Meerforelle - wann , wie ,wo...

Das Forum der Lachs- und Meerforellenfischer, sowie aller Ostseeangler. Was geht, wann und wo? Auch hier gibt es sicher viel zu erzählen! Denn mal los!

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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orkdaling

Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
das soll nun keine Anleitung, keine Taktikbeschreibung sein, einfach nur mal so was mir beim lesen aufgefallen ist. Nicht zuletzt weil man gerade nebenan etwas verwirrendes dazu findet. (Rutenklassen, Vorfachstærken).
Eigentlich ist die Mefo ja nichts anderes als die Bafo, nur verbringt sie ein Teil ihres lebens im Salzwasser.
Dazu gibt es reichlich Untersuchungen was die Dauer, die Wanderwege angeht, auch was die Mefos saisonbedingt fressen.
Das Verbreitungsgebiet ist riesig, Bæche, Ostsee, Nordsee, Island ... und auch innerhalb einer Region gibt es gewisse Unterschiede die aber nicht mit der Genen der Stæmme sondern eher etwas mit den Lebensbedingungen zu tun haben.
Genau wie bei den Lachsen gibt es Stæmme die selbst in kleinste Bæche aufsteigen, manchmal nur wenn genuegend Wasser vorhanden ist, dann gibt es Stæmme die sich auch længere Zeit in Seen aufhalten, andere wieder steigen in grosse Strøme auf und erreichen erhebliche Grøssen.
Das erklært auch den unterschiedlichen Kørperbau der sich ueber Generationen entwickelte, so vererbt wird.
Die Mefos (3 Tage nachgewiesen) die in westschwedische Bæche aufsteigen sind spindelførmiger als ein Stamm der (bis 300 Tage nachgewiesen) lange Zeit in einem See verbringt. Erheblichen Einfluss haben auch die Wassertemperatur , der Salzgehalt, das Nahrungsangebot auf das Abwachsen bzw Laichreife.

Wir finden die Mefos manchmal unter ganz verschiedenen Bedingungen, muessen unsere Taktik und das Geræt darauf abstimmen.
Die Bornholmfraktion (gibts auch hier im Forum) weiss das es auf der eine Seite flache Stænde gibt wo man auch mal 100m einwaten kann, aber eben auch felsige Abschnitte wo man quasi parallel zu Ufer ablegen kann.
Nicht andes ist es in Suedschweden, nicht anders ist es in Norge,, Island, nur der Bereich der westlichen Ostsee ist da etwas strukturærmer.

Ich will auch gar nicht darauf eingehen ob eine #5 waidgerecht ist oder warum andere mit einer kleinen DH , manche nennen es Switch, andere Beach Rods losziehen.
Logisch, nicht die Fischgrøsse, die Kampfstærke, sondern die Fliegengrøsse und die Bedingungen entscheiden ob ich mit mit #5 und Long Belly fische oder halt an der Beach einen 10m Schusskopf mit 22g auf Entfernung bringe.
Ihre im Suesswasser lebenden Schwestern kann ich ja schliesslich auch und sogamit noch leichterer Gerætschaft ueberlisten - die dafuer oft nøtig ist!
Eine Einschrænkung, da wo neben Mefo auch noch andere Fische vorkommen und die es auch mal auf 10kg bringen, da wird man nicht so fein losziehen.
Aber auch das ist nicht das gesamte Jahr so, auch diese Fischarten haben eine jæhrliche Wanderung zu den Laich und Fressgebieten, also nicht immer vor Ort zu finden.

Und da wæren wir (bei derTaktik) bei den Bedingungen die ich mal vorstellen will. So wie es hier bei mir vor der Haustuer aussieht.
Ein paar Bildchen dazu, nicht ganz so gut weil irgendwann mal mit noch altem Handy gemacht, geht aber nur um zu zeigen von was ich rede.
Fjordende neben Einlauf von Orkla und Skjenald
41946342sb.jpg
41946342sb.jpg (79.98 KiB) 2975 mal betrachtet
mitten im Fjord, lange Nase mit flacher Tangzone rechts, links steil abfallende Felskante ca 25m
Orkanger Fjord.jpg
Orkanger Fjord.jpg (132.98 KiB) 2975 mal betrachtet
nicht weit entfernt sowas, ebenfalls viel Tang, nur halt bei Flut
SoerTroendelagAgdenes16_g.jpg
SoerTroendelagAgdenes16_g.jpg (70.7 KiB) 2975 mal betrachtet
alte Torpedostellung am Fjordeingang, beidseitig steile Felskante mit verschiedenen Tangarten bewachsen
Torpedostellung.jpg
Torpedostellung.jpg (86.87 KiB) 2975 mal betrachtet
Bild 1 - Die eher flachen Bereiche an den Flussmuendungen erinnern da wohl mehr an die westliche Ostsee.
Besonders im Fruehjahr wird das (Brack)Wasser schnell warm, dort schwærmen die Watwuermer zeitig, dort sind auch frueher Strand- und Tanggarnelen zu finden.
Und es wimmelt dort von Gammarus, direkt vor/in den Flusseinlæufen wo das Wasser bei Ebbe nur 1m hat kann man die Mefos beim abgrasen blinken sehen.
Bild 2 und 3 - da ja hier etwas mehr Gezeiteneinwirkung ist fællt ein Teil des Tang`s auch mal trocken, man muss ueber den glatten Tang, denn die Fischlein halten sich an der Tangkante auf, ziehen dort entlang, suchen die Garnelen die sich dort hin gefluechtet haben.
Auch bei Flut ziehen dort nicht nur Mefos entlang, nee auch Dorsche. Besonders wo die Kante abfællt, wo sandiger Grund ist.
Bild 4 ist so ein typischer Felsvorsprung(die unter Wasser weit in den Fjord reichen) beidseitig aber steil abfallen, zerklueftet, Heimat der Pollacks.
Aber nur Zeitweise, die wandern ja zum Laichgeschæft bis Shetland Inseln, die kleineren bleiben da, die grossen bis 10kg kommen i.d.R gegen Ende April/Anfang Mai.

Eine Besonderheit haben alle diese Plætze. Bei Flut oder Ebbe /Scheitelpunkt steht das Wasser. Dazwischen herrscht Strømung und diese ist nicht etwa gleichbleibend.
Der Fjord ist ja mal breiter und schmaler, mal nur wenige Meter Untiefen, mal 550m tief. Vom Atlantik drueckt aber das Wasser (je nach Mondstand auch noch mehr oder weniger) und muss nun da durch. Fast wie ein Gartenschlauch den man mal mehr oder weniger zudrueckt.
Das hat nun erheblichen Einfluss, es bilden sich besonders um die weit rein reichenden Felsvorspruenge starke Strømungen , halt mal fjordein-fjordauswærts.
An den Stromkanten finden wir alle Fischarten, oben die Mefos, darunter die Køhler und Pollacks, ganz unten Dorsche und Plattfische usw.
Wenn ich mit einem Floater fische komme ich nicht so gut an die Pollacks - logisch. Es sei denn es ist gerade viel Kleinfisch da und alles was Flosssen hat drueckt diesen gegen die Oberflæche, so wie auch im offenem Meer oder besonders in den Buchten wo der Brutfisch ist.

Und da wæren wir bei einer weiteren Besonderheit. Wenn ein Schubboot den Kanal lang schippert drueckt es das Wasser vor sich her (die Flut) aber an den Kanalseiten drueckt das ueberschuessige Wasser in gegengesetzter Richtung zurueck.
So ist es auch im Fjord. Weiter draussen die Stromkante die sich auch mal an so einer "Spitze" mehrere hundert Meter fortsetzt. Da stehen viele Fische und warten auf das was ihnen vors Maul treibt. Aber durch die Rueckstrømung fliesst ein Teil des Wassers in die Buchten auf der anderen Seite, dort oft ein riesiger Wirbel, massenhaft Futter.
Nun wirft man in i.d.R. an die Stromkante - wenn man soweit werfen kann, die kann auch soweit draussen liegen das selbst der Blechheini nicht weit genug kommt.
Alles abhængig vo der Grøsse der Spitze und natuerlich dem Profil /Tiefe davor bzw dahinter.
Was aber immer geht, was die meisten total vernachlæssigen weil sie immer auf der Spitze stehen und zum Horizont/Stromkante werfen, gerade in dem sich drehendem Wasser ,besonders wenn es dort nicht allzu tief ist, suchen die Mefos nach Futter. Und wenn es sich ruhig dreht, kein Wind ist, dann ist es kontraproduktiv dort mit einer Leine zu fischen die ich vorne auf Pollack fische.
So kann es sein das ich (an einer Stelle im Fjord) mit einer #5 und Mysis Gr14 , aber auch mit einer #8 Sink 3 oder 5 fische weil ich damit meine beschwerte Fliege runter bringen will.

Die grossen Kaliber, bleiben wir bei Mefo, sind immer im zeitigem Fruehjahr zu finden. Dort wo sich das Wasser schnell erwærmt, dort wo es neben Wattwurm, Garnelen, Gammarus gibt. Fischlein sind noch nicht da und das ist das Problem, erst fuer sie, dann fuer mich. Wenn die Heringe oder Tobis kommen dann folgen die Grossen diesen Schwærmen. Oft nicht mehr zu erreichen. Doch manchmal dreht der Wind, ganz hinten im Fjord wimmelt es pløtzlich von Brut, von Heringen, von Makrele und die Oberflæche kocht. Darunter sind dann Mefos, Dorsche, Køhler, Delphine sogar Orkas haben es schon bis in den Hafen geschafft.
Und dann ist es egal ob der Streamer 6 oder 8cm lang , ob er blæulich oder gruenlich ist, da haut alles drauf - da nimmt man aber keine #5, hahaha.

Nun wollen die Mefos ja auch mal zum laichen in die Fluesse, das wære ein anderes Thema, das ist auch wieder sehr verschieden (zeitlich, Wasserstand)
Auch fange ich im Muendungsbereich eher mit solchem Zeug was im Fjord geht, weiter oberhalb kann das auch eine Lachstube sein.
Und wenn man einen Vergleich macht, klar eine abgewanderte abgelaichte Mefo hat kein Power, eine sich mit Heringen dick gefressene im Fluss stehende ist ein anderes Kalibe. Auch ist es wohl ein Unterschied ob ich eine Mefo in einem ruhigem Tieflandbach fange oder in einer schnellen Rieselstrecke im Fluss, hinter Fels und Weisswasser wo sich nicht mal ein Lachs einstellen will.

Ach ja, meine beiden besten aus dem Fjord hatten die 80 Marke ueberschritten, kraftvolles ziehen aber man hat ja genuegend schnur drauf.
Im Vergleich dazu eine 3kg, Strømung , Steine, Spruenge, kaum sicherer Tritt am/im Fluss - da kommt man ins schwitzen.

Soviel zu den Trønder-Mefos
Gruss Hendrik
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Frank Carstensen
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Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Hendrik,
"wann, wie & wo" variiert bei mir ganz stark, abhängig von Region und der Jahreszeit. Kattegat, westliche Ostsee, Festland Schweden oder Gotland - alle Regionen haben da so ihre Besonderheiten. Aber die meiste Zeit des Jahres fische ich vor der Haustür, der westlichen Ostsee. Und hier hat sich meine Taktik über die Jahre erheblich verändert. Ich achte ausschließlich auf uferparallele Strömungen, Windrichtungen, Wellen, usw.... in Kombination mit Schwarm- und Beutefischen wie Hering, Sprotte, Sandaal und Stichling, die alle zu ihrer Zeit im Jahr ihren eigenen Rhythmus haben. Dieses Wissen gilt es sich erstmal zu erarbeiten, das steht in keinen Büchern. Ich fische auch fast nur offene Küste. Fjorde, Buchten, Belte, Förden, etc... sind lediglich Ausweichgebiete, wo ich selten auf Meerforelle fische. Warum? Weil mir da zu viele Kleine unterwegs sind. Auch sind das die Gebiete, wo sich im Frühjahr eher Absteiger wieder dick fressen wollen und im Herbst die Aufsteiger vermehrt ihre Runden drehen, bis sie endlich in den Bach gehen. Natürlich sind dort auch überwiegend die Grönländer anzutreffen - tolle Fische, keine Frage - aber sie interessieren mich nicht so stark. Ich fange lieber weniger Fische, dafür hoffentlich groß und blank. Und genau das ist der Preis, den ich dann an der offenen Küste zahlen muss - weniger Fischkontakt. Im Verhältnis 1:7 (offene Küste vs. Fjorde, Buchten, Belte, Förden, etc...). Die Belohnung sind aber überdurchschnittlich große Exemplare in sehr guter Kondition. Hier ein paar Fische, gefangen alleine in den letzten 4 Wochen. Für so eine Serie benötigen viele Angler mehrere Jahre, bzw. fangen solche Exemplare nie. Alle Fische hatten entweder Heringe, Sprotten oder Ostseegarnelen im Bauch. Das zeigt ganz klar, wo sich die Fische überwiegend aufgehalten haben. In Gebieten weiter draußen. Alles zudem keine Aufsteiger, sondern Überspringer der ± 4kg Klasse. Die Taktik, konzentriert diesen Fischen nachzustellen geht, zumindest für mich, auf. Es ist aber auch harte Arbeit bei oft ungemütlichen Wetterlagen, erst recht für FLIFI. Aber da bin ich nicht so zimperlich. :wink: So hat am Ende halt jeder seine eigene Strategie und das ist auch gut so.


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Gruß Frank
orkdaling

Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

Moin Frank,
ich treibe mich ja auch hin und wieder zwischen Trelleborg und Ystad rum. Auch da hast du Abschnitte mit Steinen und du kannst mehrere hundert Meter raus, vergleichbar Øland und Gotland. Selbst an der Westkueste /Skagerrak - also auch offene Kueste - findet man diese Strømungen die nicht nur von der (dort geringen)Gezeiteneinwirkung verursacht werden. Und was soll ich sagen, egal ob Bornholm, egal ob Suedschweden , die meisten Fischer stehen an den angeblichen Topplætzen die immer Fisch bringen, hahaha.
Selbst bei schønstem Wetter erkennt man Strømungskanten, dafuer sorgt schon die Ænderung der Windrichtung und Bodenprofil.
Und wenn sich 50m oder 100m neben einem Riff die Wellen treffen, dann sind da auch Fische.
Was mich auch immer verwundert, viele Fischer werfen ausschliesslich Richtung Horizont, wo es doch so schøne Rinnen gibt - fast parallel zum Ufer. Und sowas wie hier bei Gedser legt man ja nicht an weil die Wellen, die Strømung im rechten Winkel auf die Kueste treffen. Nee, Strømung und Rinnen sind die besten Plætze.
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447_310987.jpg (112.52 KiB) 2903 mal betrachtet
Und zu denen die sich kurz vor oder wæhrend der Laichzeit neben einen Einlauf bzw direkt an die Grenze der Schutzzone stellen (schwankt ja zwischen 200 und 500m), na da schreib ich nichts zu. Da fængt man hauptsæchlich gefærbte, und Absteiger.
Hier noch ein Fluss (Steindalselva) bei Ebbe, kurz vor den Muendung. Etwas spæter schaut kaum noch ein Stein raus. Da muessen sie durch wenn sie in den Fluss wollen und da wære eine schwere Ausruestung eher was um sie zu verschrecken.
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thumbnail (8).jpg (205.97 KiB) 2903 mal betrachtet
Viele Fischer denken das die Mefos nur kurz vor der Laichzeit aufsteigen, das ist aber bei weitem nicht immer und ueberall so.
Mancherorts (wie oben beschrieben) kønnen sie nur rein wenn zum Herbst genug Wasser im Laichbach ist , aber in den grossen Fluessen, auch wo auch Seen durchflossen werden, da steigen die Mefos immer dann auf wenn sich die Møglichkeit bietet.
Hab hier einige Fluesse da gehen die Fische bereits im Juni rein wenn noch Schmelzwasser da ist, verbleiben in einem Abschnutt wo die Bedingungen fuer sie gut sind, dann im Sommer nicht mehr und wenn es zur Laichzeit hin wieder mehr Wasser gibt steigen sie wieder. Sehr speziell aber in manchen Fluessen muessen sie jede Chance nutzen um rein und raus zu kommen.
Gruss Hendrik
orkdaling

Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ich will mal mit`nem Video weiter machen https://youtu.be/i_xm_67jA5s?list=RDCMU ... hS5KOKHJlw
Sicher gibt es eine Menge davon, mache natuerlich auch mit/aus Werbezwecken entstanden.
Aber man sieht wo und mit was gefischt wird, Møn, Bornholm, Jylland, ... (Haken)Fliegen von Paddegrisen bis Tangloppe, Mysis oder halt Tubenfliegen.
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CIMG0313.JPG
CIMG0313.JPG (108.64 KiB) 2837 mal betrachtet
Zu den Fliegen (auf Haken gebunden) will ich nicht viel schreiben, da nehme ich Muster die regional und jahreszeitlich gehen, auch was die Grøsse angeht.
Also nicht anders als auch bei der Bafo, die kønnen ja auch zeitweise sehr selektiv sein.
Die Magnus kennen die meisten FF, mit und ohne Beschwerung (Kugelaugen) aber es gibt sie eben auch als Tubenfliege.
Diese auf Plastik, Art Shadow, eine bereits gefischte und irgendwann nur mal zu Demozwecken abgelichtete, zeigt sehr schøn das man wie im Bild einen Drillig (da gings Laksen an den Kiefer) oder auch Einfachhaken einhængen kann. Somit kann man stumpfe Haken schnell wechseln, auch normale oder verstærkte Haken benutzen (ist bei Mefo nicht nøtig , nur wenn andere Kaliber vorkommen). Das ganze wird bis zum Knoten in das Røhrchen gezogen, der Haken schwingt dann frei. Die kleinen Drillinge benutze ich eigentlich nur noch wenn die Tube etwas længer ist und viele "Schwanzbeisser" im Fluss vorkommen (Mefo und Kleinlachse). Auch lassen sich die "freien" Haken sehr leicht aus dem Fischmaul løsen.
Was mir aber immer aufgefallen ist, manche Muster und Grøssen fangen in den unteren Bereichen der Fluesse, andere wieder eher weiter oberhalb bzw wenn die Fische (Lachs und Mefo) bereits eine Zeit im Fluss verbracht haben.
Warum? Kennen die Mefos noch die Garnelen und gehen deshalb so gern auf kleine Cascaden, Frances ?
https://www.skittfiske.no/guideline/209 ... d%c3%b8rer
https://www.skittfiske.no/unique-flies/ ... s-flueboks
(gibts auch Haken und Tubenversion)
Sowas wie oben, Tube mit schwingendem Haken fischt man gewøhnlich in tieferen Pools, auf Plast, Alu, Kupfertuben und Længen von 6 bis 16cm.
Auch da beissen sowohl Lachs wie Mefo drauf. Ist es dort eher die Revierverteidigung ? Das wissen wohl nur die Fische.
Zurueck zum Meer/Ostsee/Fjord
Auch da habe ich nicht all zu viele Muster. Gammarus gehen immer, kommen ueberall zu jeder Jahreszeit vor.
Reke, also Garnelenmuster kann man auch ueberall fischen, man passt sie halt in Grøsse und Farbe dem Wasser/Temperatur an.
Streamer, meist weiss/blau oder gruenlich ,gehen wohl auch ueberall wenn Fischlein wie Brisling oder Tobis auf dem Speiseplan stehen.
Bei der "schwimmenden" oder besser Anflugnahrung wird es schon etwas komplizierter. Ich wuerde die nicht als erste Wahl benutzen wenn ich auf Fehmarn fische, aber etwas entfernt, die Plantagen bei Gedser sind sie (Trockenfliegen!) ueblich , meist Spætsommer.
Ich wuerde auch keine (Wald)Ameise hier bei mir auf Hitra oder direkt am Fjordausgang fischen, vor den Muendungen der Bæche, meist Waldnæhe oder mitter drin, sind die aber die gewøhnliche Nahrung der dort lebenden Bafo/Mefo.
Man kønnte also auch da sagen - Ort, Zeit, Bedingungen.
Zur Scheuchwirkung,
klar hat jeder schon erlebt das jemand seinen Blinker raus schleudert, das der aufschlægt und nochmal weg spingt und dann dreht der 2mal an der Kurbel - Fisch beisst.
Wenn die Mefos Fische jagen, so wie es auch die Køhler tun, wenn die Heringe an die Oberflæche gedrueckt werden und Møwen drauf gehen - da størt gar nichts.
Wenn ich an solch einer Bachmuendung mit nur 1m Wassertiefe meine Gammarus bei den blinkenden Mefos bade und eine zu dicke Leine drueber treibt, kein langes Vorfach fische, dann ist erst aml Ruhe.
An einem Lachspool nimmt auch eine Mefo eine 12cm Tube an einer 0,35mm Spitze.
Tummeln sich die Fische an einem Bacheinlauf, einer Rieselstrecke wo sie hinter jedem am Grund liegendem Stein (siehe Bild Osen/Steindal) stehen kønnen, na da sieht es schon anders aus. Ich bin schon oft nicht auf Wurfweite rangekommen, 5m vor, Fische wieder aussserhalb der Wurfweite. Wieder 5m vor und natuerlich wieder ausserhalb der Wurfweite .., zum Schluss was ich die 100m durch und die Fische sprangen wieder oberhalb von mir - und das trotz langem Vorfach.
Da ist im klarem Wasser nur was zu machen wenn die Sonne weg geht, wenn duenne Vorfacher an langem Front Taper gefischt werden.
Also auch hier keine allgemein gueltige Regel, wieder mal - Ort, Zeit, Bedingungen.

Eine Fliege die wohl ueberall fing (jedenfalls bei mir und in N, S, DK) ist diese (von grau, røtlich, braun bis schwarz) - Omø Børsten
https://www.skittfiske.no/unique-flies/ ... s-flueboks
Ob diese struplige Fliege nun einen kleinen Wurm, eine zerflederte Reke oder in dunkelrot einen Seeringler vortæuscht wissen wohl auch nur die Mefos.

Gruss Hendrik
orkdaling

Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
will mal noch was zur Biologie bzw den kleinen ( aber fuer uns FF wichtigen ) Unterschied zwischen Mefo, Lachs, Saibling erwæhnen.
Das alle drei Arten zwischen Suess- und Salzwasser unterschiedlich lange pendeln hat nicht nur was mit den Bedingungen in den Fluessen bzw den Fressgebieten im Meer zu tun.
Am einfachsten ist es wohl beim Lachs. Mal sehr vereinfacht, nach dem Ablaichen verbleibt ein Teil der Lachse im Fluss, der Grossteil wandert gleich wieder in Meer.
Die ueberwinternden Lachse verlassen mit dem Fruehjahreshochwasser und mit ihnen auch die Smolts (nach 2-4Jahren) den Fluss. Dann verbleinen sie wieder im Durchschnitt 2-4 Jahre im Meer um erneut auf zu steigen. ( teilweise auch 1 -5 Jahre, hængt auch vom Nahrungsangebot ab)
Die Mefos wandern ebenfalls ,nur ueber einen viel grøsseren Zeitraum, sie laichen ja auch nicht in den Fluessen sondern in den Seitenbæchen.
Wenn wir mal auf einer Linie bleiben ( dæn. Nordsee - Ostsee - Bornholm) sieht man ganz gut das da sehr verschiedene Bedingungen herrschen.
Bornholm haben wir 6 Bæche die nicht nur ganzjæhrig geschont sind und davor auch ein 500m Schutzgebiet ,dort kønnen die Mefos ganzjægrig rein und raus.
Es gibt aber auch 22 Bæche (wie auch auf Gotland oder der schwed. Westkueste) die mehr oder weniger trocken fallen und somit nur in Herbst bei genuegend Wasser der Aufstieg møglich ist.
Auch gibt es mancherorts Fluesse die Seen durchfliessen, ganz anderes Nahrungsangebot, andere Wassertemperaturen haben als ein nahrungsarmes nur selten ausreichend Wasser fuehrendes Bæchlein. Das erklært die doch recht grossen Unterschiede was den Aufenthalt bzw Wanderung bei den Mefos angeht.
Ein grosser Unterschied besteht aber zwischen Lachs/Mefo zu den Saiblingen, die im Gegensatz zu den beiden anderen immer im Suesswasser, also niemals im Meer ueberwintern.
Dies stationære Art , also was wir als Saibling in den Bergseen und Fluessen kennen - Salvelinus Alpinus - ist nichts anderes als ihre anadromen Brueder und Schwestern.
Egal ob wir die nun Arctic Charr oder Meersaibling nennen, eigentlich wie bei Bafo und Mefo nur eine andere Lebensweise.
Auch egal ob Grønland, Island oder hier in Norge, die anadrome Art laicht im Herbst im Suesswasser und verbleibt auch dort. Das kønnen grosse nahrungsarme Seen sein, das kønnen auch die Verbreiterungen unter Wasserfællen sein wie man sie oft auf Island findet.
Im Fruehjahr, je nach Eis, Wasserstand und Temperatur wandern die Saiblinge ins Meer um sich fett zu fressen. Auch deren Smolts, die 8-10grad dazu brauchen.
Der Aufenthalt im Meer dauert nur 4-6 Wochen, nicht Jahre wie bei Mefo und Lachs.
Ebenfalls durch die Bedingungen vor Ort/Klima kann sich das um 1-2 Monate verschieben, aber zum laichen und ueberwintern sind sie im Sept. wieder in ihrem Fluss/See.
Die schønen Videos, wo es mit so herrlich bunten Fischen in kleinen klaren Bæchen wimmelt, sind also nur zeitweise møglich.
Meist handelt es sich (zumindest wenn sie im Laichkleid sind) um Fische die sich zum gemeinsamen Aufstieg sammeln.
Also fruehestens Mærz raus, spætestens August rein, aber eben immer nur wæhrend einer kurzen Wanderungsperiode , oft 3-4 Wochen und zusammenfallend mit dem Hauptaufstieg der Lachse (da wo die gemeinsam vorkommen).
Wenn ich unserem Miljødirektorat (Umwelt) bzw Norske Lakseelver (Wirtschaftsvereinigung) glauben darf dann gibt es 1183 Fluesse mit anadromen Aufstieg, ca 500 davon mit Lachsen und Mefo aber nur 107 mit (anadromen) Saiblingen. Wieviele Bergseen die stationære Art beherbergen weiss wohl niemand so genau.
Wenn man also keinen Saibling an die Angel bekommt dann kann es sein das man zur falschen Zeit am falschen Ort steht. Dann bleibt nur Eisfischen, hahaha.
https://youtu.be/V9TeL8ArZ00 oder halt so https://youtu.be/RJyvkEZDi5M
Gruss Hendrik

Nachtrag, hier noch was dænisches aber mit Untertiteln https://youtu.be/aJqL6biMWyI
orkdaling

Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

moin,
hier mal 2 Muster die Mefos gern im Fluss nehmen. Halt wieder Ort,Zeit Bedingungen zu beachten. Eine dænische Wiesenau und ein norw. oder finnischer Grosslachsfluss sind halt etwas verschieden.
Muster die im Fluss(Link) gefischt werden unterscheiden sich natuerlich von Garnelen, Tanglæuefern & Co die eher in der See zum Einsatz kommen.
https://www.skittfiske.no/Media/Cache/I ... 02144.Jpeg
https://fluesone.no/static/uploads/user ... 2/1111.jpg
Was sich aber nicht unterscheidet, die Physik bzw was die Bedingungen vor Ort (von Wind bis Wasserstand und auch Bewuchs) erfordern.
Da nebenan immer noch ueber eine #5 diskutiert wird (die man an der See einsetzen kønnte ?) nur soviel dazu . Warum baute Sage mal eine Salt in #5 ?
Warum gab es mal die RSi bei GL, nun deren LPX Coastal ?
Zitat - 9'3" #5 & #6: The ideal tools for use on calm days on the open coast or in sheltered bays and coves where you need to present small shrimps and fry to cruising feeders that will spook easily. These rods have a crisp and very responsive action that casts nice and tight loops and manages fishing with delicate tippets thanks to a sensitive and well-balanced tip area.
Damit will ich es mal dabei belassen, was mich aber gewaltig aufregt muss noch raus.
Diejenigen die von "nicht waidgerechtem Verhalten" reden, die aber selber Sinker und grosse Drillinge an teilweise Beach Ruten von 11-12ft zum Horizont schleudern, das auch noch an Keulen mit 20 -22g (also eher #8/9), die rufen wieder mal andere auf den Plan.
Uebrigens, das soll`s mal vor mehren hundert Jahren einen FF gegeben haben (der sehr oft zitiert wird) und der sagte mal (O-ton) das zu 80% die Præsentation nicht die Muster entscheiden.
Zurueck zum Fluss und die Mefos.
Bei den beiden Mustern kann man sich schon ausmalen das die (egal ob EH,SW,DH ) nicht so gut mit einem Vorfach, einer Leine geworfen werden.
Klar kønnte man es tun, wie es sich aber dann mit Weite, Præsentation, Fliegenfuehrung verhælt ist ein anderes Thema.
Mal ein Beispiel dazu.
Es ergab sich das ich mit solch einen Brummer wie dem Samuray im Link los zog. In einer Kurve hatten sich mehrere Erlen geneigt und ragten fast bis Flussmitte.
Im Schatten bzw an der Tiefenkante der Kurve konnte man einige Fische sehen, Mefo wie Lachs.
Um an sie heran zu kommen blieb mir nichts weiter uebrig eine EH #7/8 zu nehmen, Ueberkopf nur halt seitlich verlagert um die Fliege darunter zu bekommen, das auch noch von der anderen freien Seite aus.
Weder DH Spey oder Switchcast wæren møglich gewessen. Und was soll ich sagen, ein sehr schlauer FF fragte mich ob ich denn keine richtige Rute habe, hahaha.
Irgendwie versenkte er einige Fliegen in den ueberhængenden Bæumen und gab entnervt auf.
Tags darauf, er hatte wohl die Fangmeldungen gelesen die wir tæglich registrieren muessen, sehe ich im auf der Waldseite zwischen den Bæumen Wurm baden.
Nun geht es oft sehr schnell, der Wasserstand kann sich in wenigen Stunden erheblich ændern, Und so war es auch am folgendem Tag.
Dort wo die Fische noch in der Kurve unter dem Schutz der Bæume standen, die Strømungskante ausnutzen, da war nun eine eher træge Strømung.
Oberhalb der Kurve eine ca 50m breite und auch so lange Strecke, also der Einlauf. Nur 1m tief, Steine von Eier bis Fussball-grøsse und zuegiger Strømung.
Da ist genuegend Sauerstoff, da kann hinter jedem Stein ein Fisch stehen.
Also, andere Rute, auch eine #7/8 nur diesmal 13,6ft lang, eine Vollschnur mit 16m langem 30g schweren Kopf , lang auslaufendes Profil, Vorfach 15ft/0,33 und die oben im Link zu sehende Frances dran. Wurst egal, sowohl Mefo wie auch Lachs nahmen diese kleinen Dinger, auch war bei Tageslicht kein Unterschied zwischen roter und schwarzer Fances zu bemerken. Nach einigen Fischen, immer noch unter Beobachtung des Wurmbaders, wechselte ich auf sowas - Bomber -
https://www.skittfiske.no/thumbnails/fi ... 9.640.jpeg
und weil man Waidmann ist, hørt man auf und verangelt nicht die Mefos die an diesem Tag schneller als die Lachse waren.

Was will ich damit sagen, sowohl im Meer , Fluss und Bach muss man immer die Bedingungen beachten, das Geræt abstimmen, die zeitweise (lokal) vorkommenden Køder fischen. Oder man wird Wurmbader, hahaha.
Gruss Hendrik

Und hier noch was aus Sued Norge https://youtu.be/YghTNEeNZ8k aus DK https://youtu.be/hP-l3e4JbWM
Leider hab ich keine Filmchen vom Skjenald, Børsa, Fjelna , meine kleinen Lieblinge hier, da sieht es in etwa so aus mit ruhigen und sehr schnellen Passagen, mit Bafo, Mefo und Lachsaufstieg.
Ich bekomme nun ein schlechtes Gewissen weil ich da manchmal mit einer 10ft#5/6 fische (Floater/Trocken) manchmal aber (waidgerecht hahaha) mit F/S1/S3 und einem 12cm Shadow an #8/9 SW
https://youtu.be/JPFYTe4G7sk
orkdaling

Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
hier mal ein paar ganz einfache (Salzwasser)Muster die seit Jahren fische und die genau so fængig sind wie die aufwendigen Muster
https://youtu.be/ly2AzVdM9Io
https://youtu.be/b9fjXQGq7Jk
https://youtu.be/2q8Kvek7MX0

Auch bei den Garnelenartigen reichen mir wenige Muster, eine Sommer und Wintervariante
Reke - Varianten
https://scandicangler.com/video/cdl-shrimp/
https://scandicangler.com/video/racoon-winter-edition/

Mit Beschwerung fische ich gern in kurzen Zuegen und etwas længeren Sinkphasen
Magnus (Variante) und Brenda mit Beschwerung
https://scandicangler.com/video/olive-polar-magnus/
https://scandicangler.com/video/ahrex-b ... -andersen/

Und hier die Vielzahl von Mustern mit Bindeanleitung https://scandicangler.com/fluebinding/n ... flies/#top

Erwæhnen will ich noch Muster aus der "Nymph" Fraktion. Sowas gehr auch , besonders an den vielen kleinen Bacheinlæufen und erklart wohl auch warum man da keine #8 mit 0,28mm fischt
https://scandicangler.com/video/fly-tyi ... rn-shrimp/
https://scandicangler.com/video/fly-tyi ... ib-shrimp/

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis !
Wenns doch nicht mit der Mefo klappt - wir haben auch sowas https://scandicangler.com/video/anthony/ oder sowas https://scandicangler.com/video/salmon- ... hing-tale/
Kommt alle gut uebern Winter
Gruss Hendrik

Nachtrag - Auszug
"scandicAngler.com ist ein „nicht-kommerzielles“ E-Magazin
und es bestand nie der Wunsch, auf der Website Geld zu verdienen. Alle Anzeigen auf der Website dienen lediglich dazu, die Kosten auf einem angemessenen Niveau zu halten."
fjorden
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Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von fjorden »

Hallo,
ich greife diesen Thread mal auf und möchte aber ganz bewußt Tipps aus meiner Jahrzehnten langen Küstenerfahrung geben. Ich fische seit 30 Jahren fly only auf Meerforelle und bin die ersten Jahre als Binnenländer im Urlaub oder mit Freunden mal für 1 bis 2 Woche im Frühjahr an die Küste gefahren. Meine ersten Meerforellen, die beide knapp untermassig waren habe ich mit Wasserkugel und Blinker auf Mön gefangen. Danach begann die fly only Zeit. Was für mich auf Mön 5 Jahre ohne Fisch bedeutete.
Was hatte ich falsch gemacht?
Damals waren Fliegenfischer an der Küste und vor allem auf Mön rar, es gab so gut wie gar keine deutschsprachigen Infos. Wenn ich mit Blinkerfischer*innen sprach hieß es immer weit draußen haben die Fische gebissen. Also bin ich immer dem Wind ausgewichen und habe ablandig bis ins Backing geworfen blieb jedoch, in dem viel kälterem Wasser, ohne jeglichen Kontakt.
Mein erster Tipp ist die Wassertemperatur im Auge behalten und "grob" im Frühjahr und Winter immer in den Wind und solange fischen wie es noch fischbar ist. Auf die Wurfweite kommt es nicht an. Wer 15 m sauber wirft wird seine Fische, häufig vor den Füßen, fangen. Deshalb wate ich auch selten über die Oberschenkel ein.
Mein zweiter Tipp ist eine Begrenzung bei den Fliegen. Grob reichen als Gruppenmuster Magnusvarianten in 4 Farben, grau, braun, orange und schwarz und zwei Größen mit unterschiedlicher Beschwerung. Konzentriert euch aufs Fischen.
Mein dritter Tipp: findet die ideale Beißzeit für euer Revier heraus und lernt euer Revier kennen. Ich habe auch so eine Stelle wie Frank, wo ich zum gleichen Zeitraum (1/2 Tage) und fast gleicher Uhrzeit 4 Jahre lang eine große Meerforelle gefangen habe. Leider ist die Stelle weiter weg und ist auch nachdem sie in einem Video mit Fang einer großen Forelle auftauchte, keine "Geheimstelle" mehr.
Mein vierter Tipp: Durchhaltevermögen und nicht zweifeln und verzagen, ihr werdet unter Umständen wochenlang keinen Biß haben, aber irgendwann passiert es und dann werdet ihr, wie es bei mir war, vielleicht keine andere Fischerei mehr machen. Wem es um den großen Fang geht oder um viele Fische und Kontakte der ist hier fehl am Platz.
Nun zum (Allround-)Gerät:
1. Eine Fliegenrute in 9 ft. die ungefähr 16 bis 18 gr wirft, das kann je nach Hersteller eine 6er, 7er oder 8er Rute sein.
2. Eine Rolle mit Ersatzspule die salzwasserfest ist, kann auch was einfaches wie Leeda 80 oder 100 sein mit ca. 80 m 20 lbs Backing.
3. Zwei Schnüre mit einer Keulenlänge um die 9 bis 10 m: eine Slow Intermediate Schnur und eine Schwimmschnur.
4. Ein Vorfach, geknüpft oder gezogen je nach Wind zwischen 3 bis 4 m.
5. Vorfachspitzen in 0,25 mm, 0,28 mm, 0,30 mm und 0,35 mm.
6. Ein Schnurkorb, ein Thermometer und eine Kopflampe mit Ersatzbatterien.
Gruß
Fjorden
orkdaling

Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von orkdaling »

Moin Fjorden,
also das mit dem "wochenlang" kann man so nicht stehen lassen.
Jeder weiss das die Mefos genau wie andere Fischarten auch Wanderungen zum Laichen bzw zur Nahrungssuche unternehmen.
Nicht umsonst machen sich Unis und Forschungsinstitute einen Kopf darueber, besendern Fische oder halten wie hier wissenschaftliche Konferenzen ab.
Ort (vor Corona) Trondheim, Teilnehmer neben den Instituten ausdruecklich erwuenscht - Vereine und Privatpersonen (tragen nur Kosten fuer Hotel selbst)

Wenn man also tage oder wochenlang auf einer Stelle hockt da macht man halt was falsch, dann ist man zur falschen Zeit am falschem Ort !
Das ist bei den Mefos nicht anders als beim Artic Charr, beim Lachs oder von mir aus beim Pollacks die jetzt gerade vor Shetland laichen (nur die kleinen sind da)
Auch einen Kapfen kann man auf die halbe Stunde fangen, und selbst Dorsche kennen die Uhr , hahaha.
Nee, die sind zeitweise vor den Fuessen an den abfallenden Kanten um im Fruehjahr Krabben zu sammeln weil diese bei ueber 4 Grad aktiv werden und aus der Tiefe hoch kommen und weil noch kein Futterfisch (Hering, Tobis) zu finden ist.

Somit muss ich in dieser Zeit wo neben Mefo auch Dorsch ,Pollack, Seelachs vorkommen mit anderen Fliegen, Schnueren und anderen Vorfæchen fischen.
Weder hier vor meiner Tuer /Fjord) , noch an der offenen Atlantikkueste, auch nicht auf Bornholm oder Suedschweden (Ostsee) war ich nie ! wochenlang erfolglos .

Ich fische aber auch nicht mit 0,35mm, sondern mit max 0,28mm weil ein Vorfach von SA da bereits 7kg trægt.
Sonst sehe ich es wie Stroft (nicht nur bei Mefo)
Ein Vorfach streckt sich um so besser – aber gleichzeitig wird auch die „Scheuchwirkung“ um so größer:
1. Je kürzer die Gesamtlänge.
2. Je länger oder dicker die Keule.
3. Je kürzer oder dicker die Spitze.
Außerdem sind die „äußeren Verhältnisse“ zu beachten:
4. Das eigene werferische Können.
5. Die Windverhältnisse
6. Das Wetter(sonnig klar–bedeckt)
7. Die Gewässerverhältnisse (klar–trübe)(reißenderBach–ruhiger See)
8. Die Scheu des zu beangelnden Fisches.
Das „optimale“ Vorfach ist demnach immer der möglichst beste Kompromiss aus den Punkten 1 – 8

Ach ja, die sogenannten Geheimstellen, da brauche ich jetzt nicht hin weil da weder Dorsch und auch keine Mefo umher schwimmt.
Die Dorsche sind den Heringen hinterher, die Seelachse auch, die Mefos ein Teil noch im Fluss, und ein Grossteil bevorzugt das Brackwasser vor Zufluessen weil da neben weniger Salz auch mehr Sauerstoff und Futtertiere zu finden sind.
Es ist auch zwecklos nun auf Hering oder Makrele zu fischen, Hering kommt bei mir ab Mærz, Makrele ab Mai besser Juni, in deren Gefolge die gesamte Futterkette bis hin zu den Orcas. Mit dem Fruehjaheshochwasser gehen die Mefo/lachssmolts aus den fluessen und dann fængt man davor Dorsch und Seelachs in betræchtlichen Mengen/Grøssen.
Die Mefo ist also kein Problemfisch, genau so wenig wie andere Fischarten, wenn man das oben erwæhnte beachtet.
Gruss Hendrik

Stroft - https://www.stroft.de/fliegenvorfachfinder.html
fjorden
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Re: Meerforelle - wann , wie ,wo...

Beitrag von fjorden »

Hallo Hendrik,
lies mal genau. Meine Tipps beziehen sich auf Anfänger*innen an der Küste, die noch nicht so viel Erfahrung haben und um ein wenig den Druck rauszunehmen, bzw nicht meinen Anfängerfehler zu wiederholen. Ich hoffe das da Einige was mit anfangen können und das ein oder andere hilfreich ist.
Gruß
Fjorden
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