Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

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fliegenfeger
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Torsten,

wenn ich Rollwurf schreibe, beziehe ich mich auf Rollwürfe kein Switch-Cast oder Jump Roll.
Die Opti Stream war ein Beispiel für eine Kurzkeulenschnur, aber scheinbar sind 8m doch keine kurze Keule. :?:
Mir geht es auch nur um die Ausführung eines Rollwurfs; Menden, Einstrippen usw. hat doch mit dem Wurf nichts zu tun.

Bei Swich-Cast, Single-Spey habe ich durch den Rückwurf die Möglichkeit ein günstiges Verhältnis von D-Loop/Anker zu generieren, was beim Rollwurf nicht möglich ist.

Gruß
Armin
orkdaling

Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na ja, nicht alles so streng sehen, wie Torsten schon schrieb, man kann ja auch statischer und dynamischer Rollwurf sagen.
Nur in der Regel sagen wir halt immer Rollwurf bzw Switch oder Spey cast.
Was ist denn ein Double Spey ?
Eigentlich ein aus 2 Teilen bestehender Wurf. Dabei ist Teil 1 die Richtungsænderung und der finale Abwurf als Teil 2 ist ja auch ein Rollwurf.
Wir wissen doch was gemeint ist, wir reden bei Einhand SK und WF mit Keulen unter der AFFTA Længe i,d.R von Kurzkeulen.
Jeder weiss auch das bei Long Belly sowohl bei EH wie SW und DH Længen bezeichnet werden die ueber die heutigen Standardlængen hinaus gehen.

Wichtig ist das wir das Prinzip nicht verwechseln und das wære beim Statischem Rollwurf die ankernde oder besser der Adhæsion ausgesetze leine.
Das kann man nicht an Metern fest machen, das kann das lange Front Taper einer Switchleine sein, das kønnen Teile einer DT Leine sein.
Dagegen ist es beim Dynamischen Rollwurf nur die Vorfachspitze oder gar nur die Fliege oder gar total in der Luft.

Bei beiden Wuerfen haben wir es mit einen D-Loop zu tun, wo unser Wurfgewicht drin steckt.
Und in beiden Fællen haben wir mehr davon enthalten je grøsser unser D-Loop ausfællt, wenn wir nicht aufpassen sogar so gross das die Leine nach hinten duchflutscht.
Also sowohl beim Rollwurf, Switchcast , Single Spey oder der Long Belly Technik kommt es nicht darauf an den Schnurbogen so gross wie møchlich zu machen , nee der muss in Grøsse (sprich Gewicht) und sogar in der Form zum Wurfstil passen bzw zu dem was unsere Rute leisten kann.

Nun kønnten wir ganz einfach ausrechnen wieviel es bei einer DT ausmacht. Wir kønnten die Stærke nachmessen, die Dichte bestimmen, alles zuviel Arbeit.
Wir wissen ja was das Teil laut Hersteller wiegt, wie lang die Keule ausfællt, eine #5 nach AFFTA hat 9,1g also ca 1g / Meter.
Und fællt meine Rute etwas høher aus (fast), na und, hab ich halt einen Meter mehr im D-Loop. Ebenso wenn sie 1ft længer ist.
Aber dieser Schnurbogen befindet sich halt immer mehr oder weniger hinter dem Fischer.
Logisch, bei einem Skagit mit mehr Gewicht/Meter fællt der D-Loop geringer aus als bei einem Scandi und bei LB-Technik ist noch mehr Platz nøtig.
Nicht anders bei der DT im Vergleich zu einer WF Schnur mit hintem liegenden Gewicht. Genau darum wurde es ja verlagert.
Unter Umstænden kann das Hauptgewicht tragende Belly sogar fast unter der Spitze sein, kaum ein D-Lopp bilden, aber trotzdem ist noch genuegend Wurfmasse vorhanden.
Wenn es nicht so wære wuerden wir keine Profilschnuere brauchen, weder bei EH ,SW, DH - dann hætten wir nur DT oder Level wie frueher!

Das eine Kurzkeule, ein Micro Skagit oder auch eine WF mit vorn liegender Keule oder auch ein dicker Poly anders auf dem Wasser aufkommen, nicht so unauffællig wie lange Vorfæcher am langem Front Taper præsendiert werden kønnen - da muessen wir wohl nicht drueber diskutieren.
Manchmal sehe ich Fische nur 1mal buckeln und weg, nur wenn das dicke bunte Belly nah genug vorbei trieb - Thema Scheuchwirkung.

Sowohl eine EH , Switch oder DH kann man auf reichlich Weite bringen ,man kønnte auch sagen gleich weit werfen wenn erforderlich.
Dies kann man wieder mit den verschiedensten Leinen, verschiedensten Kopflængen geschehen - und dann?
Um sie wieder aus zu bringen fællt dabei mehr oder weniger Stripperei an ( rede jetzt nicht vom Streamern wo es ja beabsichtigt ist)
Jedes mal wenn ich also einstrippe, besonders kurze bzw dickere Bellys, geht eine Scheuchwirkung aus bzw brauche ich Zeit dafuer.
Nehmen wir wieder die kurzkeuligen WF, Skagit (Ø 8m Længe) im Vergleich zu einem Long Belly (Ø 16m , bei DH mehr), dann muss ich doppelt so viel Running einstrippen.
Eine am LB ausgetriebene Fliege hebe ich ab, leite mit zB Cirkle eine Richtungsænderung ein und schon erfolgt die Ablage/Ausrollen und das ganze noch an einem sehr langem (8-10m) und duennen Front Taper ( 0,76 - 1,08mm) sowie langem gezogenen Vorfach.
Da wo ich bereits werfe strippt der andere noch, hahaha.
Natuerlich kann ich diese Montage nicht gegenueber unter die ueberhængenden Æste werfen, dafue ist sie ja auch nicht gedacht.
Darum hat man ja auch eine EH oder Switch dabei, man kønnte nun den Wurf seitlich verlagern und den kurzen Kopf unter die Bæume feuern.
Auch kann ich mit solch kurzem Zeug, vielleicht noch mit einem S5/7 Sinker vorne dran, ein Hindernis anwerfen so das die Fliege schnell genug runter kommt.
Das wuerde ich aber lassen wenn es an gleicher Stelle geringen Wasserstand hat, da ist es wohl besser wenn meine Fliege am LB in sicherer Entfernung davor aufsetzt.

Es ging mir also nicht darum ob der Statische oder Dynamische Rollwurf besser ist, auch nicht ob eine DT oder WF oder Long Belly Leine , nee es ging darum das wir diese Wurfstile, diese leinen mit den verschiedensten Profilen und Sinkraten richtig einsetzen (oder auch um Fehlkæufe zu verhindern)
Hab eine ganze Menge verlinkt , verschiedenen Marken ,verschiedene Profis erwæhnt.
Aber nicht um deren Geschæft an zu kurbeln, nicht damit ihr eure geliebte und bisher bewæhrte Ausruestung verschrottet!
Einfach mal um zu zeigen das es bei der Fliegenwerferei eine Vielzahl von Møglichkeiten gibt an den Fisch zu kommen, ok mehr oder weniger effektiv, aber immer noch interessanter als dem Fischlein ein Blech vor die Nase zu werfen!

Gruss Hendrik
orkdaling

Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
natuerlich wie jedes Jahr kommen nun die "Weihnachtsgruesse" , heute mal von Cortland, gestern noch von Mortensen, vorher von Norske Lakseelver ... klar denken die an mich weil sie ja alle was zu bieten haben, hahaha.
Ist ja auch gut so, nicht das man was kaufen muss aber echt informativ was es so auf dem Markt gibt, zu was sich das Zeug eignet und ganz wichtig - was zu meinen Bedingungen vor Ort passt.
Ich findes es uebrigens sehr uebersichtlich ,nicht einfach in EH und DH oder Suess -und Salzwasser sondern nach "Serien" einzuteilen.
Wenn ich was fuer Streamer suche schaue ich halt da https://www.cortlandline.com/collection ... s/streamer und sehe nebenbei auch ob die Strippe profil- und gewichtsmæssig zu dem passt was ich vor haben bzw zu meiner Rute.
Und wenn ich doch mehr an die Bafos denke, an eine Strippe die doch etwas andere Fliegen werfen soll, na dann halt hier https://www.cortlandline.com/collections/trout wo man neben der "Allround" Trout Boos auch eine DT findet.
Auch bei den Two Handed Series bin ich ganz gut informiert. Ich finde eine WF #7 "Short Belly" die fuer Ruten von 11-13ft gedacht ist, die ein schønes 25ft Front Taper hat und eine Gewicht (Kopf) von 450grain/29g hat. Ich finde aber auch die WF #7 " Long Belly" fuer die Ruten von 13-15ft mit 32 ft Front Taper und dann 550 grain/35,5g.
Nun mach ich mir da weniger Sorgen ob meine #7 DH Ruetchen ueberladen werden, nee ich wæhle sie den Bedingungen entsprechend aus.
So hat man halt eine Strippe mit ca 16m und 30 bzw 35g und bei den schweren Kalibern #10 sieht es nicht anders aus, da ist von 48 - 56g alles møglich.
Ich mach mir auch nicht so Gedanken ob die eine Strippe von von GL 50g hat, die von SA aber nur 48g, nee ich weiss das die eine mit 50g ein kuerzers Front Taper besitzt als die mit 48g und ich demzufolge eine andere Fliege/Tube , sogar anders Vorfach, damit ueber den Fluss rollen kann.

Wenn man es richtig betrachtet, wenn man den Infos, den Produktbeschreibungen folgt, na dan kann man eigentlich nichts falsch machen.
Weder bei der passenden EH Leine, weder SW, noch bei DH. Nur das halt nicht alle Marken solch einen Service bieten oder nur "Allround" Leinen und das oft mit nicht ganz so hoher Lebensdauer/Qualitæt (Was nun nicht heissen soll teuer ist besser )

Aber mal zurueck zu den EH Ruten,Leinen,Wurfstilen.
Ich stelle mal 2 Fliegen vor die so bei mir hin und wieder am Vorfach hængen (gleich mit Bindeanleitung)
Total verschiedene Fliegen, die ich wenn die Bedingungen passen beide auf Mefo fische ( was nur an verschiedener Leine/Vorfach geht)
Auch wird man die kleinere davon am Bach auf Bafo einsetzen und das entweder in Ueberkopf oder Unterhandstil ( wieder verschiedene Ausruestung)
Die grøssere , heisst hier "Rotkæppchen", kann man aber sicher auch mit einem Schusskopf oder entsprechender WF an der Kueste schiessen lassen und es ist wohl keine Neuheit, da benutzt man eher eine andere Ruten/leinen -Zusammenstellung.
https://youtu.be/Kd3yMgntFyY https://www.fiskeavisen.no/orretboksen-enkel-maur/
Und weils so schøn ist, hier mal zwei Videos was man so alles anstellen kann - die Frage ist halt immer - wann und wo bzw fuer was geeignet.
https://youtu.be/7VrbjXOjZ40 https://youtu.be/VupeBtvS_Dc
Und da ich nun Cortland und SA und GL uebern gruenen Klee gelobt habe, hier noch was von Heger und einem der die Ruten und Techniken super erklæren kann ,
Menno van Dam https://youtu.be/rhUWWM6oFgg

Wer will den da noch Blech werfen ?
Viel Spass,
Hendrik

(ok, gibt auch Bilder von mir mit 350 oder gar 1000g Blei und 200-300m Tiefe - aber das ist gaaaaanz was anderes) Rotbarsch und Flussbarsch sind halt woanders anzutreffen)
TorstenHtr
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Re: Quasselrunde, AFFTA, Gewichtsverteilung...

Beitrag von TorstenHtr »

Hi, noch vergessen,

ethische Diskussionen sind immer schwierig .. in anderen Foren gab es fast immer Stress. Meiner Meinung nach, solange sich die entsprechenden Angler an Normen und Gesetze halten, ist es OK für mich, ich brauche nicht darüber hinaus etwas zu definieren. Der "Vernünftige Grund" ist ein Begriff der im Zusammenhang mit dem TierSchG Erwähnung findet, dazu gibt es etliche Aufsätze von Rechtsgelehrten, eher schwierig ..

Wie ich schrieb, gibt es keine offiziellen Normen für Fliegenruten (nur der Rollenhalter ist standardisiert), es gibt nicht die "5er Rute" - d.h. Fliegenruten können sehr unterschiedlich, je nach Meinung des Designers, ausfallen. Ich würde es an der Schnur festmachen und hierbei ist die Wahl der Schnurklasse hauptsächlich von der Größe/Gewicht der zu transportierenden Fliege abhängig. Viele FF fischen WF's wie die Guideline Coastal o.ä., diese sind als WF7 beschriftet, aber laut AFTMA Tabelle oft Klasse 9 oder Klasse 10; für solche kleine Fliegen wie sie Hendrik erwähnt wäre das IMHO schon überdimensioniert. Hauptsächliche Gründe für eine leichtere Schnurklasse sind die bessere Präsentation, bessere Bisserkennung, weniger Dreggen (in Fließgewässern). Der Unterschied zwischen AFTMA 5 und AFTMA 10 ist schon erheblich, ich habe beides für Streamer im Süß-/Salzwasser getestet. Sofern die Bedingungen es zulassen, ich die Fliegen ausreichend gut und weit mit der Schnur transportieren kann, würde ich die kleinere Schnur bevorzugen. Die Fliegenrute ist weniger relevant für mich, eine #5er Schnur lässt sich auch auf einer sehr biegesteifen Fliegenrute werfen (z.B. Sage TCR o.ä.), ich habe auch eine Echo UD #5, die ist im Handteil zusätzlich verstärkt. Trotzdem denke ich, selbst durchschnittliche Fliegenruten ausgelegt für Schnurklasse 5 lassen sich sehr stark belasten, hier ein Bruchtest einer Helios 2:
https://www.youtube.com/watch?v=Le5CFR0hQr4

Dieses Jahr fand ich eine 10ft./#5 ganz gut, wenn ich ein paar cm von der Spitze abschneiden würde, wäre sie wohl genauso biegesteif wie eine durchschnittliche Fliegenrute für Schnurklasse 7.

Viele Grüße,
Torsten
fjorden hat geschrieben:Hallo Torsten,
das ist schon bewußt so benannt. Ich finde es erstaunlich wie man mit einer ethischen Grundhaltung und Argumentation unter "Beschuß" gerät. Nenne mir einen "vernünftigen" Grund eine 5er Rute an der Küste zu benutzen.
Gruß
Fjorden
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