Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

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derstreeck
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Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von derstreeck »

Hallo.
Es handelt sich um einen Put und Take See in Schweden, der kleine Äcksjö in Nykvarn. Naturgewässer, mit Seerosen und es ist etwas schlammig. Er wird mit Regenbogenforellen besetzt und ist bekannt dafür, dass auch grosse Fische gefangen werden. Nur Fliegenfischen ist erlaubt. Ich war dort zum zweiten mal. 6er Rute und hatte ein 26er Mono Vorfach. Nach dem Biss ist der Fisch etwa 10 Meter rasant Schnur genommen und ist dann mit vollem Tempo, wie mit Absicht, nach unten in den Schlamm geschossen. Wo der Fisch dann fest sass, ich habe etwas gewartet, mal vorsichtig gezogen und irgendwann war dann das Vorfach durch. Andere Angler meinten, das machen grosse Regenbogenforellen so.
Ist das normal? Kennt das jemand? Was macht man da? Einfach warten? Sitzt der Fisch vielleicht wirklich fest und wird dort verenden?
Macht es Sinn noch stärkare Vorfächer zu verwenden. Ich bin noch relativ neu im Fliegenfischen und empfand nen 26 er Mono schon als dick.
Trockenfliege
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von Trockenfliege »

Was sind "große Fische"? 1 - 2 kg. oder deutlich mehr?
Seerosenstängel sind sehr stabil. Ich habe es schon erlebt, dass Forellen Grundnah um diese Stängel geschwommen sind und dann festhingen.
Das die Regenbogenforellen den Kopf dauerhaft im Schlamm versenken, kann ich mir weniger vorstellen. Vor allem, wenn es immer wieder neu besetzte Fische sind. Die müssten diesen Trick ja erst erlernen, denn ich kenne bei Rebos eher Sprünge und Fluchten im Freiwasser als Befreiungsversuche.
Bachforellen tendieren eher dazu, in ihren Unterstand zu fliehen und sich dort festzusetzen.
Im Freiwasser kann 26er Mono auch für 40+ Pf. Karpfen ausreichen, in Gewässern mit viel Wasserpflanzen kann es dagegen schon bei viel kleineren Fischen zu wenig sein.
Es kann theoretisch passieren, dass ein Fisch durch viele Pflanzen flieht und sich das Vorfach festsetzt und ein daranhängender Fisch verludert.
Wo reißt dein Vorfach den ab? Fehlen dann nur wenige Zentimeter oder eher 1m? Wenn das Vorfach nah an der Fliege abreißt, bleibt ein Fisch nicht im Kraut hängen.
Wenn du Fische häufiger abreißt, dann macht es viel Sinn, ein stärkeres Vorfach zu verwenden - oder deine Vorgehensweise zu ändern!
Nicht zu nah an den Hindernissen fischen, die Fische möglichst unnachgiebig drillen, also nicht unnötig viel Schnur nehmen lassen, den Federweg der Rute nutzen ohne Schnur zu geben.

LG
Reinhard
derstreeck
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von derstreeck »

Meine Frage bezieht sich auch darauf, war es überhaupt eine Forelle oder vielleicht auch ein Hecht war aber Hechte schiessen ja auch nicht in den Schlamm. Ich hatte am selben Tag eine von 1,5 kg und die zu händeln war absolut kein Problem. Der andere Fisch muss viel grösser gewesen sein. Ich schätze mal so eher an die 4 kg. Es war dann sicher schon ein Fisch mit Erfahrung. Es werden regelmässig Fische mit 3 kg gefangen aber bis 6 kg kommt vor.

Das Vorfach ist kurz über der Fliege wie abgeschnitten gewesen. Der Fisch ist wie geziehlt in den Schlamm. An der Stelle stand keine Seerose. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass da doch ne Wurzel war.

Hat jemand schon mal ähnliches erlebt?
superfredi
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von superfredi »

Gibt es dort auch Saiblinge ?
Hast Du Grund nah gefischt - falls dort Störe vorkommen ?
Vogtlandsalmon63
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von Vogtlandsalmon63 »

Das war eine größere Regenbogenforelle gewesen. Ist mir dieses Jahr auch in den Seen bei Hökensaas und Baltak passiert. Die hat sogar mein 28 er Vorfach geschafft. Der Biss auf Wollybugger war hammerhart. Danach gleich aus dem Wasser einen Luftsprung hingelegt und mit dem Kopf geschüttelt. Danach gabs einen Knall und der Fisch ist munter weitergeschwommen. Der Köder war ohne Wiederhaken und die Forelle schüttelt ihn dann bei nächster Gelegenheit wieder aus. Mit der Forelle habe ich nächstes Jahr noch eine Rechnung offen. :D
Das Teil war geschätzt 70-80 cm im Sprung. Wenn mann dann noch den Speed mit einrechnet, die das Teil bei der Attacke des Köders entwickelt,dann kannst Du dir ausrechnen, das ie 28 er Schnur bei den kleinen rasiermesserscharfen Zähnen schnell durch ist. Da hilft nur ein stärkeres Vorfach.
Gruß Vogtlandsalmon63.
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NBerlin
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von NBerlin »

Evtl.solltest du mal dein Vorfachmaterial einer Prüfung unterziehen.
Ein zb.Stroft 0,26 Tippet knackt so schnell keine Forelle.
Ein festsetzen im Schlamm halte ich für Unsinn.
Gruß Norbert
derstreeck
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von derstreeck »

Nein es gibt dort keine Saiblinge und keine Störe. Es werden Regenbogenforellen besetzt und dann gibt es auch noch ein paar Seeforellen.

Das Stroft Tippet werde ich mir ansehen und eventuell noch ne stärke Schnurstärke nehmen, zumindest in diesem See.

Der Fisch ist mit vollem Tempo in den Schlamm geschossen und sass dort fest. Es ist ein richtiger Blasenteooich hochgekommen. Das ist ja die Storry, um die es hier geht. Ich stand auf einem Steg, also etwas erhöht und der Biss kam recht nahe am Steg auf einen grossen Wollybugger der flach geführt wurde. Es war in der flachen Bucht des Sees, wo so 2 - 3 Meter tief ist. Der See ist ansonsten bis 7 Meter tief.

Dieses Verhalten scheint also nicht normal zu sein. Da denke ich mal, der Fisch hat sich bei der Flucht einfach in der Tiefe verschätzt und ist bei der Flucht ausversehen in den Schlamm.
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Hawk
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von Hawk »

26er Mono ist eigentlich für Forellen mehr als ausreichend, erst recht im Stillwasser.
Wie kommst du eigentlich genau darauf das sich der Fisch im Schlamm festgesetzt hat?
Hab sowas noch nie gesehen oder gehört, kann mir dieses Verhalten von Forellen also eher nicht vorstellen.

Falls du nur gemerkt hast wie der Fisch in die tiefe geflüchtet ist und sich dann festgesetzt hat würde ich eher darauf tippen das unter Wasser Äste oder ähnliches lagen und sich die Forelle darin festgesetzt hat. Die Blasen die hochkamen können genausogut dadurch entstanden sein das sich das Geäst im Schlamm etwas bewegt.

Hab schon mehrmals erlebt das eine Forelle ins Geäst flüchtet und dort den Haken loswird und der dann im Geäst hängen bleibt.
Machen kannst du dagegen recht wenig, ggf. härter drillen damit der Fisch dort garnicht erst hinkommt, aber oft lässt sich das nciht vermeiden und ist dann einfach Pech.

Der Fisch löst sich in der Situation wie gesagt idr. recht schnell vom Haken oder ist spätestens wieder frei wenn du abreißt.
Gruß
Sven
derstreeck
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Re: Grosse Forelle setzt sich im Drill im Schlamm fest

Beitrag von derstreeck »

Ein Ast am Grund oder ne Seerosenwurzel kann ich nicht ausschliessen aber, dass sie wirklich in den Schlamm ist, halte ich nicht unwahrscheinlich. Weil genau da steht keine Seerose und es war auch zu weit vom Ufer, als dass da irgend nen Ast hingekommen sein soll.
Ich habe heute erfahren, dass Fische mit nem Durchschnittsgewicht von 3 kg erst vor kurzem eingesetzt wurden. Die Forellen haben also 2 - 3 Jahre im Zuchtbecken vegetiert und wurden mit Pellets gefüttert. Jetzt wurden sie in einen See mit schlammigen Boden ausgesetzt, wo sie plötzlich jagen müssen und selbst gejagt werden. Ich kann mir da jetzt schon vorstellen, dass die einfach komisch reagiert hat und ausversehen in den Schlamm geschwommen ist. Auch mit grösse gehe ich etwas runter. Ich denke nicht mehr, dass sie 4 kg hatte. Ich hatte heute 2 mit etwa 2,5 kg gefangen und die gehen bei der ersten Flucht ja auch schon ordentlich ab.

Es war also ein Zufall mit einem Zuchtfisch, der gar nicht so riesig war. Fall abgeschlossen aber ich habe mir doch noch nen 28er Vorfach gekauft.
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