Totale Zerstörung eines Bachtales

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Beppo
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
… dann möge der Winter kommen und zeigen was er von dieser Renaturierung, oder dieser Hauruckaktion hält. Im Frühjahr wissen alle mehr.
Gruß Beppo
Fliifi-Sepp
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Kostenteilung Freistaat und Alpgenossenschaft? Wenn der Landkreis tatsächlich Fehler bei der Angelegenheit gemacht hat, dann sollte aus meiner Sicht eher der anteilig belangt werden und nicht der Freistaat.

Im Vergleich zu den Bildern vor den Eingriffen der Alpgenossenschaft schaut es meiner Meinung nach eher so aus, als ob das Bachbett deutlich tiefer als vorher ist. Wenn dem so ist, hat die Alpgenossenschaft zumindest teilweise ihre Ziele durch die Eingriffe erreicht.

Wie auch immer, geschützte Flächen sollten aus meiner Sicht geschützt sein und bleiben. Eingriffe, welcher Art auch immer, müßten meiner Ansicht nach immer im Vorfeld einer strengen Prüfung unterzogen, im Detail festgelegt und die Arbeiten kontrolliert werden.
Sonst kann man sich den Schutz solcher Flächen gleich sparen und alles verbauen.

Gerade die letzten noch verbliebenen halbwegs unregulierten Gewässerstrecken müßten besonders streng geschützt werden! Von denen haben wir kaum noch welche.
Gerade als Fliegenfischer sollten wir uns für den Bestandsschutz unregulierter Gewässer und Renaturierungsmaßnahmen aktiv einsetzen!

Wie schön ist es denn, wenn wir an einem Gewässer fischen dürfen, das so ausschaut, als ob der Mensch nie eingefriffen hätte? Und das, ohne in weit entfernte Länder reisen zu müssen? Im Umfeld dazu gehören meiner Meinung nach auch Gewässer, die fischereilich auf den ersten Blick nicht relevant sind.

LG Sepp
Beppo
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo Sepp,
es ist egal ob der Landkreis oder der Freistaat zahlt, es ist ein Topf, es ist Steuergeld.
Gruß Beppo
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Spiegelkarpfen
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Spiegelkarpfen »

Beppo hat geschrieben: 06.10.2023, 15:13 es ist egal ob der Landkreis oder der Freistaat zahlt, es ist ein Topf, es ist Steuergeld.
Gruß Beppo
Hallo Beppo! Klingt erstmal einleuchtend so(Trichterprinzip), aber ist es dann doch nicht. Muss der Landkreis eine Strafe zahlen, dann gibt ihm das Land keine Mittel dafür. Woanders abzwacken geht auch nicht, da steigt dem Landkreis das Rechnungsprüfungsamt aufs Dach. Das bedeutet das der Landkreis die Mittel aus dem Topf für die "schönen Dinge" nehmen muss.(Vereinsförderung, Musikschule, u.s.w) Damit machst du dich aber beliebt wie Fusspilz wenn du denen sagen musst das sie keine Mittel mehr bekommen weil du als Landkreis was versaubeutelt hast. Für den Landrat ist das politisch der Existus, obwohl der wahrscheinlich als letzter davon erfahren hat. :D Also nimmst du einen Kredit für die Strafe auf = neue Schulden. Das wiederum lässt dich finanziell wieder lange schlecht da stehen und setzt deine Kreditwürdigkeit für kommende Investitionen runter. Das Land wird sich hüten die Schulden der Landkreise für "schlechte Arbeit" auf sich zu nehmen. Die Länder versuchen gerade ihre Budgets stark zusammen zu halten.
LG Enrico
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo Enrico,
ich will hier keine Verwaltungsdiskussion auslösen. Es gibt keine Amtshaftung, damit wäre ja alles geregelt. Man könnte nur im Nachhinein verantwortliche Personen, die hier maßgeblich zu diesem Desaster beigetragen haben, ins "Archiv" versetzen. Verantwortlich ist immer der Landrat/ - ätin.
Der Freistaat und/oder der Landkreis verdienen kein Geld, sie verteilen es nur. Darum ist es völlig egal wer hier das Steuergeld für Fehlentscheidungen ausgibt. Ist es der Freistaat, steht ihm weniger für andere Investitionen zur Verfügung. Ist es der Landkreis, betrifft es halt ihn. Unterm Strich ist es aber egal wer was ausgibt, es betrifft immer den Steuerzahler. Die werden schon irgendwie jonglieren und ein "Kaninchen" aus dem Hut zaubern.
Hier wären die Räte im Landkreis gefordert genau hinzusehen und entsprechende Konsequenzen zu fordern, aber … !? (Hierzu werde ich mich nicht äußern).
Gruß Beppo
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Spiegelkarpfen
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Spiegelkarpfen »

Hallo Beppo!
Alles gut ich mag ja auch nicht provozieren. Gaaanz unterm Strich hast du ja Recht: Die Schäden werden aus Steuergeld beglichen. Die Budgets sind halt nur unterschiedlich wertig in den Konsequenzen für die Bürger. Die Landkreise haben sehr oft keine Reserven für sowas, das Land schon. Jedoch liegt die Haftung eindeutig beim LK und das Land wird ihm nicht helfen. Ich "orakle" mal das da Personell nichts geschehen wird/kann, da die Verwaltungen so schon kaum Leute haben. Politisch wird der Landrat ins Kreuzfeuer geraten. Wie du schon sagst: Er haftet halt politisch für seine Verwaltung. Ich bin trotzdem echt überrascht wie schnell hier eine Lösung gefunden wurde. Mich würde echt mal interessieren wie es innerhalb der Verwaltung weitergeht...und wo der Sachbearbeiter vom Umweltamt hinversetzt wird...vermutlich Aussenposten Grönland. :mrgreen:
Also bleibt bitte ruhig dran, ist echt spannend!
LG Enrico
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Beppo »

Hallo Enrico,
so wird es wohl kommen, nur mit deiner Annahme das einer/eine nach Grönland muss geh ich nicht mit. Ich möchte mit dir fast eine Wette eingehen, dass die ganze Sache im Sande verläuft, oder sollte man hier besser sagen „Geschiebe“. Hier kommt es jetzt auf die Kreisräte an.
In einem Kommentar zu diesem Thema, der ein paar Seiten zurück liegt, hatte ich mich mal über „Speziewirtschaft“ geäußert. Das sollte man vor Ort selbst herausfinden. Ich glaube aber das die Umweltverbände vor Ort einen besseren Einblick haben wie ich aus der Ferne.
In diesem Sinn
Gruß Beppo
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Spiegelkarpfen »

Beppo hat geschrieben: 10.10.2023, 10:34 Ich glaube aber das die Umweltverbände vor Ort einen besseren Einblick haben wie ich aus der Ferne.
In diesem Sinn
Gruß Beppo
Und genau da bin ich voll bei dir! Der Landrat der im politischen Kreuzfeuer steht, die Umweltverbände die den Schuldigen in Haftung nehmen wollen...Der betroffene Sachbearbeiter wird bluten müssen denke ich. Der Kreistag, die Bürger und vielleicht sogar die Justiz(Verwaltungsverfahrensrecht?) brauchen einen Kopf. Und da wird der SB das einfachste und einleuchtenste Opfer sein.

https://www.focus.de/panorama/welt/in-n ... 89618.html

Der Vergleich hinkt zwar etwas, aber ein gutes Beispiel dafür, wenn ein Landrat seine Integrität bei den Wählern bedroht sieht... :wink:

LG Enrico
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von flatfischer »

@Spiegelkarpfen: Der Landrat in Holzminden dürfte es jetzt politisch aber erst recht hinter sich haben, da die Kündigungen, die das Arbeitsgericht als völlig überzogen gewertet hat, nicht gehalten haben und den Steuerzahlen flauschige 600.000 € gekostet haben.

Siehe hier: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... en388.html

Gruß Helge
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Re: Totale Zerstörung eines Bachtales

Beitrag von Spiegelkarpfen »

Hallo Helge!

Dankeschön für den Link. :daumen Ich hatte mir zwar schon gedacht das das Arbeitsrechtlich keinen Bestand haben wird, wie es konkret weiter ging wusste ich aber tatsächlich nicht. Klar war das völlig überzogen. Auf der anderen Seite: Hätte er versucht es klein zu halten und der politische Gegner hätte das rausgefunden, wäre er politisch auch demontiert worden. :mrgreen: Wie ich in seinem Fall gehandelt hätte weiss ich auch nicht... Diese Überlegung sprengt hie aber auch das Thema. :daumen
Ich finde jedenfalls diesen Faden hier sehr lehrreich, da man mal vom Anfang bis Ende verfolgen kann wie sich so etwas entwickelt und wie man als Verein reagieren kann falls so etwas im eigenen Revier passiert.
Danke für eure Links und Hinweise!

LG & TL Enrico
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