Seite 8 von 8
Verfasst: 10.06.2008, 14:56
von urs.wehrli
@Berner
Ab 30.9.2009 werde ich natürlich nicht in der Moratorium-Strecke fischen, obwohl ich mir schon überlegt habe, im Dezember den Hechten in der besagten Strecke mit der Fliegenrute nachzustellen. Habe gehört, die steigen auch auch eine 16-er Äschenfliege...
Nein, im Ernst, im Prinzip hast Du recht. Die Frage warum man überhaupt fischen geht, vorallem wenn man hauptsächlich releast, ist gerechtfertigt und muss ich mir gefallen lassen. Und bei der Beantwortung der Frage mit vielen anderen Gründen wie Natur geniessen usw. kommt zwangsläufig auch der Punkt "einfach um Fische zu fangen, sie zu drillen, sie anzuschauen und sie wieder freizulassen". Ob das Pervers, Tiergerecht usw. ist oder nicht, das darf zum Glück noch jeder für sich selbst beantworten, obwohl es hier einige Mitglieder gibt, die das nicht so sehen und mir am liebsten die Rute auf lebzeiten verbieten würden, ausser wenn ich in ihr Heimatland fahre, dort teuren Urlaub mache, dann darf ich C&R betreiben.
Ich steh dazu, ich bin ein Fischer der zum Glück genug verdient um sich seine Nahrung im Supermarkt zu kaufen, aber trotzdem das Gefühl des Fischefangens nicht vermissen will.
Würde es mir ums Töten und Ernähren gehen, wäre ich entweder Metzger geworden oder würde Jagen. Beim Fischen habe ich aber den Vorteil, dass ich meinen Jagdtrieb befriedigen kann ohne direkt ein Tier erlegen zu müssen. Dass es Flurschaden gibt, ist mir auch bewusst und deshalb fische ich ausnahmslos ohne Widerhacken. Die Variante mit dem hackenlosen Angel habe ich bereits auch praktiziert und bin dazu übrigens ganz und gar nicht abgeneigt, vorallem wenn man sich in Gewässern aufhält, wo es hauptsächlich nur Jungfische gibt.
Lg Urs
Verfasst: 10.06.2008, 15:41
von stockinger
Hallo Berner
nur zur Erklärung: Geld machte, macht und wird niemanden zu einem besseren Menschen machen! Ich kenne Einige, bei denen es mehr als knapp ist und die dennoch mehr als großzügig, moralisch und ethisch sehr integer sind (vielleicht ein Grund, warum es so knapp ist) Genauso kenne ich Einige, die Geld wie Heu haben und denen ich nicht den Rücken zukehren würde!
Und: Wenn mir die Umstände in einem Land nicht passen, dann fahr ich nicht hin oder treibe Geschäfte damit. Basta: Alles andere ist eine dermaßen verlogene Doppelmoral, das es besser nicht mehr geht! Alles andere ist Prostitution im Sinne von sich für Geld verkaufen!
Verfasst: 10.06.2008, 15:56
von Isoperla
pehers hat geschrieben:Von C&R verbessert sich der Fischbestand????
L.G.
Hans
Dafür gibt's in USA, Kanada aber auch z.B. Schweden genug Beweise. Aber es passt nicht in deiner "Wirklichkeit rein", so es ist wohl schwachsinn.
Verfasst: 10.06.2008, 17:54
von Berner
@isoperla
der fischbestand in usa ist nicht nur wegen - oder nicht wegen c&r allein "besser".
studierstz du ältere fotos aus us-gewässern, siehst entnahmen von bis zu 20 fischen pro tag und angler. tatsache ist sicher dass die gewässer einerseits überfischt waren und teils noch sind, aber auch weil man genau dieselben fragwürdigen besatzpraktiken wie hierzulande getätigt hat.
was man bei uns teils mit der regenbogenforelle "versaut" hat, hat man dort mit unserer bachforelle. den heimischen bachsaibling hat man mit wilden zuchten genetisch ebenfalls versaut, sprich in nur sehr wenig wassern konnte er sich nach dem besatz halten, weil nicht angepasst.
viel fischtreppen waren zudem so unwirksam wie unsere (keine lockströmung etc.)
zudem hat man zahlreiche gewässer genau so begradigt wie bei uns, und das abwasserregime ist nicht besser als bei uns, wie bekanntlich der umweltschutz in usa allgemein für unsere sicht eher einem drittweltland gleicht.
dies alles kannst du nachlesen im hervorragenden buch von "nick karas" (ein amerikaner & fliegenfischer übrigens), titel "brook trout". dort beschreibt er auch, wie in vielen bächen heute nicht 100% c&r getätigt wird, sonden man mit anderen schonmassen und entnahmezahlen vorbeugt und die entnahme sowie den fischerdruck steuert.
und allen empfehle ich zum wiederholten mal, das deutsche buch "arlinghaus" "der unterschätzte angler" nachzulesen. von einem releaser (auf karpfen) geschrieben, der unser tun aber recht kritisch hinterfragt, und als releaser c&r selbst nicht als alleinige massnahme für den fischerhalt propagiert, sondern nur mit begleitmassnahmen wie schonmasserhöhungen, an die ökologie angepasste fischarten etc. selbst er ist ganz und gar nicht für 100% c&r.
und da liegt der haken. wer 100% c&r als fischerhalt und förderungsmassnahme propagiert, lügt sich und anderen massiv etwas vor. da ist derjenige, der fragt wieso man dann überhaupt fischt und man solle es doch lieber einstellen wenigstens offen und denkt logisch nach.
c&r, und hier meine ich selektiv, heisst an schonzeiten, lokal angepasste schonmasse und entnahmezahlen angepasst, erachte ich selbst als sinnvoll. niemand sagt, dass man jeden fisch entnehmen soll, aber ebenso nicht jeden releasen. und man ist nichts als fair gegenüber sich selbst, den anderen fischern, sowie letzendlich dem fisch gegenüber, wenn man einen fisch entnimmt, und dann sofern man weiter fischt, sowenig wie möglich den fisch einer gefahr durch verletzungen zuführt.
heisst u.U eben, aufhören, platz wechseln oder hakenlos weiterifschen.
c&r hilft keinem einzigen fisch sich zu erhalten, und ist sogar fragwürdiger und unehrlicher, als ihn dann halt gar nicht zu befischen.
solange ein wildtier (eine rbf im forellenpuff ist ein zucht- und kein wildtier, auch eine eingesetzte massforelle nicht) in unserem kulturkreis zum reinem sporttrieb (sprich drillbefriedigung) herhalten soll, verstehe ich uneingeschränkt jeden tierschützer, der uns damit durch die mangel dreht.
genau so verstehe ich aber auch jeden der motzt, wenn ich meinen hund zuwenig gassi führe und nur in der wohnung halte. der umgang mit tieren sollte allgemein immer tiergerecht - und letztendlich nicht menschengerecht, sein. persönlich habe ich auch mühe, wenn in unseren zirkussen löwen und dergleichen für belustigende vorführungen herhalten müssen. tiere kann man durch bessere haltung auch anders beschäftigen und befriedigen. genau so hat mich das "weisses kleines bärchen schönes bärchen" gehabe massiv angekotzt.
wir können hier stunden- und zeilenlang über sinn und unsinn von c&r schreiben, letztendlich entscheidet unsere gesellschaft und nicht wir angler, wie wir mit den fischen umzugehen haben. denn die gesellschaft ist in der mehrzahl.
die gesellschaft wird vom tierschutz (es gibt nun mal mehr tierschützer als angler) geprägt, und wenn die mehrheit 100 c&r nichts abgewinnen kann, haben wir angler dies zu akzeptieren, und umzustellen, oder halt die rute in den keller zu verdammen. wenn die gesellschaft findet, 200 sachen auf der autobahn sei zuviel, wird es immer einzelne geben die dagegen wettern und schneller fahren, ob sie dafür aber vor den kadi müssen oder nicht, entscheiden nie sie selbst, sondern die (mit-)gesellschaft. und scheinbar will weder die deutsche, noch die gesellschaft bei unserem südlichen nachbarn, dass wir 100% c&r tätigen. man kann dies akzeptieren und sich reinschicken, oder dann halt in ein anderes land fischen gehen. genauso wie ich akzeptiere wenn meine tochter beim studium in einem islamischen uni ein kopftuch tragen muss, kann sie es selbst nicht, kann sie ja anderswo studieren gehen. und dem islamisten der bei uns fürs schächten eintritt, sage ich offen bei dir zuhause ja, aber hier no.
was ich allerdings allen c&r verfechtern rate (denjenigen die prinzipiell alles zurücksetzen was sie fangen, also den harcore-c&r`lern), ja ich bitte sie sogar höflich darum, dass sie in der hiesigen anglerpresse nicht mit fotos und fangberichten protzen, wie sie eine äsche nach einer halben stunde drill an der 20`ermücke und am 08`er vorfach gedrillt und nach dem foto "schonend" zurückgesetzt hätten. und bitte auch auf youtube nicht. dies ist genau die munition, die der tierschutz braucht, um das angeln endültig als tierverachtend hinzustellen - vielleicht, und jedenfalls in einem wie soeben geschilderten fall, wohl sogar zu recht. wer also so fischt und releast, soll dies für sich tun und es nicht lauthals rumschreien, denn er weiss nicht, was er allen fischern - ob releaser oder nicht - damit antun kann.
unsere südlichen nachbarn, die effektiv wohl ein bisschen betreffend c&r verbot vorpreschen, handhaben es ab nächstem jahr sogar noch strenger. ein fangfoto mit angaben wie soeben beschrieben, genügt als tatbeweis für eine anzeige wegen tierschutzwidrigem verhalten. und neu kann nicht nur ein fischereiaufseher eine anzeige machen, sondern jedermann. der den releaser beobachtende spaziergänger am wasser reicht, aber schlimmer, der tierschützer der fangmeldungen in angelmagazinen "auswertet". die strafverfolgungsbehörde muss sogar "von amtes wegen" weil ein "offizialdelikt", jedem gemeldeten "tierschutzvergehen" nachgehen und die behörde kann es nicht schubladisieren oder als zu geringfügig abtun. der fairness halber hoffe ich aber, dass angelnde "chaoten" an forellenpuffs ebenso in die mangel genommen werden.
das ganze kann im extremfall zwar in einen "*nicht erlaubtes Wort*" münden (jeder beobachtet und meldet jeden), allerdings kann jeder c&r ler der sein 100& c&r nicht wirklich vor dem kadi/den bürgern nachvollziehbar begründen und verteidigen kann, auf wenig gnade hoffen. sprüche wie "das macht dem fisch nichts", "ein fisch kann nicht leiden", "ich erhalte damit den fischbestand", "jeder fisch schimmt glücklich davon", dürfte dann schnell von der klagenden gegenseite entlarvt werden. auch die hat nämlich schon längst zugang zu studien und geht hart mit argumenten ins gefecht, erst recht mit scheinargumenten der gegenseite.
und wenn jemand behauptet durch c6r habe sich ein fischbestand in schweden oder anderso verbessert, der muss es dann wirklich beweisen, und zwar effektiv. und er wird sich ebenso auf die entgenung des richtenden einstellen müssen, wenn dieser sagt man stehe hier aber nicht in schweden vor gericht, sondern vor einem hiesigen gericht und hiesigen gesetz.
ich hoffe nicht, dass es in d ebensoweit kommt, aber es liegt an uns, dem durch korrektes verhalten gegenüber dem fisch und auch den mitbürgern vorzubeugen.
Verfasst: 10.06.2008, 18:09
von Isoperla
Berner hat geschrieben:@isoperla
der fischbestand in usa ist nicht nur wegen - oder nicht wegen c&r allein "besser".
Habe ich es geschrieben ? Es ist meistens besser jetzt mit C&R als es war vorher in USA. Strecken mit C&R sind meistens besser als Strecken ohne C&R-
Alles ist ist auch nicht schlechter in U.S.A. ,wenn es geht um Umweltschutz, Staudämme werden abgerissen u.s.w. Hier werden
die oft noch gebaut. In vielen Gewässer in Deutschland gibt's keine
Wanderwege , bzw Fischtreppen für Fische. Sehr vorbildlich !!!
Verfasst: 10.06.2008, 18:27
von Berner
@isoperla
Alles ist ist auch nicht schlechter in U.S.A. ,wenn es geht um Umweltschutz, Staudämme werden abgerissen u.s.w. Hier werden
die oft noch gebaut. In vielen Gewässer in Deutschland gibt's keine
Wanderwege , bzw Fischtreppen für Fische. Sehr vorbildlich !!!
du hast zweifelslos recht, niemand sagt dass wir vorbilder sind. es geht rein darum, die hiesige seite zu erklären, die gegen c&r spricht. ich greiffe die usa nicht allgemein und umfassend an, betrachte sie aber auch nicht gerade als fischereiliches vorbild. aber das ist meine rein persönliche meinung.
gruss
berner
Verfasst: 11.06.2008, 10:07
von urs.wehrli
@berner
Zweifellos muss ich Dir in den meisten Punkten Recht geben.
Zu den USA mögen Deine Aussagen in Bezug auf zivilisierte Regionen simmen, jedoch stimmen diese auf viele Flüsse auch wiederum nicht. Nehmen wir doch einmal den verlinkten Beitrag über den Alagnak in Alaska. Das beweist doch gerade, dass C&R den Fischbestand nicht mindert sondern zumindest erhält. Die "geschändeten" Fische, welche in diesen Fotos dargestellt werden, haben ihre Piercing-Erfahrungen zum Teil schon längere Zeit hinter sich, haben sich zwischen diesem Ereignis und dem Foto-Termin sicherlich wiederum fortgepflanzt.
Das Fish&Game-Management in Alaska empfinde ich als äusserst Fortschrittlich, um nicht zu sagen Vorbildlich. Der Staat hat z.B. gemerkt, dass jeder angelnde Tourist während seines Aufenthaltes mind. USD 1000 im Land fürs Angeln selbst zurücklässt, ein Kutterfischer, der die Lachse vor der Aufstieg wegfängt, nur ein Bruchteil davon. Was tut die Behörde ? Beschränkt die Fangzahlen der Kutterfischer zu Gunsten der Touristen und einheimischen Bevölkerung (natürlich mit Ersatzzahlungen an die Kutterfischer). Die Ersatzzahlungen sind um einiges tiefer als die Einnahmen für den Staat und die Bevölkerung durch die Erträge aus der Touri-Fischerei. Also Win-Win Situation für die Lachse, die Natur, die Bevölkerung und die Touristen/Lachsangler. Und nein, dieses Beispiel ist nicht US-spezifisch, das könnte genau so gut in Schweden, Norwegen, Schottland, Russland, usw. funktionieren, nur denkt halt die Mehrheit wie Hans schon gesagt hat, eindimensional.
Zudem besteht praktisch in ganz Alaska ein ausnahmsloses Verbot zur Entnahme von Regenbogenforellen. Warum wohl ? Die haben unter anderem längst gemerkt, dass die Regenbogenforellen erstens äusserst resistent sind und zweitens ein äusserst interessanter Zielfisch für Fliegenfischer sind - in Alaska gilt die Rainbow als Zielfisch No. 1, nicht etwa Lachse, Saiblinge oder Hechte.
Einige von uns können das nicht nachvollziehen - es ist ein völlig anderer Ansatz, als den den wir hier mit Müh und Not in Europa verfolgen. Der Erfolg gibt jedoch aus meiner Sicht den USA Recht, klares 1:0 für die USA. Natürlich gilt zu Beachten, dass die Staaten nicht eine derartige Überzivilisation haben wie wir und es noch genügend Platz für Mensch und Tier nebeneinander hat.
Zum C&R hier in der Schweiz: Oh ja, ich bin mir der Gesetzeslage sehr wohl bewusst. Und deshalb hab ich mich auch so über die jurisitische Auslegung in vorgängigen Posts geärgert. Wenn ich mich nach Gesetz verhalten würde, dann müsste ich jedesmal wenn ich Fischen gehe, jeden massigen Fisch entnehmen. Und ja, bei diesem handeln bleibt einem ja nix anderes übrig als die Fische zu verschenken oder gar zu verkaufen, falls man mal keinen Fisch essen möchte. Abschlagen musst ich ihn ja, dank dem lieben Gesetz - ganz überspitzt gesagt, Mord per Gesetz, ob sinnvoll oder unsinnig - hauptsache Gesetzeskonform. Lieber ein toter Fisch als ein releaster Fisch.
Zum Glück sind wir alle noch selbständig denkende Individuen und entscheiden noch selber, auch wenn wir manchmal das Gesetz überschreiten, weil wir einfach unser Hirn oder auch manchmal den Bauch zum denken einschalten.
Zum Bauchdenken noch ein kleines Beispiel: letzten Freitag rief mich ein Anglerkollege an, der an einer Restwasserstrecke mit Kleinköder fischen war (ich verpetz jetzt niemanden...). Er fing auf Bachflohkrebs eine 54cm Äsche - ein äusserst seltener Moment hier in unseren Gewässern - so ein Fisch fängt man vielleicht ein- bis zweimal im Leben hier. Voller Stolz hat er mir berichtet, dass er den Fisch zurückgesetzt hat und dieses Handeln ihm einen noch unvergesslicheren Moment beschert hat als wenn er den Fisch entnommen hätte.
Ich kann's Dir nicht erklären warum das in der Seele gut tut, aber es ist nun mal so. Vielleicht bin ich der einzige dem das so geht, denke aber wohl eher nicht.
Lg Urs
Verfasst: 11.06.2008, 10:27
von Berner
@ urs
niemand will dass du jemanden verpetzt - aber muss er in der restwasserstrecke jetzt für drei jahre nicht eh jede äsche zurücksetzen. hier ist das c&r ja zu recht verordnet worden weil der fisch für 3 jahre toal geschont wird. und das ist ja nicht ganz dasselbe wenn jeder macht wie er will, oder?
Die studie die ich angeführt habe spricht auch nicht gegen C&R, aber das handling das dabei oft ausgeführt wird. Wenn schon C&R, dann so dass der fisch möglichst 0% schaden davonträgt. Sicher sollen die fische dort ablaichen, aber dass sie dafür als dank vom angler noch ein bisschen an der Rute zappeln dürfen, und vorallem ausgerissenen mundecken als dank bekommen, finde ich dann schon daneben.
Die RBF, besser die echte steelheadverwandte und nicht das bei uns oft aus dänemark oder frankreich eingesetzte "Zucht-Individum", ist in USA heimisch. Heute wird die RBF, der reine steelhead, einige lachsarten, die goldforelle aus kalifonien (ist nicht die die wir in teichen haben), der bachsaibling als heimische US-Art dort auch zurecht gefördert. Von der aus europa stammenden bachforelle kehrt man eher wieder zu C&K (Catch& Kill) zurück.
Hier kommen wir aber wieder auf die standortfremd/heimische fischartentabelle, und dies sollte in einem anderen thread behandelt werden. Auch ich mag die RBF, aber ebenso die BF, den döbel, die rotfeder und den hecht als zielfische fürs Flifi.
Einen fisch rein zum touristischen zweck zu fördern und dabei keinen gleichzeitig Fisch entnehmen zu dürfen (100% C&R), ist für mich aber ein spielen mit dem fisch zum reinen menschlichen Vergnügen - und somit sinn- und geschmacklos.
Eine RBF zu releasen weil sie gefährdet ist, ist für mich sinnvoll, sofern ich am wasser auch andere fische fangen kann, die nicht geschont oder anders geschont sind. Habe ich aber ein wasser vor mit das ich zwar befischen darf aber ja nichts entnehmen, ist für mich pervers und hat auch nichts mit hege zu tun. ausser hege fürs portemonnaie des tourismusbüros in anchorage oder irgendwo im tirol.
und nochmals - c&r im einzelfall wo angebracht verbunden mit effektiven und angebrachten schonmassnahmen kein problem, aber reine c&r wasser zum vergnügen des angler - no, thanks!
ich bin nach wie vor für eine verteuerung gewisser angelplätze. dan wächst auch der respekt gegenüber den fisch, weil dann das fangen ein privileg ist und man stolz darauf ist un sehr wohl mehr überlegt, als wenn man so schnell im mc`do noch ein hamburger vertilgen kann und schnell noch "komm wir gehen mal an die aare releasen", "tut gut und kostet nur chf 190.00 p. annum".
auch dies mal zum nachdenken. apropos hast du selbstverständlich nicht mit allem unrecht. der kutterfischer ist aber immer unineterassater weil der seine fanggründe selbst leergefischt hat (und zwar vor dem ablaichen der fische) und logischerweise den job aufgibt. wenn der tourismusverein in alagnak die schonmasse dem gewässer/den fischarten real anpasst, dann vermag es auch eine beschränkte entnahme zu erleiden. Wenn er aber nur für den mammon dort fischen lässt, dann habe ich extrem mühe damit. für das kann ich auch an einige gewässer nach östereich, kommt billiger
Gruss
Berner
Verfasst: 11.06.2008, 10:30
von urs.wehrli
@Berner
Restwasserstrecke in der kleinen Saane, unterhalb des Greyerzersees.