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Verfasst: 04.04.2007, 15:40
von Peter Pan
Hallo Michael,
die Döbelexplosion ist halb so schlimm. Die 50+ Döbel sind die wirkliche Herausforderung für die Fliegenfischer

.
Elritzen haben wir immer mal vereinzelt gefangen, aber heuer kamen ganze "Schwärme" zur Anode.
Der hohe Haselbestand rusultiert daraus, daß wir sie sozusagen inflagranti beim Laichen erwischt haben.
Mich persönlich freut die Erholung der Äschen und die Anzahl der Barben. Offensichtlich hat die Sinn nur auf den Initialbesatz gewartet.
Petri und tight lines,
Peter
Wachstumstabellen für die Katz?
Verfasst: 04.04.2007, 16:43
von Royal Coachman
Hallo Freunde !
Ich darf mal etwas in die Diskussion werfen:
es besteht bei allen Fischen ein Größenunterschied zwischen den Geschlechtern, die Rogner sind durchwegs größer und schnellwüchsiger als die Milchner. Besonders bei der Äsche ist dies eklatant, so erreichen Äschenmilchner selten die magische Grenze von 50 cm, sondern bleiben meist zwischen 42 und 46 cm "hängen". Wenn man dazu noch das Verhältnis Rogner zu Milchner mit bestenfalls 1 : 4 annehmen muß, so haben für mich die genannten Tabellenzahlen leider wenig Aussagekraft.
Daß besonders bei Äschen witterungsbedingt ganze Generationen ausfallen können, ist ebenfalls Tatsache und bringt nochmals Ungenauigkeit in die Tabellen.
mit freundlichen Grüßen
Royal Coachman
Verfasst: 04.04.2007, 17:02
von Maggov
Hallo R.C.,
interessanter Einwand - ähnliches kenne ich von Hechten. Aber dass sich das bereits in den ersten Jahren auswirkt wusste ich noch nicht.
Viele Grüsse - schön was von Dir zu lesen
Markus
Verfasst: 04.04.2007, 18:28
von Rattensack
Hallo R.C. alter Wissenschaftskritiker
Kenn die Sache mit dem schnelleren Wachstum oder der höheren Endgröße der Milchner auch. Allerdings schreibt Ebel:
"Eine geschlechtsspezifische Differenzierung des Längenwachstums tritt bei der Äsche nicht oder nur in geringem Umfang auf. Sofern Unterschiede nachweisbar sind, zeigen zumeist die männlichen Tiere ein schnelleres Wachstum."
Natürlich sind derartige Listen oder Grafiken nicht geeignet, das Alter von individuellen Fischen (Anglerfänge!) zu bestimmen. Sie sind allerdings sehr hilfreich, Populationen (Elektrofischerei!) hinsichtlich Wachstum und Altersaufbau zu interpretieren.
Maggov hat geschrieben:
Aber dass sich das bereits in den ersten Jahren auswirkt wusste ich noch nicht.
Markus
Nehme bei nicht geschlechtsreichen Individuen nicht an, dass es hier bereits Unterschiede gibt!
Anbei die versprochene Grafik aus der umfangreichen Arbeit von Baars et al. 2000: Charakterisierung der Äschenbestände in Bayern!
Lg,
Clemens

Verfasst: 04.04.2007, 19:03
von Maggov
Hallo Clemens,
vielen Dank für die Grafik - dann auch noch aus meiner Region -> Super!
Da taucht schon die nächste Frage bei mir auf:
Ist das Zufall, dass die meisten Kurven bei 7 Jahren enden - ich kenne nämlich einige Leute die meinen, dass die Äschen im Schnitt an die 7 Jahre leben, habe dazu aber keine wissenschaftlichen Belege gesehen (muss aber gestehen, dass ich bisher nicht danach gesucht habe...).
Und wie wurde das Alter bestimmt. Die einzig verlässliche Methode die ich kenne ist die Analyse der Wirbelknochen - heißt das die Fischis sind damals....

... oder hat man mit Markierungen gearbeitet?
Vielen Dank für Deine Mithilfe. Echt klasse wie viel man immer lernen kann!
Viele Grüsse
Markus
Verfasst: 04.04.2007, 20:37
von Rattensack
Hi Markus,
die Äsche ist tatsächlich eine eher kurzlebige Art, sie wird in Mitteleuropa maximal nur etwa 10 Jahre alt. Allerdings gibt's zwischen verschiedenen Populationen da erhebliche Unterschiede. Beispielsweise konnten an der Mur in einer umfangreichen Erhebung max. 7jährige Äschen gefunden werden - eine dynamische, schnellwüchsige Population mit geringem Endalter und kleiner Endgröße.
Eine 55er Äsche zurückzusetzten, könnte man daher mit Recht als Unfug bezeichnen.
Altersbestimmungen gehen bei der Äsche auch ganz gut anhand von Schuppen, also ohne Filet für den Bearbeiter
Lg,
Clemens
Schnellers Wachstum bei Milchnern ?
Verfasst: 04.04.2007, 21:29
von Royal Coachman
Hallo Clemens !
Da bin ich jetzt aber jetzt überrascht, meiner langjährigen Erfahrung nach, werden die Rogner größer als die Milchner und zwar beträchtlich.
Am Inn habe ich Rogner mit weit über 60 cm gesehen und wenn mit dem E-Gerät Milchner gesucht wurden, waren die allesamt weit unter 50 cm.
Auch in der Tiroler Ache habe ich in vielen Jahren nur einmal einen Milchner über 50 cm gefangen, und der war verarmt. hingegen habe ich Milchner mit 40+ vor meinen Augen sterben sehen, sie waren mit dem Kescher einfach heraus zu fangen.
freundlichst
Royal Coachman
PS: Ich weiß auch woran sie gestorben sind, sie sind einfach verhungert, aber das gehört nicht hier her!
Verfasst: 04.04.2007, 21:40
von Rattensack
Servus RC,
werd nicht gscheit draus!
allerdings waren die großen Äschen, die ich in letzter Zeit so in der Hand hatte (Salzach 53cm, 2 >50 in der Traun, Foto einer 58er aus der Drau) alle Milchner.
Gibt's am Tiroler Inn eigentlich noch Reviere, wo man die berühmten >60er Innäschen noch mit realistischer Chance fangen kann?
Danke und lg,
Clemens
Verfasst: 05.04.2007, 07:43
von Peter Pan
Hier an der hessischen Sinn sind die größten Äschen auch durchweg Milchner. Sehr zum Leidwesen unseres Züchters, der sich über ein paar 45+ ogner sehr gefreut hätte. Die Werte in der Tabelle enden für die Sinn bei sieben Jahren und ca. 40 cm. Da habe ich schon größere gesehen:
Petri und tight lines,
Peter
Verfasst: 05.04.2007, 08:01
von pehers
Servus Gebhard!
Dass man beim Fischen eher die größeren Rogner fängt, mag, wie in einer Studie zur Ybbs Äsche gelesen, daran liegen, dass aufgrund der energetisch aufwendigen Rogenproduktion und dem damit einhergehenden höheren Nahrungsbedarf die weiblichen Äschen einfach leichter zu fangen sind (weil unvorsichtiger).
Ist das (auch) eine mögliche Erklärung?
Beste Grüße,
Hans