Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

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Harald aus LEV
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Andreas,
bei Gumpen von 2 m Tiefe, würde ich mal Vorfächer von max. 3-3,5 m Gesamtlänge ausprobieren.
Dort wo es nicht so tief ist, würde ich es mit Rutenlänge versuchen.
Das bekommst Du auch gut gestreckt abgelegt.

Gruß
Harald
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chrissie1971
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von chrissie1971 »

Hallo Andreas,

ich tendiere auch beim Nymphenfischen zu eher längeren Vorfächern.
Rutenlänge ist eher die Untergrenze, bei tieferen Stellen (so ab ca. 1 1/2 Meter) und vor allem bei schnellerer Strömung gerne auch bis 1 1/2 Rutenlängen.
Meiner Meinung nach ist der Schlüssel beim Nymphenfischen auf Äschen meist, dass man zum Grund kommt und dazu nutze ich bei den genannten Bedingungen gerne auch längere Vorfächer.

Gruß
Christian
orkdaling

Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von orkdaling »

Moin nochmal,
>15 bis 40 Meter breit bis ca 2 Meter tief< na das nenne ich dann mal eine andere Hausnummer als 5-15m und darum trifft da auch die "geworfene Leine" voll zu.
Und da an einem Floater nun mal das Vorfach nicht im rechten Winkel nach unten geht, es ist ja kein Stillwasser, machen die Langen Vorfæcher und jenach Stromstærke auch die F/I einen Sinn. Du musst zum Grund sonst wird es Nassfliegenfischen !
Gruss Hendrik
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Harald aus LEV
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Andreas,
ich gehe davon aus, dass Du nicht auf 40m fischst, oder gar wirfst, sondern deutlich kürzer, oder?

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Andreas S
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Andreas S »

Nein
Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, ich fische auch wenn das Gewässer so breit ist natürlich nicht auf volle Schnurlänge. 😀
Das würden meine auf Bergbäche angeeigneten Wurffähigkeiten bei weitem nicht hergeben.
Vielerorts befinden sich erhöhte Bänke im Wasser oder die tiefe Rinne ist nur einseitig. Und somit ist vieles bewatbar.
Das Fischen bewegt sich dann doch eher im - 20 Meter bereich.
Ich habe auch eigentlich kein Problem den Grund zu erreich, da es zurzeit sehr wenig Wasser hat und damit die Strömung langsam ist. Zumindest im oberen Teil den ich meistens befische.

Ich bin mir anhand der gelegentlichen Hänger und Stopper auch ziemIch sicher, dass ich mit der Tiefe recht gut liege. Werfe meist 45° aufwärts mit hohem Stop zB. um die Nymphe möglichst am Schnurende einfallen zu lassen damit sie Zeit zum abtauchen hat bevor sie von der Schnur beeinflusst wird.

Ich bin mir eher nicht sicher ob ich gerade die sehr zaghaften Bisse an den Tagen an denen die Äschen sehr auf ihren Positionen stehen und nur nehmen was ihnen ins Maul schwimmt nicht bemerke oder ob ich gar keine Bisse habe, oder derbein oder andere Grundkontakt doch ein Biss wäre?
Ich denke ich muss da einfach weitermachen und noch ein wenig mehr Erfahrungen sammeln. Ich werde mit euren Tips und Vorschlägen mal ein wenig experimentieren.
Je weiter die Distanz wird es wohl nicht einfacher die Bisse zu erkennen, muss mich da rantasten.
lg
Andreas
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Harald aus LEV
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Andreas,
Du schreibst, dass es nicht das Problem ist auf Tiefe zu kommen. Dann würde ich persönlich auch keine zusätzliche Beschwerung verwenden.
Für mich sieht es so aus als ob Dein Vorfach zu lang ist. Ich kann mir vorstellen, dass das lange Vorfach wahrscheinlich nicht auf ganzer Länge gestreckt ist, und Du dadurch zaghafte Bisse nicht erkennen kannst. Denn wenn der Fisch beißt, aber der hierdurch verursachte leichte Zug durch einen Bogen im Vorfach weggepuffert wird, kannst Du auch nichts erkennen.
Ich würde einfach mal mir kürzerem Vorfach experimentieren und/oder gfs. einen Bissanzeiger ausprobieren.

Gruß
Harald
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Fliifi-Sepp
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Na, da hatten wir ja schon mal Einiges:
Vorfach zu lang und Vorfach zu kurz. Ohne und mit Bissanzeiger. An manchen Tagen Äschen sogar bei Schneetreiben auf Trockenfliege.

Das kann man noch fortsetzen:
Manchmal auf geschlitterte oder angestoppte Trockenfliege.
Manchmal auf Naßfliege in der Dead Drift, dann wieder auf Naßfliege im Swing.
Manchmal die Nymphe nur am oder dicht über Grund und dann wieder unbeschwerte oder leicht beschwerte Nymphe knapp unter der Wasseroberfläche oder im Mittelwasser.
Regelmäßige Fänge auf Trockenfliege, obwohl keinerlei Oberflächenaktivität erkennbar ist.
Manchmal denkst Du, daß keine Äsche mehr im Wasser ist und am Tag darauf an der gleichen Stelle Biß auf Biß.

Das habe ich in den Gewässern, die ich befische, laufend.
Die Äsche kann sehr launisch sein! Und gerade das macht die Fischerei auf diesen Fisch so spannend.

Also probieren, probieren und probieren. Irgendwann kennt man sein(e) Gewässer besser und besser. Und trotzdem wird es Tage geben, da wird man nichts fangen, egal was man probiert.

Hendrik:
Ja, die Glomna hat auf den Videos genau die Größe, die ich liebe und gerne befische! Das ist auch die Größe meiner bevorzugten "Hausgewässer". Für mich ganz klar: Die geworfene Leine!
Die Aare kenne ich leider nur vom "vorbeifahren". Und da macht sie an vielen Stellen einen guten Eindruck. Habe aber noch nie in der Schweiz gefischt. Soll nach vielen Berichten von FF-Freunden aber aufgrund des Befischungsdrucks nicht leicht sein, dort gezielt und regelmäßig Fische zu fangen.

Bei uns sind die Bedingungen jetzt praktisch perfekt:
Sehr niedriger Wasserstand, Wasser fast glasklar. Temperaturen tagsüber knapp über dem Gefrierpunkt.
Morgen wird mich der Weg wieder ans Wasser führen und vielleicht erwarten mich alle oben genannten Bedingungen.
Zwei bis drei vormontierte Ruten im Auto und je nach Schnurklasse zwei Reserverollen mit entsprechenden Schnüren werden dabei sein. Ich bin gerne vorbereitet.
Es ist leichter Regen angesagt. Vielleicht mischen sich auch Schneeflocken darunter, die sich im Wasser schnell auflösen. Der erste Griff wird wahrscheinlich zur Trockenfliege führen. Und mit etwas Glück bleibt es dabei.

LG Sepp
orkdaling

Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ja es ist schon manchmal schwierig zu antworten. Stromauf oder stromab gefischt, schnellerer oder ruhigerer Flussabschnitt, all das bestimmt ja welche Leine und welches Vorfach. Dann noch was zZ auf dem Speisezettel steht, was ja auch mit dem Umland (Wald, Wiese, Sump, Fels) zu tun hat. Somit kommen nicht alle Futtertiere gleichzeitig von, selbst im gleichem Fluss.
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Da liegen nur wenige Km zwischen diesen Abschnitten, aber 10m stromauf oder 25m stromab gefischt - geworfen - machen einen gewaltigen Unterschied in Leine und Vorfachlænge aus.

Hier noch deutlicher - Bild von Fiskecamp Åmot /Glomma.
Eine schøne schnelle Strecke wo im Sommer immer Fische stehen, wo man nicht weit werfen muss , aber wenige Meter weiter ...
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wird es breit, tief, ruhig und da ist die "geworfene" Leine stromab angesagt, mit langer Keule und mit langem Vorfach.
Bei dieser Entfernung, bei dieser Tiefe hætte man keinen Kontakt mehr, wuerde stromauf keinen Biss erkennen.

Wie Sepp schrieb, es braucht eine Zeit seine Gewæsser zu kennen. Auf welche regionale Kost der Saison die Fischlein stehen wære ein anderes Thema.
Gruss Hendrik
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Harald aus LEV
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Sepp,
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Äschen können sehr launisch sein.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Hendrik,
sehr schöne Fotos von tollen Flüssen. Solche Flüsse gibts hier nicht. Deshalb die unterschiedlichen Gerätekombinationen und Herangehensweisen.

Gruß
Harald
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orkdaling

Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von orkdaling »

Moin Harald,
wollte ja nur ma die Beispiele bringen um zu zeigen wie schnell man aneinander vorbei reden kann oder wie unterschiedlich die ausruestung ausfallen muss.
Die meisten werden Bæche von 5 bis max 15m breite befischen, aber siehst ja beim fragesteller sind es schon 40m Breite und 2m Tiefe.
Und mit launisch, naja wie andere Fische eben auch die sich zeitweise auf irgendetwas einschiessen.
Ich erinnere mich an meine fruehen Jahre (hahaha), da wurden die Æschen auch mal mit Blinker erwischt, andere Tage haben wir uns lustig gemacht, da nahmen sie sowohl Trockene wie Nasse, andere Tage entweder Steinfliegen, March Brown oder aber kleinste Palmer besonders wenn Paps in der Næhe war. Und an solchen Beispielen erklært sich auch warum die Vorfachlængen ziemlich schwanken kønnen.
Gruss Hendrik

Isterfossen - der FF am Ausfluss braucht nur kurzkeulige Leine und kurzes Vorfach, der weiter oben kann durchaus ablegen/muessen
https://youtu.be/uaIjetIhVZI
Selber Platz im Sept. da kommt eine Menge grosse Fliegen angetrieben, so verschieden kanns sein.
https://youtu.be/Kf3T0mSYIfo
Fliifi-Sepp
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Hendrik,

danke für die schönen Bilder! Muß doch mal an die Glomna kommen, auch wenn es in meinen bevorzugten Gewässern ähnlich ist. 10, 20, 30 Meter weiter oben oder unten und schon ist alles anders.
Und ich wechsle dauernd meine Rollen mit unterschiedlichen Schnüren, kürze oder verlängere die Vorfächer, steige von Trockenfliege auf Naßfliege oder Nymphe um. Wechsle auch immer wieder meine Ruten.
Mal ist das Wasser extrem flach, dann extrem tief, mal fließt es ruhig, dann wieder richtig wild. Mal hat man Sandbänke und fast unendlich Platz für Überkopf-Würfe und dann steht man vor dem tiefen Wasser und hat die Büsche direkt im Nacken. Kenne ich alles und habe oft alles jeden Tag mehrmals.
Mir macht das Freude!
Gelegentlich nehme ich aber auch nur eine Rute und eine Rolle mit und fische die Partien ab, die für dieses Setup passen. Die anderen Stellen übergehe ich dann halt.

LG Sepp
superfredi
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Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von superfredi »

Ja, Glomma ist klasse !
Nur bei "Hochwasser" im Sommer sind die zB. Rand Wege alle unter Wasser und es ist stark eingetrübt. Man erkennt dann fast nichts mehr und angelt blind an den noch zu sehenden Steinen und Rinnen. Aber auch die Umgebung ist sehenswert - wie immer in Norge.
Und - dort ist wandern und suchen angesagt:
https://www.youtube.com/watch?v=Hj6M-Og05mE
Wir haben dort mit 2 Fliegem am sehr langem Vorfach gefischt.
Mit dem "aufgestopptem Wurf" stromaufwärts. Also einen großem Rollwurf oder ein richtigem Überkopf und dann kurz vor Ende der Bewegung die Rute steil hoch und dann die einem entgegenkommende Schnur einholen und dann stromab wieder Stück für Stück ausbringen (Rutenspitze nach unten und kurze Schwipp Bewegungen).
Petri heil
Fred
Dateianhänge
Glomma 1.jpg
Glomma 1.jpg (175.11 KiB) 1287 mal betrachtet
Glomma 2.jpg
Glomma 2.jpg (187.22 KiB) 1287 mal betrachtet
orkdaling

Re: Äschen mit der Nymphe an der geworfenen Leine

Beitrag von orkdaling »

Moin,
also Glomma hab ich nur als Beispiel genutzt. 600km lang, hier oben bei Røros eher ein Wildwasserbach, aber die Bilder stammen aus den Gegend entlang RV3 - Østerdalen. also schon mittlerer Teil.
Ganz anders sieht es an der E6 aus, um uebers Gebirge zu kommen muss man ja uebers Dovrefjell und dort gibt es keine grossen Fluesse sondern die Gebirgsseen sind mit Bæchlein verbunden. da findet man die Harr - Æschen direkt an den Ein- und Ausfluessen. Also eher schmal und steinig - ganz andere Situation - andere Ausruestung.
https://fishspot.no/wp-content/uploads/ ... 25x844.jpg
https://fishspot.no/wp-content/uploads/2018/07/2.jpg
Gruss Hendrik
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