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Verfasst: 12.06.2008, 01:35
von Hogy
Ich fische hier vom Kayak aus in subtropischer Hitze und da gibt es nur zwei Moeglichkeien.

Entweder Isoliertasche mit Eis gefuellt, oder die Fische bis zum Ende des Tages am Leben erhalten. Dazu kommen sie in einen Fischkorb der im Wasser bleibt.

Bei groesseren Fischen geht das mit dem Fischkorb nicht, deshalb benutzen manche Angler einen "stringer", aber das duerfte vielen von euch aus waidmaennischer Sicht nicht zusagen. Dabei wird eine Schnur durch die Kiemen gezogen und die Fische werden am Kayak festgebunden. Ist allerdings auch fuer den Angler keine besonders gute Loesung, weil es Schlangen, Alligatoren oder Haie anzieht.

Verfasst: 12.06.2008, 02:28
von hares ear
Guten Morgen,
da gibt es auch noch die "stringer" wie sie unsere daenischen Freunde verwenden. Die haben spitze Plastikkarabiner, die dem Fisch durch den Unterkiefer und das Nasenloch gezogen werden, der Fisch baumelt dann recht schmucklos im Wasser. Geht gut bei Mefos, Hecht usw.. Ich verwende ihn an der Ostsee und beim Belly Boat Fischen. Man sollte jedoch darauf achten einen von den stringern mit den weissen, stabilen Karabinern zu bekommen. Es gibt einen mit schwarzen (ich glaube von Ron Thompson) der lange nicht so gut ist. Die Karabiner sind viel zu weich.

@ den "Koeniglichen": Hab ich ein Glueck, dass ich jeden Tag Fisch esse und noch dafuer bezahlt werde :lol: :lol:

TL
Florian

Verfasst: 12.06.2008, 10:16
von Maggov
Hallo Hogy,

so weit ich weiß wäre diese Art der Lebendhälterung in Deutschland - zumindest aber in weiten Teilen - verboten und kommt damit nicht in betracht.

@Florian: Was Du meinst ist ein Fischgalgen, oder?

Eine Variante habe ich noch:

Wenn ich keinen Rücksack dabei habe oder besagtes Tuch und/oder Rucksack noch im Auto sind, dann behelfe ich mir meist mit einer doppelten Astgabe. Die Eine dient als Haken für den Fisch - die Andere als Griff. Für einen vorübergehenden Transport absolut ausreichend, der Fisch ist an der Luft und kann abtrocknen. Mit diesem geht es dann auf den Rückweg zum Auto - dort liegen die Sachen immer griffbereit. Meine Frau hat mir eine Styroporbox besorgt - diese habe ich aber noch nicht ausprobiert (mir rutschen diese Viecher immer so schnell aus der Hand!) - aber ich denke das wäre eine brauchbare Alternative zur Kühlbox. Kühlakkus & Bier rein, danach Bier raus und Fisch rein. ;)

LG

Markus

Verfasst: 12.06.2008, 20:28
von Richard
Hallo!
Bisschen off topic, aber...
Bloß nicht am Ufer ablegen!
Ich spreche aus Erfahrung: gestern beim Fischen hab ich eine schöne Bachforelle im Korb am Ufer abgelegt. Kein Problem, bin ja höchstens 10m davon entfernt - dachte ich!
Eine Katze kam des Weges, die, die mich immer besucht, wenn ich an dem Abschnitt fische. Die kam schon vor vier Jahren immer an, sodaß ich ihr schon einen Namen gegeben hab ("Moses", denn es ist ein Kater, hab´s genau gesehen... :lol: )So schnell, wie der den Korb offen hatte, und dann mit einer 38er Bachforelle quer im Maul davon trabte, konnte ich garnicht ans Ufer waten! Sauer konnte ich aber irgendwie auch nicht werden, war ja selber schuld, und dem Perser-Mischlings-Kater hat´s bestimmt auch geschmeckt...
Danach hab ich mir den Korb umgehängt, so, dass er hinten an meinem Rücken war, und ich muß sagen, so sehr gestört hat´s mich nicht.
Gruß
Richard

Verfasst: 13.06.2008, 07:39
von hares ear
Hallo Markus,
kann schon sein dass das Ding so heisst, unsere dänischen kollegen nennen es einfach "fisketransporter". Bei ner Suche im Web kommt sowohl unter "stringer" als auch unter Fischgalgen das Richtige mit hoch.
TL
Florian

Altes Wissen !

Verfasst: 13.06.2008, 09:29
von Royal Coachman
Hallo Freunde !

Im Ernst, hier scheint einiges "Altes Wissen" abhanden gekommen zu sein.

Der Fisch sollte nach der Entnahme nicht mehr mit Wasser in Berührung kommen, da ansonsten die Totenstarre, die den Verderb-Prozess ja verhindert, nicht eintritt!

Von einer Hälterung von toten Fischen im Wasser ist also dringen ab zu ratend!

freundlichst
Royal Coachman

Verfasst: 13.06.2008, 12:33
von Darth Wader
und noch einen drauf (weil's so schön passt):

fisch aufbrechen oder rund lassen?

Verfasst: 13.06.2008, 12:54
von Sir Ikarus
Ich würde mal sagen "rund lassen"

Wenn Du den ausnimmst dann vergrößerst Du ja die Angriffsfläche für Bakterien.
Ausserdem finde ich, ist die entsorgung der Innereien im nächsten Gebüsch nicht drin wegen der eventuellen Ansteckungsgefahr.
Und mit dem Gedanken das Gekröse in einer Plastiktüte mit mir rumzuschleppen kann ich mich auch nicht anfreunden.

Verfasst: 13.06.2008, 14:10
von hares ear
Hallo Königlicher,
selten ists, aber nun muss ich Dir deutlich widersprechen. Fische gehen, auch wenn sie im Wasser sind, in den rigor mortis!!! Die amerikanische Alaska Pollock Fischerei hält ihre Fänge (ca. 1 Mio. t) in gekühltem Seewasser und der Pollock geht munter in die Totenstarre. Forellen in der Ostsee übrigens auch.
Eine Frage habe ich noch. Warum hält die Totenstarre den Verderb auf? Der Verderb ist durch Bakterien verursacht und die Verbindung zwischen der Totenstarre und deren Wachstum ist mir nicht klar.
TL
Florian

Verfasst: 13.06.2008, 14:13
von Achim Stahl
Moin,
Darth Wader hat geschrieben:und noch einen drauf (weil's so schön passt):

fisch aufbrechen oder rund lassen?
Lachse und Meerforellen in den Flüssen kann man "rund lassen". Sie haben keine Nahrung mehr in ihren Verdauungsorganen und verderben deshalb von innen her nicht so schnell. Deshalb: abschlagen, ausbluten lassen, mit einer Schwanzschlinge irgendwo sicher und schattig in einen Baum hängen.

Alle andern Fische sollte man nach dem Abschlagen sofort ausnehmen, einschließlich Kiemenentfernung. Die Bauchhöhle wischt man am besten mit sauberem Gras aus. Auf keinen Fall soll der Fisch noch mal mit Wasser in Berührung kommen, auch nicht mit einem getränkten Stofftuch. Das sind alles Bakterienkulturen. Einfach in ein Baumwolltuch wickeln oder in einen Stoff-Einkaufsbeutel packen und luftig und möglichst schattig lagern. Die Feuchtigkeit der Schleimhaut produziert genug Verdunstungskälte, um den Fisch auch im Sommer einen ganzen Tag lang frisch zu halten. Wer die Innereien nicht im Gebüsch entsorgen will (ist in manchen Gegenden verboten), kann die ja in einen Plastikbeutel stecken und später entsorgen, wie das die Hundebesitzer beim Gassi-gehen machen.


Viele Grüße!


Achim

Geändert

Verfasst: 13.06.2008, 15:25
von Royal Coachman
Hallo Freunde !

Anscheinend haben sich da die Ansichten geändert, ich z.B. entferne auf keinen Fall die Kiemen, da sie ein genauer Indikator für den augenblicklichen Zustand des Fisches sind und bin immer wieder erstaunt, daß das bei Prüfungen so verlangt wird. Der Beste Zeitpunkt für das Ausnehmen ist in der Totenstarre, dann hält sich der Fisch am längsten.

Die Hälterung von Pollak erklärt sich wohl durch keine anderen oder viel teureren Möglichkeiten, aber ein toter Fisch im Wasser verdirbt schneller, das ist gewiß. Ev. spielt hier das Salzwasser eine Rolle oder die von Dir erwähnte Kühlung.

freundlichst
Royal Coachman

Verfasst: 13.06.2008, 16:06
von Heinz
Hallo,

beim Karpfensfischen und kaltem Wetter (März) habe ich die Fische entweder in eine Plastiktüte gegeben und diese unter einem Baum im Schatten abgelegt, sofern es sonnig war. Die Plastiktüte wurde aber immer so abgelegt, dass etwas Luft herankam. Das tat ich auch nur dann, wenn ich max. 4 Stunden Angeln war (plus ca. 1 Stunde Heimweg).
War es warm, dann habe ich den Fisch oder max. 2 lebend gehältert und vor dem Heimgehen erst getötet. Dann in die Plastiktüte und heimgebracht (1 Stunde). Die Fische blieben rund und wurden zuhause dann sofort ausgenommen etc. und meist anschliessend sofort tiefgefroren. Probleme hatte ich damit nie, die Totenstarre war meist noch nicht mal eingetreten. Bei Forellen sind die Voraussetzungen sicher heikler als bei Karpfen und das Hältern ist bei diesen Fischen auch mehr als problematisch (wo überhaupt erlaubt). Denkbar aber wäre es z.B.
einen sogenannten Kühlsack (im Lebensmittel erhältlicher alukaschierter Sack plus 2 Kühlakkus aus dem Tiefkühler) mitzunehmen. Es gibt 2 teilige
Fliegenfischerrucksäcke, deren unterer Teil ebenfalls mit Alufolie ausgekleidet ist. Darin könnte man diesec Dinge aufbewahren, bis man darin Fische unterbringt. Wenn die Kühlakkus noch schön kalt sind, dann sollte das durchaus gehen. Aber was ich immer machen würde: Die Fische nicht ausnehmen und sie nach dem Töten weder selbst, noch die Verpackung mit Wasser in Verbindung bringen.

Grüsse
Heinz

Verfasst: 13.06.2008, 16:48
von Maggov
Hallo zusammen,

im Prinzip schliesse ich mich R.C. an:

Sofort ausnehmen (bei Fischen mit einem Säuremagen und v.a. bei Raufischen (da weiß man nie wie lange die letzte Mahlzeit her ist und somit wie schnell das geht) und dann so kühl und trocken wie möglich lagern.

LG

Markus