Totale Zerstörung eines Bachtales

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Hans.
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Hans. »

Man muss nicht alles mitmachen...
Fliifi-Sepp
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Also wenn das so ist, wie beschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die Steuerzahler für den entstandenen Schaden aufkommen?

LG Sepp
Royal Coachman
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo!

Dann beziffere doch mal den Schaden ?

TL
RC
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webwood
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von webwood »

Letztlich ist die Natur der Verlierer.
https://www.youtube.com/watch?v=ynLtc50ewaA
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Thomas
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Beppo
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo "RC",
einfach mal reinschauen bei - Bundesnaturschutzgesetz – Bußgeldkatalog fürs Naturschutzgebiet - Bundesland Bayern.
Hinzu kommen eventuell noch die Kosten für Schadenersatzforderungen und/oder Renaturierungsmaßnahmen.
Da kann schon a` bissl was zusammenkommen.
Für mich als "Laienjurist" ist dies ein Schwarzbau, da bauen ohne Baugenehmigung, plus die oben aufgeführten Verstöße im Naturschutzgebiet, plus vielleicht noch dieses und jenes. Wir werden es sicherlich erfahren.
Gruß Beppo
Norman506
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Norman506 »

Am Ende war der Gewässerunterhalt erlaubt, nötig und schon mehrfach erprobt, ein Gewässerausbau eben nicht und ob das nun ein nötiger Unterhalt oder eben nicht war lässt sich im nachhinein nicht mehr klären.
Viele Gewässer im alpenraum benötugen nach starken Hochwassern bauliche eingriffe(selbst schon an vielen Wassern gesehen) und wenn so einen Mure ab geht, kommt eben der Bagger. Wenn man den Bach einfach seinen Weg ziehen lässt fällt der Wanderweg und die Alpwirtschaft flach, wenn die Alpen nicht mehr beweidet werden verbuschen die Flächen sehr schnell.


Tl

Norman
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo!
Genau so seh ich das auch, im letzten Video sind Aufnahmen vom Hochwasser mit Murenabgang von 1999 zu sehen. Da waren die ganzen 10 km verwüstet, nicht nur gerade mal 1,2 km.

Aber über Naturereignisse kann man sich eben nicht so schön aufregen, aufregen ist anscheinend für viele Menschen ungeheuer wichtig geworden, genau wie Beschimpfungen und Bedrohungen von Mitmenschen, was hat die Familie des Alpmeisters damit zu tun?

Sogar Todesdrohungen wurden ausgesprochen, das ist für mich einfach ungeheuerlich.
TL
RC
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Beppo
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
dies sieht hier wahrscheinlich jeder so wie er es eben sehen will.
Man sollte sich aber strikt an die Fakten und Vorgaben halten.
- Bei einem Gewässerausbau gibt es klare Regeln bevor ein Eingriff stattfinden kann.
- Bei Eingriffen in ein FFH-Gebiet gibt es klare Regeln was geht und was nicht.
Man muss hier klare Kante zeigen sonst macht jeder was er will und wir können es uns sparen über Gewässerausbau, Querverbauungen etc. zu diskutieren.
Eines Tages in naher, oder weiter Ferne, wird ein Gericht darüber befinden. Dann sind wir alle schlauer.
Gruß Beppo
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webwood
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von webwood »

Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von DerRhöner »

Hallo allerseits

Sicherlich ist es inakzeptabel, Todesdrohungen auszusprechen. Schon gar nicht für Umweltfrevel, bei aller liebe zur Umwelt und "unseren" Fischen.

Aber Vorschriften hin oder her. Murenabgänge und andere natürliche Ereignisse hin oder her. Was auch immer für uns wider menschliche Eingriffe spricht, können wir uns nicht darauf einigen: Wenn ein Bach nach einem menschlichen Eingriff kein Wasser mehr führt und ergo nichts mehr darin lebt, ist was falsch gelaufen?

Ob das jemand mit oder ohne Genehmigung gemacht hat, ob es strukturell legitimiert ist oder nicht. Gesunder Menschenverstand muss jedem klar gemacht haben, dass es was falsch macht, in dem Moment in dem er es tut. Da habe ich kein Verständnis für, dass mir dann einer mit "Upsi, hab ich nicht gemerkt!" kommen will. Seien es nur die Bauern, der Baggerbediener oder der Amtsschimmel.

Gruss,

Christian
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Selbstverständlich sind wüste Drohungen nicht nur gegenüber Familiemitgliedern Beteiligter, sondern generell zu verurteilen!

Naturereignisse wie schwere Überschwemmungen können natürlich auch Verwüstungen in Kulturlandschaften und bebauten Gebieten anrichten. Aber die Natur ist schon vor den Menschen gut damit klar gekommen.
Die Natur hat tatsächlich erst seit den massiven Eingriffen der Menschen erhebliche Probleme.

Eine Almengebiet ist ein ehemaliges Bergwald-Gebiet, das vor langer Zeit von den Menschen gerodet wurde. Damit keine Natur- sondern ein Kultur-Landschaft. Trotzdem sollten die geringen Reste der einstigen Natur, wie z. B. ein halbwegs unregulierter Bachlauf dann nicht auch noch vollständig von Menschen vernichtet werden!

LG Sepp
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde!

Ich glaube, dass hier im Forum ein Irrtum vorliegt, der Rappenalptalbach ist kein Gewässer mit Fischen sondern ein Wildbach der nur bei Schneeschmelze ordentlich Wasser führt aber im Sommer z.T. versiegt oder zum Rinnsal verkommt, denn er läuft auf einer Eiszeitmoräne.

Nochmals, ich finde es auch nicht richtig was da gemacht wurde, aber wir sollten schon wissen worüber wir hier reden oder bzw. schreiben.

TL
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Davon bin ich ausgegangen, daß in diesem Bach kein oder zumindest kein nennenswerter Fischbestand existiert. Aber im Wasser gibt es nicht nur Fische, sonder auch sehr viele Kleinlebewesen, deren Bestand auch für die darunter liegenden Gewässer sehr wichtig ist.

LG Sepp
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DerRhöner
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von DerRhöner »

Hallo Zusammen

Also ich meine es war mehrfach zu lesen, dass die Bachsohle durchbrochen wurde. Auch auf einem Schotteruntergrund bildet sich doch über Jahrhunderte sowas wie eine halbwegs wasser"dichte" Schicht, die das Versickerung zumindest reduziert. Die ist doch jetzt weg, richtig? Nun ist das ein "unterirdischer" Bach, wenn ich es recht sehe.

Wenngleich Kanalisierung an sich bereits einen ziemlichen Schaden anrichtet, so wäre mit ausreichend Restwasser wenigstens das unabdingbare Lebenselement Wasser als Grundlage rudimentäten Lebens geblieben. Wenn ich das richtig verstehe, unterscheidet den Bach im Moment praktisch nichts von derm geschotterten Feldweg daneben...

Sicher war das kein Lachsgewässer, aber auch kein überflüssiger Baustein des Ökosystems, das man einfach mal so wegbaggert. Das sind Methoden zu Zeiten meines Grossvaters und im übrigen will ich auch in seine Zeit insofern nicht zurück, als es damals durchaus möglich war, einfach sowas durchzuziehen und die Behörden haben dann nachträglich zustimmend genickt, weil wir ja alle in der der gleichen CSU waren... Da wären wir für mich dann bei dem Punkt dass den Beteiligten - egal auf welcher Seite - aus Prinzip auf die Finger geklopft gehört.

Gruss

Christian
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
nicht nur der Bach, sondern das gesamte Gebiet dort wurde zu einem FFH-/Natura 2000 Gebiet erhoben.
Einfach die Begründung/Managementplan zu diesem Schutzgebiet lesen und man ist schon etwas schlauer. Dabei ist es völlig unwichtig, ob dort Fische leben/laichen oder nicht.
Hier wurde ohne Genehmigung in den Schutzstatus dieses Gebiets eingegriffen!
Gruß Beppo
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