Seidenschnüre

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AlexX!!
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Re: Seidenschnüre

Beitrag von AlexX!! »

Hi Sepp,

ganz einfach, das Coating war brüchig, an manchen Stellen
schon ganz weg, die Seide lag teilw frei.
Habe sie gebraucht gekauft. da der Zustand schlechter als erhofft
war hab ich nicht allzu hohes Vertrauen im den Verkäufer,
Drum würd ich mich auch nicht 100% drauf versteifen
das es tatsächlich eine Phoenix ist.

das Taper läuft nicht soo fein aus, eher wie man es von modernen
Schnüren kennt. ich hab noch eine klassische, grüne, Seidenschnur, Marke unbk. die läuft viel feiner aus.

da ich aber an meinen Bächen flexibel (nicht dry only) unterwegs
sein sollte fällt die eher raus.

lg
Alex
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Fliifi-Sepp
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Re: Seidenschnüre

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Dem Bild nach, das Du gemacht hast, kann man sicher nicht beurteilen, ob das eine Phoenix ist, ober nicht.
Subjektiv erscheinen mir die Phoenix-Schnüre in der Farbgebung etwas heller und die Gewebestruktur etwas anders. Aber da können die Bilder sehr täuschen. Insbesondere, da Du die Schnur praktisch neu "aufgesetzt" hast.
Farblich und von der Stuktur her erinnert mich das von Dir gepostete Bild an eine Terenzio Sandri-Schnur, aber da kann ich mich sicher ganz schwer täuschen. Habe jetzt auch nicht den direkten Vergleich in Form beider Schnüre vorliegen.

Zum Vorfach:
Ich persönlich nehme für das Standard-'Vorfach eine Butt-Section, ein Monofil, dessen Biegekurve der Schnurspitze entspricht und knüpfe angelehnt an die Formel: 44% Butt, 12% Mittelteil (meist 0,25), 44% Spitze (bei mir meist 0,16), alles Monofil.
Das Vorfach knüpfe ich mit einem Nagelknoten an die Schnur. Alles Andere ist mir da zu klobig.

Jedenfalls viel Spaß mit Deiner restautrierten Seidenschnur!

LG Sepp
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AlexX!!
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Re: Seidenschnüre

Beitrag von AlexX!! »

hi Sepp,

hier der original Zusand

lg
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Fliifi-Sepp
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Re: Seidenschnüre

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich weiß natürlich nicht, in wie weit das Farbenspektrum der Phoenix-Schnüre auseinanderklafft und in wie weit die Darstellung der Farben am Computer abweicht. Und so einen fast lackartigen "Überzug" kenne ich auch nicht. Da sind vielleicht auch andere Phoenix-Schnurbesitzer gefragt, ob sie so etwas wie auf den Bildern sichtbar ist, kennen?

Bei meinen Seidenschnüren kenne ich das jedenfalls nicht so, das schaut ja wirklich grauenvoll aus!

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das bei den Thebault-, Pêche à Soie-, oder den Phoenix-Schnüren so vorkommen kann. Aber vielleicht haben Andere andere Erfahrungen gemacht?

Phoenix-Schnüre sind sicher immer eine "sichere Bank", Thebault halte ich für ähnlich gut, aber da gibt es anscheinend derzeit etwas Lieferprobleme mit den Nachfolgern des Firmengründers?

Derzeit tendiere ich zu den Pêche à Soie-Schnüren, die im deutschen Sprachraum unter JMC vertrieben werden. Die Kommunikation mit dem Hersteller direkt ist zwar nur in englisch und französich möglich, aber funktionierte bis jetzt immer schnell und unbürokratisch.
Ich hatte mit einer Schnur Probleme, der "Progressive profile (PP) 30M". Da habe ich entweder die falsche Schnur bekommen, oder die Beschreibung der Schnur war falsch. Zudem ist die Schnurspitze bei relativ niedriger Belastung gerissen. Aber zu werfen war sie fantastisch. Die Schnur wurde mir dann auf eine DTR #6-7 - 30M (gefettet und gewogen eine schwache #7) kostenfrei umgetauscht.
Ich habe auch schon länger eine DTR #4-5 (gefettet und gewogen eine #4). Die DTR-Schnüre sind laut Beschreibung DT-Schnüre speziell für Wasserwürfe, machen ihren Job aber auch Überkopf ganz hervorragend und sind meine besten Allraound-Schnüre für Einhand incl. aller Kunststoffschnüre.
Laut Eigentümer der Firma soll es eine neue, verbesserte "Progressive profile (PP) 30M" geben. Ich frage vielleicht mal nach, ob die jetzt schon am Markt ist. Da könnte ich vielleicht noch schwach werden. Nur habe ich derzeit so viele Schnüre in der verschiedensten Schnurklassen und Tapern, daß ich im Moment gerade nicht wirklich eine neue Schnur brauche.
Die Preise der Einhand-Schnüre sind mit knapp unter 150 bis knapp unter 160 € für Einhand-Seidenschnüre durchaus in Ordnung und nur knapp über den Preisen der sogenannten Kunststoff-Spitzenschnüre.

Wer den Aufwand nicht scheut, erst mal die neuen Seidenschnüre "fischbar" zu machen, wird sicher seine Freue mit Seidenschnüre haben!

LG Sepp
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AlexX!!
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Re: Seidenschnüre

Beitrag von AlexX!! »

Hey..

neulich ein Tag schön mit Bambus und Seide gefischt, hat spass gemacht.
gefettet war die Schnur mit Red Mucilin, gegen mittag hat sie Schwimmfähigkeit
eingebüßt. Kurze Mittagsapause auf dem Autodach (bei Sonne), neu gefettet ging es wunderbar weiter.

Meine selbst aufgebauten Schüre sind von Anfang an weich und geschmeidig, ein "breakin" ist nicht nötig.

Fazit für mich.. es sind schon hauptsächlich Schnüre zum trocken fischen..

Nymphen in dead drift in turbulenten Wasser mit langen Driften sind schwierig,
da säuft die Schnur schon mal ab (da die Seidenschnüre ja nur vom Schwimmmittel in der Oberflächen Spannung
getragen werden und selbst schwerer als Wasser sind). wenn dann ein kleiner Teil der Schnur die
Oberflächenspannung durchbricht, dann pflanzt sich das fort und grade bei langen Driften säuft dann
schon mal in Folge ein längeres Stück Schnur ab.

dennoch.. ein Gedicht zum werfen und beim trocken fischen auf ruhigen Zügen.. zum vorsichtigen ablegen,
da spielt sie ihre Stärken aus.

Grüße
Alex
123.jpg
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