ven hat geschrieben: ↑20.09.2025, 23:14
- Bevor ich einen Rollwurf mache, muss ich tunlichst darauf achten, dass das Vorfach gut gestreckt liegt und die Nymphe kaum unter Wasser ist, sonst verhungert mir der Wurf. Da die Nymphe schnell sinkt und ich wenig Übung hatte und daher länger für alles brauchte, war die Nymphe anfangs zu schnell wieder unter Wasser und aus dem Rollwurf wurde nichts Ordentliches (Stichwort schrittweises Aufbauen des Wurfs).
- Da ich anfangs mit dem Rollwurf nicht weit werfen konnte, passierte alles vor meinen Füßen, sodass ich mich fragte, ob ich hier mit meiner 5/6er Schnur nicht eher Fische verscheuche als angele. Mit mehr Übung und mehr Distanz hat sich das Problem nicht aufgelöst, aber relativiert.
Mein Setup ist folgendes:
https://web.archive.org/web/20100228201 ... foset.html (Set NXT 5/6 und
nicht das 4/5). Und ja, 1,5m 25er ist das gesamte Vorfach. Mir reißt häufig etwas ab, weil alles so bewachsen ist, dass ich (aktuell) keine verjüngte/konische Vorfächer kaufen und verlieren möchte. Eine weitere kürzere Rute kommt für mich aktuell nicht in Frage, weil ich "universell" aufgestellt bleiben möchte und aktuell keine zweites Setup kaufen wollen würde. Das eine 4er Rute sich eigentlich auch für meine Zwecke anbietet, habe ich bereits öfter gelesen (Fischen auf Bachforellen, Äschen, Döbel an mittleren Flüssen). Allerdings habe ich die Befürchtung, dass ich mit einer 4er Rute/Schnur Streamer in Zukunft nicht ordentlich werfen kann.
Danke nochmal für eure Hilfe!
Schnur und Vorfach müssen immer sauber gestreckt auf dem Wasser liegen, sonst wird viel Energie, die in den Wurf fliessen sollte, für das Strecken des Vorfachs verbraucht. Die Länge des Vorfachs ist dabei nicht so wichtig. Ja, sehr lange Vorfächer sind etwas schwieriger zu handhaben. Beim Fischen mit Nymphe oder Trockenfliege kann man aber mit 1,5 m 25er Monofil nicht viel erreichen. Für schwere Streamer mag das einigermaßen funktionieren, hier machst Du Dir das Leben nur schwer. Wenn Du ein Vorfach in etwa so lang wie Deine Rute nimmst, klappt das mit dem Werfen gleich besser. Wenn Du keine konisch gezogenen Vorfächer kaufen willst, dann knote sie Dir aus einem Stück z.B. die 25er und einem dünneren Stück zusammen. Wenn Du am Ende eines konisch gezogenen Vorfachs einen Vorfachring anbindest und daran ein Stück (~30cm) Monifile die dünner (und weniger Tragfähig)als die Vorfachspitze ist, reißt immer nur dieses dünne Stück an einem der Knoten, meisst am Hakenör.
Das Vorfach kürzt Du Dir vorher so ein, dass alles zusammen etwas kürzer als Deine Rute ist (für den Anfangz.B. so lang, dass immer die Flugschnur ein paar Zentimeter aus dem Spitzenring rausschaut. Später, wenn die Würfe besser werden, wirst Du von selber ab und an auf längere Vorfächer wechseln. Wenn Du so ein Setup nimmst, brauchst du nicht eine so schwere Nymphe, denn das sinkt viel schneller, dann kannst Du das System auch besser beim Wurf aus dem Wasser bekommen.
Wenn Du etwas übst, kannst Du bald das Anheben der Schnur aus dem Wasser und den Rückschwung in einem Zug ausführen, was widerum die Nymphe früher aus dem Wasser hebt. Dein kurzes, dickes Vorfach bringt Dir nicht so viel beim Lösen von Fliegen. Es behindert Dich aber stark bei der Präsentation Deiner Nymphe und mit einer Trockenfliege wird das nur selten überhaupt ein Fisch nehmen. Wenn Du die Nymphe besser präsentierst bekommst Du viel weniger Hänger und wenn, dann verlierst Du nur die Fliege
Um Hänger zu lösen gibt es einige Tricks, ganz verhindern kann man es nicht. Hängt die Nymphe am Grund und Du bekommst sie nicht raus, kannst Du die Schnur etwas spannen und mit dem Spitzenring ganz vorsichtig bis an den Hänger gehen. Wenn du ohne Widerhaken fischst kannst Du so viele Hänger lösen. Ein Spitzenring ist mir dabei noch nicht kaputt gegangen, das ist aber nur die letze Option. Vorher aus verschiendenen Richtungen ziehen und nie zu fest ziehen.
Dein Setup wird abgesehen vom Vorfach erstmal funktionieren. Etwas anderes brauchst Du erst, wenn Du entsprechende Gewässer befischen willst. Wenn Du vielseitig fischen willst auch mit Streamern, solltest Du über eine sink-tip nachdenken um den Streamer auf Tiefe zu bekommen. SO kannst Du leichtere (und größere) Streamer fischen.
Alle Probleme die Du beschreibst sind relativ typisch für den Anfang und Du wirst schnell besser werden, wenn Du auf Deine Würfe achtest. Das Ziel bei jedem Wurf ist es, zunächst die Energie aus Deinem Arm/Schulter durch den Rückschwung in die Biegung der Rute zu bringen und von dort in die Schnur zu entladen, so dass sie diese ausrollt, bis sie völlig ausgestreckt ist In diesem Moment beginnt der Vorschwung, der die Rute erneut auflädt (ggf. verstäkrt durch einen ZUg mit der Schnurhand an der Leine) ausgeleitet wird. Das Gewicht der nach hinten ausgestreckten Schnur fungiert nun als Anker für die erneute Ladung der Rute, die durch den abrupten Stopp der Rute in der vorderen Position (11 Uhr) wieder in die Schnur geleitet wird.
Damit die Energie in die Beschleunigung der Schur fließt und nicht irgendwo anders hin, muss das System gestreckt sein und der Weg, den die Rutenspitze zurücklegt muss so gerade sein wie möglich. Ansonsten wird immer viel Energie aus dem System abfließen, was dann an Distanz und Genauigkeit fehlt.Wenn die Spitze nicht gerade bewegt wird entsteht immer ein Bogen, der erst wieder herausgezogen werden muss.
Grüße
Arne