Welche Schnur für Streamer?

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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Fliifi-Sepp
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Re: Welche Schnur für Streamer?

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ja, das mit der nicht korrekten Gewichtung bei den Schnüren ist wirklich sehr störend!

Wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht auch ständig Schnüre aus dem Programm genommen werden und durch andere ersetzt werden, die man erst mit seinen Ruten abstimmen muss. Oft erlebt man, dass man eine bewährte Schnur nachkaufen will und es gibt sie nicht mehr.

Gute Beispiele im positiven Sinne sind die Cortland 333 und 444 Peach und Sylk, oder die SCA Air Cel und die Mastery Expert Distance Competition.
Die Distance Competition ist meine absolute Lieblingsschnur. Allerdings braucht man die für die allermeisten Situationen am Wasser nicht wirklich. Diese Schnur für die "normalen Situationen" am Wasser zu verwenden, kommt mir so vor, wie einen Supersportwagen auf den Straßen der Schweiz zu bewegen.

Schnüre von Maxcatch habe ich auch schon probiert. Bei den ganz billigen davon merkt man schon, daß sie nicht die Qualität der guten Markenschnüre haben. Aus meiner Sicht Sie sind aber selbst die günstigsten davon für die meisten fischereilichen Situationen mehr als ausreichend. Wobei ich selbst meine billigsten Schnüre regelmäßig pflege.
Da können sich halt selbst Anfänger mehrere Schnüre in unterschiedlichen Schnurklassen und Taper leisten und mit ihren Ruten ausprobieren. Oder zum Üben auf der Wiese verwenden, wofür mir die teureren Schnüre oft zu schade sind. Auch am Wasser machen sie keine wirklich schlechte Figur.
Die Schnüre, die ich von MC habe, sind alle korrekt gelabelt und nachgewogen exakt in der Schnurklasse, die auf der Verpackung steht.
Die Diskussionen um diese Marke kann sich ja jeder selber online anschauen und seine persönlichen Schlüsse daraus ziehen.

WF oder DT? Bei mir beides. Ich fische meist größere Flüsse mit teils sehr unterschiedlichen Strömungsverhältnissen. Da spielt das Leinenhandling eine große Rolle. Bei WF-Standardkeulen ist man dann oft schon im dünneren Bereich der Schnur und sie läßt sich dann schlechter umlegen. Mit einer DT geht das besser, oder halt mir einer WF mit langer Keule.
Die effektiv möglichen Wurfweiten sind bei einer WF zwar besser, aber das spielt eher an der Küste eine Rolle. Selbst bei großen Flüssen ist das meist nicht entscheidend. Eine DT in gleicher Qualität erreicht meiner Erfahrung nach nur unwesentlich geringere Weiten. Je nachdem, was man halt als "wesentlich" ansieht!

LG Sepp
Dierk
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Re: Welche Schnur für Streamer?

Beitrag von Dierk »

Liebe Leute!

Ich habe mir eine kurzkeulige WF Schwimmschnur angeschafft, nämlich die "Streamer" von Cortland (#5). Ich bin begeistert! Die Rute lädt sich ernorm gut auf, sodass ich nunmehr eine deutliche größere Reichweite habe.

Nochmals vielen Dank für eure Tipps. =D>


Beste Grüße

Dirk (der darunter leidet, dass die Salmoniden-Schonzeit begonnen hat)
jo
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Re: Welche Schnur für Streamer?

Beitrag von jo »

auch wenn die Lösung gefunden zu sein scheint, möchte ich noch eine Sache anmerken: Entscheidend ist doch, wie gefischt wird. Es macht einen Unterschied, ob man am Stillgewässer rausballern und einstrippen möchte oder ob es darum geht, einen Streamer am schnellen Fluss auf Tiefe zu bringen.

Streamern mit Schwimmschnur ist für mich mittlerweile nur ein großer Kompromiss. Es ist zwar an zahlreichen Gewässern problemlos möglich, aber nicht effizient. Am schnellen Bach fühle ich mich mit einer fast-intermediate viel besser aufgehoben, weil ich schneller runterkomme und die Schnur nicht so sehr vom Oberflächenwasser mitgezogen wird. Hierdurch lassen sich Wasserstrecken, die zum Absinken benötigt werden, erheblich verkürzen und mehr Wasser innerhalb kürzerer Zeit abfischen. Auch mit einer S3 kann man an zahlreichen Fließgewässern nicht viel falsch machen - und wer ganz flexibel bleiben möchte, hat Wechselspitzen aus T-Material in verschiedenen Sinkraten mit dabei.

VG
Jo
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trutta1
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Re: Welche Schnur für Streamer?

Beitrag von trutta1 »

Also ich fische seit über 45 Jahren am Bach zu 90% mit ner Schwimmschnur. Das ist natürlich auch abhängig von der Tiefe des Bachs. Bis 1,5 m habe ich keine Probleme! Alles was tiefer ist, regele ich über die Vorfachlänge und Beschwerung. Gerade beim Streamerfischen im Frühjahr kommt es oft vor, dass ich eine raubende Forelle dicht unter der Oberfläche sehe. Die jagt mit Sicherheit auf Frösche, die zum laichen ins Wasser gesprungen sind. Da bin ich mit einer Schwimmschnur viel flexibeler und kann eine Froschimitation "trocken" anbieten. Gleiches trifft auf Mäuse zu!

TL, Frank
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Re: Welche Schnur für Streamer?

Beitrag von chrmuck »

Hallo Zusammen,

meiner Erfahrung nach ist in Forellenbächen die Strömung oftmals so stark, dass es gar nicht darum geht, ob ich mit einer Sinkschunr möglichst tief oder vielleicht sogar bis zum Grund runter komme, sonder ob ich überhaupt nennenswert unter der Oberfläche fischen kann. Absinken lassen funktioniert häufig nicht, da die Strömung selbst schwere Schnüre schnell verdriftet. Und um Kontakt zum Streamer zu haben, ist längeres Warten zum Absinken eh´nicht empfehlenswert, der durch die Strömung in die Schnur gedrückte Bogen vereitelt den direkten Kontakt. Deshalb ist meines Erachtens nach eine Sinkkschnur sinnvoll, da ich diese direkt nach dem Auftreffen des Streamers fischen kann - ich habe relativ direkten Kontakt und der Streamer fischt, je nach Strömung, zumindest etwas unter der Oberfläche. Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bietet die Sinkschnur auch beim Fischen mit unbeschwerten Koppenstreamern, deren Kopf aus Rehharr viel Auftrieb erzeugt. Falls das Wasser mal wirklich sehr flach sein sollte oder Hindernisse aufweist, kann ich durch beschleunigte Köderführung selbst mit der Sinkschnur über Grund oder Hindernissen fischen. Für eine große Forelle ist auch ein schnell geführter Streamer nicht zu flott unterwegs... Die Amis fischen viel so!

Und auch beim Fischen Stromab im Swing ist die Sinkschnur von Vorteil, hier bietet sie die Möglichkeit, mit der Strömung etwas mehr auf Tiefe zu kommen. Allerdings muss man dabei durch Kontakthalten mit dem Köder dann tatsächlich in ruhigen Passagen aufpassen, dass der Streamer nicht wirklich zu tief läuft und am Grund hängen bleibt.

Aber sicherlich gibt es auch Gewässer, in denen eine Sinkschnur zuviel des Guten ist, vielleicht wegen der Scheuchwirkung der Schnur beim Auftreffen auf´s Wasser oder weil´s wirklich nur ganz flaches Wasser hat... Und werfen lassen sich Vollsinker auch nicht wirklich elegant!

Spätherbstliche Grüße (vielleicht bei den momentanen Bedingungen eher Schwimmschnur und Trockene auf Äsche?)
Christian
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