Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

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chrmuck
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Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von chrmuck »

Hallo Zusammen,

obwohl Deutschland gegen eine Verlängerung der Glyphosatzulassung war, hat die EU-Kommission für eine Nutzungszulassung des Pestizides bis 2033 votiert. Das hier im Forum häufig festgestellte Insektensterben - sicherlich nicht alleine durch dieses Mittel, sondern auch durch andere Herbizide und Pestizide verursacht - wird sich weiter fortsetzen. Schade, eine andere Entscheidung wäre aus ökologischen Gründen schön gewesen. Immerhin - die EU-Staaten können wohl, soweit ich das der Presse entnehemen konnte, selber über eine Weiternutzung oder Beschränkung entscheiden. Hoffentlich bewegt sich noch etwas auf nationaler Ebene...

Für Alle, die weitere Informationen suchen hier noch ein Link zum Bundesumweltamt:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/c ... /glyphosat

Was hilft da anderes als Fatalismus: Ich geh´ mal die paar verbliebenen Winterfliegen am Wasser suchen, vielleicht schlüpft ja etwas um die Mittagszeit...

Tight Lines, Christian
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Spiegelkarpfen
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Spiegelkarpfen »

Hallo Christian,
soweit ich weiss, hat sich Deutschland bei der Abstimmung enthalten. Dafür möchte man die Beschränkungen, wenn es soweit ist, bei uns dann erhöhen.
Ich hätte mir auch etwas anderes gewünscht. :( Wie du schon sagtest: Es hilft nix. :mrgreen:
LG & TL Enrico
"Dieses Fliegenangeln macht doch hier keinen Sinn. Hier gibt´s keine Forellen!"
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Hans.
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Hans. »

Hallo allerseits,

wenn das Mittel vom Bauern falsch angewendet wird, z.B. bei beginnender Rapsblüte, werden viele Insekten damit kontaminiert. Mit den Insekten die Vögel, und dann muss man sich nicht wundern, wenn es immer weniger von beidem gibt. Und die (bewußt?) falschen Anwendungen kommen immer wieder vor!

Wenn ein Imker Pech hat, und seine Bienen im Bereich eines solchen Rapsfeldes den Blütennektar sammeln (Sammelradiuns bis zu drei Kilometer um den Bienenstock herum!) und Glyphosat ab einer gewissen Menge in seinem Honig nachgewiesen werden kann, ist der Honig unverkäuflich und muss als Sondermüll entworgt werden :doubt:

Gruß
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
Fliifi-Sepp
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ja, wieder mal ein herber Rückschlag für das gesamte Ökosystem und natürlich auch für alle Lebewesen im Wasser!

Trotzdem kann ein Jeder seinen persönlichen Beitrag dazu leisten:
Wenn er konsequent Bio-Produkte kauft! Denn bei der Produktion von Bio-Lebensmitteln dürfen keine Pestizide verwendet werden! Und auch der sonstige Anbau, sowie die Tierhaltung sind besser, als bei konventionellen Produkten.

Kann man übrigens überall dort sehen, wo Bio-Landwirtschaft auf größerer Fläche betrieben wird. In Österreich, im Bundesland Salzburg, ist der Anteil der Bio-Landwirtschaft mit 50% extrem hoch. Und das merkt man auch an den Insekten. Ich fahre mit dem Auto regelmäßig durch Salzburg und Bayern. Da merkt man es an der Zahl der Insekten auf der Windschutzscheibe. Ein für mich klar erkennbarer Indikator.

LG Sepp
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MahiMahi
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von MahiMahi »

Hallo zusammen,

ja es fängt schon im kleinen an und man kann was dazutun.
Wie Sepp bereits sagt BIO kaufen ist auf jeden Fall gut.
Leider sehen da zuviele wieder den Preis und man will ja nicht mehr bezahlen wie nötig.
Da beginnt der Teufelskreis. Um billig einzukaufen muß billig produziert werden u. A. mit dem Pestizid.
Ich sehe in meiner Nachbarschaft wie die Gärten glänzen und Round up in Unmengen versprüht wird.
Zweimal muß der Rasen in einer Woche gemäht werden ja so verlangt es die Tradition.
Über meinen Garten zerreißen sich bestimmt manche Mäuler. Ich lasse ein Drittel meiner Wiese das ganze Jahr hoch stehen kein Pestizid wird
angewandt nichts chemisches. Ich habe Eidechsen im Garten viele Vögel und auch Igel. Insekten schweben am Abend immer reichlich.
Wie gesagt im kleinen aber das wirkt sich schon groß aus. Da bleib ich gerne der Stein des Anstosses.

LG
Harry
Beppo
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Beppo »

Hallo Hans,
wieso soll der Bauer bei einer beginnenden Blütezeit Glyphosat anwenden. Will der Bauer ernten, oder will der Bauer seine Rapsernte vernichten ?
Soweit mir bekannt ist Glyphosat ein Herbizid und kein Pestizid.
Gruß Beppo
Fliifi-Sepp
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ja, Glyphosat ist ein Herbizid, wird nur umgangssprachlich den Pestiziden zugeordnet. Auch Herbizide sind in der Bio-Landwirtschaft verboten. Den Insekten ist es wurscht, woran sie eingehen.

Umgangssprachlich werden beispielsweise auch Zuckeraustauschstoffe vereinfacht den Süßstoffen zugeordnet. Deshalb sind Zuckeraustauschstoffe aber auch nicht besser, als Süßstoffe. Beides sollte man nicht konsumieren. Nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit.

Ich halte das bei mir im Garten ähnlich, wie Harry das macht. Als ich im Jahre 2007 damals meinen Garten neu angelegt habe, ließ ich mir einige Lastwagen voll Erde anliefern. Als diese dann flächig über das Grundstück verteilt war und ich den Rasen angesät hatte, wollte dieser einfach nicht richtig wachsen. Mehr sogenanntes Unkraut, als Rasen. Teilweise verdorrte der Rasen ohne Bewässerung im Sommer und teilweise starb alle Vegetation flächig ab. Mein Sohn war damals noch klein und wenn er im Garten spielte, dann war das halt mal so, daß er schnell mal pinkeln mußte. Irgendwann fiel mir auf, daß der Rasen tatsächlich dort, wo er hingepinkelt hatte, schön grün blieb und wesentlich besser wuchs, als sonst wo.
Alles klar, dachte ich mir: Mein Rasen hat zu wenig Nahrung!

Aber statt Dünger habe ich dann ganz einfach den Kaffee-Satz meiner Kaffee-Maschine regelmäßig schön im Garten verteilt. Und siehe da, der Garten begann zu spriessen, das Unkraut wurde weniger und schön langsam entwickelte sich, dort wo ich ihn mähe, eine ganz passabel aussehender Rasen.

Bei einer Renaturierungs-Maßnahme eines Stücks des Baches, an den mein Grundstück grenzt,erzählte mir der Lkw-Fahrer, der dort eingesetzt war, daß er vor Jahren ein paar LKW-Ladungen Erde zu mir gefahren habe. Ich fragte ihn, wo dei Erde den herkam. Es stellte sich heraus, daß diese von einem Aushub von einer konventionell bewirtschafteten Wiese stammte. Also total ausgelaugt. Kein Wunder daß es lange Jahre dauert, bis es bei einem Umstieg von konventioneller auf Bio-Landwirtschaft lange Jahre dauert, bis dort wieder was ohne intensive Düngung wächst!
Seit dieser Erkenntnis ist für mich klar, daß ich Produkte aus konventioneller Landwirtschaft vermeide.

Bei mir im Garten habe ich jetzt auch eine vielfältige Tierwelt mit Eidechsen, Wiesel, Igel und einer artenreichen Insektenwelt.

LG Sepp
orkdaling

Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von orkdaling »

Moin ,
die EU hat verlængert weil keine Einigung erziehlt und nicht alle Aspekte geklært wurden.
Breitbandherbizide-
umgangssprachlich auch als Totalherbizide bezeichnet, wirken mit wenigen Ausnahmen unselektiv gegen alle Pflanzen.
Glyphosat (Handelsname u. a. Roundup) ist ein Beispiel für ein Breitbandherbizid gegen Unkräuter (z. B. Quecken).

Darum ging es - Die Wirkung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln wie Herbiziden auf Mensch und Umwelt ist umstritten.
Dabei besonders ob das Zeug krebserregend ist oder nicht.
Es ging nicht um økologische Auswirkungen. Auch umstritten weil mechanische Bodenbearbeitung wirkt sich zB auf Bodenbrueter und Insekten aus aber spritzen und abtøten der Ackerunkræuter, Randvegetation entzieht wieder die Grundlage anderer Insekten,Wirbeltiere die darauf angewiesen sind.

Es wurden aber die Regeln verschærft, wann , wieviel eingesetzt werden darf.
Fuer die meisten Herbizide gibt es auch ein Anwendungsverbot bzw eine Sperrzeit, insbesonderen wenn diese Mittel zum Abtøten bei Feldfruechten eingesetz werden. ZB werden Kartoffeln gespritzt damit das Kraut schneller abstirbt, gleiches bei Soja, damit schnellere Ernte und weniger Arbeit mit Krautentfernung- nur um mal 2 von vielen Beispielen zu nennen.

Ausserdem duerfen nationale Regeln festgelegt werden (Karenzzeit, Abstænde zu anderen Kulturen)

Das ganze Thema ist so komplex, von Umweltschutz bis Wirtschaftlichkeit, das keine Einigung erzielt werden konnte.

Ursachen die weitaus mehr Insektensterben verursachen sind die Biotopverluste, Monokulturen, Ueberduengung (Stickstoff, Phosphate), Antibiotika, Hormone, sogar Lichtverschmutzung und natuerlich der Einsatz von Pestiziden.

Und da hat Sepp ja vollkommen Recht was die Bio-Landwirtschaft angeht.
Gruss Hendrik
Michl
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Michl »

Moin,
Glyphosat ist wie weiter oben schon geschrieben kein Insektizid, es ist ein Herbizid.
Und, es wirkt nicht selektiv.
Lediglich spezielle genetisch veränderte Nutzpflanzen weisen eine gewisse Resistenz auf.
Es wird zur "Unkraut"bekämpfung eingesetzt, und wirkt nicht gegen Insekten.
Über die krebserregende Wirkung wird seit Jahren intensiv gestritten, ohne abschließendes Ergebniss.
Daher auch die weitere Zulassung.
Aber:
In Deutschland hat sich über die Ausweisung von Gebieten für den Grundwasserschutz in denen kein Glyphosat verwendet werden darf die
Anwendungsfäche drastisch reduziert, hier bei uns beispielsweise um nahezu die Hälfte.
Und:
Die Alternative bei einem Verbot wäre z. B. Glufosinat, das ist aber m. E. deutlich schlechter weil weniger untersucht und mindestens genauso
besch...eiden.
Und, was den Honig angeht, das ist der Fall wenn Bienen nach der Behandlung der Pflanzen die noch nicht abgestorbenen Blüten aufsuchen.
Könnte vermieden werden wenn nicht zu Blühzeiten gespritzt wird.
Interessant in diesem Zusammenhang:
Glyphosat wird beispielsweise großflächig auf fertig ausgebildetes aber unreifes Getreide gespritzt, das beschleunigt die Erntereife und minimiert das Pilzrisiko.
Das ist das Problem, nicht der kleinräumige gezielte Einsatz.
So kommt es in die Nahrungsmittel, wie zum Beispiel ins Bier.....
Wohl bekomms.

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
orkdaling

Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von orkdaling »

Moin,
Ist schon eine Zwickmuehle wenn man sich Einsatzgebiete und Alternativen ansieht.

Was ist Glyphosat?
Glyphosat ist der chemische Hauptbestandteil einer Reihe von Unkrautvernichtungsmittel. Diese Mittel, die man in der Fachwelt als Herbizide bezeichnet, werden überwiegend in der Landwirtschaft zur Beseitigung von Unkraut eingesetzt. Das Besondere an Glyphosat ist: Es ist ein sogenanntes Totalherbizid und in seiner Wirkungsweise einzigartig. Im Gegensatz zu den meisten anderen Herbiziden, die nur gegen spezielle Pflanzen oder Pflanzengruppen wirken, tötet Glyphosat alle grünen Pflanzen ab – egal ob Unkraut oder Kulturpflanze.(Ausnahmen gentechnisch verænderte) Das bekannteste Unkrautvernichtungsmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat ist Roundup.
Wo wird Glyphosat typischerweise eingesetzt?
Die Unkrautbekämpfung mit Glyphosat ist nicht nur besonders effektiv, sondern auch preisgünstig und arbeitssparend. Glyphosathaltige Herbizide werden meist im Ackerbau verwendet, um die Felder unkrautfrei zu machen. Auf diese Weise sparen sich Landwirtinnen und Landwirte die aufwändige mechanische Unkrautbeseitigung.

Ein weiterer, wenn auch vom Umfang her geringer Anwendungsbereich im Ackerbau ist die sogenannte Spätanwendung in Getreide und Raps. Hier darf Glyphosat kurz vor der Ernte auf Teilflächen eingesetzt werden, wenn es infolge von Zwiewuchs zu einer ungleichmäßigen Abreife kommt oder wenn wegen starkem Unkrautdurchwuchs (bei Getreide in lagernden Beständen) eine Beerntung andernfalls nicht mehr möglich wäre.

Und da hat Sepp wieder Recht - es wird auch bei Raps eingesetzt und gelangt damit in den Honig!

Neben dem Ackerbau wird Glyphosat auch im Obst- und Weinbau verwendet, um den Boden in der Umgebung der Stammbasis unkrautfrei zu halten. Im Grünland wird es punktuell angewendet, um einzelne ausdauernde Unkrautarten zu bekämpfen oder stark >>verunkrautete Wiesen und Weiden komplett zu erneuern.<<
>>Als Totalherbizid tötet Glyphosat flächendeckend alle Wildpflanzen ab, die auf dem Acker wachsen und gefährdet damit die biologische Vielfalt. Und zwar nicht nur die pflanzliche, sondern auch die der Tiere, die an diese Ackerlebensräume gebunden sind – das sind insbesondere Insekten und Vögel.<<
Und dabei trifft es also Bienen , Insekten & Co !

Gibt es (chemische) Alternativen zu Glyphosat?
-Wenn es Alternativen gibt, sind diese in der Regel schlechter in der Wirkung und/oder schädlicher für die Umwelt.
Alternative Pflug
Mit dem Pflug kann sehr wirksam Unkraut auf dem Acker beseitigt werden
Landwirtinnen und Landwirte müssten bei einem Verbot von Glyphosat also zwangsläufig wieder mehr pflügen. Dies war in Zeiten vor Glyphosat das Mittel der Wahl und funktioniert auch heute noch, wie sich im Ökolandbau zeigt, wo der Einsatz von Herbiziden generell verboten ist

Gibt reichlich Quellen dazu, zB woher diese Auszuege stammen, https://www.landwirtschaft.de/
Gruss Hendrik
Fliifi-Sepp
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Michl,

ja, als Glyphosat-Rückstände bei Bier nachgewiesen wurden, da schrien selbst die auf, denen sonst so ziemlich alles wurscht ist, was sie konsumieren oder welche Auswirkungen ihr persönliches Verhalten hat!
Die meisten haben das aber wieder vergessen oder verdrängt.

Sollten vielleicht mal wieder Studien dazu gebracht werden. Aber ob die Medien nochmals so breitflächig darüber berichten, wie damals, ist zumindest fraglich.
Da werden damals schon die einen oder anderen Brauerei-Werbekunden der Medien Alarm geschlagen haben.

Im Moment ist gerade zugesetzter (raffinierter/chemisch hergestellter) Zucker ein ganz heißes Thema in den Medien. Im konventionellen Anbau von Zuckerrüben sind Herbizide ja auch weit verbreitet. Und die dann folgenden Prozesse sind ja auch nicht gerade ökologisch.
Aber da ist die Lobby Zucker-Industrie perfekt aufgestellt:
Immer wenn es kritische Medienberichte zu Zucker gibt, sorgen sie dafür, daß umgehend Medienberichte lanciert werden, die mit zweifelhaften Studien beweisen sollen, daß zugesetzte Zucker praktisch vollkommen unschädlich sind.
Gut dokumentiert im sehr sehenswerten und fast wie ein Thriller wirkenden ARTE-Beitrag: https://www.youtube.com/watch?v=b-ysu4VQQ4Y

Hallo Hendrik,

gut erklärt!

Und wie ich schon geschrieben habe:
Die Lösung ist der Bio-Anbau. Und der Kauf von Bio-Lebensmitteln. Dann trägt man zumindest selber dazu bei, daß für die eigenen Lebensmittel keine Herbizide verwendet werden. Und man ist auch wesentlich sicherer keine eventuellen Rückstände von Herbiziden in den Lebensmitteln konsumieren (eventuelle geringe Kontermination von nahe liegenden konventionellen Anbauflächen sind nicht gänzlich auszuschließen).

LG Sepp
FlyandHunt
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von FlyandHunt »

Es gab mal eine ARTE Doku die hieß Gift im Acker.
Findet sich leider nicht mehr.
Dort war ein Schweine-Bauer aus Dänemark, der Glyphosat-freie Futtermittel verwendete.
Er konnte dann einmal keins beziehen und musste auf Glyphosathaltiges umsteigen.
Die Fehlgeburten und Missgeburten Rate stieg exorbitant an. Ferkel mit offenen Rücken, Fehlgebildeten Köpfen usw.
Nach der Umstellung auf Glyphosat-freies Futtermittel ging alles wieder zurück.
Natürlich war das für irgendwelche Studien KEIN Indiz, hätte ja auch an dem Futtermittel selbst liegen können. (Ja ne ist klar)

Alleine das es verlängert wird, zeigt mir dass es schädlich ist, denn sonst würde man gar nicht drüber sprechen / abstimmen.
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
TorstenHtr
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von TorstenHtr »

Ich sehe das alles etwas anders. Es gibt keine einfachen Lösungen, ökologischer Landbau benötigt deutlich mehr Fläche, Flügen der Felder anstatt Herbizide bedeutet stark erhöhtes Erosionsrisiko. Vor- und Nachteile müssen genau betrachtet und abgewogen werden.

Ich hatte mir letztens dazu (wissenschaftliche) Podcasts angehört; die das Thema verhältnismäßig neutral bewerten insb. den Quarks Science Cops Podcast fand ich sehr hörenswert.

Panikmache mit Glyphosat: Killer oder kaum bedenklich? | Podcast #68 | Quarks Science Cops
https://www.youtube.com/watch?v=VGOD1YHHuoo

maiLab: Was ist jetzt mit Glyphosat?
https://www.youtube.com/watch?v=2K0TAphTfaI
Beppo
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Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von Beppo »

Ja "FlyandHunt", Glyphosat sollte man nicht essen, steht sogar auf der Verpackung.
Ansonsten völlig sinnfrei der Kommentar.
Gruß Beppo
orkdaling

Re: Kein Ende des Insektensterbens? EU verlängert Glyphosatzulassung

Beitrag von orkdaling »

Oh, interessant.
Da hat man Jahrhunderte gepfluegt, Unkraut gehackt, keine Getreidesorten oder Kartoffeln gespritzt damit sie absterben, schneller reifen, das Zeug wurde einfach so reif, es gab so gut wie keine Bodenerosion - alles bevor diese Spritzmittel eingefuehrt wurden und Monokulturen die das Zeug benøtigen.
Wenn man aber totspritzt spart man nach der Ernte die teure Getreidetrocknung, man spart Pfluegen oder Hacken (nennt man auch mechanische Bodenbearbeitung) - da liegt der Hase im Pfeffer.
Kann natuerlich auch sein das man uns (gelernter Bauer) nur Muell erzæhlt hat.

Es geht bei dem Giftmuell um`s Geldmachen, sowohl bei den Herstellern wie den Agrarindustriebetrieben!
Und es ist erwiesen das das Zeug nicht nur in Bier sondern sogar in der Muttermilch nachgewiesen wurde - aber da hat es ja keine Nebenwirkungen!

Kann mal alles von zwei Seiten sehen und darum:
>Bayer/Monsanto zu 1,5 Milliarden Strafe verurteilt - 20. November 2023
>Im Jahr 2020 zahlte Bayer 10,5 Milliarden, um die Vorwürfe zu beseitigen, dass die Verwendung des Unkrautvernichters bei fast 100.000 Menschen zu Krebs geführt hat. Freiwillig ???

Und die høhere Produktionsflæche, wenn man diese nutzt um Mais oder anderes Getreide fuer Energiegewinnung zu opfern, wenn man die Flæchen versiegelt oder zerstørt - klar dann muss man genverændertes Zeug anbauen und mit Spritzmitteln schuetzen.

Das sind Fakten die nicht mal die Hersteller bezweifeln, nee sie begruenden damit sogar die Notwendigkeit fuer ihre Produkte !
Allerdings hilft es den vertockneten Bøden, den hungernden Afrikanern sehr wenig, die sind auf ukrainisches Getreide angewiesen, von vielen deutschen Agrarbetrieben die ihre Chance dort erkannten weil sie in der EU keine Kohle mehr machen konnten.

Ach , das ist ja wieder ein anderes Thema... wer wollte das belastete Getreide nicht haben, Polen, Frankreich, Ungarn ...
Gruss Hendrik
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