Bleiverbot für Angler
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Bleiverbot für Angler
Hallo Fliegenfischer
Wenn ich mir das hier später durchlese,
(https://www.nordkurier.de/panorama/dies ... v2-P9BZbL3)
dürfen wir bald keine Fliegen mit Bleibeschwehrung mehr mitführen bzw. damit angeln.
Da steht zB.:
Das Verkaufsverbot und die Verwendung von Bleidraht und Montagen, bei denen das Blei zwangsläufig im Gewässer verbleibt (z.B. Abrissblei) soll 6 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung gelten
Angelgeräte mit einem Bleianteil (über 1% des Gewichts) dürfen am Gewässer nicht mitgeführt werden.
Wenn es dazu kommt - was meint ihr dazu ?
In Lötzinn ist ja auch Blei drinnen....gibt es Alternativern zum Bleiwickeldraht ?
Petri Heil
Fred
Wenn ich mir das hier später durchlese,
(https://www.nordkurier.de/panorama/dies ... v2-P9BZbL3)
dürfen wir bald keine Fliegen mit Bleibeschwehrung mehr mitführen bzw. damit angeln.
Da steht zB.:
Das Verkaufsverbot und die Verwendung von Bleidraht und Montagen, bei denen das Blei zwangsläufig im Gewässer verbleibt (z.B. Abrissblei) soll 6 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung gelten
Angelgeräte mit einem Bleianteil (über 1% des Gewichts) dürfen am Gewässer nicht mitgeführt werden.
Wenn es dazu kommt - was meint ihr dazu ?
In Lötzinn ist ja auch Blei drinnen....gibt es Alternativern zum Bleiwickeldraht ?
Petri Heil
Fred
- MahiMahi
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Re: Bleiverbot für Angler
Hallo,
es gibt schon längere Zeit Draht Bleifrei im Fachhandel und im Fliegenfischershop.
Den Draht braucht man ja nur um ihn um den Hakenschenkel zu wickeln.
Oder mit Kopfperlen fischen die sind auf jeden Fall ohne.
Aber mal ne Frage? Wer soll das denn kontrollieren?
LG
Harry
es gibt schon längere Zeit Draht Bleifrei im Fachhandel und im Fliegenfischershop.
Den Draht braucht man ja nur um ihn um den Hakenschenkel zu wickeln.
Oder mit Kopfperlen fischen die sind auf jeden Fall ohne.
Aber mal ne Frage? Wer soll das denn kontrollieren?
LG
Harry
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Re: Bleiverbot für Angler
dazu kommt....
Blei ist an der Luft und im Wasser recht stabil,
da es natürlicherweise eine stabile Oxidschicht bildet.
ob man da nicht wieder den Deifl mit dem Blezebub austreibt.
hab schon Fliegenbinder gesehen, die nehmen fettfreies Lötzinn.. viel billiger in jedem Fall
ob das besser als Blei ist hab ich keine Ahunug
ich will mir gar nicht vortellen wieviele Zig Tonnen Grundbleie in unseren Flüssen
begraben sind. wenn das wirklich ein Problem ist.. sind wir spät dran
Grüße
Blei ist an der Luft und im Wasser recht stabil,
da es natürlicherweise eine stabile Oxidschicht bildet.
ob man da nicht wieder den Deifl mit dem Blezebub austreibt.
hab schon Fliegenbinder gesehen, die nehmen fettfreies Lötzinn.. viel billiger in jedem Fall
ob das besser als Blei ist hab ich keine Ahunug
ich will mir gar nicht vortellen wieviele Zig Tonnen Grundbleie in unseren Flüssen
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Es macht die Angler doof, und süchtig ... sie wollen immer mehr" (by Steini/GW-Forum.de)
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Re: Bleiverbot für Angler
Hallo
... die Menge an Blei die in einem guten Weinglas enthalten ist, wäre als elektronisches Bauteil aktuell nicht verkehrsfähig...
Bleibist giftig, und man sollte es vermeiden es gibt Alternativen und die sollte man auch nutzen, allerdings wird keiner in deine Fliegendose schauen und prüfen ob da jetzt blei oder tungsten im Kopf verbaut ist, und ich werde sicherlich nicht alle meine Fliegen weg weil ich nicht genau weiß ob und wie viel blei unten drunter ist.
Tl
Norman
... die Menge an Blei die in einem guten Weinglas enthalten ist, wäre als elektronisches Bauteil aktuell nicht verkehrsfähig...
Bleibist giftig, und man sollte es vermeiden es gibt Alternativen und die sollte man auch nutzen, allerdings wird keiner in deine Fliegendose schauen und prüfen ob da jetzt blei oder tungsten im Kopf verbaut ist, und ich werde sicherlich nicht alle meine Fliegen weg weil ich nicht genau weiß ob und wie viel blei unten drunter ist.
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Norman
"Eine Fliege, auf die garantiert kein Fisch beißt, an eine Stelle zu werfen, an der sich garantiert kein Fisch befindet. 'Das ist reine Kunst'"
Paul Hochgatterer
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Re: Bleiverbot für Angler
Hallo,
wenn Blei gelöst ist, ist es recht giftig, in fester Form nicht so sehr. Bei der Produktion von Wolfram wird im Vergleich zum Blei ungleich mehr Material umgewälzt und viel mehr Energie benötigt (deshalb ist es viel teurer als Blei), denn Wolfram hat den höchsten Schmelzpunkt von allen Metallen und ist seltener und in den Erzen geringer Konzentiert. Bei der Förderung fallen sehr viele andere Schwermetalle an (vor allem Blei), die an den Förderungsstellen (überwiegend in China und Russland) in die Umwelt gelangen. Ist Wolfram besser für die Umwelt als Blei, wenn wir es als Gewicht benutzen: hier bei uns schon, der Dreck bleibt ja in China oder Russland. Wolfram ist etwa 1,7 mal so schwer wie Blei, funktioniert also zum Beschweren besser. Die Wolframförderung und Aufbereitung eine riesen Umweltschweinerei und steht deshalb ebenfalls heftig in der Kritik, zudem ist das Zeug im Vergleich zu Blei selten. Es ist aber für uns weniger giftig als Blei. Wenn das Blei aber als Brocken im Wasser liegt, ist die giftige Wirkung gering.
Grüße
Arne
wenn Blei gelöst ist, ist es recht giftig, in fester Form nicht so sehr. Bei der Produktion von Wolfram wird im Vergleich zum Blei ungleich mehr Material umgewälzt und viel mehr Energie benötigt (deshalb ist es viel teurer als Blei), denn Wolfram hat den höchsten Schmelzpunkt von allen Metallen und ist seltener und in den Erzen geringer Konzentiert. Bei der Förderung fallen sehr viele andere Schwermetalle an (vor allem Blei), die an den Förderungsstellen (überwiegend in China und Russland) in die Umwelt gelangen. Ist Wolfram besser für die Umwelt als Blei, wenn wir es als Gewicht benutzen: hier bei uns schon, der Dreck bleibt ja in China oder Russland. Wolfram ist etwa 1,7 mal so schwer wie Blei, funktioniert also zum Beschweren besser. Die Wolframförderung und Aufbereitung eine riesen Umweltschweinerei und steht deshalb ebenfalls heftig in der Kritik, zudem ist das Zeug im Vergleich zu Blei selten. Es ist aber für uns weniger giftig als Blei. Wenn das Blei aber als Brocken im Wasser liegt, ist die giftige Wirkung gering.
Grüße
Arne
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Re: Bleiverbot für Angler
Ich verwende schon seit über 20 Jahren kein Blei mehr beim Fliegenfischen. Blei ist nun mal giftig und ich will kein Blei an meinen Fingern haben (beim Fliegenbinden oder beim Montieren von Slitshots) und auch nicht in den Fliegen.
Es gibt Alternativen zu Blei und unabhängig von irgendwelchen gesetzlichen Vorschriften fühle ich mich Bleifrei beim Fliegenfischen einfach wohler!
LG Sepp
Es gibt Alternativen zu Blei und unabhängig von irgendwelchen gesetzlichen Vorschriften fühle ich mich Bleifrei beim Fliegenfischen einfach wohler!
LG Sepp
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Re: Bleiverbot für Angler
Wie Alex es schon geschrieben hat: Das Blei wie es von Anglern verwendet wird ist für die Umwelt kaum schädlich. Es verbleibt nach der Oxidierung der Oberfläche als "Klumpen" in der Umwelt und wird erst gefährlich, wenn man es zB. schlucken würde. ( Was in England schon vor vielen Jahren 2 Schwänen das Leben gekostet hat, weswegen dort schon seit sehr langer Zeit Bleischrot für Angler verboten ist.)
Das die mit Abstand größte Bleibelastung vom Autoverkehr ausgeht, wird von der Politik gerne unter den Teppich gekehrt.
Und das dieses Blei auch noch feinst zerstäubt in die Umwelt eingetragen wird - Abrieb der Autobremsbeläge, in denen Blei als "Schmiermittel" dient - wird noch weniger erwähnt. Wie wäre es mal mit einer Aufforderung seitens der Politik an die Industrie, sich um Altenativen zu kümmern??
LG
Reinhard
Das die mit Abstand größte Bleibelastung vom Autoverkehr ausgeht, wird von der Politik gerne unter den Teppich gekehrt.
Und das dieses Blei auch noch feinst zerstäubt in die Umwelt eingetragen wird - Abrieb der Autobremsbeläge, in denen Blei als "Schmiermittel" dient - wird noch weniger erwähnt. Wie wäre es mal mit einer Aufforderung seitens der Politik an die Industrie, sich um Altenativen zu kümmern??
LG
Reinhard
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Re: Bleiverbot für Angler
Salut
Dass solche Entscheidungen Polemik auslösen brauchen wir uns nicht zu wundern. Vor allem, weil es immer noch genügend andere Bleiverwender in der Industrie gibt. Aber mit den REACH und ROHS Normen wird dagegen überall vorgegangen. Der Angelsport hat eben kein Lobby, vor allem in Europa. Daher sind solche Vorschriften einfacher durchzusetzen.
Zur Erinnerung. Es wird seit etwa 2006 bleifrei gelötet und es ist mittlerweile Industriestandard in Elektronikfertigung. Autobremsen sind seit 2014 bleifrei. Und in den USA ist Blei in den Angelködern mittlerweile auch verboten und nicht nur in Kalifornien.
Dass solche Entscheidungen Polemik auslösen brauchen wir uns nicht zu wundern. Vor allem, weil es immer noch genügend andere Bleiverwender in der Industrie gibt. Aber mit den REACH und ROHS Normen wird dagegen überall vorgegangen. Der Angelsport hat eben kein Lobby, vor allem in Europa. Daher sind solche Vorschriften einfacher durchzusetzen.
Zur Erinnerung. Es wird seit etwa 2006 bleifrei gelötet und es ist mittlerweile Industriestandard in Elektronikfertigung. Autobremsen sind seit 2014 bleifrei. Und in den USA ist Blei in den Angelködern mittlerweile auch verboten und nicht nur in Kalifornien.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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Re: Bleiverbot für Angler
Zitat Umweltbundesamt 27.3.2024:
"
Blei-, Chrom-, Kupfer- und Zink-Emissionen werden überwiegend durch den Abrieb von Bremsen und Reifen im Verkehrsbereich beeinflusst: die Trends korrelieren hier direkt mit der jährlichen Fahrleistung. "
LG
Reinhard
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Re: Bleiverbot für Angler
Und das Durchschnittsalter eines Autos beträgt in Deutschland 10 Jahre ca. Das ist eine Altlast die uns noch eine Weile begleiten wird.
Im Jagdbereicg wird auch vermehrt auf Bleifrei umgestellt. Idr sind die Alternativen auf Kupferbasis.
Die Dichte von Kupfer sind ca. 12% weniger als Blei, das ist verschmerzbar und denke ich eine gute Alternative in Drahtform zum Wickeln bspw.
VG Lasse
Im Jagdbereicg wird auch vermehrt auf Bleifrei umgestellt. Idr sind die Alternativen auf Kupferbasis.
Die Dichte von Kupfer sind ca. 12% weniger als Blei, das ist verschmerzbar und denke ich eine gute Alternative in Drahtform zum Wickeln bspw.
VG Lasse
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Re: Bleiverbot für Angler
Salut
Blei in Bremsbelägen ist in der EU weitgehend reguliert und eingeschränkt. Die EU-Altautorichtlinie (2000/53/EG) verbietet die Verwendung von Blei (sowie Cadmium, Quecksilber und sechswertigem Chrom) in Fahrzeugkomponenten, es sei denn, es gibt eine explizite Ausnahme. Allerdings gibt es spezifische Ausnahmen für bestimmte Anwendungen, wenn es technisch notwendig ist. In den letzten Jahren wurden Bremsbeläge zunehmend bleifrei entwickelt, da Alternativen verfügbar sind. Zusätzlich gibt es die ECE R90-Regulierung, die Anforderungen an Bremsbeläge stellt, und nationale Vorschriften, die den Einsatz von Schwermetallen weiter einschränken können.
In den USA gibt es keine einheitliche bundesweite Regelung, die die Verwendung von Blei in Bremsbelägen verbietet. Stattdessen haben einzelne Bundesstaaten eigene Gesetze erlassen, um den Einsatz von Schwermetallen in Bremskomponenten zu reduzieren. Ein prominentes Beispiel ist der Bundesstaat Washington, der 2010 das sogenannte "Better Brake Law" verabschiedete. Dieses Gesetz verbietet seit dem 1. Januar 2014 den Einsatz von Cadmium, Chrom, Blei und Quecksilber in Bremsbelägen.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Regelungen entwickeln meisten Hersteller von Bremsbelägen Produkte, die frei von Blei und anderen schädlichen Substanzen sind, um den verschiedenen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und die Umweltbelastung zu minimieren.
Blei in Bremsbelägen ist in der EU weitgehend reguliert und eingeschränkt. Die EU-Altautorichtlinie (2000/53/EG) verbietet die Verwendung von Blei (sowie Cadmium, Quecksilber und sechswertigem Chrom) in Fahrzeugkomponenten, es sei denn, es gibt eine explizite Ausnahme. Allerdings gibt es spezifische Ausnahmen für bestimmte Anwendungen, wenn es technisch notwendig ist. In den letzten Jahren wurden Bremsbeläge zunehmend bleifrei entwickelt, da Alternativen verfügbar sind. Zusätzlich gibt es die ECE R90-Regulierung, die Anforderungen an Bremsbeläge stellt, und nationale Vorschriften, die den Einsatz von Schwermetallen weiter einschränken können.
In den USA gibt es keine einheitliche bundesweite Regelung, die die Verwendung von Blei in Bremsbelägen verbietet. Stattdessen haben einzelne Bundesstaaten eigene Gesetze erlassen, um den Einsatz von Schwermetallen in Bremskomponenten zu reduzieren. Ein prominentes Beispiel ist der Bundesstaat Washington, der 2010 das sogenannte "Better Brake Law" verabschiedete. Dieses Gesetz verbietet seit dem 1. Januar 2014 den Einsatz von Cadmium, Chrom, Blei und Quecksilber in Bremsbelägen.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Regelungen entwickeln meisten Hersteller von Bremsbelägen Produkte, die frei von Blei und anderen schädlichen Substanzen sind, um den verschiedenen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und die Umweltbelastung zu minimieren.
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