Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

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Hans.
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Hans. »

Lorenz hat geschrieben: 17.04.2023, 20:37 Hallo Foreaner.

Was geht den hier im Thread ab?

Es geht doch nur um eine Fliegenrute!

Michael hat einen Rutenbauer zur Seite und möchte von erfahrenen Schwedenfischer Vorschläge für die Gestaltung sammeln.

Meine Wunschrute wäre, auch wenn ich vorerst nicht nach Schweden komme, eine 8 Fuß. 3geteilte mit einer schnellen Aktion.
Ein Zigarrengriff von 19 cm Länge würde die Rute komplettieren.

Warum würde ich so einer Rutengestaltung den Vorzug geben?
1.In der heutigen Zeit findet man fast keine Ruten mehr die in dieser Ausstattung angeboten werden.
2.Wurftechnisch ideal für die Watfischerei und für die Fischerei vom Ufer aus.
3.Fliegenauswahl vom Streamer in der Hakengröße 4 bis zur Trockenfliege in der Grüße" kaum sichtbar" können der Schurklasse 5 entsprechend verwendet werden.

Mit besten Grüßen

Peter
Hallo Peter,
interessanter Ansatz! Meine 5er Superfine in 7´9 käme auf jeden Fall mit. Die hat echt Pfeffer im Arsch. Dennoch fände ich eine 9er auch wichtig. Man hat damit schon etwas anderes in der Hand.
[ Nebenbei: Eine kurze 5er findest Du meines Wissens nur noch bei HRH in Zürich, 7 Fuss, Klasse 5/6, der Könner nimmt auch die 4er Schnur, das sagt jedenfall HRH zu seiner eigenen Serie. ]
Man muss nicht alles mitmachen...
Trockenfliege
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Trockenfliege »

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Jeronimo66
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Jeronimo66 »

Moin,

ich bin hier ja mehr so der Mitleser und solche „Was geht denn hier ab“ Threads, lese ich meist nicht zu Ende. Macht mir keine Freude, wenn Themen so unnötig abgleiten.

Da ich die Frage sehr interessant finde und mir zu einer „Spezial“-Schwedenrute so einiges einfällt und gebe ich hier trotzdem mal meine Meinung dazu und habe einiges einfach überlesen.

Ich würde auch eine #5 wählen, möchte das aber etwas näher definieren. Meine #5 hätte eine feine Spitzenaktion mit einem etwas kräftigeren Rückgrat. Bei 3,75° wäre die Rute vermessen eine #5, die ERN läge gut in der #6. Die Aktion wäre dann vermutlich ein med-fast mit Tendenz zu fast.
En leichter Blank aus hochmoduliertem Carbon mit geringem Harzanteil. Aber nicht übertreiben, robust muss er schon sein!
Einstegringe, aber auf keinen Fall dünn drahtige oder Titanringe. Startring mit möglichst bruchfester Einlage, keine Hakenöse. Direkte Reduktion auf die kleinste Ringgröße (ohne mehrfache Verwendung der Zwischengrößen).
Meins wäre ein sehr guter Korkgriff als schlanker Fullwells, aber ohne großen vorderen Wulst, damit der Zeigefinger auch mal auf den Blank kann. Bei einer Kleinserie wohl eher ein nicht zu kurzer Halfwells, der nach vorne nicht so schlank zuläuft.
An einen Rollenhalter der #5 gehört für mich ein schöner Holzspacer. Es geht ja nicht ans Salzwasser und das Auge fischt/kauft mit.

Zu einer „Spezialrute“ gehört aber noch mehr, bisher sind wir ja noch bei einer „Allroundrute“. Auch wenn mir zu einer multifunktionellen Rute einiges einfällt, ist diese doch eher was für „Freaks“ (zu denen ich mich auch zähle). Ich bleibe also bei dem hergebrachten, was nicht zu unterschätzen ist.
Eine zweite Spitze gehört unbedingt dazu! Wer will schon auf die Ersatzrute ausweichen müssen, wenn der häufigste aller Rutenbrüche eintritt.
Meins wäre ein Carbonrutenrohr mit Alustopfen und Schraubverschluss. Das Futteral ohne Überschlaglasche, das Bändsel 20cm von oben in der Trennnaht zwischen dem 2. und 3. Teil eingenäht. Praktischer wäre aber ein Cordurarohr mit einer wirklich stabilen Rollentasche und Trennfächern für die Rutenteile. Warum? Man kann die Rute und Rolle schnell und sicher verstauen und auch mal das ganze Geraffel obendrauf werfen. Und man kann sie schnell wieder aufbauen. Nicht wirklich wichtig, aber es gibt so Situationen da will ich schnell beim Fisch sein. Auch am Rucksack lässt sich ein Cordurarohr mit Laschen und Tragegurt besser befestigen und es ist unempfindlicher. Ein kleines Innenfach für ein Ersatzvorfach als Notreserve wäre auch nicht schlecht.
Die Farbe darf gerne das Motto aufnehmen. Blauer Blank mit blauen Wicklungen und gelben Akzenten fände ich stimmig. Da ich blau aber sonst eher für Salzwasserruten wählen würde, könnte ich mir auch eine andere Farbkombination vorstellen, evtl. mit „Schwedenflagge“ oder eine neutrale Farbkombi und der Schwedenakzent findet sich am Rutenrohr/Futteral. Eine Spezialrute braucht auch ein Spezialoutfit. Eine wertige, schöne, praktische und stimmige Verpackung ist nicht zu unterschätzen. Das Auge und das Image beeinflussen sicherlich die meisten von uns. Entweder negativ oder positiv.

Gruß
Carsten
Maggov
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Maggov »

Hallo Michael,

bei Rutenaktion und Co. wird jeder sein Plaisierchen haben. Nachdem ich mit meinem Faible für eher durchgängige Ruten und einseitiges Fliegenfischen nicht die Aktionsfindung beeinflussen will - eine 5-teilige Reiserute wäre in der Tat für mich ein Riesenvorteil. Die 4-teiligen sind mit dem üblichen Transportmaß (Rohr ca. 80cm) praktisch, aber ich muss meinen Rucksack oder Koffer immer nach diesem Maß prüfen. Eine 5-teilige bekomme ich nahezu in jede Reisetasche.

Die Anreise nach Skandinavien ist lang für mich, öffentliche Transporte und ggfs. Flüge wären wahrscheinlich sinnvoller als die Anreise mit dem Auto. Wenn ich da sperriges Gepäck und Gepäckanzahl reduzieren kann hilft das sehr.

Bei dem Rutenrohr wäre es mir auch wichtig dass dieses wirklich robust ist. Ich brauche kein glänzendes Alu oder schickes Fiberglas, sondern etwas das einen ruppigen Umgang verträgt und wo Kratzer wurscht sind. Ein Rohr mit der Möglichkeit die Rolle montiert zu lassen wäre mir bei einer 5-teiligen Rute vielleicht etwas zu "quardratisch" aber zum Packen sicher praktisch.

Was die Farbe betrifft wäre mein Favorit immer eine natürliche Farbe, olive, braun oder ähnlich. Ist einfach Geschmacksfrage, ich laufe nicht so gerne "bunt geschmückt" am Wasser herum. Eine Rute mit einer auffälligen Farbe müsste mich schon sehr bei anderen Aspekten überzeugen. Wenn der Lack dann auch noch stark spiegelt oder reflektiert wäre es nochmal schwerer.

Bin mal gespannt was die Skandinavienexperten hier so ausbaldovern :D

LG
Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
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Harald aus LEV
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Carsten,
interessante Ansätze, die teilweise noch niemand vorgebracht hat. :daumen
Was die "Mehrteiligkeit" von Ruten anbetrifft, würde ich eine 6-teilige einer 5-teiligen klar vorziehen.
Aus meiner Erfahrung ist es günstiger, wenn man die Rute mittig teilen kann, wenn man am Wasser z.B. bei Stellungswechseln in zugewachsenen Terrain die Rute teilen möchte.
Bei einer ungeraden Zahl von Segmenten (5-teilig) hat man immer 2 unterschiedlich lange "Stöcke" - bestehend aus 1 Stück = 2 Teile und 1 Stück = 3 Teile.
Deshalb bevorzuge ich 4 oder besser 6 Teile. Dann sind beide "Stöcke" gleich lang = 2 Teile (4-geteilte Rute) oder 3 Teile (6-geteilte Rute)

Gruß
Harald
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Trockenfliege
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Trockenfliege »

Bei den meisten heutigen blanks wird jedes Teil separat hergestellt und die Teile per Over/Under Verbindung zusammengesteckt.
Dies führt leider bei vielen Ruten zu einer "Schwachstelle" vor allem unterhalb der obersten Verbindungsstelle.
Dies liegt an den Dimensionen Außendurchmesser und Wandstärke.
Das nächst untere Teil muss ja im AD erstmal deutlich dünner werden, um in das obere Teil reingesteckt zu werden.
Häufig wird dies nicht durch ausreichend Wandstärke ausgeglichen.
Je weiter man an der Fliegenrute nach unten kommt, desto weniger macht sich das bemerkbar.

Haben wir nun 5- oder gar 6-teilige Ruten mit O/U Verbindung, dann liegt die oberste Verbindung in einem sehr kritischen Bereich und man braucht ein sehr gute Blankdesign.
(Das gilt dann natürlich auch für kürzere 4-Teiler.)
Wenn wir also für diese Rute einen 5 - oder gar 6-Teiler bauen wollen, brauchen wir einen sehr gut gerechneten = teuren? blank als Grundlage.
Daher auch meine Idee des verzapften blanks, s.o..
Hier treten solche Schwachstellen nicht auf.
Und bevor wieder der Einwand kommt, das Zapfen doch zu Versteifungen der Aktion führen würden:
- Eine leichte kurzstreckige Versteifung ist für eine gute Performance das deutlich geringere "Problem" als eine Schwachstelle. ( Und die gibt es auch bei teureren Ruten )
- Außerdem kann man Zapfen mit dem richtigen Material auch biegsam konstruieren.
- auch in einer O/U Verbindung hat man eine kurzstreckige Versteifung.

Ich habe schon viele Blanks wg. dieses Problems getunt. Gerade auch viele eher weiche blanks - Glas zB. haben als Spitzenteil einen deutlichen "Wackelschwanz", der durch diese Schwachstelle des nächst unteren Teils nicht ausreichend beherrrscht werden kann.
Das Vorher - Nachher der getunten blanks ist z.T. wirklich erstaunlich.

LG
Reinhard
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Cowie »

Danke für diesen interessanten Beitrag, Reinhard!

Du hast hier eine sehr wichtige Problematik auch für Laien verständlich super dargestellt... =D>
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Wolfgang
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Ich glaube, dass Mutter "Natur" uns liebt - doch tun wir das wirklich auch...???
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von pitt »

Salut allerseits

Meine 5er wäre in etwa so: ein ungeschliffener, von mir aus klar (halb-)matt lackierter, dickwandiger (wegen Robustheit) aber dünner (wegen Windanfälligkeit) Carbon-Blank, das ganze gerne 4-teilig und in 8’8" Länge (die etwas kürzere Rute dürfte keine Nachteile bei der Wurfweite generieren und gleichzeitig einen eher tieferen MOI aufweisen), und die 4 Teile bitte mit Spigotverbindungen versehen. Ich wünschte mir eine regular-fast Aktion mit einer schneller Rückstellgeschwindigkeit und einer leichten und feinen Spitze. Ich hätte gerne einen hochwertigen Führungsring und gute Einstegringe, die gerne braun oder bernsteinfarben gewickelt und sparsam lackiert sein dürften. Ein dunkel andosierter (gerne in der Ringfarbe) Rollenhalter mit dunkler Holzeinlage und Doppelmutterschraubhalter würde mir gefallen. Keine Hakenöse. Kein Fighting Butt. Dazu ein filigran dimensionierter Snub Nose Griff aus gutem Kork pur. Eine sehr dezente Markierung auf dem Blank bei 40, 50 und 60 cm. Ein leichtes Schutz- und Transportrohr mit separaten Socke würde für mich das Ganze abrunden.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von trutta1 »

Hallo,

ich habe einen recht guten Bestand an #5-er Ruten, aber keine Erfahrung mit Schweden.
Nun war ich aber schon einige Male in Norwegen und Finnland. Dort habe ich fast immer mit meiner Sage 586-5-teilig gefischt.
Und das funktioniert auch! Die zusätzliche Spitze habe ich nie gebraucht, sie bereitete mir aber immer ein recht sicheres Gefühl.
Die Aktion dieser Rutenserie empfand ich schon immer als sehr ausgewogen.
Wenn ich mich für nur eine Rute entscheiden müsste, wäre es nicht unbedingt ein 5-teiliges.
Eine 4-teilige mit Ersatzspitze in 9" würde auch ich als optimal sehen.
Vielleicht noch ein abnehmbarer Fighting- Butt und einen Half-Wells- Griff.
Ich mag Schlangenringe und dezente Zierwicklungen dürfen auch sein. Gern auch als Maßeinteilung.
Genauso verführt mich ein Rollenhalter in Wurzelholz schneller zum Kauf, ist aber halt mein Geschmack.

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
Pelsi
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Re: Spezial #5er Fliegenrute für Schweden ...

Beitrag von Pelsi »

Meine 5er Rute sähe wie folgt auf.

4 geteilt, kleine Fliegenöse, eine klare 5, wenn Tendenz dann eher zur 6er.

Schöne Biegekurve und eine sensible aber nicht zu weiche Spitze.( Fario CRS als Vorbild)

Gibt mir dadurch alle Möglichkeiten, Trocken bis 10—15cm Streamer.

Top Materialien für den Preis was Ringe, Halter und Kork angeht…

Evtl. mit Mini Fighting Butt als Schutz, gibt es für ein 5er quasi kaum…

Gerne ungeschliffen und mit sichtbarer Zapfenverbindung mit Ausrichtungspunkten.

Gewicht (inkl. FB) unter 100 Gramm.

Salzwasserfest wäre auch ganz nett, evtl geh ich bis zur Mündung und fische im Brackwasser etc…

Preis bis 350€, Ersatzteile für unter 40€ abrufbar für Erstbesitzer…

Farbe egal, ich liebte meine Yellow Line…😉

Das Rutenrohr sollte möglichst passgenau sein, sehr schlank gehalten und ohne Schnickschnack, leicht und stabil, kein Alu, Vorbild Vision GT4.
Futteral ist immer so eine Sache, gehe ich wandern, dann gerne direkt im Rohr eingearbeitet, manchmal ist ein loses Futteral aber vorteilhafter…

Beste Grüße
Pelsi
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