Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

In unserer Film-, Video- und Foto-Ecke könnt Ihr Eure selbst gefertigten Video-Clips und Fotos zum Thema "Fliegenfischen & mehr" den anderen Forum-Teilnehmern präsentieren. Außerdem ist Raum für Hinweise auf interessante Filme und Fernseh-Sendungen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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gespliesste
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Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

der SWR hatte schon lange einen umfassenden Bericht zum Thema Fische und Tierwohl geplant und bei uns angefragt.
Bei uns im DAFV war es durchaus umstritten, ob und wenn ja in welcher Form wir uns dazu äußern wollen. Die bekannten Fischewreiwissenschaftler aus dem Bereich hatten es bereits abgelehnt sich da öffentlich zu äußern.
Wir haben entschieden es zu tun, da sonst über Angler berichtet wird, ohne das wir Einfluss haben.

Entstanden sind zwei aktuelle Beiträge des SWR in denen der DAFV zu Wort kommt:

https://www.youtube.com/watch?v=MY0l8O5lAas
(Ab Minute 2:00 und ganz am Ende)

https://www.swr.de/wissen/odysso/warum- ... t-100.html
(Ab Minute 7:00)

Weiss nicht was ihr dazu meint ...

LG,

Olaf
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Fliifi-Sepp
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich denke, daß es richtig ist, wenn Anglerverbände solche Anfragen unterstützen. Wie Du richtig geschrieben hast, gibt es sonst keinen Einfluss auf die Bericht-Erstattung.
Der Fischzüchter, der die "japanische Mehthode" verwendet, hat das aber besser "rüber" gebracht, als der Ansitz-Angler. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man einen leidenschaftlichen Fliegenfischer einsetzen hätte können, der nicht nur vom Töten und Essen von Fischen gesprochen hätte, sondern auch davon, was er für sein Gewässer und die Erhaltung von Wildfischbeständen tut.

Insgesamt sind die Angler aus meiner Sicht aber bei beiden Berichten ganz gut weggekommen. Und ganz ehrlich:
Industrieller Fischfang mit Netzen ist, realistisch betrachtet, tatsächlich grausam! Die Zucht von Lachsen ist nicht besser, vielleicht sogar schlimmer, als die Massentierhaltung von Hühnern oder Schweinen!
Aquakultur, die Fische in Netzkäfigen im Meer oder Plastik-/Betonbecken hät, ist tatsächlich vergleichbar mit der Massentierhaltung von Säugetieren, auch wenn die Fische aus Aquakulturen wahrscheinlich (hoffentlich) schonender getötet werden, als bei der industriellen Netz-Fischerei.

Wir als Angler haben ein Image-Problem. Das zu lösen ist auch Aufgabe der Angler-Verbände. Da gibt es noch deutliches Potential, das besser umzusetzen.

Auf der anderen Seite finde ich es gut, wenn Fische als Lebewesen in den Medien mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das wäre jetzt der richtige Moment, mit den Medien-Vertretern in Kontakt zu treten, die daran Interesse haben und die entsprechende mediale Aufmerksamkeit in die richtigen, die Interessen der Angler unterstützenden Bahnen zu lenken.

Aber auch jeder einzelne Angler hat es in der Hand, unsere Passion in seinem Unfeld ins rechte Licht zu rücken. Und da sehe ich bei vielen Anglern in ihrer Einstellung und im Umgang mit dem Lebewesen Fisch Handlungsbedarf!
Jeder einzelne Angler beeinflußt sein persönliches Umfeld und wie unsere Leidenschaft wahrgenommen wird. Das derzeitige Ergebnis in der Gesellschaft, wie wir Angler in der Summe unseres Wirkens im Umfeld wahrgenommen werden, sehen wir an den Meinungen über uns, die sich daraus ergeben.

LG Sepp
orkdaling

Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von orkdaling »

Moin Olaf,
nee nichts verschweigen, alles auf den Tisch.
Da muss angesprochen werden das die Verwertung ein "vernuenftiger Grund "ist (im Sinne Tierschutzgesatz) aber auch das die Hege/Pflege der Bestænde (Entnahmefenster) ein vernuenftiger Grund sind . ZB auch um andere Arten zu erhalten ( Flussperlmuschel oder Amphibien usw).
Es muss aber auch darueber gesprochen werden das die Ausuebung der Angelsports mit 100% C&R nicht das Ziel sein kann, das den Fisch praktisch zum Trainingsobjekt degradiert.

Æhnlich ist es bei der Fischzucht. Wenn die Haltung so durchgefuehrt wird wie es die Gesetze vorschreiben (Anzahl der Fische) wenn die Gesundheit dabei beachtet wird (z.B.notwendige Bekæmpfung von Pilzerkrankung oder Befall von Lachslaus) dann steht es nicht im Widerspruch zur Zucht anderer Tierarten zur Versorgung der Menschheit.
Wenn die Abfælle dann noch zu Biostrom oder Biogas umgewandelt werden ist es noch besser.
All das gibt es , sehe ich vor der Tuer - aber leider auch Anlagen wo der Staat mit seinen Behørden eingreift und Haftstrafen verhængt.

Das Thema Umwelt ist nicht zu vernachlæssigen, darum ja auch vielerorts landbasierte Zuchtanlagen bzw die Nichtverlængerung der Produktionsgenehmigungen in Fjorden.
Das die Grossen der Branche nach anderen Standorten suchen, im offenem Meer produzieren wollen ,ist ein anderes Thema.

Es kann/muss aber auch rueber gebracht werden das ein Guetesiegel (wieviel Platz ein Huhn/Schwein/Ferkelzucht) haben, was man dann als Farbsysthem auf den Plastikverpackungen findet, ein Witz sind. Ebenso die Einhaltung der Nitrat und Phosphatwerte oder das wir Fischer im Gegensatz zur Agrarlobby keine Pfanzen/Insektenschutzmittel einsetzen und keine genmanipulierten Arten zuechten.

Anders formuliert, warum verstecken und nicht in die Offensive gehen, wir notschlachten kein Pferd nach ungluecklichem Springreiten !

Gruss Hendrik
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Achim Stahl
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

wie kann man nur das Beispiel eines komplett unsensiblen Vollpfostens ohne Gespür für die Situation (2.40) nehmen, um Angelpraxis zu rechfertigen? Jeder Mensch mit nur einem bisschen Grips und Gespür hätte den Passanten vorher erklärt, dass er den Fisch jetzt tierschutzgerecht töten muss und die, die das nicht sehen wollen, gebeten wegzuschauen. Der Angler in dem Video hat aber einfach ohne Vorwarnung auf den Fisch eingeprügelt. Ganz ehrlich, ich wäre auch ein wenig irritiert, wenn zum Beispiel jemand eine Kuh von der Koppel führt und dann unvermittelt in meiner Gegenwart ein Bolzenschußgerät zieht... :doubt:

Wir als Angler haben ein Image-Problem. Das zu lösen ist auch Aufgabe der Angler-Verbände. Da gibt es noch deutliches Potential, das besser umzusetzen.
Absolut!

Viele Grüße!

Achim
Früher war mehr Lametta!
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gespliesste
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von gespliesste »

Hallo Achim,
Achim Stahl hat geschrieben:Moin,

wie kann man nur das Beispiel eines komplett unsensiblen Vollpfostens ohne Gespür für die Situation (2.40) nehmen, um Angelpraxis zu rechfertigen? Jeder Mensch mit nur einem bisschen Grips und Gespür hätte den Passanten vorher erklärt, dass er den Fisch jetzt tierschutzgerecht töten muss und die, die das nicht sehen wollen, gebeten wegzuschauen. Der Angler in dem Video hat aber einfach ohne Vorwarnung auf den Fisch eingeprügelt. Ganz ehrlich, ich wäre auch ein wenig irritiert, wenn zum Beispiel jemand eine Kuh von der Koppel führt und dann unvermittelt in meiner Gegenwart ein Bolzenschußgerät zieht... :doubt:

Viele Grüße!

Achim
Wir können uns das leider nicht aussuchen. Das Video ging ja auch schon durch die Bildzeitung und die sozialen Medien. Wir können nur versuchen das für die normalen Bürger einzuordnen. Ich stimme dir zu, dass man das hätte sensibler machen können, aber Psychologie ist kein Teil der Fischereiprüfung und auch keine Vorgabe des Gesetzgebers und die beiden Angler kamen aus einem anderen Kulturkreis und haben nicht um die Schaulustigen gebeten. Da es eh schon allgemein bekannt ist, war es die Entscheidung das zu erklären. Einer der Schaulustigen (wohl selber Angler aus Frankfurt) hat mir im Nachgang gedroht gegen mich persönlich Strafanzeige zu stellen, da ich das Vorgehen in der Sache als rechtskonform bewertet habe. Hätte ich mich drauf gefreut, aber da kam dann am Ende doch nichts.

Natürlich war das mega unsensibel, aber trotzdem haben die beiden genau das gemacht was der Gesetzgeber fordert, das die normale Gesellschaft zwar Fisch und Fleisch ist, aber nicht mehr sehen will, woher ihre Nahrungsmittel kommen ist ein Problem. Aber ich denke das sollte man offen ansprechen. Die CDU wollte im Nachgang die Main Strecke in der Innenstadt für Angler sperren, damit die Bürger nicht mehr mit solchen "Problemen" konfrontiert werden. Eine offene Diskussion darüber halte ich für notwendig, sonst können wir bald nur noch im verborgenen angeln.

LG,

Olaf
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Michl
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Michl »

Moin,
Achim hat schon recht mit dem Vollpfosten, aber erklären hilft in so einer Situation auch nix.
Wir hatten letztes Jahr eine Abfischaktion bei uns am See, da wurden alle Fische rausgefangen beim Ablass für Arbeiten am Damm.
Dabei wurden als hegerische Maßnahme die Waller getötet und nicht umgesetzt.
Das ging am Schluss so weit das mit Drohnen gefilmt wurde nachdem die Polizei abgesperrt hatte.
Die Kommentare waren unterirdisch......
Wahrscheinlich sind die Leute dann heim, Putenschnitzel aus der Schnellmasthaltung grillen.
Und am Weihnachten gibts Stopfgans.
Aber halt von der Fleischtheke im Discounter, abgemurkst wurde woanders.
An der Oberfläche muss der Schein gewahrt bleiben, die unschönen Sachen darunter stören und weden ausgeblendet, das zieht sich doch durch alle Bereiche des Lebens mittlerweile.

Im Endeffekt ist es an derartigen Plätzen doch so, fängst Du was und schlägst den Fisch ab, gibt es einen Aufschrei.
Setzt Du ihn zurück ist das strafbar, und irgendeiner ist dabei der das weiss.
Beides Mist.

Stellen mit Publikumsverkehr sind zu Zeiten von ebendiesem Schonstrecken.
Anders geht das nicht mehr.

Für mich also ein doppelter Vollpfosten, für die Platzwahl und den Auftritt.
Auch wenn er rechtlich auf der sicheren Seite ist, das war sicher ein Bärendienst für das Ansehen aller Angler......

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
orkdaling

Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von orkdaling »

Moin,
kann nur zu dem raten was ich oben schrieb, nun sehen wir das Ergebnis - also wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Man muss den Leuten die sich da aufregen klar machen das sie mir ihrem Billigschnitzel mit verantwortlich sind am Insektensteben, an der Nitratbelastung, an hohen Wasserpreisen die sie dafuer zahlen, an der schlechten Gewæsserqualitat....
Man mus aber auch auf die Bedingungen der Tierhaltung ingesamt eingehen - vom Schwein bis Fisch.
Das ist natuerlich auch das Ergebnis wenn man sich von sogenannten Tierschuetzern hat jahrelang auf der Nase hererumtrampeln lassen.
Ich kenne kein anderes Land wo Fischer und Jæger so angegriffen und verunglimpft werden und ich denke ich kann das gut beurteilen weil ich ca 20Jahre im DAV Berlin Brandenbug war.
Wenn ich sehe das in anderen Lændern Jagen und Fischen, natuerlich auch der damit verbundene Umgang mit der Kreatur, voll gesellschaftlich anerkannt sind, das Jagen und Fischen Bestandteil der schulischen Ausbildung sind, dann ist auch klar warum niemand auf die Idee kommen wuerde Angler oder Jæger vor Gericht zu ziehen.
Wenn ich sehe das wir als Verein Gelder von Staat bekommen um die Kinder und Jugendlichen an die Fischerei und Jagd heran zu fuehren, dann geschieht das nicht weil der Kønig und Kronprinz selber gern fischen und jagen. Das geschieht nicht nur hier, auch in anderen Lændern.

Das ist doch das eigentliche Problem !!!
Jahrelang die Probleme nicht angegenagen, kaum Øffentlichkeits und Lobbyarbeit und dann wundert man sich ueber solche Leute oder Politiker die wieder nichts anderes als Verbote wollen.
Mich wundern daher die Reaktionen der Leute in Video gar nicht - denn sie wussten nicht was sie taten - kønnte man kommentieren.
Gruss Hendrik
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trutta1
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von trutta1 »

Ja Hendrik und Michl, da stimme ich Euch absolut zu!
Unsere Gesellschaft hat sich aber nun mal verändert! Das fängt ja in der Schule an!
Wir hatten noch Biounterricht, wo alle Fische sezieren mussten. Die Karauschen wurden von mir im Dorfweiher gefangen und niemand störte sich daran!
Ich stelle mir das heute vor. Nicht die Kinder, sondern deren Eltern würden ganz sicher auf die Barrikaden gehen!
Was haben wir Älteren also falsch gemacht?
Meine Tochter befindet sich genau in diesem Alter. Sie wurde aber von uns, dank Bauernhof meiner Eltern und mir als Fliegenfischer, rechtzeitig aufgeklärt was es bedeutet, Nutztiere zu halten und auch zu verwerten. Meine Enkelin ist mit ihren 6 Lenzen sehr wissbegierig und sieht es auch sehr gern, wenn ich den gefangenen Fisch wieder release. Sie muss auch nicht mit ansehen wie ich einen Fisch abschlage und verwerte! Sie weiß aber schon genau, wie die Forelle auf den Teller kommt!
Wenn dies nicht mehr in der Schule stattfinden darf oder kann, dann sollten wir als Eltern mit gutem Beispiel voran gehen!
Wir alle sind für eine Aufklärung selbst verantwortlich!

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
orkdaling

Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,
wie ich schon schrieb ein Gesellschaftsproblem und das es soweit kommen musste hat eben auch mit der Øffentlichkeitsarbeit, dem einwirken auf Partein , NGO`s zu tun.
Nur mal als Beispiel - Kindergartengruppe
242336542_4254425464613280_3606615946820770313_n.jpg
242336542_4254425464613280_3606615946820770313_n.jpg (150.32 KiB) 1676 mal betrachtet
Wir bekommen Geld von Staat damit wir (der Landesverband beauftragt ausgewæhlte Ortsgruppen damit) den "Fiskesommer" durchfuehren.
Eine Art Ferienlager fuer 8-16 jæhrige, dabei 1 Tag Fischen am Meer, 1 Tag Waldsee, 1 Tag Ausfahrt zu den vorgelagerten Inseln wo Robben auch mal vom Orca geholt werden und im Ausgust 2 Wochenenden gratis Lachsfischen fuer 8-20 jæhrige an einer Zone wo sich die Grosswildjaæger im Juni in Rotation bewegen.
Vergleichbares gibt es in ganzem land, in DK, in S - niemand nimmt Anstoss daran , auch nicht die Tierschuetzer weil sie wissen was da fuer Wissen vermittelt wird.

Ich hatte folgendes bereits bei Laksfischen/Angelscheine verlinkt - nur mal zur Erinnerung wie und um was es geht , nur 1 von vielen Beispielen :

"Statskog ist Norwegens größter Landbesitzer und hat im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung die Aufgabe, Angelerlebnisse für die breite Öffentlichkeit anzuregen und zu erleichtern.

Statskog arbeitet, vorzugsweise in Zusammenarbeit mit lokalen Teams und Vereinen, für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischereiressourcen auf Gemeinschaftsland, wobei die Verbesserung der Fangmöglichkeiten und die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen wichtige Maßnahmen sind.

Wir möchten, dass jeder auf möglichst einfache Weise Zugang zu den Fischressourcen von Statskog hat und haben uns daher auf einfache Lösungen und leicht zugängliche Vertriebskanäle konzentriert. Alle unter 20 und über 67 Jahren angeln kostenlos bei Statskog mit Rute und Handleine für Binnenfische."

Genau das ,was anderswo der Staat ermøglicht aber bei euch halt keine Rueckendeckung besteht, bezeichnet doch das Problem, die fehlende gesellschaftliche Anerkennung, Unverstændnis der Leute.
Genau das zwingt die Vereine, Verbænde dazu sich gegen die selbsternannten Tierschuetzer rechtfertigen zu muessen.
Und wenn weiterhin so wenig Øffentlickeitsarbeit gemacht , sowenig Einfluss auf Politiker genommen wird, (durch jeden Einzelnen, die Ortsgruppen, die Vertreter dieser in Kommunen bis hin ins Parlament - dann braucht man sich nicht wurdern .
Es ist doch bezeichnend das ich auf Leute (Touristen) treffe die nur noch zum Forellen, Æschen, Lachs- und Meeresfischen ins Ausland reisen, frueher aber selber Mitglieder in Vereinen bzw einem Verband waren.

Es bringt nichts das Problem klein zu reden - jetzt muss mal was grundsætzliches passieren !!!
Gruss Hendrik
Fliifi-Sepp
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Jammern wie es ist, hilft nichts. Das haben wir Angler und unsere Interessenvertreter selber verbockt!

Um das Image von Fischern in der Öffentlichkeit zu verbessern, kann künftig nur eine bessere Öffentlichkeits- und Lobby-Arbeit Erfolg haben.

In meinem persönlichen Umfeld kann ich sehr wohl feststellen, daß eine umsichtige Argumentation meiner Leidenschaft von den aller- allermeisten Menschen verstanden wird.

LG Sepp
FlyandHunt
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von FlyandHunt »

Das größte Problem ist, dass Fische und das Ökösystem unterhalb der Oberfläche (Süßwasser) gefühlt niemanden interessiert.
Fischarten könnten in Deutschland aussterben, ohne das es irgendwie in der breiten Öffentlichkeit erwähnt wird.

Aber wehe der NordSüd Bayrische Wiesenschmurk ist vom Aussterben bedroht, dann überschlagen sich die Nachrichten.
__________________________

Hier mal ein interessanter Artikel, was ein gesunder Fischbestand mit einem Gewässer macht:
https://www.argenister.de/fische-als-oe ... stleister/

Und ja ich sage, wir müssen dahinkommen, dass der Fisch gleich zusetzen ist mit den Tieren die oberhalb der Wasseroberfläche leben.
In der Jagd ist es so, dezimierst man das Raubwild angemessen, haben Hühnervögel, Hasen, Bodenbrüter wieder eine Chance.
Bei den Fischen sind es halt Kormorane, Gänsesäger, Reiher etc.

________________
Klasse Arbeit da in Norwegen. Da sind wir hier weit entfernt von in Deutschland.

Grüße
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
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Harald aus LEV
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Frank (trutta1),
bei meiner Tochter hat der Biolehrer regelmäßig Innereien von Nutztieren mit in den Unterricht gebracht, die dort erklärt und von den Schülern seziert wurden. Anfangs hat sich das eine oder andere Kind geziert, aber durch die fachkundige und offene Erklärungen des Lehrers haben schließlich alle gerne mitgemacht. Von solchen Lehrern müsste es mehr geben.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich kann flifi-Sepp und FlyandHunt nur zustimmen,
wir als Angler haben in den letzten 40 Jahren einfach zu wenig getan und die Zeiten verschlafen. Während andere Organisationen sehr früh an die Öffentlichkeit gingen, kam von unseren Interessenvertretern nichts, allenfalls Verbote in vorauseilendem Gehorsam. Auch in manchen Vereinsvorständen habe ich das Gefühl, dass sie sich auf ihren Posten ausruhen und das Hauptaugenmerk auf die Vereinsfeste wie Anangeln, Königsangeln, Sommerfest etc. gelegt wird.

Und unsere Schwierigkeit ist, dass sich alles unter der Wasseroberfläche abspielt und für die meisten Menschen unsichtbar ist. Außerdem haben Fische nicht den Status den Säugetiere haben. Während Säugetiere ein Fell haben und in der Jugend große, runde Augen und süß empfunden werden, sind Fische sind kalt und glitschig und haben keine Mimik. In Grunde sind sie für viele nur als Nahrungslieferant interessant.
Um so wichtiger ist, den Stellenwert von Fischen und den Status von Anglern zu erhöhen.

Gruß
Harald
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orkdaling

Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal.
ich will das hier in N nicht in den Himmel heben, kann mich halt nur auf Beispiele aus unserem Umfeld berufen.'
Klar gibt es auch hier schlimme Fælle, aber es gibt auch solche Dinge das Leiter von Zuchtbetrieben (Fisch, Tierproduktion) die nicht nachweisen konnten das sie was gegen die Krankheiten in ihren Bestænden unternommen haben, nicht mit Bewæhrung davon kamen. i.d.R sind das zwischen 1-2Jahre.
Ich bin auch ganz froh darueber das meine Enkel, und das macht jeder Jahrgang, wæhrend der Jagdsaison zur Tierannahme mit angeschlossener Schlæchterei gehen.
Nicht nur das sie abgehangenes Wild sehen, nee die durften selber Wuerste stopfen die dann am Grillplatz in einem Wældchen unweit der Schule gebraten werden.
Solche Møglichkeiten gibt es natuerlich nicht in der Grosstadt, da besucht man aber auch zumindest einmal eine Schlachterei, Molkerei, Fischveredlung.
Damit die Kinder eben wissen wie das Zeug entsteht und nicht von blauen Kuehen kommt. Landesweit gibt es den Tag der øffenen Tuer auf Bauernhøfen wo die Schulen aufschlagen.
Jetzt aktuell, Skrei-saison,(Dorsch), der landet nicht nur auf den Lattenrosten und wird Trockenfisch, nee viele Schueler verdienen sich richtig gutes Feriengeld (ca 100€/Tag) mit dem Ausløsen von Kiemen und Dorschzungen. Darueber berichtet die Presse genau so wie ueber den Start der Elch- oder Lachssaison.

Aber so etwas gibt es auch in DK, oder S , Fi .
Nur mal ein Beispiel aus DK - Fiskeakademiet- muss man nicht uebersetzen. Das ist die Schulung von Kindern und Jugendlichen bis 18 jahre (2. stufe 18-25jahre) um sie an die Fischerei, Natur heran zu fuehren und/oder auf einen Jobb/Studium vor zu bereiten. Das erfolgt ueber den DSF -also den dænischen Verband.
In Schweden erfolgt das wie hier bereits in der schulischen Ausbildung, nicht nur in den unteren Klassen mit Besuchen auf Høfen, bei Fischern usw., nee es gibt die "Fiskelinie"
an der Vidergånde Skole /Gymnasium, also eine Richtung fuer Schueler die in die Fischzucht/Tourismus gehen wollen.

Meldung in Fiskejournalen /SV4 (Radio/TV) sowie Sportfiskarna (swed. Verband) 2/22
In den letzten drei Jahren hat die Baltic Salmon Foundation in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Ostsee-Lachsflüsse Jahresberichte über den Verkauf von Angellizenzen in den schwedischen Ostsee-Lachsflüssen zusammengestellt. Die Zusammenstellung zeigt, dass Angelscheine in diesen Flüssen jährlich für knapp über 16 Millionen SEK verkauft werden. Das Fischen auf Lachs und Meerforelle generiert jedoch deutlich mehr Geld als die Ausgaben der Angler für Ausrüstung, Reisen, Guides, Verpflegung und Unterkunft...
Der Studie zufolge belaufen sich die Gesamtausgaben der Freizeitfischerei auf etwa 14 Mrd. SEK jährlich...

ANGELN IN DER SCHULE /Angebot an die Lehrer - vom swed.Verband (Auszug aus dem Angebot 2022 - ok nicht auf deutsch aber mal die Bilder ansehen um was es geht)
Jedes Jahr nimmt Sportfiskarna Tausende von Schulkindern mit zum Angeln und zum Leben im Freien. Wir bilden Hunderte von Pädagogen aus und denken über neue Wege nach, wie das Angeln im Schulunterricht eingesetzt werden kann. Hier können Sie, die ein Erzieher sind oder sich allgemein für Angelaktivitäten während der Schulzeit interessieren, mehr lesen.
Angeln in der Schule (Schulklasse)
Gehen Sie zur Schule und möchten, dass Ihre Klasse an einem Tag im Freien angeln kann? Oder sind Sie Erzieher und wollen dasselbe? Dann ist Klassdraget etwas für Sie! Das Klassenfeature ist sowohl ein intelligentes als auch ein einfaches Projekt. Der Lehrer kontaktiert den örtlichen Angelverein und fragt, ob er daran interessiert ist, die Klasse zu begleiten und zu zeigen, wie man angelt. Die Angler schicken dann Ruten an alle in der Klasse, die dann von den Schülern behalten werden können. In diesem Jahr haben bis zu 16.000 Schulkinder die Möglichkeit, durch Klassdraget hinauszugehen und zu fischen. Die gleiche Anzahl kostenloser Angelruten wird an die Schüler verteilt!
https://www.sportfiskarna.se/portals/sp ... 5_webb.pdf

Ich kønnte das mit vielen Beispielen fortsetzen,
das meine ich mit gesellschaftlicher Anerkennung, das beginnt in der Schule und endet bei Politikern.
Gruss Hendrik
Fliifi-Sepp
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Re: Ist ja "nur" ein Fisch | SWR odysso

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Gute Beispiele, Hendrik!

Ja, da gibt es noch extrem viel Luft nach oben, bei uns hier! Aber zumindest einige Wenige Ansätze in diese Richtung kann man erkennen. So bietet ein Verein in der Nähe aktiv Schulklassen und Jugendlichen die Möglichkeit, bei Schnuppertagen unter professioneller Anleitung einen Einblick in die Angelwelt zu geben.

Auch Lokalpolitiker aller Coleur werden gezielt darauf angesprochen, mal einen begleitenden Tag am Wasser zu verbringen. Was immer wieder auch angenommen wird.
Hier ist natürlich darauf zu achten, daß auch nur Personen aus den Vereinen, die in der Lage sind, alle Aspekte des Gewässer-Biotops, der Fischbestände, deren Bedrohungen und das Angeln an sich so in Szene zu setzen, daß das ein eindrucksvoller Tag für die entsprechenden Personen wird!

LG Sepp
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