Also wenn es um unberechtigten Zutritt ins ehemalige Sperrgebiet geht, könnte ich einige Anekdoten beitragen.
Hier nur eine!
Ich war in den frühen 80- ern echt verrückt nach großen Bachforellen. Da gab es schon einige Bäche die ausreichend Potential boten und fast ausschließlich von Spinnanglern befischt wurden. Für uns Fliegenfischer waren das Bäche, die wir ab Ende Mai fast für uns allein hatten und große Bachforellen gab es dort damals noch reichlich!
Irgendwann bekam ich die Info, das in einem Bach, der als Mischgewässer angegeben war, riesen Trutten gefangen wurden.
Also nichts wie hin!
Es waren immerhin gut 200km auf ostdeutschen Landstraßen, kombiniert mit Blattfederung unterm Pappmantel. Egal, wir waren ja jung und der Trabbi war nicht nur Transportmittel, sondern auch unser Hotel!
Wie wir das überstanden haben weiß ich auch nicht so recht, da ich vor kurzem wieder in einem Trabbi sitzen durfte.
Egal! Jedenfalls war dieser Bach von Fliegenfischern wohl noch nie befischt wurden.
Unser erstes WE war der Wahnsinn! Wir fingen jeder 2 wilde Bachforellen über 50cm. Die größte verlor ich nach längerem Drill und sie war weit über 60 cm.
Also war klar, da müssen wir wieder hin!
Was wir nicht wussten, der Bach befand sich zum Teil im Sperrgebiet!
Für alle Unwissenden! Das bedeutete: Betretungsberechtigung nur für Ortsansässige und betretungsberechtigte Personen!
Ich mit meiner Vergangenheit war dazu ganz klar nicht befugt!
Es kam also wie es kommen musste!
Beim 3. oder 4. Fliegenfischerwochenende im Sperrgebiet wurden wir Nachts, nachdem wir meine zweitgrößte Bachforelle, die ich jemals fing, ausreichend begossen hatten, unsanft geweckt.
Anfangs dachte ich noch an ein aufklärendes Gespräch mit den Grenzern. Ich verschenkte sogar noch meine große Bachforelle, da die Jungs eigentlich ganz nett waren. Kurze Zeit später kamen jedoch ein paar andere in Zivil, die nun gar kein Spaß verstanden.
Die folgenden 2 Tage verbrachten wir mit einer Überführung im MFS - Gewahrsam. Erst nach stundenlangen Verhören wurden wir unter Auflagen entlassen.
Für mich bedeutete das eine echte Einschränkung, da für mich bestimmte Bereiche für längere Zeit unerreichbar schienen.
Zum Glück nur bis 1989!
Das durch den rigorosen, großartigen Einsatz unserer Grenztruppen unser Fluchtversuch ins kapitalistische Deutschland unterbunden wurde, erfuhr ich erst durch Einsicht in meine MFS- Unterlagen.
Ich wurde der versuchten Republiksflucht überführt!
Für meine berufliche Karriere nicht gerade förderlich.
Ich hoffe eine Gräte der 69- er Bachforelle ist den Grenzern im Hals stecken geblieben!
TL, Frank