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Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 20.06.2013, 21:50
von Giftmischer
Hi, würd mir für den Anfang keinen Balg kaufen, auch keinen chinesischen, lieber nen Treff suchen und mal ein paar Hecheln schnorren. Mal paar Tips von den alten Hasen holen worauf man bei nem Balg achten sollte und wenn, dann erst kaufen!!!
Zu den drei Mustern:
Pheasant Tail unbeschwert/beschwert #12-14-16
F-fly muss nicht aus CDC sein Polyyarn tuts auch hell/grau/dunkel #12-14-16
Sedge/Caddis Flügel nach gusto Elkhair oder Polyyarn Körper hell/dunkel/mix #10/12/14
denke mit den drei Mustern, sollte man an jedem Wasser in Deutschland, zumindest ein paar Fische, ans Band bekommen und das Material ist sehr überschaubar.
Bei den Haken muss man auch nicht die Luxusklasse mit 5€ für 25stck nehmen, sehr schöne Haken für kleines geld bekommst du z.B. hier
http://www.fliegentom.de/shop/index.php?a=11272
Gruß Marx
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 20.06.2013, 22:19
von Adriano-HH
Marx Du hast gar nicht so unrecht ,
denn trotz viele Empfehlungen und der genannten Fliegen ist es trotzdem noch nicht Hell genug für den Anfänger.. Nehmen wir mal einfach den Balg an ... Balg hin Balg her , ja , nein ...Chinesisch oder nicht .. Es kommen so viele unterschiedliche Meinungen was mir zeigt, dass die Nähe eines Stammtisches unbedingt notwendig ist.
Genau das werde ich auch nach meinem Urlaub machen

Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 20.06.2013, 22:22
von Olaf Kurth
Vogtlandsalmon63 hat geschrieben: Es gibt eine Vielzahl von Materialien zum Spottpreis in Bastelläden, beim Kürschner, Beim Jäger, Kaninchenzüchter,Hühnerhalter,Reitverein, Bauern und so weiter. Vielleicht auch mal der eigenen Katze die Unterwolle auskämmen.
Ein ganz wesentlicher Punkt, den Robby hier anführt, lieber Adriano.
Du wirst als Anfänger sowieso viel mehr kaufen, als Du jemals brauchst und verarbeitest. Das sollst Du auch, denn das haben wir alle gemacht und wir würden es immer wieder tun. Orientier Dich ein bisschen an den Fischnährtieren Deiner Reviere und versuche sie zu imitieren. Die klassischen Muster und ihre Materialien sind ein Ziel, ein wesentlich wichtigeres Ziel für Anfänger sollte der vertraute Umgang mit dem Werkzeug sein und die Kenntnis der ein oder anderen Technik.
Anstatt Sekundenkleber empfehle ich Dir z.B. Nagellack (in verschiedenen Farben), den kannst Du wesentlich öfter auf und zu drehen. Mach das mal mit dem Kleber und dann weißt Du, was ich meine. Ein Stück Klettverschluss hilft Dir z.B. das fertige Muster am Ende des Bindevorgangs ein wenig zu trimmen, auch das wirst Du erkennen können. Kennst Du das Vorurteil über Frauen, die in der "Häkel- oder Strickrunde" zusammen sitzen, nebenher Rezepte austauschen und über alles und jeden lästern?
Fliegenfischer- und Bindestammtische halten da locker mit...............
salat hat geschrieben:ich fröne, zugegeben, dem minimalismus.
wenn man ja eh gerade in einer lebensphase ist wo man sich neue fertigkeiten aneignet (fliegenwerfen), finde ich es interessant die fertigkeit das "whip finish" frei hand zu vollführen (und sich damit ein werkzeug zu sparen) ebenfalls gerade sehr attraktiv
Roman Moser ist ein Meister des Minimalismus beim Binden. Er zeigte mir vor 18 Jahren verschiedene Techniken, die mir nach wie vor helfen, ohne allzuviel Werkzeug saubere, gute Muster zu binden.
Liebe Grüße,
Olaf
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 20.06.2013, 23:11
von Mindelpeter
Servus,
interessanter Thread, finde ich. Was soll man einem Einsteiger ins Fliegenbinden raten? Sich ganz genau die Insekten anzuschauen, die an seinem Fischwasser vorkommen. Und dann versuchen diese mit Gruppenmustern zu imitieren. Dreht doch mal ein paar Steine um und schaut was darunter rumkriecht
Meine "must have" Muster:
Nymphen: Ammonite in #14-18, Cassed Caddis/ Leadhead in # 8-12 und ein paar Goldkopfmuster
Trockene: BWO, Sedges, CDC Buck Caddis und Maifliegen und unbedingt Daddy Longlegs, Hopper und Ameisen von der Landinsektenfraktion
Sind jetzt ein paar mehr geworden...
Hier hab ich noch ein Bindevideo von einer Buck Caddis:
https://www.youtube.com/watch?v=3tL8Kqg ... ata_player
Eigentlich kann man zum binden fast alles brauchen, also immer die Augen offen halten!
Viele Grüsse
Peter
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 20.06.2013, 23:26
von CPE
Adriano-HH hat geschrieben:was mir zeigt, dass die Nähe eines Stammtisches unbedingt notwendig ist.
Lieber Adriano,
Dann kennst Du die Meinung der judäischen Volksfront. Ein Städtchen weiter - und der dortige Stammtisch der Volksfront von Judäa bringt Dir das genaue Gegenteil bei...
Gruß, Norbert
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 20.06.2013, 23:39
von Adriano-HH
mindelfischer hat geschrieben:Was soll man einem Einsteiger ins Fliegenbinden raten? Sich ganz genau die Insekten anzuschauen, die an seinem Fischwasser vorkommen.
Aber ich finde das ist noch eine Hausnummer zu früh.... Ich glaube wenn der Anfänger erstmal soweit ist, dass er das selbst feststellen und diagnostizieren kann was für eine Fliege er binden muss, dann hat er bereits seine Grundausstattung und kann auch einigermaßen binden lieber Peter. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zumindest empfinde ich das so.
Es geht mir eigentlich darum und ich glaube das wollen wir hier auch zur Wort bringen, ohne jetzt eine genauen soll-ist Vergleich zu machen zu dem was ich tatsächlich für das Hausgewässer brauche, einen Grundstock an Materialien zu beschaffen und binden binden binden ....
Und genau hierbei , bei der Beschaffung , rein bei der Beschaffung hat man als Anfänger große Prebleme bei der großen Auswahl durchzublicken.. Für einige Materialien geht der Preis von 5 bis mehreren Hundert Euro ... Einerseits soll man am Anfang nicht so viel Geld ausgeben, das verstehe ich. Andererseits ist es aber Kontraproduktiv wenn ich die Fliegen, die ich dann mit minderwertigem Material binde nicht oder nicht lange benutzen kann, oder ??
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 21.06.2013, 00:19
von stoertebecker
Guten Abend zusammen.
Hier ist ja schon einiges interessantes zusammengekommen.
Um die Sache dann noch ein bißchen abzurunden,die Küstenfraktion ist ja bis jetzt etwas zu kurz gekommen

,hier mal
meine drei Muster die ich hauptsächlich binde.Wobei man die Farben dann wunderbar den Temperaturen anpassen kann.In der kalten Jahreszeit
etwas grellere Farben, im Sommer eher dezenter und vielleicht auch etwas kleiner.
-Shrimpmuster (Vegan Shrimp)
-Magnus
-Tangläufer
Carl Phillip Emanuel hat geschrieben:Adriano-HH hat geschrieben:was mir zeigt, dass die Nähe eines Stammtisches unbedingt notwendig ist.
Lieber Adriano,
Dann kennst Du die Meinung der judäischen Volksfront. Ein Städtchen weiter - und der dortige Stammtisch der Volksfront von Judäa bringt Dir das genaue Gegenteil bei...
Gruß, Norbert
...Da sehe ich nicht das Problem drin. Wie heißt es so schön:Viele Wege führen nach Rom.
Einfach beide Versionen ausprobieren und für sich das Beste rausziehen.(Danach im nächsten Dorf die Befreiungsfront Judäa gründen und
immer schön rufen: SPALTER!!

)
@ adrian: such dir wie gesagt 2-3 Muster aus, die für Dein Gewässer passen(eventuell Gruppenmuster:Wolly Bgger/Magnus...) und such Dir dann einen Händler Deines Vertrauens, der dich in Sachen Material
ehrlich berät.Also nicht unbedingt den Internethandel, sondern lieber vor Ort wo du Dir die Materialunterschiede zeigen lassen kannst.(Wobei ich keinem Onlinehändler was Schlechtes unterstellen möchte!)
Das geht auf Bindetreffen eben auch sehr gut.So kann man dann mal den Unterschied zwischen einem Hahn- und einem Hennenbalg erkennen z.B.
Da Du ja auch aus Hamburg kommst,würde ich Dir mal einen Abstecher zu K&Hd empfehlen.
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 21.06.2013, 11:17
von Achim Stahl
Moin,
was man als Anfänger sicher am allerwenigsten braucht, sind Pauschaltipps von Leuten, die gar nicht erst nachfragen, an welchem Gewässer und auf welche Fischarten man fischt.
Die Erstanschaffung von Bindewerkzeugen und Bindematerial in einen Topf zu werfen ist auch nicht gerade hilfreich.
Die Bindewerkzeuge kann man einigermaßen losgelöst von den zu befischenden Gewässern und Fischarten betrachten. Das sind lediglich: ein Bindestock, Schere(n), Keramikbobbin(s), Hechelklemme und Dubbingnadel. Später kommen eventuell Haaraufstoßer und Dubbingtwister hinzu. Einen Whip Finisher
kann man benutzen, muß aber aber eigentlich nicht. Bei Bindestock, Scheren und Bobbins (und Dubbing Twister) macht sich Qualität bezahlt, beim Rest nicht wirklich. Das Sparpotential liegt im Weglassen aller überflüssiger Werkzeuge.
Was das Bindematerial angeht, muß man schauen, welche einfach zu bindenden Standartmuster für das Gewässer und die Fischarten passen. Die am besten so kombinieren, dass am nicht für jede Fliege komplett neues Material braucht und loslegen. Standartfäden und Bindelack braucht man natürlich immer.
Das verschwenderischste, was man tun kann, ist Material zu kaufen, ohne ein konkretes Fliegenmuster im Auge zu haben. Das verkehrteste was man als Bindeeinsteiger tun kann, ist versuchen Eigenkreationen zu binden, obwohl man von den Materialeigenschaften und richtigen Proportionen keine Ahnung hat. Besser man hält sich an die Bindeanleitungen, wie ein Kochnovize an die Kochrezepte.
Ach ja, und den Fasanenbalg im E-bay gibt es regulär im Fachhandel für unter 30,- (1. Wahl).
Viele Grüße!
Achim
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 21.06.2013, 12:24
von flatfischer
Hallo, mal eine ganz puristische Fliegen- und Materialzusammenstellung, mit der man in "normalen" Forellengewässern (im Bach/Fluss) eigentlich nicht viel falsch machen kann:
- Trockenfliege: Rehhaarfliege (Graubraunes Dubbing, Rehhaar). Ggf. Erweiterung zur Buck Caddis (Materialien ergänzt um Hechelfedern).
- Nymphe: Hase-Ear (beschwert/unbeschwert, mit Goldkopf: graubraunes Dubbing, Rebhuhnfedern, Tinsel in gold, Fasanenstoßfedern, Kupferdraht, Messingköpfe); Pheasant Tail (Fasanenstoßfeder, Kupferdraht, ggf. Rebhuhnhechel).
- Streamer: Wooly Bugger schwarz oder olive (Marabou, Chenille, Hahnen- und/oder Hennenhechel, Tinsel in gold oder silber).
Im Stillwasser ist für mich der Black & Peacock Spider (Pfaugras, schwarze Hennenhechel) eine "Mussfliege".
Gruß Helge
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 21.06.2013, 15:32
von Thotty
hoi Achim,
wie recht du hast...
das kann man gar nicht laut genug sagen !
den ersten schuhkarton voller eigenkreationen kann
man übrigens guten gewissens an einen jungangler
verschenken.
die persönliche evolution der bindetechnik führt dazu,
dass man die muster ein vierteljahr nachdem man sie
gebunden hat echt nicht mehr fischen würde.
grüße
Thorsten
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 21.06.2013, 21:36
von webwood
den ersten schuhkarton voller eigenkreationen kann
man übrigens guten gewissens an einen jungangler
verschenken.
Hi Thorsten,
das sehe ich auch so,
deshalb nochmals mein Pladoyer für Chinesen-Bälge. Für den Anfang sind die optimal.
Einen Top-Balg zu verwenden, wenn noch mit dem Kopfknoten gehadert wird und für Proportionen das Gefühl fehlt
ist doch verdammt schade um den Balg.
Tight Lines
PS: Seit wann kannst du ohne Smilies schreiben? Ist es was Ernstes:

Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 22.06.2013, 09:19
von Thotty
Thomas, du wahnsinniger...
nein, ich hatte nur:

eile
grüßung
Thotty
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 22.06.2013, 09:35
von Achim Stahl
Moin,
webwood hat geschrieben:
deshalb nochmals mein Pladoyer für Chinesen-Bälge. Für den Anfang sind die optimal.
Einen Top-Balg zu verwenden, wenn noch mit dem Kopfknoten gehadert wird und für Proportionen das Gefühl fehlt
ist doch verdammt schade um den Balg.
Hast du schon mal versucht, mit einem Chinesenbalg eine einigermaßen gut proportionierte 16er Trockenfliege zu binden? Die entsprechenden Hecheln, wenn überhaupt vorhanden, sind nicht mal 2 cm lang, und die Fibern sind weich.
Es muß natürlich nicht ein Platinum-mit-Sternchen-Balg sein, aber es sollte dennoch ein guter Trockenfliegenbalg sein.
Ich ziehe noch mal den Kochvergleich ran:
Wer als Kochanfänger kein Gefühl für die richtige Zutatenmenge hat, nimmt eine Waage, wer als Bindeanfänger kein Gefühl für die Proportionen hat, liest das nach - Kopfhechel etwa 1,5 mal so lang, wie die Weite des Hakenbogens.
Wer als Kochanfänger für ein Roastbeef, weil er ja noch Anfänger ist, ein Stück billiges Suppenfleisch verwendet, wird das Kochen bald aufgeben, denn das wird ja alles nicht so, wie er das wünscht.
Ich gebe seit über 20 Jahren Fliegenbindekurse, und ich kann jedem versichern, auch Einsteiger können praxistaugliche, gut proportionierte Fliegen binden, wenn sie das richtige Material benutzen, sorgfältig arbeiten und sich an die Bindeanleitungen halten.
Natürlich sieht die zehnte Fliege trotzdem viel besser aus als die Erste.
Viele Grüße!
Achim
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 22.06.2013, 11:40
von fischers franze
Hab ich doch gewusst, dass es wieder eine Ewigkeitsdiskussion wird, statt sich hinzusetzen und eine Liste zu schreiben werden wieder Chinesenbälge oder nicht Diskussionen geführt.
Sagt mal, in Deutsch Aufsatz hattet ihr schon des Öfteren Themenverfehlungen oder?
Geht doch einfach mal wieder Angeln, das beruhigt und macht das Hirn frei.
Allzeit stramme Schnur
Franz
Re: Was ein Bindeanfänger unbedingt braucht?
Verfasst: 22.06.2013, 12:23
von Achim Stahl
Danke, Franz, für deinem so gut zum Thema passenden Beitrag!
Sorry für ein weiteres OT, aber das musste nun sein.
Der Hinweis, dass ein Bindeanfänger besser
die Materialien verwenden soll, die laut Bindeanleitung zielführend sind, statt minderwertige Ersatzprodukte zu benutzen, gehört für mich durchaus zum Thema.
Ach ja, im Gegensatz zu dir habe ich eine Aufzählung aller relevanten Bindewerkzeuge und worauf man dabei achten sollte, bereits gepostet.
Viele Grüße!
Achim
p.s.: Ich bin ruhig, mein Hirn ist frei, und nach der Arbeit geht es in die Ostseeflats, Meeräschen beharken.
