Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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gespliesste
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von gespliesste »

Halo Markus,

die Wissenschaft bemüht sich und das ist auch anerkennenswert. Wir sind sowohl beim Forum-Fischschutz, FitHydro (EU), "Das blaue Band", oder der parlamentarischen Arbeitsgruppe "Frei fliessende Flüsse" involviert. Die reden alle seit Jahre darüber, wie man die Anlagen verträglicher gestalten könnte. Das ist ehrenwert und auch nicht prinzipiell schlecht. Aber wenn keiner von denen das "Perpetuum Mobile" erfindet, bleibt ein Umstand immer bestehen: Wir ziehen die Fliessenergie aus dem Fluss. Die könnte der Fluss gut selbst gebrauchen um notwendige Selberhaltungsprozesse durchzuführen.

Von den 7400 Anlagen der "kleinen Wasserkraft" sind einige wenige (manche sprechen von einer kleinen zweistelligen Anzahl, andere davon, man könnte die an einer Hand abzählen) nach dem neusten Stand der Technik und Wissenschaft ausgestattet und selbst das mindert die schlimmsten Probleme nur ein wenig. Die Anlagen sind auf Grundlage des Klimawandels schon lange nicht mehr grundlastfähig. Der Anteil an der Bruttostromerzeugung der Anlagen der "kleinen Wasserkraft" ist ein Witz (<0,5%). Die ökologischen Schäden enorm.

Wenn wir unseren Fischen in Deutschland eine Perspektive bieten wollen, sollten wir ernsthaft über Rückbau nachdenken. Deutschland ist in weiten Teilen kein Standort für Wasserkraft, wir haben unsere Flüsse flächendeckend hingerichtet ... Wir versuchen das zu vermitteln und Initiativen bei der Politik voranzutreiben.

Jeder verfolgt sein Ziel, Fokushima war der Sargnagel für viele unserer Fische, der Atomausstieg und die nachfolgenden Anreizsysteme auf Grundlage des EEG haben in Deutschland ihre Wirkung nicht verfehlt: Es wurden reihenweise hoffungslos veraltete Wasserkraftanlagen wieder in Betrieb genommen und zu Vollsperrungen im Fluss umgebaut, das nette Wort heisst "modernisiert". Die Vogelschützer wollen die Windkraft verhindern, die Aktivisten im Hambacher Forst die Braunkohleverstromung. Irgendwoher muss der Strom kommen ... alles schwierig ...

LG,

Olaf
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orkdaling

Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von orkdaling »

Moin,
nee nicht - Zitat - Fokushima war der Sargnagel für viele unserer Fische, der Atomausstieg und die nachfolgenden Anreizsysteme auf Grundlage des EEG haben in Deutschland ihre Wirkung nicht verfehlt: Es wurden reihenweise hoffungslos veraltete Wasserkraftanlagen wieder in Betrieb genommen und zu Vollsperrungen im Fluss umgebaut,

Wenn nur - Zitat - Der Anteil an der Bruttostromerzeugung der Anlagen der "kleinen Wasserkraft" ist ein Witz (<0,5%). Die ökologischen Schäden enorm. - daraus gewonnen werden, dann ist es die EEG Umlage die weg muss.

Das betrifft uebrigens aus die Landwirtschaft wo man Monokulturen anbaut um damit Strom zu erzeugen. Auch da will man durch die Umlage (EEG) Geld scheffeln und interessiert sich nicht um die Natur, Klima, Artensterben.
Gruss Hendrik
Maggov
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von Maggov »

Hallo Olaf,

dass es keine ökologisch neutrale Querverbauung geben kann ist mir einleutend und natürlich haben sowohl Schnecken als auch Wasserräder eine bremsende Wirkung auf die Fließgeschwindigkeit.

Mein Verständnis: Egal aus welchen Gründen scheint es unmöglich den Rückbau dieser Anlagen zu erreichen. Was bleibt ist ein "deal" zu erreichen der die Schäden so gut es geht minimiert. Mit Grundsatzpositionen kommen wir maximal zur Verhandlungsbereitschaft. Aber um dann was zu erreichen müssen sich beide Seite auch aufeinander zu bewegen.

So war mein Verständnis was der DAV im Moment mit Lobbying erreichen will - das Verbot an zu peilen halte ich derzeit für realitätsfern. Die Gründe dafür hast Du ja angeführt, da zerren zu viele Seiten in verschiedene Richtungen.

Was mich freuen würde (sorry für die Wiederholung) ist wenn DAV und andere VErbände (inbes. der bayr. LFV) nicht nebeneinander sondern miteinander arbeiten würden. Die Studien auf der Seite sind alle über das Bayr. Umweltministerium gelaufen, die Seite hat ein LFV MItglied im Fachausschuss, aber keine Referenz von einer Zusammenarbeit mit dem DAV auf beiden Quellen. Will nicht sagen dass der DAV blockt - sondern einfach dass ich es schade finde dass aus Politisch/taktischen Gründen die beiden Verbände es nicht schaffen miteinander zu agieren. Das ist falsch in der Sache und ehrlich gesagt ziemlich boniert... egal warum das so ist.

LG
Markus
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Harald aus LEV
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Olaf,

danke für die Verlinkung der Fischwaid.
Wie Markus schreibt, versucht mit den anderen Verbänden zusammen zu arbeiten und vor allem die Vereine, die unter euren Fittischen sind, zu aktivieren. Versucht die jungen Leute zu organisieren. Die, die in den Vorständen sitzen, sind häufig bereits im im Rentenalter, ruhen sich auf ihren Posten aus und haben außer den Gesellschaftsangeln am Vereinsteich wenig Interesse an Neuerungen. Das trifft sicher nicht auf alle Vereine und deren Würdenträger zu aber, wie Du selbst schreibst, auf viele. Oder versucht, über die Gerätehändler zu agieren.
Aber ich denke, das wisst Ihr selbst, da braucht es mich nicht zu.
Man müsste versuchen, die Massen zu bewegen, wie es die anderen NGO's geschafft haben. Ich erinnere mich an eine Zeit, als Angehörige von Greenpeace abschätzend als "Greenpi..er" tituliert wurden und man davon ausging, dass dieses Phänomen bald wieder vorbei sei. Wie sich die Geschichte entwickelte wissen wir alle. Oder schau Dir z.B. den ADFC an. Hier bei uns haben die ein volles Mitspracherecht, wenn es um den Ausbau von Straßen und Fahrradwegen geht.
In kaum einem anderen Land Europas hat das Angeln einen so schlechten Stand wie in Deutschland. Ich frage mich warum?

Gruß
Harald
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gespliesste
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von gespliesste »

Hallo Markus, hallo Harald,

ich fasse das mal zusammen ihr habt ja beide ähnliche Argumente genannt.
Maggov hat geschrieben: Mein Verständnis: Egal aus welchen Gründen scheint es unmöglich den Rückbau dieser Anlagen zu erreichen. Was bleibt ist ein "deal" zu erreichen der die Schäden so gut es geht minimiert. Mit Grundsatzpositionen kommen wir maximal zur Verhandlungsbereitschaft. Aber um dann was zu erreichen müssen sich beide Seite auch aufeinander zu bewegen.

So war mein Verständnis was der DAV im Moment mit Lobbying erreichen will - das Verbot an zu peilen halte ich derzeit für realitätsfern. Die Gründe dafür hast Du ja angeführt, da zerren zu viele Seiten in verschiedene Richtungen.
Da stimme ich zu 100% zu. Eine Verbot oder Enteignungen auf politischer Ebene wären völlig realitätsfern (das wäre nur über den Klageweg möglich, aber auch ungewiss). Daher wollen wir ja versuchen zusammen mit der Politik ein Anreizsystem für die Umwandlung von Wasserkraftstandorten in andere erneuerbare Energieformen zu formulieren. Also ein konstruktiver Vorschlag den Anglegenberteibern eine Perpektive zu bieten und trotzdem auch etwas für die Zielerreichung der WRRL und dem Naturschutz zu tun. Dazu würde dadurch mehr enrneuerbare Energie erzeugt, als mit den ineffektiven Anlagen der "kleinen Wasserkraft". Wir werden das sicher in naher Zukunft veröffentlichen und dann wird das vielleicht klarer. Es ist der Versuch erst mal konstruktiv voranzugehen. Die Gesetze geben den Betrieb der Anlagen aus unserer Sicht schon heute nicht mehr her und 2027 drohen Vertragsverletzngsverfahren der EU mit empfindlichen Strafen und auch für uns die Möglichkeit andere Rechtsmittel einzulegen. Wir hoffen aber das die Politik vorher reagiert.
Maggov hat geschrieben: Was mich freuen würde (sorry für die Wiederholung) ist wenn DAV und andere VErbände (inbes. der bayr. LFV) nicht nebeneinander sondern miteinander arbeiten würden. Die Studien auf der Seite sind alle über das Bayr. Umweltministerium gelaufen, die Seite hat ein LFV MItglied im Fachausschuss, aber keine Referenz von einer Zusammenarbeit mit dem DAV auf beiden Quellen. Will nicht sagen dass der DAV blockt - sondern einfach dass ich es schade finde dass aus Politisch/taktischen Gründen die beiden Verbände es nicht schaffen miteinander zu agieren. Das ist falsch in der Sache und ehrlich gesagt ziemlich boniert... egal warum das so ist.
Das ist ein langes Thema und für die Angler in Deutschland auch sehr schade. Wir könnten das gerne mal bei Wein und Käse einen ganzen Abend besprechen (würde mich auch fernab anglepolitischer Themen freuen :wink:). Aber wir als DAFV sind sicher die letzten, die die Hand da nicht zur Zusammenarbeit ausstrecken würden. Wir haben auch zu allen Verbänden Kontakt, egal ob sie Mitglied bei uns sind oder nicht. Trotzdem finde ich es schade, dass einige Verbände sich nicht mehr daran beiteiligen und das ist nicht unsere Entscheidung. Alle Arbeiten auf Bundes oder europäischer Ebene kommen zwangsläufig allen Anglern zugute, aber es beteiligen sich längst nicht alle daran. Und die EU als auch die Bundesregierung wird jetzt nicht alle Landesverbände einzeln zu Gesprächen empfangen. Dazu müssen wir in Deutschland nicht alle Dinge 16 mal machen und meist 16 mal schlecht, als einmal auf Bundesebene richtig. Dafür gibt es zig Beispiele. Das ist Verschwendung von Mitgliedsgeldern und schwächt uns nur gegnüber den NGOs und anderen Interessengruppen, die ausnahmslos bundesweit einheitlich agieren.

Ich finde ihr solltet eure Landesverbände gerne fragen, wie sie denn ohne Mitgliedschaft im Bundesverband und weitergehender Organisationen, wie z.B. der European Anglers Alliance (EAA) die Interssen ihrer Angler würdig und verantwortungsvoll vertreten. Ob es WRRL, Wasserkraft, Kormoran, Bleiverbot, Landwirtschaft, Biodiversitätsstrategie, FFH-Gebiete, NATURA-2000, Verwendung von Plastik beim Angeln, Invasive Arten, Aalmanagementpläne, Quotenregelungen in Meeresgebieten oder Kontrollverordnung für Fangmeldungen u.v.m. sind, dass spielt sich alles nicht auf Landesebene ab, hat trotzdem Auswirkungen auch auf den kleinsten Tümpel und das kleinste Fliessgewässer in Deutschland. Der LFV-Bayern, LFV Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz und Slowenien sind noch in der ARGEFA (http://www.argefa.org/home/), aber die tauchen leider in internationalen politischen Entscheidungsprozessen nach meiner Erfahrung wenig bis gar nicht auf.

Und die ausgetretenen Verbände sind dann die ersten, die sich in Brüssel an uns ranhängen um zumindest ein wenig mitzustinken. Ein Beispiel war z.B. die Präsentation vor dem EU-Parlament zum Thema Kormoran: https://dafv.de/projekte/kormoran/item/ ... ungsansatz . Der LFV Bayern war da auch plötzlich vor Ort, aber ohne uns hätte so etwas nie stattgefunden. Es würde aber sicher mehr helfen, wenn sie sich zumindest grundlgend finanziell daran beiteiligen und wir in Deutschland mit einer Stimme sprechen würden. Das ist im Grunde eine Sozialunion die einige Verbände nutzen ohne einen Beitrag zu leisten. Ich empfehle dazu den Artikel aus der Fischwaid Verbände im Wandel der Zeit. Ich bin nicht der Typ der sich beschwert, aber ich bin beim DAFV alleine bei der Öffentlichkeitsarbeit, alleine der Jagdverband hat mit der hälfte der Mitglieder eine Pressetelle mit 5 hauptamtlichen. PETA hat weniger als 10 ordentliche Mitglieder und 99 hauptmatliche Mitarbeiter und macht fast nur Öffentlichkeitsarbeit. Bei NABU, WWF, BUND sieht es ähnlich aus, alle haben dreistellige Mitarbeiterzahlen. Nur mit vollen Hosen kann man gut stinken. Das das Angeln in Deutschland möglicherweise an Boden verliert, ist hausgemacht.

Das hat sicher auch mit der Historie des DAFV zu tun, es gab lange Jahre berechtigte Kritik und das war wohl auch der Grund warum sich einige verabschiedet haben. Die Zeiten sind aber lange vorbei und ich will nicht akzeptieren das das für immer so bleibt. Mit uns kann man reden und wir sind mehr als offen für Kritik und wir versuchen daraus ernsthaft zu lernen. Wir haben die letzen 4 Jahre im Verband im Grunde keinen Stein auf dem anderen gelassen, auch wenn das noch nicht bei allen durchgedrungen ist. Liegt wohl an mir, da die Öffentlichkeitsarbeit das noch nicht geschafft hat ... Aber ich bin trotzdem guten Mutes. Mal sehen was geht. Das ich hier abends nach Feierabend noch schreibe ist ja im Grunde auch untypisch.

Wir haben aber auch jüngst eine neue Broschüre veröffentlicht "Angeln in der Mitte der Gesellschaft" und allen Mitgliedsverbänden kostenfrei zukommen lassen. Das ist deutschlandweit allgemeingültig und wir haben uns da viel Mühe gegeben. Gerne mal anschauen: https://dafv.de/images/dafv/Dokumente/D ... ft_www.pdf

LG,

Olaf
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von Maggov »

Hallo Olaf,

Wein, Käse und Austausch mit Dir stehen schon lange (wieder) auf dem Wunschzettel und Berlin ist die letzten 2 Jahre auf der Städteliste der Familie immer weiter nach oben gerutscht als sei vorsichtig mit Wunschäusserungen ;)

Umso mehr bitte richtig verstehen:
Wenn ich schreibe dass ich mir wünsche dass die Interessensvertreter der Berufs- und Sportfischerei einen gemeinsamen Weg und ein echtes Miteinander finden dann will ich damit nicht Dich oder den DAV angreifen oder jemand die Schuld zu schieben. Mir ist es als Angler vollkommen wurscht wer angefangen hat und wer gerade mehr Fehler macht - ich wünschte einfach es wäre anders aus einem rein egoistischen Grund, es wäre viel effektiver und zu meinem Vorteil.

Und ich hoffe auch dass hier auch MItglieder des bayrischen Landesfischereiverbandes mal drüber stolpern und das lesen, nicht nur Du ;)

Was das konstruktive Miteinander angeht so ist mein Eindruck dass selbst wenn wir eine Klage gewinnen würden meine Tochter die Umsetzung vielleicht noch erlebt, ich aber nicht mehr. Also will ich lieber etwas finden was jetzt sofort geht anstatt dauernd zu wiederholen was nicht geht. step by step...

Mein Verständnis war dass es eben schon lange halbwegs gute Alternativen im Sinne des Fischschutzes gibt (bzgl. Verlangsamung der Fließgeschwindingkeit mögen sie gleich schlecht sein) aber die Hürde ist das Investment des Anlagenbetreibers für eine andere Turbine, einen richtig angelegtem Rechensystem das auch ableitet und genügend Restwasser ab zu stellen. Deshalb ist die Kernfrage wie ein solcher "Deal" aussieht. Denn entweder muss das Investment schmecken oder noch höhere Kosten vermeiden. Hier bin ich gespannt was Ihr wie angehen wollt und ob und was raus kommt.

Deshalb Danke dass Du uns die Aktivitäten hier teilst, ich drücke dem DAV die Daumen dass wir als Angler weiter kommen und das bischen was wir erreichen können auch umsetzen. Besser als nix tun und nörgeln so wie ich das mach :smt109

LG
Markus
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich bin der Meinung, daß Olaf das sehr ernst nimmt, wenn er von Zusammenarbeit und gemeinsamer Stärke unserer Interessenverbände schreibt. Genau so sollte es sein. Und schön, wenn der DAV das aktiv betreibt!

Wir alle können dazu etwas beitragen, denn es sind unsere Interessenvertreter und die meisten von uns sind Mitglieder in diesen Verbänden. Wir als Mitglieder können, nein müssen sogar von unseren Interessenverbänden diese Zusammenarbeit aktiv fordern! In Form von Gesprächen, Mails, Briefen und Telefonaten. Und ja, auch hier im Forum.
Wir müssen klar zum Ausdruck bringen, daß wir kein Verständnis dafür haben, daß diese Zusammenarbeit nicht von unseren Verbänden in der Form betrieben wird, die wir wollen und Einigkeit, starkes Auftreten für unsere Interessen in der Öffentlichkeit, sowie den zuständigen Stellen einfordern.

Es bedarf kaum mehr Mühe, diese Forderungen sachlich und fundiert in schriftlicher Form gegenüber unseren zuständigen Vertretern zum Ausdruck zu bringen, als hier im Forum darüber zu schimpfen, daß nichts passiert.

Klar, daß diese Forderungen von einzelnen Mitgliedern geäußert keine große Wirkung erzielen. Aber wenn da einige tausend Mails, Briefe und Anrufe bei unseren Verbänden eingehen, wäre das ein starkes Signal und wird Wirkung erzeugen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, daß wir in diesem Jahr etwas mehr Engegament aufbringen, das zu tun!

LG Sepp
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von Beppo »

Ein Hallo in die Runde,
seit mittlerweile 15 Jahren(!) bemühte sich erst ein Angelverein (IGFS e.V.) um die Verhinderung eines Neubaus einer WKA in ihrem Fischereirecht (Göltzsch-Vogtlandkreis) vergeblich. Dann sprang dort der Naturschutzverband "Grüne Liga Sachsen" ein und hat jetzt höchstwahrscheinlich Erfolg mit seiner Klage. Der Angelverein war nicht klageberechtigt, da er kein "Träger öffentlicher Belange" ist, beim Naturschutzverband sieht dies natürlich anders aus.
Hier spielte die Politik eine eher üble Rolle. Versuchte doch das LRA Vogtlandkreis mit dem Investor gesetzl. Auflagen und Forderungen zu umgehen. Der Investor war nicht im Besitz eines Altrechts, dennoch erhielt er von der Behörde eine wasserrechtliche Erlaubnis unter Umgehung einer FFH-Verträglichkeitsprüfung. Über Jahre hinweg blieben Einwände durch den Angelverein und/oder des Naturschutzverbandes ungehört. Erst als der Naturschutzverband klagte kam dann Bewegung in die Sache.
Wer also auf die Politik setzt braucht viel Gottvertrauen. Die Politik unternimmt derzeit alles um dieses Vertrauen zu beschädigen, oder es gar nicht erst aufkommen zu lassen. Eines zeigt aber dieser Vorgang, in Zukunft kann es nur ein Miteinander zwischen Anglern und Naturschützern geben und kein Gegeneinander. Beide miteinander können sich wunderbar ergänzen, beide unterliegen keinen politischen Zwängen. Wenn wie hier in Sachsen und nicht nur hier die "Grünen" den Ausbau der Wasserkraft zu ihrem erklärten Ziel machen, dann weiß man woran man ist. Hier soll der Bock zum Gärtner gemacht werden.

Der aktuelle Stand ist, der Klage der "G.L." wurde vorm VG Chemnitz stattgegeben, der Betrieb der WKA "Mühlwand" ist einzustellen. Der Betreiber der WKA war wie zu erwarten in Berufung gegangen und die endgültige Entscheidung steht jetzt beim OVG Bautzen an, mit großer Aussicht auf Erfolg.
Näheres demnächst, es bleibt spannend !

Gruß Beppo
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von chrissie1971 »

Das klingt doch mal nicht schlecht:

Unser Wirtschaftsminister plant, kleine Wasserkraftanlagen zukünftig nicht mehr zu fördern!

https://www.sueddeutsche.de/wissen/oste ... -1.5563615

Gruß

Christian
Beppo
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Re: Jeder fünfte Fisch stirbt ...

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde, hallo "chrissie ....",
da wollen wir mal hoffen, dass den Worten dann auch Taten folgen.
Diesbezüglich hat eben die Politik in den letzten Jahren kläglich versagt. Was da alles versprochen wurde, am Ende hatte die WK-Lobby immer die Nase vorn. Bestes Beispiel dafür ist wieder Sachsen. Man wollte vor etwa 10 Jahren den sogenannten "Wasserpfennig" einführen. Damit wollte man die WKA-Betreiber finanziell an den ökologischen Schäden beteiligen. Für viele hätte dies das Aus bedeutet.
In einer gemeinsamen "Kraftanstrengung" der WK-Lobby und mit Unterstützung des sächs. Wirtschaftsministeriums wurde dies verhindert.
Verfahren wir hier also nach dem alten Sprichwort: - Die Hoffnung stirbt zum Schluss -!
Gruß Beppo
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