Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Im redaktionellen Teil des Fliegenfischer-Forum erscheinen täglich bis wöchentlich Hinweise mit Kurzbeschreibung und Links auf alle neuen Reiseberichte, Gerätetests, Beiträge, Aktuelles, News & Updates, Termine, Buch- und Filmbesprechungen u.v.m. Damit diese Infos bei Euch nicht untergehen, gibt es ab Januar 2024 eine 1:1 Kopie dieser Hinweisseite jetzt auch hier im Board, zudem könnt ihr hier gerne darüber diskutieren ...

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Michael.
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Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von Michael. »

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Juli 2024:

Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse | Die norwegische Umweltbehörde (Miljødirektoratet) hatte beschlossen, 33 der wichtigsten Lachsflüsse über Nacht, ab 23. Juni, also früh in der Saison, zunächst bis zum 4. Juli 2024 zu schließen. Sie enttäuschte damit tausende Sportfischer aus aller Welt und richtet mit dieser Entscheidung einen Schaden in mehrstelligem Millionenbereich an. Die Folgen für die Flusseigentümer, Organisatoren, Lachsfischer und vor allem für die Wildlachse selbst hat das Umweltdirektorat entweder nicht bedacht, oder nimmt sie bewusst in Kauf. Auf jeden Fall wirkt sich ein generelles Fischereiverbot über Jahre und sogar Jahrzehnte negativ aus und die Verantwortlichen dafür sind, wie meist in solchen Fällen, nicht greifbar... (=> Hier weiterlesen: https://www.fliegenfischer-forum.de/des ... rwegen.htm

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superfredi
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von superfredi »

hallo
Ich verstehe zwar die Enttäuschung der Lachs Angler, aber nicht, das diese Verordnung Schaden bei den Wildlachsen selbst machen soll- hääh?
Was ist den das für ein Unsinn ?
Und ein generelles Fischereiverbot über Jahre und sogar Jahrzehnte wirkt sich negativ aus ? Was?
Da schreibt wieder einer der enttäuschten, aufgebrachten Fluss-Pächter (!) irgendeinen Unsinn, da er seine Gelder nicht mehr reinbekommt.
Den Unmut verstehe ich zwar, aber bitte sachlich bleiben. Irgendetwas muss ja unternommen werden.
Schön währe ja mal die wahre Ursache (Futter/Fressgebiete leer ?) zu kennen und versuchen dagegen etwas zu unternehmen.
Petri heil
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von Köcherfliegenlasse »

Hab ich nicht so verstanden.
Der Satz mit dem Jahrzehnt ließt sich ulkig, klingt als wäre der schlecht übersetzt. Ich vermute der bezieht sich auf die wirtschaftliche Situation im Angeltourismus und nicht auf den Lachsbestand.

Ansonsten wird doch in dem Artikel einfach nur beschrieben das es statt pauschaler Angelverbote auch andere Möglichkeiten zur Reduktion der Angelfänge gäbe je nach lokaler Situation - kann man sicher drüber diskutieren.

Und dass der Lachsindustrie mal auf die Finger geklopft werden sollte ist zwar etwas ausschweifend beschrieben aber grundsätzlich korrekt finde ich, wenngleich natürlich der direkte Zusammenhang zum schlechten Aufstieg dieses Jahr nicht wirklich nachweisbar ist oder? Im Artikel heißt es nur das sich bis zu 30% der abwandernden Smolts mit Fischläusen o.ä. infizieren und damit die Zucht generell einen negativen Einfluss hat.

Ich sehe nicht das hier beleidigte Lodgebesitzer herumwüten

VG Lasse
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Verständlich, daß kommerzielle Anbieter von Angelreisen o. ä. keine Freude mit den Maßnahmen haben!

Aber der Schutz der Wildfische hat aus meiner Sicht Vorrang. Und mein Kenntnisstand ist, daß die norwegischen Medien ausgiebig über die aktuell besonders kritische Situation der Lachsbestände berichten und die zuständigen Behörden (überwiegend auf Druck der heimischen Bevölkerung) Maßnahmen planen und umsetzen.

Daß die Farmlachs-Industrie eine der Ursachen, wenn nicht sogar die Hauptursache für den Rückgang der Wildlachsbestände ist, ist mittlerweile anscheinend nachgewiesen.
Da kann übrigens auch jeder von uns was dazu beitragen: Selber keinen Zuchtlachs kaufen und sein Umfeld informieren.

LG Sepp
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DerRhöner
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von DerRhöner »

Hallo allerseits

Also ich finde die Rolle, die der Herr Raguse hier spielt, nicht so optimal. Bereits zeitgleich mit dem Verbot hat er ja nochmal die Werbetrommel gerührt, das ist mindestens mal unsensibel und belegt eben genau das: Die kurzfristigen Geschäftsinteressen seiner Branche sind ihm wichtiger als Schutzmassnahmen. Ob diese in dieser Form und Kurzfristigkeit sein mussten, kann man vielleicht noch besprechen. Aber ich halte es nicht für sinnvoll, gar nichts zu tun, und dann bleibt vielleicht nur die Notbremse. Ich glaube die Branche hätte da auch bspw. ein Signal setzten können, indem alle kommerziellen Anbieter C&R für ihre Kunden verpflichtend einführen. Hatten sie auch nicht den Mut und dürfen entsprechend nicht gerade ein Entgegenkommen erwarten.

Dass er jetzt die Schuld ausschliesslich bei den Lachsfarmen sucht, finde ich auch etwas kurzssichtig. Hier wieder, die Anbieter der Reisen verdienen vermutlich nicht schlecht. Was tragen die bei? Wäre es eine Möglichkeit wie in Island, Smolts zu züchten? Einen gemeinsamen Effort von Reiseanbietern, Staat und Beiträgen aus Einzeillizenzen?

Ich finde das einfach gesagt sehr kurzsichtig: Das Business soll auf jeden Fall weiter laufen. Schuld sind ausschliesslich die andern. Ändern darf sich nur, was den eigenen Geschäftsinteressen nicht entgegen steht. Blöd: Die Lachszüchter haben auch berechtigte Geschäftsinteressen, werden sie sagen. Da finde ich, sitzt der gute Mann auf einem recht hohen Ross.

Meine Meinung...

Christian
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von flatfischer »

superfredi hat geschrieben: 30.07.2024, 17:41Da schreibt wieder einer der enttäuschten, aufgebrachten Fluss-Pächter (!) irgendeinen Unsinn, da er seine Gelder nicht mehr reinbekommt.
Ja, Manfred Raguse ist Flusspächter und daher verständlicherweise nicht gerade glücklich über das Angelverbot. Er ist aber auch ohne jeden Zweifel einer der fundiertesten Kenner überhaupt hinsichtlich des Atlantischen Lachses und der Probleme der Art.

Seinen Beitrag als "irgendeinen Unsinn" zu bezeichnen finde ich daher freundlich ausgedrückt doch sehr befremdlich (um nicht zu sagen unverschämt).

Helge
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von huchenfan_in »

DerRhöner hat geschrieben: 31.07.2024, 14:34 ...Ich glaube die Branche hätte da auch bspw. ein Signal setzten können, indem alle kommerziellen Anbieter C&R für ihre Kunden verpflichtend einführen. Hatten sie auch nicht den Mut und dürfen entsprechend nicht gerade ein Entgegenkommen erwarten.

Dass er jetzt die Schuld ausschliesslich bei den Lachsfarmen sucht, finde ich auch etwas kurzssichtig. Hier wieder, die Anbieter der Reisen verdienen vermutlich nicht schlecht. Was tragen die bei? Wäre es eine Möglichkeit wie in Island, Smolts zu züchten? Einen gemeinsamen Effort von Reiseanbietern, Staat und Beiträgen aus Einzeillizenzen?
Hallo Christian,
wer sich ein bißchen mit der Thematik beschäftigt wird schnell feststellen, dass vorallem die Lodges/Reiseanbieter seit Jahren intensiv für das Wohl der Wildlachsbestände eintreten und den Gästen empfehlen u.a. C&R zu praktizieren. Eine Pflicht für C&R ist soweit ich weiß aufgrund norwegischer Gesetze nicht möglich.
Auch ein Blick in die Fangstatistiken der Flüße (Elveguiden, Scanatura,...) zeigt, dass insbesondere bei den bekannten Reiseanbietern großteils C&R praktiziert wird und die Fische in anderen Beats gnadenlos weggeknüppelt werden.
Sicherlich kann man dies noch verbessern, indem man z.B. Drillinge verbietet, nur noch widerhakenlos fischt, Ruhefenster von 0:00-06:00, usw., aber
den Lodges/Reiseanbietern den schwarzen Peter zuzuschieben bzw. ihnen eine Teilschuld zu geben halte ich persönlich schon sehr weit hergeholt.

Bzgl. Manfred Raguse...flatfischer hat eigentlich alles geschrieben.

TL
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superfredi
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von superfredi »

Hallo Helge
Da dich ja mein unverschämter Beitrag stört - ließ doch mal, was hier steht:
".... Die Folgen für die Flusseigentümer, Organisatoren, Lachsfischer und vor allem für die Wildlachse selbst hat das Umweltdirektorat entweder nicht bedacht, oder nimmt sie bewusst in Kauf. Auf jeden Fall wirkt sich ein generelles Fischereiverbot über Jahre und sogar Jahrzehnte negativ aus ...., ...Die Folgen für die Flusseigentümer, Organisatoren, Lachsfischer und vor allem für die Wildlachse selbst..."
so - jetzt erkläre mir mal, wie sich ein Fangverbot negativ auf die sich dann erholenden Lachsbestände und dann irgendwann wieder zu befischenden Lachse - sogar auf Jahrzehnte - negativ auswirken soll ?!? Häh ?

Ließ doch bitte erst mal was ich schreibe und hau hier nicht solche Bolzen - "Unverschämt" - raus !

Und wenn sich der Herr Raguse selber auf die Schultet haut, weil ja nur C&R praktiziert wird - die bis zu 17% Sterblichkeit dabei (wissenschaftlich belegt und im Sommer sowieso) sind Dir ja auch irgendwie egal - oder warum stellst Du Dich auf seine Seite, statt mit den empfohlenen Maßnahmen zum Schutz mitzugehen, auch wenn es schmerzt? Die Gaula 2024 nur ca. 50% Aufstieg - rechne mal gleich die 17% ab wenn es so währe......
Wenn das jährliche Laichbestandsziel nicht erreicht wird, muss nun mal von staatlicher Seite etwas unternommen werden!
Es sind also nun 17 Flüsse in Norwegen total gesperrt,
ca. 150 mit Auflagen - wie geringere Quote oder kürzere Saison (teilweise schon seit 2021, weil das jährlich beurteilt wird)
und ca. 350 Flüsse sind ohne Auflagen offen.

Petri Heil
Grüße vom unverschämten Fred !
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von huchenfan_in »

superfredi hat geschrieben: 31.07.2024, 16:07 so - jetzt erkläre mir mal, wie sich ein Fangverbot negativ auf die sich dann erholenden Lachsbestände und dann irgendwann wieder zu befischenden Lachse - sogar auf Jahrzehnte - negativ auswirken soll ?!? Häh ?
Naja, es sind ja u.a. nur ca. 14.000 kranke Zuchtlachse bei Lerøy ausgebrochen, die nun ungehindert mit den Wildlachsen in die Flüsse des Trondheimfjords aufsteigen können.
Eine Durchmischung von Wildlachs- mit Zuchtlachsgenen wird natürlich keinen Einfluß auf die Entwicklung der Stämme haben... :roll:

TL
Huchenfan
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Christian,

niemand hat die Lachsfarmen hier als Alleinschuldige bezeichnet. Aber wenn sich offensichtlich 30% der abwandernden Smolts mit Lachsläusen aus den Lachsfarmen infizieren und ausgekommene Zuchtlachse mit den Wildlachsen aufsteigen und so den Genpool der Wildlachse schädigen, dann haben sie zumindest eine wesentliche, wenn nicht sogar Hauptschuld an der derzeitigen Misere!
Natürlich werden auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Gut, wenn dann was von den Behörden gemacht wird!

Die Pächter der Lachsgewässer haben berechtigte wirtschaftliche Interessen, aus meiner Sicht ethisch gesehen wahrscheinlich sogar berechtigtere wirtschaftliche Interessen als die Betreiber der Lachsfarmen!

Aber die berechtigsten Interessen, das sollte über allem stehen, haben die Wildlachse! Und darüber sollten wir als Fischer, die von guten Wildfischbeständen profitieren, uns alle einig sein!

LG Sepp
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DerRhöner
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von DerRhöner »

Hallo Sepp
Hallo allerseits

Das Statement, dass die wichtigsten Interessen die Lachse haben, unterschreibe ich ausdrücklich.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass beide Seiten wirtschaftliche Interessen haben. Mögen uns die einen sympathischer sein als die andern... Mit Ethik wäre ich zurückhaltend, die Fischzüchter werden sagen, sie tragen zur Ernährung der Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Schonung der Wildfischbestände bei und das sei wichtiger als die Vergnügungsinteressen von ein paar Anglern... (Bitte, die Diskussion gar nicht erst anfangen, ich hielte die Aussage aufgrund vieler Aspekte für dreist gelogen, aber sie könnten das so behaupten und 90% der geneigten Fischesser würden wohl beipflichten.)

Ich stimme sogar zu, vermutlich hat die Netzzucht in den Fjorden den Hauptanteil am Problem. Aber wir sollten uns an dieser Stelle vielleicht auch vor Augen halten, dass Lachsfischerei in Flüssen eigentlich genau das ist, was wir bei allen andern Fischarten durch Schonzeiten verhindern wollen: Fischerei auf Laichfische. (Ich glaube ich weiss was passiert, wenn ich hier zu Äschen-Schonzeit Fotos von 5 fetten Äschen poste, die ich gerade gefangen habe und mich damit brüste, sie nach ausfürhlicher Fotosession wieder entlassen zu haben. Na, stimmt's?) Da muss man jetzt nicht päpstlicher sein als der Papst, ich fische ja auch gerne Lachs, aber es verlangt eine besondere Sensibilität. Wenn dann aber offenbar von der Mehrheit der Fischer Catch&Kill betrieben wird, Catch&Release aber nicht gesetzlich vorgeschrieben werden kann, bleibt wohl nur die Notbremse. Das ist dann blöd für die Pächter, aber das war es für Restaurantpächter zu Corona-Zeiten auch. Das fällt dann unter Geschäftsrisiko.

Mich stört die Glorifizierung von Herrn Raguse, die ich schon mehrfach an verschiedenen Stellen gehört habe. Es mag sein, dass er ein engagierter Lobbyist der Wildlachse ist. Aber damit zugleich auch seiner Geschäftsinteressen. Das eine macht das andere nicht wertlos, aber ist für mich eben ein wichtiger Kontext, der das Engagement relativiert. Wenn ein Bierbrauer gegen Alkohlsteuern zur Reduktion von Alkoholismus mit dem Erhalt der bayrischen Wirtshaustradition und Biergärten argumentiert, hat das für mich genau das gleiche Gschmäckle! Es gibt viele andere Lobbyisten für den Lachs, die das ohne eigene Geschäftsinteressen machen und ich vermute, die würden die Entscheidung begrüssen.

Unterm Strich halte ich das Verhalten (sowohl aufgrund der Werbung zum Zeitpunkt der Schliessung als auch diesen Beitrag) für nicht so reflektiert, wie ich es mir wünschen würde und damit schwächt er meiner Meinung nach seine eigene Argumentationslinie.

Gruss

Christian
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von huchenfan_in »

Hallo zusammen,

anbei einmal zwei Diagramme von NINA (https://www.nina.no/milj%C3%B8overv%C3% ... imsfjorden), die das Problem bzgl. der Zuchtlachse im Trondheimfjord zeigen:

oppdrettslaks.JPG
oppdrettslaks.JPG (92.94 KiB) 4126 mal betrachtet

TL
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Und übersetzt heißt da?

LG Sepp
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von huchenfan_in »

Fliifi-Sepp hat geschrieben: 02.08.2024, 22:14 Und übersetzt heißt da?

LG Sepp
Oppdretslaks = Zuchtlachs
Mellomlaks = mittlere Lachse (66-88 cm)
Storlaks = Großlachs (> 88cm)

TL
Huchenfan

PS: Nichts für ungut, aber Google-Translator würde übrigens auch helfen ;)
Fliifi-Sepp
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Re: Atlantiklachs: Destruktives Fischereiverbot in Norwegen 2024 | Ein Beitrag aus Norwegen von Manfred Raguse

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Danke für den Hinweis bez. Google Übersetzter!

Nicht, daß mir das das völlig unbekannt gewesen wäre, habe ich sogar gemacht, hier das Ergebnis:

"Lachseinblick in den Trondheimsfjord 2024
Überwacht den Eintrag von Lachsen in den Trondheimsfjord
Diese Seite zeigt, wie sich der Lachszugang zum Trondheimsfjord im Zeitraum vom 2. Mai bis 15. September 2024 entwickelt und wird alle sechs Tage aktualisiert.
Die Statistiken basieren auf Fängen in zwei einzelnen Keilen am Eingang zum Fjord. Alle gefangenen Lachse werden markiert und lebend freigelassen.
Die Einstufung als Wildlachs oder Zuchtlachs erfolgt anhand äußerer Merkmale und wird durch Schalenanalysen verifiziert."

Man könnte das so interpretieren:
In zwei Dreiecken am Eingang zum Fjord werden Lachse gefangen und aufgrund äußerer Merkmale beurteilt, ob es sich um Zucht- oder Wildlachse handelt, was durch Analysen (Schalenanalyse ist Genanalyse?) überprüft wird?
Alle gefangenen Lachse werden anschließend wieder freigelassen, also auch die Zuchtlachse?
Das Verhältnis Zuchtlachs-Wildlachs sollen die dargestellten Grafiken zeigen?

Na ja, man kann es so interpetieren, aber ist das wirklich richtig interpretiert? Da wäre es vielleicht doch hilfreich, wenn den Text und die dazu gehörenden Grafiken von jemanden, der den tatsächlichen Sinn der norwegischen Sprache im korrekten Sinn in deutsch übersetzt und interpretiert wird? Und vielleicht auch, was der Post generell aussagen sollte? Sonst bringen aus meiner Sicht ein solcher Link und die dargestellten Grafiken nicht wirklich viel.

Das war eigentlich mit "Übersetzung" gemeint! :wink:

LG Sepp
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