Lieblingsspeise von Großforellen

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fjorden
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Re: Lieblingsspeise von Großforellen

Beitrag von fjorden »

Hallo,
wäre ja mal ein Extra Artikel wert, mit Meerforellenfliegen am Bach. Mein Neffe fing eine 63 cm Bachforelle in einem 1- 1,50 m breiten Bach auf eine Black Magnus auf Hakengröße 6.
Tolle Forellen Frank, aber so ein großer Bestand an sehr großen Bachforellen ohne fangfähigen Besatz in einem Vereinsgewässer mag ich kaum glauben. Auf dem Bild sieht der Bach auch nicht besonders groß aus, so dass mich die Dichte an großen Fischen sehr ungewöhnlich ist. So ist eine 70 cm Bachforelle ein absoluter Ausnahmefisch, der wenn überhaupt, alle 10 Jahre mal gefangen wird. Oder fischen dort nur wenige Mitglieder mit strikten Entnahmeregelungen?
Gruß
Fjorden
Fliifi-Sepp
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Re: Lieblingsspeise von Großforellen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, daß gerade ein Niederungsbach wie auf den Bildern zu sehen, gerade weil kein fangfähiger Besatz eingebracht wird, eine Reihe von wirklich großen Bachforellen produzieren und vor allem halten kann. Wenn die Fische in so einem Gewässer natürlich aufwachsen, passen sie sich an die Gegebenheiten wie Nahrungsquellen und Hochwasserereignisse ganz anders an, als fangfähige Besatzfische, die Mühe haben, sich im Fließwasser an die natürlichen Nahrungsquellen anzupassen und beim nächsten Hochwasser in das darunter liegende Revier gespült werden.
Zudem haben Niederungsbäche oft ein erstaunlich reichhaltiges Nahrungsangebot und die Fische wachsen entsprechend gut ab. Strikte Entnahmeregeln, wie der natürlichen Produktion angepaßte Entnahmefenster, sind aber immer Voraussetzung, daß ein guter Fischbestand aufgebaut und erhalten werden kann.
Ich kenne mittlerweile eine Reihe von Gewässern, die entweder gar nicht besetzt werden, oder zumindest nicht mit fangfähigen Fischen, die mit einer entsprechend angepassten Bewirtschaftung viele und auch erstaunlich große Fische haben.
Wer mal eine im Fluß aus dem Ei geschlüpfte und aufgewachsene Regenbogenforelle (ja, die gibt es!) mit über 60 Zentimetern am Haken hatte, der vermisst vielleicht die Steelhead-Fischerei an der amerikanischen Westküste nicht mehr!

LG Sepp
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trutta1
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Re: Lieblingsspeise von Großforellen

Beitrag von trutta1 »

Hallo Fjorden,

ich war in diesem Jahr wirklich oft am Bach, da ich mich ja erst mal ortskundig machen wollte.
An keinem Tag traf ich einen Vereinskollegen! Da dieser Bereich im Sommer auch total zuwächst, kommt man nur mit viel Aufwand an den Bach.
Beim Arbeitseinsatz kommt man dann mit einigen ins Gespräch und kaum einer befischt diese, für viele zu anspruchsvolle Strecke.
Das wichtigste war der von Anfang an offene, erliche Austausch miteinander. Deshalb weiß ich, dass mehrere Mitglieder große Bachforellen fangen und releasen.
Deshalb auch die Neugierde, "wie erkenne ich den Unterschied zwischen Rogner und Milchner".
Und wer ist wichtiger für den Gesamtbestand.

Die Bäche, die ich früher betreut habe hatten auch einen hervorragenden Bachforellenbestand, trotz Spinnangler.
Besetzt haben wir damals Brütlinge aus eigener Erbrütung. Die Bäche waren nicht größer als der jetzige und Bachforellen über 60cm wurden jedes Jahr gefangen.
An ein elektr. Abfischen zu einer Bestandsaufnahme kann ich mich noch sehr gut erinnern. Auf einer Länge von ca. 1km wurden ungefähr 300 maßige Bachforellen und 50 maßige Äschen gefangen. Dabei waren auch ein paar kapitale Bachforellen zwischen 50-65cm.
Ein Ausnahmefisch wurde von mir mit 75cm vermessen! In einem Bach von max. 6m Breite!
Bachstruktur und Nahrung sind da wichtiger als Gewässergröße. Alle Fliegenfischer unseres damaligen Vereins setzten solche Laichfische meist zurück. Ein Nebenbach von nur 1-1,5m Breite aber mit mehreren tiefen Kolken, befischten wir regelmäßig elektr. zur Laichfischgewinnung.
Was da zum Vorschein kam, glaubte man kaum. Allerdings war dieser Nebenbach als Aufzuchtgewässer deklariert und für den Angelsport gesperrt.

Sicher ist eine natürliche Reproduktion das idealste,
aber zur Unterstützung kann eine künstliche Erbrütung die Vernichtung eines kompletten Jahrgangs, zB bei Sandeintrag oder anderen Umwelteinflüssen verhindern.

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
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