Die Schattenseiten des Traumwetters......

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orkdaling

Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von orkdaling »

Stimmt, relativ warme Winter sorgen natuerlich auch fuer høhere Wassertemperaturen. Wenn man dann noch Salz- und Sauerstoffgehalt beruecksichtigt kann man seine Angelturen natuerlich planen. Milde Winter kannst du rund um Bornholm oder Skåne (Schweden) gut fangen, da ist genug Sauerstoff im Wasser, genug Futter im Strandnæhe. Hier mit dem hohen Salzgehalt læuft unter 5 Grad nichts, wenn dann an Suesswassereinlæufen. Trotzdem kann man nach milden Wintern und wenn die Sonne flache Buchten erwærmt auch hier schon Ende Mærz gut fangen, der April und Mai sind aber der Renner. Uebern Daumen kann man sagen 5 -15 grad, bewegtes Wasser und immer schøn schauen was gerade auf dem Speiseplan steht, also Watwurm, Brisling oder Strandkrabben.
Aber insgesamt gesehen haben auch wir mit Wetterkapriolen zu tun die nicht nur auf den Zyklus beruhen.
Bis in die 80iger Jahre so berichten mir alte Bauern haben die nur mit einer langen Bambusrute ohne Rolle und Einzelhaken mit 2-3 rot gefærbten Hahnenhecheln gefangen. Da spielten Gezeiten, Wetter noch nicht so eine Rolle.
Die Auswirkungen merkt man aber auch im offenen Meer. Auch wenn man die verænderten Strømungsverhæltnisse vernachlæssigt und nur auf die Temperatur schaut stellt man zweifelsfrei fest das man weiter raus muss. Selbst ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo Orcas Begleiter der Boote waren. Nun aber gibt es Jahre mit wenig Grill, wenig Hering, damit weniger Dorsch und Seelachs. Das hat nicht nur mit Ueberfischung zu tun. Ich bin ab und zu auf Heilbutt oder Rotbarsch vor dem Trondheimfjord bzw rund um Hitra - Frøya unterwegs (natuerlich nicht mit der Fliegenrute), also ein Seegebiet mit Schæren und Unterwasserbergen wo die Fabrikschiffe keine Chance haben. Einzig der Heilbutt hat sich erholt, das liegt aber daran das es kaum noch die kleinen Fischer gibt die Leinen auslegen, also nicht wetterbedingt.
Was wære denn Traumwetter fuer mich im Winter. Minus 5, Sonne, festgefahrene Schneedecke. Das stændige hin und her in milden Wintern mit plus am Tag und minus in der Nacht, da macht man sich die Spikes kaputt, aber das wære wieder ein anderes Thema.
Gruss
Hendrik
Olaf Kurth
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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Olaf Kurth »

piscator hat geschrieben: Und viel Wasser bedeutet eben auch gute Aufstiegsverhältnisse für die Lachse.

Das gilt auch uneingeschränkt für unsere Region, lieber Jürgen,

Lachse im Siegsystem sind wohl derzeit auf Wanderschaft stromauf. Das Laichgeschäft vieler Bachforellen neigt sich dem Ende und da ist für Nachzügler und Spätentschlossene der Niederschlag der letzten drei Tage endlich der ersehnte "Laichschub" gekommen. "Wenn nicht jetzt, wann dann", wird sich so mancher Milchner denken. Jetzt wird durch den guten Wasserstand der Weg frei zu den begehrten Laichplätzen in den Oberläufen. Vielleicht haben hier im Forum verschiedene Flussgötter, Wassernymphen und Wasserfeen mitgelesen und haben sich gedacht, "da müssen wir tätig werden, jetzt lassen wir es lang und stetig regnen", vielleicht hat so mancher Regentanz geholfen........ :wink:


orkdaling hat geschrieben: Bis in die 80iger Jahre so berichten mir alte Bauern haben die nur mit einer langen Bambusrute ohne Rolle und Einzelhaken mit 2-3 rot gefærbten Hahnenhecheln gefangen. Da spielten Gezeiten, Wetter noch nicht so eine Rolle.
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Was wære denn Traumwetter fuer mich im Winter. Minus 5, Sonne, festgefahrene Schneedecke. Das stændige hin und her in milden Wintern mit plus am Tag und minus in der Nacht, da macht man sich die Spikes kaputt, aber das wære wieder ein anderes Thema.

Das mit den langen Bambusruten ohne Rolle und Einzelhaken im "Tenkara-Style" hätte ich gern gesehen, lieber Hendrik,

und mit den Gedanken für das Traumwetter im Winter bin ich ganz bei Dir. Eine feste Schneedecke und lang anhaltende Minustemperaturen sind gut geeignet, Schädlinge in der oberen Bodenkrume zu dezimieren, so dass der Landwirt im folgenden Frühjahr nicht ganz so viel Pestizide verteilen muss - hoffentlich.

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
Peter S.

Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Peter S. »

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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Michael. »

... hier zum Glück auch....
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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Harald aus LEV »

Olaf Kurth hat geschrieben: Lachse im Siegsystem sind wohl derzeit auf Wanderschaft stromauf.
Ja lieber Olaf,

jetzt sind sie erst wieder auf der Wanderschaft, nachdem es endlich regnet.
Bis vor wenigen Tagen dümpelten sie unterhalb des Buisdorfer Wehres herum, weil in der Aufstiegshilfe zu wenig Wasser war und die Fische nicht aufsteigen konnten.
Da gab es sogar in unserer Lokalzeitung einen Bericht in Verbindung mit dem Niedrigwasser des Rheins.

Wollen wir hoffen, dass das so bleibt.

Ach übrigens, könntest Du mal ein kurzes Video machen, wenn Du Deinen Regentanz aufführst und hier ins Forum setzen?

Gruß
Harald
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orkdaling

Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von orkdaling »

@Peter S. der Spruch ist gut!
@ Olaf diese Ruten hængen noch heute auf vielen Høfen am Stabbur , eine Art Speicher auf steinernen Fuessen, genauso wie alte Milchkannen.
Sicher haben viele Lachsfischer diese schon gesehen wenn sie hier auf Høfen ihre Unterkunft hatten.
Auch verwenden noch einige Wurmangler lange Ruten um unterm Wasserfall zu fischen, dort wo mit dem Aufstieg Schluss ist,leider.
Ich vergleiche das mit den frueheren Hechtreissen, und man kann nichts dagegen tun weil Wurmfischen erlaubt ist.
Gruss
Hendrik
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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Olaf Kurth »

Harald aus LEV hat geschrieben:
Ach übrigens, könntest Du mal ein kurzes Video machen, wenn Du Deinen Regentanz aufführst und hier ins Forum setzen?

Ja nee, iss klar, lieber Harald,
lustige Videos von kleinen, dicken Männern, die sich zum Vollhorst machen..... :roll: :mrgreen:

Das wüsste ich aber, das ich so ein Video machen lasse. Wenn, dann mache ich das nur für wenige Menschen........[oooohhhhuuuu-wwweiaaaaa-Regentanz-machen-oooohhhuuu-wwweiaaaaaa-Regentanz-machen....)

orkdaling hat geschrieben: Auch verwenden noch einige Wurmangler lange Ruten um unterm Wasserfall zu fischen, dort wo mit dem Aufstieg Schluss ist,leider.
Ich vergleiche das mit den frueheren Hechtreissen, und man kann nichts dagegen tun weil Wurmfischen erlaubt ist.
Das erinnert mich an die obere Grenze vom Ätran, einem schwedischen Lachsfluss in Falkenberg, lieber Hendrik,

außerhalb der Fliegenstrecke kann man dort an der Fischerhütte auf einer Brücke sitzen und die Angel samt Wurm oder Garnele, Krabbe oder sonstigem Köder ins Wasser halten und warten......
Apropos Hechtreißen: Wir hatten früher einen unverbesserlichen Vereinskameraden, der öfter mit übergroßen Hechtblinkern an Forellenbächen fischte. Die Fische bissen nicht, sie wurden regelrecht gerissen, wenn der große Drilling Kontakt hatte. Oder Wobbler, die mit übergroßen Drillingen durchs Wasser pflügten..... :twisted: Peter S. kennt diese Pappnasen...... :evil:

Liebe Grüße,

Olaf
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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Peter S. »

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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von Olaf Kurth »

Harald aus LEV hat geschrieben: Ach übrigens, könntest Du mal ein kurzes Video machen, wenn Du Deinen Regentanz aufführst und hier ins Forum setzen?

Dein Vorschlag in Ehren, lieber Harald,

aber irgendjemand unter uns hat es jetzt wirklich übertrieben mit dem Regentanz. Ich kann es nicht gewesen sein, denn nach einigen Schwingungen mit meiner dicken Wampe, höre ich garantiert auf damit - null Kondition mehr. :roll: :mrgreen:

Hier die Gewässerdaten für Südwestfalen: http://luadb.lds.nrw.de/LUA/hygon/pegel.php?karte=nrw

Und hier die Meldungen: http://www1.wdr.de/studio/siegen/themad ... r-100.html

Mann, Mann, Mann, ich Depp habe einen nagelneuen Kugelgrill am Wasser vergessen und wollte ihn morgen holen, das wird wohl nichts mehr.....

Liebe Grüße,

Olaf
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Re: Die Schattenseiten des Traumwetters......

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

diese extreme in der Wasserführung sind leider beide nicht gut. Die extremen Hochwasser zerstören die Laichgruben und spülen übermäßg Sedimente in die Flüsse wodurch die Kolmation der Gewässersohle vorangetrieben wird, früher sind die Fische in die Oberläufe oder Seitenflüsse gewandert um dort sicher abzulaichen, aber wegen der vielen Querverbauungen ist das oft nicht mehr möglich. Versiegelung der Flächen und intensive Landwirtschaft im Einzugsgebiet der Flüsse hinterlassen ihre Spuren.

Man sieht das schön an den wenigen "glücklichen" Flüssen die fast unverbaut und ohne intensive Landwirtschaft im Einzugsgebiet exitieren. Kaum Niedrigwasser, kaum Hochwasser und kaum Sedimente.

LG,

Olaf
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