Österreich - Vorarlberg

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

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FlyandHunt
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Österreich - Vorarlberg

Beitrag von FlyandHunt »

Ich war Urlaub machen im schönen Oberallgäu.
Da man dort aber schwerlich an Karten kommt, bin ich in den Bregenzerwald gefahren und habe dort einen Tag geangelt.
Aufgrund des Familienurlaubs mit Frau und Baby, konnte ich nur einen Morgen und einen Abend angeln.
Ich war an der Bregenzerach, habe dort auf gut Glück eine Tageskarte für 40€ erworben.

Angekommen am Bach, zeigte sich mir doch ein ausgewachsener Fluss. Naja dann auf, dachte ich und tatsächlich brachte der 2te Wurf die erste Regenbogen.
Nächste Stelle, nächster Wurf - der zweite Fisch.
Danach wurde es etwas schwieriger und ich muss vor allem auf große Nymphen zurückgreifen, um die schnelle Strömung und Pools die bestimmt 2-3 Meter Tief waren ordentlich zu befischen.
Erst mit Bissanzeiger, danach ohne einfach am langen Vorfach und teilweise klassisches Nymphenfischen, war sehr Produktiv.
Den morgen beendete ich mit einer Knapp 50er Bafo. und insgesamt 5-6 Refos und ein paar verlorenen Fischen.

Am Abend ging ich an eine andere Stelle Fluss auf, tolle Pools und ruhigere Abschnitte mit einigenen Rieselstrecken. Diese habe ich aufgrund des Zeitmangels nicht intensiv befischt.

Die Pools würden tiefer und das Wasser war leicht getrübt. Am ersten Pool brachte mir dann ein leichter Bergabswing eine tolle Äsche.
Danach wurde es schwieriger und ich habe 2-3 tolle Fische verloren. (Kein Abriss, nur von der Fliege losgerissen)

In einem sehr großen Pool konnte ich steigende Fische ausmachen. Nach ein paar Würfen hatte ich dann einen Döbel gefangen.
Am letzten Pool, der nochmal sehr tief war, habe ich sehr viel Schnur ausgeworfen und einfach die schweren Nymphen über den Sand hopsen lassen. (KEIN NYMPHENFISCHEN)
Aufeinmal spüre ich Widerstand und der Anhieb passt. Ah schade dachte ich, Hänger.
Doch was ist das, der Hänger bewegt sich. Totholz? Hmm. Komisch.
Dann doch erste Bewegung, dass muss ein Fisch sein.
Es entpuppte sich als starke Barbe: 50+

Fazit: Unbekanntes Gewässer, ein Glücksgriff. Tolle Landschaft, tolles Gewässer und dazu noch 5 verschiedene Fischarten. Fast Sprachlos!

PS: Ich würde die Fischerei dort auf minimum Fortgeschrittenem Niveau, ggfalls Expertenlevel bezeichnen. Bestimmt nichts für Anfänger.
Wasser war angetrübt und über Normalstand. GGfalls sieht das im August/Sept. anders aus.
Grüße
Ferdinand

PPS: Bilder folgen
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
FlyandHunt
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von FlyandHunt »

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Fliifi-Sepp
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Ferdinand, gratulieren zu dem tollen Fischerei-Erlebnis!

Ja, die Bregenzer Ache ist weiter unten sicher kein kleiner Bach mehr, sondern schon ein ausgewachsener Fluss. Mit einer mittleren Abflußmengen von ca. 40 m3/s entspricht er ungefähr der Größe der Saalach im deutsch-österreichischem Grenzgebiet.

Solche alpinen Gewässer haben meist nur zeitig im Frühjahr (vor der Schneeschmelze) und dann wieder im Herbst ganz klares und niedriges Wasser. Frühjahr und Sommer sorgen dann meist für höheres und trüberes Wasser, bis hin zu längeren Phasen völliger Unbefischbarkeit. Erst die Schneeschmelze und dann Regenfälle und Gewitter, die meist immer igendwo im großen Einzugsgebieten vorkommen. Auch kann es immer wieder zu Trübungen durch Schmelzwasser kommen, da im Hochgebirge auch im Sommer gelegentlich Schnee fällt, der aber auch schnell wieder taut und dann auch für Eintrübungen sorgt.
Aus meiner Sicht ist die auf den Bildern erkennbare Trübung für diese Jahreszeit deshalb eher schon als gering einzustufen. Und zudem ist es oft sogar besser, als noch klareres Wasser, denn bei wirklich klarem Wasser sind die Fische oft wesentlich vorsichtiger, insbesondere wenn sie viel befischt werden.

Die Locals dort werden es sicher noch besser wissen, aber bei uns in der Gegend könnte man die Bedigungen auf den Bildern in so einem Gewässser als für diese Zeit fast schon als ideal bezeichnen. Sogar eine Erfolg versrpechende Trockenfliegenfischerei ist dann oft möglich, auch wenn keine oder nur eine sehr geringe Oberflächenaktivität erkennbar ist. Aber aufgrund der von Dir fotografierten Rute hattest Du es aus meiner Sicht generall eher auf Nymphenfischen abgesehen?
Wenn Du mal im Herst bei extrem niedrigem und wirklich klarem Wasser an so ein Gewässer kommen solltest, wirst Du vielleicht feststellen, daß es da wesentllich schwieriger mit den Fangerfolgen werden kann, als bei den Bedingungen, die Du jetzt hattest.
Ich denke, Du hast es für die Jahreszeit sehr gut dort erwischt!

LG Sepp
FlyandHunt
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von FlyandHunt »

Hallo Sepp,

ja es hatte noch viel geregnet und auch Gewitter in der Woche, ggfalls war es sogar noch besser.
Ich beschwere mich natürlich nicht.

Wie gesagt, konnte Oberflächen Aktivität von Döbeln erkennen. Habe es auch mit Trockenen und Flach laufenden Nymphen probiert. Aber gar kein Biss. Alles nur ganz tief.

zur Rute: Die Rute ist für mich ein Traum. Nymphenfischen sehr gut, selbst zwei schwere Tungstennymphen lassen sich werfen, inkl. Bissanzeiger, aber ich kann auch eine Trockene auf 15-20m sauber präsentieren.
Die Rute ist eher Medium lässt Fische sauber mit sehr dünnem Vorfach drillen. Hatte keinen Fliegenabriss. Vorfächer fische ich Minium 15ft.

Grüße
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo FlyandHunt,

da gibt es auch nichts zu beschweren, wenn es für Dich so gelaufen ist, wie es eben gelaufen ist. Da kann man sich nur darüber freuen!

Ich habe früher auch viel mit der Nymphe gefischt. Ein Schlüssel-Erlebnis für mich war mal, als ich mit Walter Brunner und einer Gruppe von durchaus sehr erfahrenen Fliegenfischern am Wasser war. Wir alle fischten mit der Nymphe, weil es aufgrund der nicht erkennbaren Oberflächenaktivität und der klimatischen Bedingungen vermeintlich keinen Sinn machte, mit der Trockenfliege zu fischen. Jeder von uns fing ein paar Fische mit der Nymphe, aber die meisten und die besten Fische der Gruppe fing Walter Brunner mit der Trockenfliege.
Ich habe mir zum Schluß das Vergnügen gegönnt, einem wahren Meister dabei zuzusehen, wie er das macht und viel dabei gelernt.

Richtig gutes und effektives Nymphenfischen ist anspruchsvoller und erfordert mehr Konzentration, als Trockenfliegenfischen. Aber wenn der Fisch die Trockenfliege nimmt, ist das Erlebnis durch die visuelle Komponente, weil man den Biss auf die Fliege unmittelbar sieht, kaum zu schlagen.

Döbel ab einer gewissen Größe (Aitel, wie sie bei uns genannt werden) im Fließgewässer zu überlisten, ist übrigens die Königs-Disziplin für Fliegenfischer!
Forellen sind im Verhältnis dazu leicht zu fangen.

LG Sepp
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von MahiMahi »

Fliifi-Sepp hat geschrieben: 03.08.2022, 01:54 Döbel ab einer gewissen Größe (Aitel, wie sie bei uns genannt werden) im Fließgewässer zu überlisten, ist übrigens die Königs-Disziplin für Fliegenfischer!
Ja das sehe ich auch so. Mein Junior trägt bereits die Krone mit einem (ohne Witz) 5 Pfd. Döbel auf Trocken.
Da befinde ich mich derzeit noch in der Burschenschaft, aber ich bin zuversichtlich das es noch was wird mit mir.

Grüßle
Harry
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pitt
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von pitt »

Hallo

Wenn er jetzt anfängt regelmässig grosse zu fangen, dann hat er dich :mrgreen:
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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MahiMahi
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Re: Österreich - Vorarlberg

Beitrag von MahiMahi »

pitt hat geschrieben: 03.08.2022, 12:37 Wenn er jetzt anfängt regelmässig grosse zu fangen, dann hat er dich
Hallo Pitt,

das hat er schon längst. :biggrin:

Grüßle
Harry
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