Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

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Achim Stahl
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Olaf,

Johannes Radke vom LSFV-SH hat das wirklich gut ausgearbeitet und formuliert. Schön, dass der DAFV das mehr oder weniger kopiert und auf seiner Seite eingefügt hat. Was sonst ist denn auf Bundesebene bisher gelaufen? Ihr habt doch sicherlich bereits mehrere Gespräche mit wichtigen Entscheidern geführt. Berichte doch bitte mal darüber!

Viele Grüße!

Achim
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von gespliesste »

Hallo,
Achim Stahl hat geschrieben: 15.05.2023, 12:08 Moin Olaf,

Johannes Radke vom LSFV-SH hat das wirklich gut ausgearbeitet und formuliert. Schön, dass der DAFV das mehr oder weniger kopiert und auf seiner Seite eingefügt hat. Was sonst ist denn auf Bundesebene bisher gelaufen? Ihr habt doch sicherlich bereits mehrere Gespräche mit wichtigen Entscheidern geführt. Berichte doch bitte mal darüber!

Viele Grüße!

Achim
Nice try Achim und vielen Dank für deine Spekulationen. Johannes und ich sind schon seit vielen Wochen fast jeden Tag im Kontakt zu dem Thema. Wir haben bisher alle Meldungen tagesaktuell vor der Veröffentlichung abgesprochen und abgestimmt - was von wem stammt, musst du selber erraten. Ich war vor kurzem eine Woche in Schleswig-Holstein bei ihm zu Gast. Und wir gehen seit ein paar Jahren auch oft zusammen fischen.

Wir sprechen uns dazu und zu vielen anderen Themen mit dem BMEL (Chem Özdemir), BMU (Steffi Lemke) und dem BfN (Sabine Riewenherm) ab. Natürlich nicht immer direkt mit den Spitzen der Ministerien. Wobei Sabine Riewenherm erst kürzlich bei uns im Büro war. Die Staatssekretäre/innen haben nach der letzen Wahl fast alle gewechselt (leider nicht immer zum Vorteil für Angler), wir könnten da bei der öffentlichen Berichterstattung zu der Affaire um Patrick Graichen noch einiges zufügen. Aber wir können uns das ja nicht aussuchen. Zumindest beim BfN haben wir das Gefühl das die neue Präsidentin eher positive Signale setzt und mehr Sachverstand hat.

Aber das Ganze Tehma "Nationalpark Ostsee" ist ja ein landespolitisches Thema, wenn ein einzelnes Bundesland unausgereifte Pläne für einen Nationalpark veröffentlicht, ist das einzig und allein deren Entscheidung. WIr wollen unseren Landesverband in SH da argumentativ mit alller Kraft unterstützen.

LG,

Olaf
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Achim Stahl
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Olaf,

es freut mich in der Tat, dass ihr so aktiv seit. Was kam den bei den Gesprächen bisher raus?
gespliesste hat geschrieben: 16.05.2023, 00:58 Nice try Achim und vielen Dank für deine Spekulationen.
Nach monatelangem Schweigen auf der Seite des DAFV und auch auf Nachfrage in verschiedenen Foren von dir, kommt es zwangsläufig zu Spekulationen. Schön, dass sich das nun anscheinend ändert.

Weiter so! :wink:


Achim
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gespliesste
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

das MEKUN bzw. Minister Goldschmidt hat uns nun zu einem Konsultationsprozess mit dem Thema "Schwerpunktworkshop Fischerei" am 30. Juni eingeladen:
Einladung zur Teilnahme an der Konsultation zur möglichen Einrichtung eines Nationalparks Ostsee

Sehr geehrte Damen und Herren,
das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes
Schleswig-Holstein (MEKUN) führt in diesem Jahr einen Konsultationsprozess zur
möglichen Einrichtung eines Nationalparks Ostsee durch. Ziel der Konsultation ist es,
die Perspektiven der Ostseeanrainerkreise und -kommunen sowie der relevanten
gesellschaftlichen Interessenvertretungen an der Ostsee einzuholen. Die Ergebnisse
der Konsultation werden in die Entscheidung der Landesregierung einfließen, ob
und, wenn ja, in welcher Form sie einen Nationalpark auf den Weg bringen möchte.
Detaillierte Informationen zum Ablauf und Ziel des Konsultationsprozesses finden Sie
in dem anliegenden Informationsblatt (Anlage 1).
Das MEKUN hat die Firma Eisenschmidt Consulting Crew GmbH aus Kiel beauftragt,
diese Konsultation allparteilich zu begleiten und zu organisieren.

Zum Schwerpunktworkshop Fischerei
am 30. Juni 2023
in der Zeit von 09:30 – 15:30
in die Seeburg Kiel,
An der Kiellinie 2a, 24105 Kiel
möchten wir Sie als Fischerei herzlich einladen.
Ich möchte noch mal folgenden Satz herausheben: "Die Ergebnisse der Konsultation werden in die Entscheidung der Landesregierung einfließen, ob und, wenn ja, in welcher Form sie einen Nationalpark auf den Weg bringen möchte.".

Johannes Radtke, ich und auch die meisten anderen Beteiligten Verbandsvertrater sind selber extrem leidenschaftliche Angler. Wir machen sicher nicht immer alles richtig, haben nicht die Mittel und finanziellen Möglichkeiten der meisten anderen NGOs, aber wir ich möchte dem Eindruck wiedersprechen, dass wir uns nicht tatkräftig (mit den Mitteln, die wir haben) für die Interssen der Anglerinnen und Angler einsetzen.

Wenn wir etwas erreichen wollen, können nicht einfach mal so eine polemische Meldung über Nacht raushauen und alle durchbeleidigen. In letzter Instanz kann man auch über Protestaktionen oder andere öffentlichkeitswirksame Initiativen nachdenken. Aber wenn wir gehört werden wollen, müssen wir auch eine gewisse Form waren und gute wissenschaftlich basierte Argumente vorlegen. Wenn am Ende ideologische verblendete Überzeugungen politisch mit dem Holzhammer durchgesetzt werden sollten, dann kann man immer noch eskalieren bzw. protestieren. Aber auch dafür muss man die öffentliche Meinung fernab der Angler hinter sich bringen. Wir können der Regierung nichts vorschreiben, nicht alle in SH gehen angeln und viele haben die Grünen gewählt. Es gibt sicher auch viele Bürger in SH, die die Pläne toll finden.

LG,

Olaf
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
die ganze Sache bekommt jetzt einen "demokratischen" Anstrich, frei nach dem Motto - Wir sind für alles offen -. Wer aber für alles offen ist, ist meist nicht ganz "dicht".
Schau`n wir mal was schlussendlich dabei raus kommt.
Gruß Beppo
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Achim Stahl
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
gespliesste hat geschrieben: 26.05.2023, 20:43
Wenn wir etwas erreichen wollen, können nicht einfach mal so eine polemische Meldung über Nacht raushauen und alle durchbeleidigen. In letzter Instanz kann man auch über Protestaktionen oder andere öffentlichkeitswirksame Initiativen nachdenken. Aber wenn wir gehört werden wollen, müssen wir auch eine gewisse Form waren und gute wissenschaftlich basierte Argumente vorlegen. Wenn am Ende ideologische verblendete Überzeugungen politisch mit dem Holzhammer durchgesetzt werden sollten, dann kann man immer noch eskalieren bzw. protestieren. Aber auch dafür muss man die öffentliche Meinung fernab der Angler hinter sich bringen. Wir können der Regierung nichts vorschreiben, nicht alle in SH gehen angeln und viele haben die Grünen gewählt. Es gibt sicher auch viele Bürger in SH, die die Pläne toll finden.
Ich stimme dir da grundsatzlich zu, und ich begrüße es auch, dass ihr euch so konstruktiv einbringt. Dennoch möchte ich betonen, dass es noch viele Möglichkeiten zwischen "polemisch einen raushauen" und gar keinen öffentlich wirksamen Aktionen gibt. Holzhammeraktionen sind in der Tat nicht zielführend, und ein konstruktives Gespräch ist definitiv die Erste Wahl. Aber man sollte auch nicht den Eindruck vermitteln, dass von uns im Zweifelsfall kein öffentlicher Widerstand zu erwarten ist. Wir müssen nur mal schauen, was die Surfer machen: Die machen öffentlich auf ihren Widerstand aufmerksam, ohne den Holzhammer zu schwingen - übrigens auch ohne großes Budget.

Ich denke eine Strategie wie sie zum Beispiel bei Tarifverhandlungen angewandt wird, das konstruktive Gespräch suchen, aber trotzdem gleichzeitig durchblicken lassen, was passiert, wenn Gespräche scheitern, ist hier durchaus angebracht. Sonst werden fatale Entscheidungen einfach gegen unseren Willen durchgeboxt. Deshalb würde ich mir wünschen, dass wir Angler unseren Widerstand gegen den Nationalpark auch deutlich in den Medien publik machen. Ich bin auch überzeugt, dass uns das, wenn wir eben nicht den Holzhammer einsetzen, sehr viel Sympathie in der Öffentlichkeit bringen wird.


Viele Grüße!

Achim
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,
ich denke auch, das grundsätzlich die Anglerschaft aktiviert werden sollte. Ruhig einmal die Vereine animieren, werbewirksame Aktionen zu starten und sich zusammen zu schließen. Die Gerätehändler einbeziehen. Auch mal den Kontakt zu regionalen Tageszeitungen und Radiosendern suchen, um die Öffentlichkeit auf die Probleme aufmerksam zu machen.
Zwischen Passivität und Holzhammermethode gibt es viele verschiedene Schattierungen, die nicht viel Geld kosten.
in meinen Augen wäre das ein guter Startpunkt um künftig auch bei anderen anstehenden Entscheidungen an die jetzt geknüpften Kontakte anzuschließen.
Aber man muss einfach mal anfangen. Wer kennt nicht das Sprichwort: Auch der längste Weg beginnt mit dem 1. Schritt.

Gruß
Harald
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von fliegenfeger »

Moin,
Achim Stahl hat geschrieben: 27.05.2023, 09:45 Ich denke eine Strategie wie sie zum Beispiel bei Tarifverhandlungen angewandt wird
Das ist ein gutes Beispiel von Achim, wo beide Parteinen vorab ihre Positionen kundtun und in den Verhandlungen ein Kompromiss gefunden wird (meistens).
Ich habe nicht alles gelesen und frage wo stehen die konkreten Forderungen bzw. Postitionen von uns Anglern. Gibt es da eine gemeinsame Front oder ist man sich auch untereinander uneinig?
Wir könnten hier ja auch mal einen "Konsultationsprozess" in Gang setzen und unsere Vorstellungen aufzählen.

Gruß
Armin
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von chrissie1971 »

Das Projekt ist politisch begraben:

https://www.blinker.de/angelmethoden/an ... dium=email

Grüße
Christian
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Re: Nationalpark Ostsee - was ist geplant?

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

ja, wir haben es alle zusammen gestern am frühen Abend auf dem deutschen Fischereitag in Erfurt erfahren ...

Daniel Günther hatte uns am 28. Juli noch eine Antwort auf unseren gemeinsamen offenen Brief geschrieben in dem er die Pläne für den Nationalpark verteidigt hat. Auch bei den Verbändeanhörungen gab es immer nur positive Worte zu den Plänen. Am Ende waren die gemeinsamen Poteste aller Interessenverbände dann wohl doch zu groß und ich glaube es war mehr als klug von ihm das Thema frühzeitig abzuräumen und ein toller Erfolg für alle, die sich da aktiv gegen die Pläne engagiert haben.

Ist ja noch nicht 100% sicher, aber bei uns konnte sich keiner vorstellen, dass das Thema jetzt noch eine Zukunft hat. Jetzt sollten wir die Grünen beim Wort nehmen und gemeinsam den Schutz der Ostsee mit Taten aktiv angehen ...

LG,

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