmen ergriffen und auch von den EU Staaten verlangt.
Leider ist da aber weniger erfolgt . Ich erinnere nur an den Kohleaustieg bzw die Versæuerung unserer Fluesse in gesamten Sued Norge was nachgewiesen durch die Braunkohle erfolgte. Wir reden hier von deutscher Kohle ! Hat zwar abgenommen aber generell gelangt der Dreck immer noch mit dem Jet Stream nach Norge.
Fluesse mussten gekalkt werden da weder Fischbrut noch Wassertinsekten lebensfæhige Bedingungen vorfanden. Auch heute noch muessen die Fluesse gekalkt werden.
Brauchen wir nicht drueber diskutieren, Hauptverursacher war die Braunkohle und die wurde nun mal nicht in B,NL oder DK erzeugt.

Das es nicht nur um die Landwirtschaft geht, also Nitrate und Pestizide hatte ich anfængs erwæhnt.
Das die Agrarlobby, die Chemische Industrie die die sogenannten Pflanzenschutzmittel weltweit vermarktet ebenfalls ein Hauptverursacher ist, darueber muessen wir auch nicht streiten. (Bayer ist weder norsk noch polnisch oder...)
Das Schmetterlinge nicht mehr aus ihrem Winterquartier (Nordafrika/Spanien) den Weg nach Scandinavien finden weil sie vorher vergiftet wurden, hatte ich auch bereits gepostet. Wissenschaftlich klar erwiesen!
Das Deutschland immer noch der grøsste Verursacher von Nitrateinleitungen ist ( Schweinemast uend Guelle lassen gruessen), das die EU gezwungen war ein Verfahren gegen die Bundesrepublik zu erøffnen, hatten wir auch schon mal hier im Forum.
Es geht dabei nicht nur um die Nitrate die das Trinkwasser regional vergiften, nee auch um die Fluesse die das Zeug in die Nord und Ostsee tranportieren .
Es ist einfach den Dænen oder Polen vorzuwerfen das sie fuer Algenplagen verantwortilch sind, besser wære es mal øffentlich zugængliche Infos, Berichte (Presse) Forschungsergebnisse oder einfach bei der EU zu lesen wer fuer welchen Anteil immer noch verantwortlich ist.

Mir geht es aber nicht um Schuldzuweisung, wære aber besser mal vor der eigenen Tuer zu kehren !

Dann kønnten wir mal diskutieren warum man in keinem anderen EU Land unbegrenzt Gas geben kann, wielange sich die Autolobby gegen Grenzwerte gedrueckt hat, die ganze Welt mit Abschalteinrichtungen beschissen hat, nun wollen sie pløtzlich "Elektroautoweltmeister" werden.
Bleibt ihnen ja auch nichts anderes uebrig, wir nehmen bald keine mehr ab, die Chinesen auch nicht und bei Berlin wird ganz schnell eine Fabrik gebaut.
Ohje, pløtzlich Handlungsbedarf ! Hoffentlich gibt es auch bald genug Steckdosen an den Laternen, den Warenhæusern...
Wir tanken Strom gratis im blau-gelben Møbelhaus oder bei der Kommune, Krankenhaus ...

Ach ja, neben Steuern auf Duengemittel (wie im Plan 2021-2030 vorgesehen) gibt es jetzt schon eine Subvention von Bio-Produkten.
Statt Geld fuer irgendwelche ueberduengten Flæchen zu zahlen kann man die Øko Møhren zum Preis von konventionellen kaufen.
Bio muss also nicht teuer und nur fuer wenige erschwinglich sein - wenn man die Subventionen nicht den Grossbertieben hi... rein schiebt weil es eine Lobby so will.

Wenn Kommunen keine Produktionsgenehmigungen fuer Zuchtbetriebe verlængern, Kommunen in ihren Einrichtungen keinen Zuchtfisch in den Kuechen anbieten, dann hat das nicht nur was mit der Fischzucht zu tun wo nachweislich die Fjorde verschmutzt werden, Nee das hat auch was mit den Brandrodungen und Sojaexport zu tun.
Fairer Weise muss man zugeben das es auch noch viele Kommunen gibt die gern die Steuern der Zuchtbetriebe nehmen.

Meine Kommune bekommt jæhrlich 12 mio vom Energieversorger der Windræder aufgestellt hat. Ein Prozess der lange mit allen Beteiligten, den Partein, Buergervertretungen
gefuehrt wurde. Im Ergebniss wurden viele Gebiete als Standort verworfen, die Dinger landeten weit ab und hoch oben in Gebieten die man nicht einsehen kann, wo keine Weidehaltung bzw Rentierzucht møglich ist.

Das heisst aber nicht das alles in Butter ist, gibt vieles zu verbessern. Die Ueberganszeiten fuer bestimmte Spritzmittel sind zu lang, leider gilt aber auch hier die EU Gesetzgebung was den Verkauf angeht.
Die geschlossene landbasierte Fischzucht muss beschleunigt werden.

Aber unterm Strich, bin ich doch recht zufrieden das ich aus jedem Bach meinen Fisch entnehmen kann, das ich Pflaumen aus der Hardanger Region ohne Spritzmittel bekomme .... ach da fallen mir viele Dinge ein.
Was ich aber sau doof finde, ich bezahle Beitrag an den NJFF ( Jæger und Fischer Verband) und da geht immer noch ein Teil fuer Gewæsserkalkung drauf obwohl ich das gar nicht verursache.

Gruss Hendrik
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

lernt man doch immer neue Sachen dazu.

Dass die deutschen Bauern schuld sind, wenn in Trondheim die Insekten zurückgehen hätte ich so nicht erwartet.
Sigi
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Sigi »

[quote="MarkusZ"]Dass die deutschen Bauern schuld sind, wenn in Trondheim die Insekten zurückgehen hätte ich so nicht erwartet.
[/quote]

Wohl nicht die Bauern, sondern die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie u.a. Braunkohle.
Wurde selbst hier in den 80er Jahren heiß diskutiert. Vielleicht besser bekannt als saurer Regen und Waldsterben.
Hatte meines Wissens auch, bei entsprechenden Windverhältnissen erheblichen Einfluss auf die Gewässer in Skandinavien.

https://www.igb-berlin.de/news/saurer-regen-war-gestern

vg Sigi
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

das mit dem saueren Regen ist keine Neuigkeit für mich. Eine gute Feundin meiner Frau ist mit nem Landwirt in der Nähe von Kristiansand verheiratet. Dessen Waldweiher ist immer noch zu sauer. Der hatte aber nicht nur DE sondern auch UK etc. in Verdacht.

Den in der Nähe befindlichen Mandal hat man aber mittels Kalkung wieder zu nem sehr ertragreichen Lachsfluss gemacht.

Dass Trondheim da auch zu den stark betroffenen Regionen zählt, wusste ich bisher allerdings nicht.

Wenn mich aber nicht alles täuscht, war das Problem in den 70er und 80er Jahren auch wesentlich gravierender als heute. Ende der 80er wurden die Abgase m.W. dann gefiltert und die Emmissionen gingen deutlich zurück.

Wenn es damals noch deutlich mehr Insektenmmasse gab als heutzutage, erscheint mir das als Hauptursache für den Insektenschwund nicht so ganz schlüssig.

Aber ist halt wieder nur meine laienhafte Meinung, keine Tatsache.
Fliifi-Sepp
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Nachmals, was ich schon geschrieben habe:
Nicht die konventionellen Bauern sind schuld, daß sie Pestizide, künstlichen Dünger und Kraftfutter verwenden müssen und mit auf die Fläche gerechnet viel zu vielen Tieren wirtschaften müssen, um überleben zu können! Es ist die Subventionspolitik, die das verursacht!
Und genau darum geht es bei den Initiativen in der Schweiz.

Die enorme Nitrat-Belastung, die jetzt zu einem Verfahren der EU gegen Deutschland geführt hat, ist eindeutig auf eine verfehlte Landwirtschaftspolitik zurückzuführen. Das ist wissenschaftlich erwiesen!

In diesem Faden geht es um die Probleme, die eine verfehlte Subventionspolitik bei der Landwirtschaft verursacht. Die Schweizer zeigen Lösungen auf und wollen diese mit einer Volksabstimmung umsetzen.
Wie das "Bienen"-Volksbegehren in Bayern beweist, ist ein entsprechend starker Druck durch die Bevölkerung durchaus wirkungsvoll.

Daß jeder Einzelne viel mit seinem persönlichen Kaufverhalten beitragen kann, ist auch klar. Und der Kauf von Bio-Lebensmittel ist sogar ganz entscheidend wichtig, um einen weiteren Ausbau der Bio-Landwirtschaft erst möglich zu machen.

Rechenbeispiel:
Der Umsatz bei Bio-Lebensmitteln ist 2020 gegenüber Vorjahr 22 Prozent gestiegen.
Auf 6,4 % Anteil aller in Deutschland verkauften Lebensmittel, also mehr als 93% aller verkauften Lebensmittel sind konventionelle Lebensmittel!
10,2 % der landwirtschaftlichen Flächen werden von Bio-Bauern bewirtschaftet.
Um den Anteil der ökologischen Landwirtschaft weiter ausbauen zu können, sollten also auch mehr Bio-Lebensmittel von den Konsumenten gekauft werden!

LG Sepp
orkdaling

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Markus, von Trondheim als belastete Flæche mit saurem Regen schrieb ich nichts, ich schrieb von den Fluessen in Sued Norge.
Dahin verschwinden auch unsere Beitræge, dazu kommen natuerlich noch Gelder die der Staat zugibt fuer die Fluesse die im nationalen lachsprogramm sind.
(ca 50 der wichtigsten Lachsfluesse) https://miljostatus.miljodirektoratet.n ... ur-nedbor/
Die Zahl , 2,7% , keine Ahnung woher du die hast, dabei handelt es sich um die in der Landwirtschaft beschæftigten Bevølkerung.
Laut SSB ( Amt fuer Statistik) hat Norge eine bebaute Flæche von 1,7%. Die Anbauflæche hat 3,5%, dazu kommen 37,4 Wald und 37,6 Mark (Heide, Hochebenen).
Seeflæche 6,2% und nur 7,4% sind reiner Fels/Gletscher.
Nur mal zur Richtigstellung sonst denkt der eine oder andere Leser hier tummeln sich nur auf 2,7% Flæche Insekten.
Noch was zu dem økologischem landbau bzw konventioneller Landwirtschaft.
Die Durchschnittsgrøsse der Høfe/Betriebe liegt bei 25ha. (hatte eingangs mal geschrieben wie gross mein Betrieb 1976-80 war - ca 7000ha, heute mit Zupachtung 10.500ha)
Der Staat førdert anders als die EU nicht die Flæchen, also Geld nach Grøsse egal was darauf wæchst, sondern zahlt Gelder speziell nach der Bewirtschaftung, den Produkten.
Somit kann die erwæhnte Økomøhre oder der Ziegenkæse aus dem Familienbetrieb mithalten.
Die Ausbringung von Guelle ist genau wie in der EU auch zeitlich und Mengenmæssig befristet, das geschieht hauptsæchlich vor der Wachstumsperiode, also jetzt.
Verstehe darum gar nicht warum sich Leute aufregen wenn es zur Erøffnung der Mefo-saison am Wasser stinkt. hahaha.
Man kann aber auch woanders hingehen , zB an die Muendung vom Skjenaldelva, hier direkt hinter der Kæserei zu sehen http://www.orkladalysteri.no/om-oss.html
Unsere kleine Kæserei hat aber bei der letzten WM nur einen 3.Platz bekommen - Sorte Høvding Sverre. Die Sorte Skjenald wurde 2018 Weltmeister.
Einer von vielen kleinen Betrieben die auch hier der Uebermacht der Konzerne trotzen muss ( https://www.tine.no/english ) und die durch die Verarbeitung von økologisch erzeugter Milch zum Wohle der Insekten auf den Bergwiesen beitrægt.
Gruss Hendrik
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Gammarus roeseli
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Gammarus roeseli »

Servus!

:-k
Ich meine, vor ca. 30 Jahren ging das damals so langsam los mit dem Insektenschwund bei uns und ich meine, vor ca. 30 Jahren ging das damals so richtig los mit dem anbauen von :arrow: Energiepflanzen (Stichwort -> "Erneuerbare Energien") wie Mais für Biogasanlagen….
:-k
Früher hatten wir nur wenige Biogasanlagen, dafür hatten wir viele Insekten. Jetzt ist es umgekehrt, wir haben viele Biogasanlagen und dafür weniger Insekten. :-k Könnte da etwa ein Zusammenhang bestehen!? :shock:

:-k :arrow: :shock:
Man könnte ja beinahe auf die Idee kommen und meinen, der aktuelle Insektenschwund ist scheinbar eine in Kauf genommene Folgeerscheinung :shock: vom oder für diesen (falschen) Klimaschutz! :shock: :shock:

:-k
„Aber nein! Nein, nein, nein, das kann nicht sein, das darf einfach nicht stimmen! Niemals nicht!“ #-o (Ist aber leider so! :roll: )

Gruß Christian

PS: :-k Gülle = ein Dünger (= Überdüngung) den die meisten Wildblumen (auch der Pferdemist ist schon zu viel vom Guten) auf den Wiesen nicht vertragen und daher von den Wiesen verschwinden. Früher waren die Wiesen schön bunt (voller Wildblumen) und es gab viele Insekten. Heutzutage sind die Wiesen (die meiste Zeit im Jahr) eher grün und es gibt entsprechend weniger Insekten.
orkdaling hat geschrieben: Die Ausbringung von Guelle ist genau wie in der EU auch zeitlich und Mengenmæssig befristet, das geschieht hauptsæchlich vor der Wachstumsperiode, also jetzt.

Verstehe darum gar nicht warum sich Leute aufregen wenn es zur Erøffnung der Mefo-saison am Wasser stinkt. hahaha.
Bei uns auch reichlich (ausbringen von Gülle) im Herbst (wenn die Bachforellen laichen), bei euch etwa nicht?

Hallo Hendrik,
im Sinne vom Gewässerschutz habe ich mal bei unserer Fachberatung angefragt, „warum die Gülle immer erst dann auf die Wiesen kommt (oft in unmittelbarer Nähe zu Gewässern :shock: :shock: ), wenn REGEN bevorsteht?“. Die Antwort war, „weil es den Regen braucht um die Gülle zu verdünnen. Gülle ist aggressiv, die Pflanzen würden ohne den Regen (zur Verdünnung) geschädigt werden.“

Wird bei euch die Gülle auch immer erst ausgebracht, wenn Regen bevorsteht?
troutcontrol
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von troutcontrol »

Gammarus roeseli hat geschrieben:Stichwort -> "Erneuerbare Energien"
Genial - die erste (und dann noch in Gesetzesform gegossene) Energie, die sich nach ihrem Verbrauch wieder wie von selbst erneuert ! :mrgreen:
Martin
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
orkdaling hat geschrieben:von Trondheim als belastete Flæche mit saurem Regen schrieb ich nichts
Hab ich auch nicht behauptet, dass Du das geschrieben hättest.

Wenn Du meine Antwort auf Sigis Post auf Dich bezieht, kann ich wenig dafür..
orkdaling hat geschrieben:, woran liegt es denn dann das es auch hier im Norden immer weniger Insekten gibt?
Die Antwort auf diese Frage kann ich aus Deinen Ausführungen zu saurem Regen aus deutscher Kohle , Pestiziden und Nitrat auf deutschen Ackerflächen , Bayer, Algenplage in der Ostsee etc. nur schwer enträtseln.

Auf mich wirkt das schon so, als ob die Norweger daran völlig unschuldig sind, alles von außen eingetragen wird und die norwegische Regierung auf verlorenem Posten gegen die deutsche Agrar- und Chemielobby kämpft . Aber das kann natürlich auch ne Missinterpretation meinerseits sein.
orkdaling hat geschrieben:Die Zahl , 2,7% , keine Ahnung woher du die hast
Die Flächen, die Statistics Norway als "agricultural area in use" ausweist durch die Fläche des Staatsgebiets geteilt. da kommt man je nach Jahr auf so 2,6 - 2.7%. Aber Du hast als Einheimischer da sicher bessere Datengrundlagen
Gammarus roeseli hat geschrieben:wie Mais für Biogasanlagen
Die Bauern sollten doch die Ölscheichs der Zukunft werden, oder irre ich mich da?
Von Ökologie war dabei m.W. nie die Rede, eher von Rendite.

Als Angler steht man Biogasanlagen ja eh etwas reservierter gegenüber, wenn sie in Gewässernähe gebaut werden.

Dass Klimaschutz und Artenschutz durchaus zu Konflikten führen kann, hab ich schon erwähnt.

In den 70ern und 80ern haben die Kohlekraftwerke ihre Abgase ziemlich ungefiltert in die Luft geblasen, Autos waren ohne Kat unterwegs, dafür aber mit verbleitem Benzin, Partikelfilter für Diesel gab es nicht, die Landwirte haben richtige Giftkeulen gesprizt, Gewässerrandstreifen etc. musste auch niemand beachten, die Kläranlagen waren weniger leistungsfähig und auch nicht überall vorhanden etc. etc. .

Insekten scheint es damals allerdings noch deutlich mehr gegeben zu haben als heutzutage.

Trotzdem wünsche ich mir die Dreckschleudern von damals nicht zurück.

In welche Richtung in Landwirtschaft sich manchen Regionen entwickelt hat, gefällt mir auch überhaupt nicht.
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Daß jeder Einzelne viel mit seinem persönlichen Kaufverhalten beitragen kann, ist auch klar.
Dass ich mit meinem Einkaufsverhalten wirklich nen signifikanten Beitrag leisten kann, bezweifle ich. Ich werde es aber trotzdem beibehalten, denn schaden wird es außer meinem Geldbeutel wohl auch nicht. Und die Masse könnte es dann schon machen.
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Der Umsatz bei Bio-Lebensmitteln ist 2020 gegenüber Vorjahr 22 Prozent gestiegen.
Real oder nominal? Und wie viele davon wurden in DE und nach welchen Standards produziert?

Zu den größten Exporteuren von Biolebensmitteln gehört u.a. China.

In DE ist der Importanteil bei Biolebensmitteln je nach Produkt bis zu 100%.

Bio muss also nicht unbedingt auch Öko sein.
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Beppo »

Da staunt man nur noch Bauklötzer "troutcontrol",
die "Grünen" nehmen es mit der Wahrheit manchmal nicht so ernst. Da wird schon mal zur Umsetzung ihrer Ziele physikalische Prinzipien völlig über den Haufen geschmissen. Das dies auch Regierungsvertreter unreflektiert übernommen haben spricht eigentlich Bände. Das die Bezeichnung "Erneuerbare Energie" völlig irreführend ist, spielt dabei keine Rolle. Der Entdecker der Energieerhaltung, der Arzt Robert von Mayer und Herrmann von Helmholtz, der den Energieerhaltungssatz ausformuliert hat, würden sich wahrscheinlich im Grab umdrehen, wenn sie von erneuerter Energie hören würden.
Energieerhaltungssatz: -"In einem abgeschlossenen System ist die Summe aller Energien konstant. Die Gesamtenergie bleibt erhalten"-.
Man lügt sich scheinbar selbst in die Tasche, aber das mit der Technik das war noch nie so ihr Ding. Bezeichnend dafür sind die in letzter Zeit getätigten Aussagen der Kanzlerkandidatin.
Gruß Beppo
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

sag bloß, man kann den überschüssigen Ökostrom nicht einfach im Netz zwischenspeichern?

Werden in den Akkus von E-Autos keine Kobolde zur Energiegewinnung eingesetzt?

Ist Deutschland nicht die größte Volkswirtschaft der Welt?

Schießen die Gewehre der Bundeswehr etwa schon? :-)
Zuletzt geändert von MarkusZ am 14.05.2021, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
Beppo
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Beppo »

So ist das wohl "Mark...." und da gibt es noch weitere, geistige "Höhenflüge" dieser Person.
In diesem Sinn
Gruß Beppo
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

ob eine Regierung den Insektenschutz ernst nimmt oder nicht, hängt m.E. nicht unbedingt von der Farbe der Regierungspartei ab.
Dr.Do hat geschrieben:Insektenschwund ist schon ein riesen Thema, gerade auch bei uns in BW.
Die Landesregierung von BW musste m.W. ja 2020 durch ein Volksbegehren erst dazu "ermuntert" werden, entsprechende Schutzvorschriften zu erlassen.

In Bayern war das schon ein Jahr früher erfolgt.
Fliifi-Sepp
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Also ich komme aus Bayern und die bayerische Regierung hat erst was gemacht, nachdem sich bei einem Volksbegehren immerhin jeder 5. in Bayern die Mühe gemacht hat, zu seiner Kommune zu gehen oder zu fahren und dort unterschrieben hat.
Leicht auszurechnen, daß mindestens die doppelte Menge zu bequem war, das auf sich zu nehmen.

Also bestand als eine klare Mehrheit für die Initiative in der Bevölkerung und da die CSU in Bayern auch wieder gewählt werden wollte, wurden ohne weitere Diskussionen die Ziele des Volksbegehrens umgesetzt.
Der Druck kam "von unten" und hat gewirkt.

So was funktioniert übrigens unabhängig von der politischen Coleur der gerade amtierenden Regierung. Wenn der Druck stark genug aus der Bevölkerung kommt, dann geben die Regierenden nach. Selbst in autokratischen Staaten funktioniert das.

Wenn sich genug Menschen einig sind, daß sie etwas nicht wollen, werden sie etwas verändern!

Darüber reden, Probleme aufzeigen und etwas dafür tun. Jeder kann an kommunale Politiker bis hin zur Regierung schreiben. Machen genug ihre Meinung kund, dann nehmen diese das auch wahr. Schimpft jeder nur in seinem engen Kreis, passiert nichts.
Also Tasten klopfen, Briefe schreiben und vielleicht auch mal telefonieren! Aber bitte dabei sachlich bleiben.

LG Sepp
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